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Die Streitbarkeit der Männer

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Die Männer aus Urmütterchens Sippe liebten es, sich aneinander zu messen. Sobald ein Junge die geschlechtliche Reife erreicht hatte, begann er, die Männer nachzuahmen und ihnen nachzueifern. Bis dahin waren die Jungen liebevoll und verschmust und hingen an ihren Müttern, doch mit der geschlechtlichen Reife veränderte sich für sie vieles. Von diesem Zeitpunkt an versuchten sie, es den erwachsenen Männern gleichzutun, so dass sie in ihren jungen Jahren immer wieder im Wettstreit miteinander waren, denn jeder von ihnen wollte der Beste und der Stärkste sein.

Es war ihre ureigene Art, sich in ihren verschiedenen körperlichen und geistigen Fähigkeiten zu üben, um diese zu verbessern und letztlich zu vervollkommnen. Fähigkeiten wie Ausdauer und Standhaftigkeit, die sie für ihre Aufgabe als Hüter der Sicherheit benötigten. Die jungen Männer lernten, sich untereinander zu behaupten und sammelten fleißig Erfahrungen, die ihnen dabei halfen, ein starkes Selbstbewusstsein zu erlangen und zu erhalten.

Wenn sich ihre Kraft entfaltete und sie sich weiter entwickelten, um mit den Jahren zur Blüte ihres Daseins zu reifen, war es von großer Wichtigkeit, dass sie all ihre Fähigkeiten vervollkommnen konnten, um die zu sein, die sie bestimmt waren, zu sein.

Als erwachsene Männer waren sie dazu bestimmt, als die Hüter der Sicherheit für den Fortbestand der Sippe Sorge zu tragen. Dafür brauchten sie all ihre Kraft und ihre gesamten Fähigkeiten. So musste ein jeder Junge während der Jahre, während der er zum Mann heranwuchs, lernen, mit seiner Kraft zu leben und damit umzugehen. Das war nicht immer einfach für die jungen Männer, wenn sie ihre hitzigen Tage hatten und vor lauter innerem Druck fast platzten. Doch letztendlich lernte ein jeder seine eigenen Grenzen kennen und sich, gemäß der eigenen Kraft, mit seinem Dasein auszusöhnen.

Für diejenigen, die sich bei ihrem Gerangel um den Rang als die Besten erwiesen, würde es, wenn die Zeit erst reif dazu war, die Gelegenheit geben, dass sie die Männer einer Wandergruppe anführten, derjenigen Wandergruppe, die von ihrer eigenen Mutter gegründet worden war. Denn für diese hochrangige Aufgabe waren Standhaftigkeit und Durchsetzungskraft mehr als nötig - bei all dem Gerangel unter den Männern in ihrer ureigenen Welt der Männer.

Dazu kam, dass die Männer ihre körperliche Kraft und ihre geistigen Fähigkeiten brauchten, um sich ihrer Natur gemäß selbst zu sein. Denn die Männer der Sippe waren nicht nur beauftragt, die Sippe jederzeit mit ihren eigenen Leibern und Leben zu beschützen, ohne dabei selber in Gefahr zu geraten, sondern sie waren auch liebevolle Weggefährten für die Mütter und die Kinder der Sippe.

So kam es, dass die Männer aus Urmütterchens Sippe von Natur aus streitbar veranlagt waren, denn sie wollten sich von jung auf aneinander messen, ja sie mussten gar, um sich ihrer eigenen Natur gemäß zu entfalten. Fast jeder der jungen Männer verglich sich stetig mit den anderen Männern und strebte stets danach, der Stärkste und der Beste von ihnen allen zu werden, was jedoch nur wenigen von ihnen gelang.

Es war nicht nur ihr ganzes Streben, dass sie danach trachteten, sich untereinander zu behaupten, sondern sie sehnten sich auch danach, in ihren Bemühungen erfolgreich zu sein, erfolgreicher als die anderen jungen Männer. So übten und stritten sie, bis sie an die eigenen Grenzen gelangten, was ihnen wiederum zeigte, wer sie waren und wo ihr Platz im Gefüge der Sippe war.

