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Schießpulver

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Wie konnten sich die Europäer gegen eine solche zahlenmäßige Übermacht behaupten? Allein die Krankheiten reichen hier als Antwort nicht aus. Und wie konnten die Europäer bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts 35 Prozent der Welt erobern und bis zum Ersten Weltkrieg noch mehr? Und das, obwohl ein Teil der eroberten Gebiete in Asien lag, wo die Bevölkerung gegen die Krankheiten, die sie mitbrachten, resistent war, bzw. in Afrika, wo sich wiederum die Europäer tropischen Krankheiten ausgesetzt sahen, die sie nicht kannten?12

Für viele Militärhistoriker ist die Sache klar: Die Europäer hatten schlicht die bessere Technologie. Natürlich profitierten sie von den Epidemien und den Zerwürfnissen unter den Einheimischen in Nord- und Südamerika, Australien und dem Pazifikraum, aber letztlich war der entscheidende Vorteil der Europäer ihre Technologie, vor allem was die Eroberung zentralistischer Reiche wie derjenigen der Azteken und der Inka betraf. Als sie bewaffnete Schiffe in den Indischen Ozean schickten und einen Brückenkopf in Asien einrichteten, war es wieder die Technologie, die letztendlich dafür sorgte, dass sie über weite Teile Süd- und Nordasiens und über praktisch ganz Afrika herrschten (Abbildung 1.1).

Aber was für eine Technologie war das? In erster Linie geht es dabei um die Waffen- und Verteidigungstechnik, die im frühneuzeitlichen Europa (zwischen 1500 und 1800) im Zuge der sogenannten militärischen Revolution entstand. Damals revolutionierte das Schießpulver die Art und Weise, wie man Kriege führte: Feuerwaffen, Feldartillerie, mit Kanonen ausgestattete Schiffe, Befestigungsanlagen, die Bombardements überstanden. Aber auch die älteren Stich- und Hiebwaffen wurden weiter benutzt: Schwerter, Rüstungen, die Lanzen der Kavalleristen und die Piken, mit denen sich die Infanteristen gegen die Kavalleristen wehrten, waren im Laufe des Mittelalters ständig weiterentwickelt worden und wurden trotz Schießpulver das ganze 16. Jahrhundert hindurch und sogar darüber hinaus verwendet.

Neue Taktiken und organisatorische Methoden machten die Waffen und Verteidigungsanlagen immer effektiver – man entwickelte Maßnahmen, um aus Schiffsbesatzungen und Soldaten immer effizientere Kampfmaschinen zu machen, die selbst unter Feuer schnell und diszipliniert agierten, und man verbesserte die Versorgung mit Vorräten und Nachschub. Der Begriff „Technologie“ umfasst hier zahlreiche unterschiedliche Aspekte, und das muss auch so sein: Erst in ihrer Gesamtheit machten diese Aspekte eine Armee zu einer siegreichen Armee, von den Waffen über die Ausbildung bis hin zur Verwaltung. Sich hier nur auf die Waffen zu konzentrieren und den Rest der Technologie außen vor zu lassen, das wäre so, als wollte man demonstrieren, was ein Computer alles leisten kann, indem man lediglich die Hardware analysiert und Software und Internet ignoriert. Bei der Schießpulvertechnologie spielten alle unterschiedlichen Dimensionen eine Rolle dabei, dass die Europäer so erfolgreich waren; sie ergänzten einander und unterlagen ständigen Veränderungen. Die Musketiere beispielsweise verteidigten sich gegen die angreifende Reiterei zunächst mit Piken; diese wurden nach und nach durch Bajonette ersetzt, bis die Piken zu Beginn des 18. Jahrhunderts schließlich verschwunden waren. Der Grund für alle solchen und ähnlichen Veränderungen war, dass die Europäer im Bereich der Schießpulvertechnologie ab dem Spätmittelalter immer größere und tödlichere Fortschritte machten. Im 19. Jahrhundert wurde die Effektivität dieser Technologie noch einmal gesteigert.13