Die Fähigkeit, Erfolg zu haben, war ein Mitbringsel, das alle aus Urmütterchens Sippe bei der Geburt mitbekommen hatten, so dass sie auch alle danach strebten, in der eigenen Entfaltung ihrer Ganzheit erfolgreich zu sein, um gesund und stark zu überleben. Es gehörte zu ihrer ureigenen Art, immer das Beste, das ihnen möglich war, zu tun.

Bei den Männern versuchte ein jeder, je nach persönlicher körperlicher und auch innerer Kraft, das Beste aus sich herauszuholen, bis er an die eigenen Grenzen stieß. Auch dann, wenn die jungen Männer zu erwachsenen, starken und streitbaren Männern herangereift waren, die sich ihren eigenen Rang bereits untereinander erstritten hatten, verblieb ihnen immer noch ein Rest des Wettbewerbs untereinander, so dass sie oftmals für sich blieben, um ihre Ruhe vor den anderen zu haben. Es war einfach ihre Natur, immer die Besten sein zu wollen, sie konnten nichts dagegen tun. Es war die Art und Weise der Natur selber, dass alle Lebewesen sich zu ihrem Besten entfalteten, denn es war ihre Bestimmung, sich selbst zu sein, voll und ganz die zu sein, die sie waren.

So war es auch in Urmütterchens Sippe gebräuchlich, der Entfaltung des Lebens statt zu geben. Jeder junge Mann wurde dabei von seiner Mutter unterstützt, denn Frauen und Mütter hatten Zeit ihres Lebens ganz andere Fähigkeiten geübt und vervollkommnet als die Männer. Eine Mutter half jedem ihrer Kinder, in die eigene Haut hineinzuwachsen und so zu werden, wie sie waren. Und Mütter schufen den Zusammenhalt der gesamten Sippe.

Die erwachsenen Frauen und Männer in Urmütterchens Sippe wurden alle für ihre eigene Art und für ihre erworbenen Fähigkeiten geschätzt und geachtet. Bei den Männern waren dies ihre eigene Art und ihre Kraft und Ausdauer. Sie waren es, die den Müttern und den Kindern durch ihre wachsame Anwesenheit ein Gefühl der Sicherheit für ihr alltägliches Leben im Wald bescherten, auch wenn ihre Streitigkeiten untereinander immer wieder Wirbel ins Sippenleben brachten.

Nicht nur die Burschen sondern auch die jüngeren der erwachsenen Männer stritten miteinander, um ihren Rang untereinander festzulegen, Sie forderten auch immer wieder einmal einen der gestandenen Männer heraus, um den eigenen Rang untereinander neu festzulegen, wohingegen es eher selten einmal geschah, dass die Männer, die schon älter waren, aneinander gerieten. Ein jeder erwachsene Mann lebte sein eigenes, reichhaltiges und vielfältiges Leben, das soweit möglich von den anderen Männern unabhängig war.

Die Ranghöchsten unter Ihnen waren die Anführer der Männer in den Wandergruppen ihrer Mütter. Durch sie hatten alle Männer in ihrer eigenen Welt der Männer einen wertvollen Zusammenhalt untereinander. Dieser kam besonders während des Wanderns zum Tragen, wenn sie gerne und aufmerksam zusammenarbeiteten. Doch ansonsten blieben sie eher für sich alleine, anstatt sich allzu oft mit den anderen Männern zusammenzurotten, obwohl sie die eine oder andere Freundschaft untereinander pflegten.

Sie schätzten es, nebst ihren Aufgaben ihr eigenes Leben leben zu können und sich nicht die ganze Zeit nach dem Ranghöchsten richten zu müssen, auch wenn sie tagsüber zu jeder Zeit gewisse Aufgaben zu erfüllen hatten und vor allem am Waldboden unten beim Wandern stetig mit einem Ohr und einem Auge auf denjenigen achteten, der sie jeweils anführte.

Weil alle in Urmütterchens Sippe gerne und oft von Wandergruppe zu Wandergruppe wechselten, waren auch deren Zusammensetzungen ständig verschieden. Ihre ureigene Lebensart erlaubte ihnen, sich in jede Wandergruppe einzufügen oder sich wieder aus ihr zu entfernen, ohne dass dabei Lücken entstanden wären, denn ihr eigener Rang und die damit verknüpften Aufgaben veränderten sich nicht, nur weil sie mit anderen wanderten.

So gab es nicht nur für die Männer, die von Wandergruppe zu Wandergruppe wechselten, sondern auch für die ranghöchsten Männer, die die Männer innerhalb der Wandergruppen anführten, viel Abwechslung. Doch kam es dabei auch immer wieder zu Spannungen zwischen den Männern, die dazu führten, dass sie aneinander gerieten, weil sie sich wieder aneinander messen wollten und sich miteinander verglichen. Sie konnten nicht anders. So waren die Männer aus Urmütterchens Sippe.

Ein Grossteil des Kennenlernens untereinander fand in Urmütterchens Sippe innerhalb der einzelnen Wandergruppen statt, denn durch das tägliche Zusammenleben und das gemeinsame Wandern sahen und erfuhren sie mehr voneinander, als wenn sie sich unterwegs oder beim großen Sippentreffen trafen. Dies war die ureigene Art des Zusammenlebens in Urmütterchens Sippe. So konnten sich alle aus der Sippe mit den zugewanderten Frauen bekannt machen und sie kennen lernen und auch umgekehrt. Indem sie alle mit verschiedenen Wandergruppen durch den Wald zogen, die sich immer wieder unterschiedlich zusammensetzten, wechselten sie einander ständig ab, vor allem auch, weil immer wieder zu anderen Wandergruppen gewechselt wurde.

Die Männer mittleren Alters oder die älteren Männer suchten zumeist keine Bestätigung mehr durch Rangeleien mit den jungen Männern. Sie waren es zufrieden, ihre Aufgaben auszufüllen und auf ihre Art und Weise am Sippenleben teilzuhaben.

Für einen der ranghöchsten Männer reichte seine bloße Anwesenheit zumeist aus, um ihm die jüngeren Männer vom Leibe zu halten, was jedoch nicht hieß, dass er nicht von jungen Männern herausgefordert worden wäre, wenn diese ihre hitzigen Tage hatten und sich selbst beweisen mussten.

Das Streiten untereinander war auch nicht der ganze Lebensinhalt der Männer in Urmütterchens Sippe. Sie lebten nicht nur ein vielfältiges und ausgefülltes Leben, sondern pflegten viele innige Beziehungen mit den Frauen und deren Kindern. Auch untereinander pflegten sie einige wenige Freundschaften, denn, nur weil sie sich aneinander maßen, hieß das noch lange nicht, dass sie einander nicht gemocht hätten.

Der Rang der Männer, um den sie so oft stritten, galt eigentlich nur für ihre eigene Welt, die Welt der Männer, denn es gab keine Rangeleien um den Rang zwischen den einzelnen Frauen und den Männern in Urmütterchens Sippe. Zwar hatten die Männer durch ihre Mütter und ihre Geliebten einen beschränkten Zugang zur Welt der Frauen, doch waren sie kein wirklicher Teil davon.

Die Männer und die Frauen aus Urmütterchens Sippe waren von Natur aus derart unterschiedlich geschaffen worden, dass sie gar nicht teilhaben konnten an den ureigenen Welten des anderen Geschlechts. Denn, eine Frau würde nie wissen, wie es war, ein Mann zu sein, ebenso wie ein Mann nie wissen würde, wie es war, eine Frau zu sein.

So gehörten die Männer zur Welt der Männer und die Frauen zur Welt der Frauen, die sich beide zur fruchtbaren Gemeinschaft ergänzten, doch in vielem grundsätzlich voneinander unterschieden.