Die Portugiesen nutzten diese Technologie, als sie Ende des 15. Jahrhunderts nach Südasien segelten. Sie nutzten sie zur systematischen Anwendung (mitunter auch nur Androhung) von Gewalt, um Kaufleute zu erpressen, Herrschern Zugeständnisse abzuringen und neue Verbündete für sich zu gewinnen. Ihre bewaffneten Schiffe waren in der Lage, Städte zu bombardieren und ganze Flotten zu besiegen. Obwohl sie mit beinahe 20:1 in Unterzahl waren, nahmen die Portugiesen den strategisch wichtigen Hafen von Malakka ein (Abbildung 1.2), indem sie eine amphibische Landung inszenierten, bei der es ihren Truppen gelang, die feindlichen Kriegselefanten allein mit ihren Piken abzuwehren. Sobald Malakka in ihre Hände gefallen war, bauten sie sich sofort eine Festung im europäischen Stil, um sich vor Angriffen zu schützen. In solchen Festungen (die nach und nach im ganzen portugiesischen Kolonialreich entstanden) konnten die Portugiesen Nahrungsmittel, Handelsgüter und Proviant für ihre Schiffe lagern, und wenn der Nachschub von Vorräten und Soldaten über den Seeweg gesichert war, waren sie praktisch uneinnehmbar. Im Jahr 1568 beispielsweise widerstand die Festung in Malakka einer Belagerung durch eine muslimische amphibische Streitmacht, die zehnmal so groß war wie die der Portugiesen und ihrer Verbündeten.14


Abbildung 1.2. Malakka

Einige Elemente dieser Technologie versetzten Cortés und Pizarro in die Lage, noch viel größere indianische Armeen zu bezwingen. Pizarros größter Vorteil waren seine Hieb- und Stichwaffen – insbesondere die Schwerter und Lanzen der Reiter – sowie die Disziplin und Erfahrung seiner Soldaten, von denen wahrscheinlich über die Hälfte bereits zuvor gegen Indianer gekämpft hatte. Sobald seine Reiter die zu Fuß kämpfenden Inka zerstreut hatten, war es ein Leichtes, sie zu töten.15

Waffen und Disziplin halfen Cortés ebenfalls, aber das taten auch andere Produkte moderner Technologie, namentlich dreizehn kleine bewaffnete Galeeren (Brigantinen), die Cortés eigens dazu bauen ließ, Tenochtitlan einzunehmen. Die aztekische Hauptstadt lag auf einer Insel mitten in einem See (Abbildung 1.3), die mit dem Ufer nur über schmale Dämme verbunden war, sodass es schwierig war, sie gewaltsam zu erobern. Die Stadt einzunehmen, war sogar noch schwieriger, als es zunächst schien, denn wollte man über die Dämme angreifen, wurde man von aztekischen Bogenschützen in Kanus attackiert, und obendrein gab es in den Dämmen Brücken, die entfernt werden konnten, um den Angreifern den Weg in die Stadt abzuschneiden – und auch ihren Rückzug zu verhindern. Als Cortés 1519 zum ersten Mal der Zutritt zur Stadt gewährt wurde, erkannte er dieses Problem sofort. Er hatte den Herrscher der Azteken als Geisel genommen, und Cortés befürchtete, dass er einfach von der Küste abgeschnitten und „zu Tode gehungert“ werden könne. Daher ließ er „eilends vier Brigantinen bauen“, jeweils mit einer Kanone ausgestattet und in der Lage, 75 Mann zu befördern. Die Brigantinen konnten die Kanus der Azteken stoppen und Cortés’ Soldaten und Pferde dorthin bringen, wo sie gebraucht wurden. Um seine militärische Überlegenheit zu demonstrieren, brachte Cortés den verschleppten Herrscher an Bord und ließ die Kanonen abfeuern.16


Abbildung 1.3. Tenochtitlan, Hauptstadt der Azteken.