Außer dass Frauen und Männer gleichsam zu Urmütterchens Sippe gehörten, gab es zwischen ihnen keine nennenswerten Gemeinsamkeiten. Ihre beiden ureigenen Welten, in denen sie in sich selbst und auch mit den anderen ihres Geschlechtes lebten, gründeten auf unterschiedlichen Wertvorstellungen und gehorchten anderen Gesetzmäßigkeiten.

Sie unterschieden sich nicht nur durch andere Ansichten, sondern auch durch andere Verhaltensweisen, Haltungen und Überzeugungen, die aus ihrem Innersten kamen. Die Frauen ließen die Männer während des Liebesspiels oder als ihre eigenen Kinder in ihre Welt hinein, doch mehr als daran teilhaben konnten weder die Männer noch die Kinder. Ebenso wenig hatten die Frauen selbst Zugang zur Welt der Männer, die ihnen zudem auch gänzlich fremd war und von der sie sich nicht im Geringsten angezogen fühlten. Denn, eine Frau konnte durchaus sich selber sein, ohne dass sie sich dafür ständig hätte messen müssen.

Zwischen den Männern und den Frauen in Urmütterchens Sippe gab es keinen Streit. Die Frauen waren von Natur aus eher so geschaffen, dass sie sich miteinander verbündeten als dass sie sich ständig in demselben Ausmaß wie die Männer aneinander gemessen hätten. Sie kamen alle aus unterschiedlichen Sippen und waren mehr darauf angewiesen, sich untereinander zu vernetzen und zusammenzuschließen, als sich aneinander zu messen. Auch die Aufgaben, die sie im täglichen Leben erfüllten, waren genauso unterschiedlich von denen der Männer wie es ihre eigenen beiden Welten waren.

Eine jede starke, Frau, die zu den hochrangigsten Frauen in der Sippe gehörte und mindestens einen geeigneten, erwachsenen Sohn hatte, führte ihre eigene Wandergruppe an. Damit ergaben sich zumeist keine Spannungen zwischen den hochrangigsten Frauen, vor allem, weil eine jede von ihnen selbst entscheiden konnte, ob sie eine eigene Wandergruppe anführen wollte oder nicht. Tat sie dies nicht, gehörte sie auch nicht zum Kreis derjenigen Frauen, die dies taten. Und wenn sie eine eigene Wandergruppe anführte, kam sie nur mit anderen hochrangigen Frauen zusammen, wenn sich ihre Wandergruppen zum gemeinsamen Schmaus oder zur gemeinsamen Rast trafen. Auch dann blieb eine jede von ihnen die Anführerin der eigenen Wandergruppe und es bestand überhaupt keine Veranlassung, sich aneinander zu messen.

Wenn sich einer der jungen Männer dennoch einmal erdreistete, eine der Frauen herauszufordern, um Streit mit ihr zu suchen, wurde er sogleich von allen anwesenden Frauen bloßgestellt und damit in seine Schranken der eigenen Welt zurückgewiesen, denn Männer waren keine Frauen, und Frauen waren keine Männer.

Es stand weder den Männern in Urmütterchens Sippe zu, sich in die Angelegenheiten der Frauen einzumischen oder gar Streit mit ihnen zu suchen, noch stand es den Frauen zu, sich in die Angelegenheiten der Männer einzumischen. Auch wenn sich ihrer beiden Welten noch so sehr voneinander unterschieden, so ergänzten sie sich dennoch vollkommen, was dem Gedeihen von Urmütterchens Sippe nur zugute kam.

Zumeist war es gar so, dass nach einem Streit der Männer ihre Mütter als Vermittlerinnen wirkten, weil sie den eigenen Sohn beruhigen konnten und ihm damit halfen, sich wieder mit seinem Gegner zu versöhnen. Denn, letztendlich lebten sie alle gemeinsam im friedlichen Miteinander, auch die Männer, die halt eben immer wieder einmal aneinander gerieten.

Während der Ruhezeiten, nach dem Liebesspiel mit ihrer Geliebten oder dem gegenseitigen Kämmen und Kraulen des Rückens mit ihren Freundinnen und Freunden hielten sich die Männer gelegentlich für sich allein am Rande der Gruppe auf, um einerseits wachsam einen Beitrag für die Sicherheit der Gemeinschaft zu leisten, es sei denn, sie nickten dabei ein, oder andererseits, um einfach ihre Ruhe zu haben.

Weil zu einer Wandergruppe immer mehrere Männer dazugehörten, waren immer genügend Augen wachsam, um über das Wohl der Wandergruppe zu wachen. Es gab zudem keinen Mann, der es nicht genossen hätte, auch Zeit für sich selbst zu haben und in die Runde zu schauen, während er Abstand zu den anderen Männern einhielt.

Es genügte den Männern der Sippe, sich während der Wanderungen am Waldboden freundschaftlich mit den anderen Männern zusammen zu tun, um als Hüter der Sicherheit gemeinsam zusammenzuarbeiten. Ansonsten waren sie durchaus auch gerne für sich, denn sie liebten es, einfach nichts zu tun und in die Runde zu schauen. Nach vielen Jahren der Übung, die Umgebung immer wachsam zu mustern, waren sie in ihre Aufgabe derart hineingewachsen, dass sie es mit der Zeit richtiggehend genießen konnten, einfach zu schauen.

Weil das Streiten eine der Möglichkeiten für die jungen Männer war, sich aneinander zu messen, war der Streit ein gewichtiger Teil ihrer Entwicklung zum erwachsenen Mann. Als Kinder und als Jugendliche hatten sie stets mit großem Eifer beobachtet, wie sich die jungen und die jüngeren der erwachsenen Männer gerne und oft stritten.

Manchmal schien es gar, als wären sich die jungen Männer nie zu schade dafür, einen Streit zu beginnen, wenn ihnen einer der anderen Männer auf den Geist ging und sie ihm zeigen wollten, dass sie stärker waren als er selbst.

Bei den Streitereien handelte es sich zumeist nur um stimmliche und keine körperlichen Auseinandersetzungen, während derer sie sich gegenseitig anschrien und anblafften, um sich ihre Gefühle mitzuteilen. Bei ihren lauten Streitereien war schlussendlich immer derjenige der Stärkere, der länger aushielt als der Andere.

Meistens stritten sich die beiden Gegner lautstark und schrien sich mittels schrillen Tönen, Lauten und Rufen an, um all ihre Gefühle zum Ausdruck zu bringen, nachdem der eine von ihnen mit dem anderen Streit gesucht hatte.

Mit all den verschiedenen Rufen, dem Schreien und dem Keifen und anderen Lauten warfen sie einander ihre Drohungen, ihre Absichten und auch ihre Ängste an den Kopf. Dabei galt es, dem Gegner um jeden Preis standzuhalten. Derjenige, der länger durchhielt, war der Stärkere, der den anderen damit zwang, nachzugeben und anzuerkennen, dass er ihm nicht standzuhalten vermochte. Jedes Nachgeben wurde gleichbedeutend mit Schwäche gedeutet, denn, nur wer allen anderen standzuhalten vermochte, würde eines Tages zu den ranghöchsten und stärksten Männern in Urmütterchens Sippe gehören.

Es gab Zeiten während der Entwicklung eines Jugendlichen, wenn sich seine Geschlechtlichkeit so stark regte, dass er einen derartigen Druck in sich verspürte, dass er regelrecht Streit suchte, um den zu groß gewordenen inneren Druck wieder loszuwerden. Ein Streit war wie geschaffen dafür, Dampf abzulassen und sich zu behaupten und letztendlich wieder zu beruhigen.