Schließlich kam es zu einem Aufstand der Azteken. Sie vertrieben Cortés und zerstörten seine Brigantinen. Aber er schwor, zurückzukehren, und eine seiner ersten Amtshandlungen, um die Stadt zurückzuerobern, war dreizehn neue Galeeren zu bauen. Sie waren für ihn so wichtig, dass er sie in Sicherheit etwa 80 Kilometer von Tenochtitlan entfernt zimmern ließ; dann wurden sie auseinandergenommen, in Einzelteilen durch das zerklüftete Gelände geschleppt und nahe des Sees wieder zusammengebaut. Aber es war die Mühe wert: Die Kanus der Azteken hatten Cortés’ Brigantinen nichts entgegenzusetzen, und nachdem Soldaten und Gerät übergesetzt waren, unterbrach man im Schutz der Schiffe die Dammwege, um Tenochtitlan von der Versorgung mit Nahrungsmitteln abzuschneiden. In der finalen Schlacht fuhren die Brigantinen auf Kanälen in die Stadt hinein und legten die Gebäude mit ihren Kanonen in Schutt und Asche.17

Natürlich hatte Cortés es nicht nur seinen Brigantinen zu verdanken, dass er die aztekische Hauptstadt eroberte, doch sie waren eindeutig ein wichtiges Element der Schießpulvertechnologie, die ihm damals zur Verfügung stand. Dennoch leugnen einige Historiker, dass im Falle von Cortés die technologische Überlegenheit eine große Rolle spielte: Sie sind der Meinung, dass er sich nicht wegen irgendwelcher Brigantinen oder anderer Waffen durchsetzen konnte, sondern weil er sich die Feindseligkeit anderer Ureinwohner den Azteken gegenüber zunutze machte und sich mit ihnen verbündete, um den Herrscher der Azteken zu stürzen. Ganz ähnlich argumentiert man bei Pizarro und den Inka und bei den Portugiesen in Südasien.18

Zweifellos waren diese Verbündeten von entscheidender Bedeutung, wie eben auch die Spaltungen innerhalb der Reiche der Azteken und der Inka. Bei seinem letzten Feldzug gegen Tenochtitlan stand Cortés und seinen gerade einmal 904 Spaniern eine Armee von rund 75.000 Ureinwohnern zur Seite. Die Ureinwohner kämpften auf dem Land und in Kanus auf dem See, sie schleppten die Brigantinen und Versorgungsgüter zum See, und sie durchbrachen die Dämme, damit während der Schlacht die Brigantinen hindurchfahren konnten.19 Wir dürfen aber auch nicht vergessen, dass es für die Verbündeten eine strategische Entscheidung war, sich mit Cortés zusammenzutun: Ihnen war klar, dass sie die Azteken nur besiegen konnten, wenn sie Seite an Seite mit Cortés kämpften. Und das lag einzig und allein an der überlegenen Technologie, die Cortés mitbrachte – nur mit seinen Waffen konnten sie eine Bresche in die Verteidigungslinien der Azteken schlagen und ihre eigene zahlenmäßige Überlegenheit ausnutzen.20 Kurzum: Seine Technologie und ihre große Zahl von Kriegern ergänzten einander, und beides zusammen ließ Cortés wie einen Sieger aussehen. Somit war die Entscheidung der Ureinwohner, sich mit ihm zu verbünden, nichts weniger als ein Beweis dafür, wie wichtig Cortés’ Technologie war – und nicht etwa für das Gegenteil.

Gleiches gilt für die asiatischen Verbündeten der Portugiesen.21 Die Spaltungen, die sich die Europäer zunutze machten, gab es in allen Gemeinwesen der Frühen Neuzeit, nicht nur in den neu eroberten Gebieten. Auch die europäischen Sieger litten darunter – immerhin wurde Pizarro nicht etwa von südamerikanischen Ureinwohnern ermordet, sondern von Europäern. Theoretisch war jeder in der Lage, solche Spannungen für seine Zwecke auszubeuten; diese Taktik war nicht etwa den Europäern vorbehalten. Aber dazu brauchte man Verbündete, und die bekam man nur, wenn man sich selbst den Anschein gab, dass man aus einem anstehenden Konflikt als Sieger hervorgehen würde. Und wenn man lediglich über eine kleine Anzahl an Soldaten oder die Besatzung eines winzigen Schiffs verfügte, gelang dies wiederum nur, wenn man die bessere Technologie mitbrachte.