Wenn einer der Gegner aufgeben musste, hieß das noch lange nicht, dass er es nicht wieder und wieder hätte versuchen können, was die jungen Männer auch taten. Sie folgten einem inneren Drang, sich zu behaupten und ihren Rang stetig zu verbessern. Einmal nachgeben zu müssen, bedeutete noch nicht, niemals mehr zu den hochrangigsten Männern gehören zu können. Daher kam es, dass das Streiten für die Männer aus Urmütterchens Sippe ein eher beiläufiger Zeitvertreib war, mit dem sie lernten, in ihre Haut als starke und streitbare Männer hineinzuwachsen und ihre eigenen Grenzen zu finden. Es war nicht allen Männern vergönnt, zu den stärksten Männern zu gehören, und das störte auch niemanden. Ein jeder hatte ein Recht, als der, der er war, Teil von Urmütterchens Sippe zu sein.

Ganz anders die Frauen und Mütter aus Urmütterchens Sippe. Sie stritten sich derart selten, dass ein Streit für sie nichts Beiläufiges war sondern ein prägendes Ereignis. Ihre eigene Lebensart war viel gefühlvoller als derjenige der Männer. Sie hatten auch nicht den inneren Drang, besser zu sein als andere. Ihr innerer Drang war vielmehr, einfach sich selbst zu sein, sich wohl zu fühlen und das, was sie taten, so gut zu tun wie nur möglich. Natürlich brauchten auch sie Anerkennung von den anderen, welche sie auch oft bekamen. Sie wollten nicht ständig darum kämpfen müssen, die zu sein, die sie waren, sondern sie waren einfach sich selbst. Dies machten sie einander auch niemals streitig. Denn sie waren, wer sie waren.

Darüber brauchten sie untereinander nicht zu streiten. Eine jede war so gut, wie sie war, daran gab es nichts zu ändern. Was jedoch nicht bedeutete, dass Frauen nicht genauso standhaft gewesen wären als die, die sie waren. Ihre Art war einfach nicht die Art des Kämpfens nach Außen. Sie machten sich vielmehr stark dafür, dass der Frieden gewahrt wurde, so dass sich alle wohl fühlen konnten im gemeinsamen Miteinander.

Für junge Männer gehörte es schlicht und einfach zu ihrem Leben, sich ständig mit anderen zu vergleichen und sich mit ihnen zu messen. Dadurch erwarben sie sich mit der Zeit Selbstvertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten und sie lernten dabei auch, anders mit dem inneren Druck, der sich zuweilen in ihnen aufbaute, umzugehen.

Das Streiten der Männer war nicht nur damit zu erklären, dass sie Druck abbauen wollten. Vielmehr übten sie damit immer und immer wieder ihre Fähigkeit, einem Gegner standzuhalten. Diese Fähigkeit war von großer Bedeutung in Augenblicken der Gefahr, denn nur ein Mann, der es schaffte, seine eigene Furcht für einige Augenblicke zu überwinden, schaffte es auch, gelegentlich über sich selbst hinaus zu wachsen und eine sehr gefährliche Situation zu meistern.

Die Angehörigen aus Urmütterchens Sippe wussten sehr wohl, dass sie zu den stärkeren Lebewesen des Waldes gehörten. Auch wenn sie einige Fressfeinde hatten, so waren sie dennoch nicht im gleichen Ausmaß ausgeliefert wie die Horden der viel kleineren Affen.

Die Männer aus Urmütterchens Sippe waren ihren schlimmsten Feinden körperlich zwar hoffnungslos unterlegen, doch war es möglich, zu bestehen, solange sie Ruhe bewahrten und nicht die Nerven verloren, und, solange sie unversehrt flüchten konnten. Dass sie jederzeit auf die Bäume hinauf flüchten konnten, war ein großer Vorteil für alle aus Urmütterchens Sippe.

Damals, als Uhlo noch ein Jugendlicher gewesen war, hatte er bei seinen Beobachtungen der älteren Männer erstmals herausgefunden, dass sich die streitenden Männer niemals gleichzeitig anschrien, sondern einander immer abwechselnd ankeiften, um sich ihre Gefühle an den Kopf zu werfen und um ihre Drohungen herauszuschreien.