Genau das war der Vorteil, den die Europäer aus der Schießpulvertechnologie und allem, was damit zu tun hatte, zogen. Dank dieser Technologie gelang es einer Handvoll Portugiesen, ganz Südasien einzuschüchtern und dann davon zu profitieren, indem sie in den Gewürzhandel einstiegen und sich den asiatischen Kaufleuten als Schutzmacht anboten – gegen bare Münze, versteht sich. Diese Technologie ermöglichte es einer kleinen Anzahl Europäer, die Herrscher der Azteken und der Inka zu besiegen und am Ende deren Platz einzunehmen. Und sobald sich die Europäer an der Spitze der politischen Macht etabliert hatten, pressten sie so viel sie konnten an Ressourcen aus den Einheimischen heraus und ließen sie für sich schuften, ohne dass sie besonders viele Kolonisten ansiedeln oder eine Besatzungsarmee installieren mussten. Natürlich hatte die Technologie auch ihre Grenzen. In Afrika gelang es weder den Spaniern noch den Portugiesen, das angolanische Königreich Ndongo zu erobern, und bis ins 19. Jahrhundert hielten diverse Tropenkrankheiten die meisten Europäer in Schach. Und in Amerika taten sich die Europäer schwer, wenn die Ureinwohner in weniger hierarchischen Gruppen organisiert waren, als es bei den nomadischen Prärie-Indianern der Fall war, die selbst ein paar Elemente der europäischen Technologie übernahmen und damit im 19. Jahrhundert einen erfolgreichen Guerillakrieg führten.22 Aber die Europäer verbesserten ihre Technologie immer weiter und besiegten damit schließlich auch die Nomadenvölker.

Mehrere Militärhistoriker (insbesondere Geoffrey Parker) haben deutlich gemacht, dass die Europäer in der Schießpulvertechnologie schon lange vor der industriellen Revolution führend waren.23 Handelsmuster zeigen auf, wie sehr die Europäer gegenüber dem Rest der Welt in technologischer Hinsicht im Vorteil waren: Ab dem 16. Jahrhundert exportierten sie Feuerwaffen und Artillerie in alle Welt, und in Asien und dem Nahen Osten rekrutierte man europäische Experten, die den Einheimischen helfen sollten, Feuerwaffen herzustellen, und ihnen auch die entsprechenden Kriegstaktiken zu vermitteln. Im China des 17. Jahrhunderts zwang der Kaiser sogar jesuitische Missionare dazu, ihn bei der Produktion besserer Kanonen zu unterstützen.24

Doch selbst wenn das weite Feld der Feuerwaffentechnologie des Rätsels Lösung sein sollte, so bleiben doch immer noch zahlreiche Fragen offen. Denn es ist und bleibt doch erstaunlich, dass es den Europäern gelang, bei der Waffentechnologie schon zu einem so frühen Zeitpunkt den Ton anzugeben. Immerhin waren Stich- und Hiebwaffen nicht nur in Europa verbreitet, sondern in ganz Eurasien, und selbst die Europäer staunten über die Qualität der in Japan üblichen Schwerter und Dolche, die, wie sie behaupteten, „das europäische Eisen spalten konnten, fast ohne selbst stumpf zu werden“.25 Was Feuerwaffen und Schießpulver betrifft, so stammten diese ja überhaupt aus China; sie waren in Eurasien weit verbreitet, und zumindest eine Zeit lang waren in der Herstellung und Nutzung der neuen Waffen vor allem Staaten außerhalb Westeuropas führend. Die Osmanen beispielsweise verfügten bereits Anfang des 16. Jahrhunderts über eine qualitativ hochwertige Artillerie.26 Die Chinesen und vielleicht auch die Japaner entwickelten – wiederum lange vor den Europäern – die innovative Taktik des gliedweisen Feuerns, die es den Infanteristen mit ihren kompliziert zu ladenden Musketen erlaubte, quasi ununterbrochen zu schießen.27 Dennoch gerieten Ende des 17. Jahrhunderts (vielleicht auch früher) die Chinesen, die Japaner und auch die Osmanen in puncto Militärtechnik und -taktik gegenüber Westeuropa ins Hintertreffen. Zwar übernahmen sie die neuesten militärischen Innovationen, und mitunter gelang es ihnen auch, die Schießpulvertechnologie mit ihren eigenen Mitteln zu verbessern. Doch mit dem unerbittlichen Tempo der militärischen Innovationen, das die Europäer vorlegten, konnte keines dieser Völker Schritt halten.28

Aber warum hinkten die anderen mächtigen Staaten, noch bevor die industrielle Revolution begann, dermaßen hinterher? Und warum forcierten die Europäer bis ins 19. Jahrhundert hinein die Weiterentwicklung der Schießpulvertechnologie hartnäckiger als alle anderen? Das gilt es zu beantworten, wenn wir verstehen wollen, warum ausgerechnet die Europäer die Welt eroberten.

Die bisher beste Antwort auf diese Fragen ist, dass der militärische Wettbewerb in Europa den Europäern den entscheidenden Vorteil verlieh. Am überzeugendsten hat es Paul Kennedy formuliert, der auf die wettbewerbsorientierten europäischen Märkte verwies und auf die anhaltenden militärischen Rivalitäten. Seiner Ansicht nach führten diese militärischen Rivalitäten zu einem Wettrüsten, während zugleich die wettbewerbsorientierten Märkte militärische Innovationen begünstigten und dafür sorgten, dass nicht ein bestimmtes Land die Macht über den ganzen Kontinent errang, was die Märkte ausgebremst hätte.29 Durch ihre ununterbrochene Innovationskraft waren die Europäer in technologischer Hinsicht schon früh im Vorteil, und eben diese Innovationskraft ließ sie schließlich die Welt beherrschen.

Falls der Wettbewerb für immer neue militärische Innovationen sorgte, dann hätte der europäische Rüstungssektor bereits von einem frühen Zeitpunkt an ein rasches und nachhaltiges Produktivitätswachstum erleben müssen. Und tatsächlich tat er das auch, und zwar schon lange vor der industriellen Revolution.30 Doch trotz allem können auch die Wettbewerbsmärkte Europas nicht die endgültige Lösung unseres Rätsels sein, denn es bleiben noch diverse Fragen offen: Zunächst einmal ist es mitnichten so, dass wettbewerbsorientierte Märkte automatisch die Innovationskraft stimulieren. Das kann man besonders gut an der Landwirtschaft im frühneuzeitlichen Europa beobachten, wo es äußerst wettbewerbsorientierte Märkte gab, aber so gut wie kein Produktivitätswachstum.31 Doch was hinderte die europäischen Bauern der Frühen Neuzeit daran, so produktiv zu sein wie Soldaten oder Matrosen? Kurz gesagt: Was lief im militärischen Bereich anders?

Zweitens führen auch andauernde militärische Rivalitäten nicht immer zwangsweise zu neuen Innovationen. In Indien und Südostasien war dies im 18. Jahrhundert beispielsweise überhaupt nicht der Fall. Indien ist in diesem Zusammenhang, wie wir sehen werden, ein besonders aufschlussreiches Beispiel; denn wie Europa besaß es Märkte, es befand sich ununterbrochen im Kriegszustand, und seine Soldaten machten sich schnell die neuesten Waffen und Taktiken zu eigen. Diese Innovationen aber stammten im Großen und Ganzen aus dem Westen.

Wie Europa die Welt eroberte

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