Es war ihm vorgekommen, als würden sie einander zuhören und abwarten, bis der Gegner fertig war, bevor sie selber wieder einen ganzen Schwall von Schreien und Rufen in die Richtung des Anderen ausstießen. Nein, sie unterbrachen den Gegner niemals, solange dieser noch dabei war, sich lautstark Gehör zu verschaffen, doch antworteten sie einander immer wieder mit aller Inbrunst und so laut sie nur konnten, und dies, so lange wie sie es aushielten.

Anders als die Frauen, die sich gleichzeitig miteinander austauschen konnten und dennoch jeden noch so kleinen Ton ihrer Sprösslinge mitbekamen, konnten die Männer ihre Aufmerksamkeit nur auf etwas Einzelnes und nicht auf mehreres gleichzeitig richten. Ihre Körper, Gehirne und Fähigkeiten hatten sich während unvorstellbar langer Zeiträume an ihre unterschiedlichen Aufgaben angepasst, bei den Frauen ans Aufziehen der Kinder und die Bewahrung des Sippenfriedens und bei den Männern ans Hüten der Sicherheit, so dass die Frauen und Männer aus Urmütterchens Sippe über ganz unterschiedliche Veranlagungen verfügten, die ihnen dabei halfen, ihre diesbezüglichen Fähigkeiten besonders gut zu erlernen und zu meistern.

Männer konnten ohne Schwierigkeit genau hören, woher ein Geräusch aus dem Wald kam, doch den Geräuschen innerhalb des Sippenlebens mussten sie ihre ganze Aufmerksamkeit widmen, um sie überhaupt als solche mitzubekommen, so sehr waren ihre Sinne immer auf den Wald und nicht auf das Sippenleben gerichtet. Es war ihre Aufgabe, auf die weitere Umgebung zu achten, was dazu führte, dass sie die Laute und Geräusche, die von den anderen verursacht wurden, viel weniger wahrnahmen, ja zeitweise sogar regelrecht ausblendeten.

Bei den Frauen war es umgekehrt. Sie achteten so gut auf alle Geräusche ihrer Kinder und aus dem gemeinsamen Miteinander, dass sie zwar die Geräusche aus der Umgebung des Waldes auch hörten doch nicht so ausgeprägt darauf achteten wie die Männer. Ihre Aufmerksamkeit war derart auf ihre Kinder und auf die anderen innerhalb des Sippenlebens gerichtet, dass sie die Fähigkeit hatten, augenblicklich alle Anwesenden einschätzen zu können, wenn sie auf eine andere Wandergruppe stießen.

Schon seit Urzeiten war es die Aufgabe der Frauen gewesen, die Kinder der Sippe aufzuziehen, so dass sich während dieser unvorstellbar langen Zeit zwischenmenschliche Fähigkeiten in ihnen entwickelt hatten, die sie jetzt ihr eigen nannten und über welche die Männer nicht in diesem Ausmaß verfügten. Genauso wenig gelang es den Frauen, die Geräusche und Laute der anderen um sie herum einfach nicht zu beachten und damit auszublenden, wie dies die Männer tun konnten.

Für Männer war es daher beim Streiten richtig, dass sie einander zuhörten und abwarteten, bis der Andere fertig war, denn sie konnten sich nicht gleichzeitig ausdrücken und zuhören. Sie schienen sich derart in ihre Streitereien hineinzusteigern, dass niemand sie hätte davon abhalten können, ihrer gesteigerten Wut lautstark Ausdruck zu verleihen. Doch gestanden sie einander dennoch zu, ihre Wut ungehindert äußern zu können, während sie selber wieder Luft holten für den nächsten Schwall ihrerseits.

Wenn sich zwei Männer gegenseitig im Streit stimmlich angriffen, antwortete ein jeder dem anderen, solange er nur aushalten konnte. Solange der Streit andauerte, warfen sie sich gegenseitig in schnellem Hin und Her alles an den Kopf, was aus ihnen herausströmte. Immer weiter antworteten sie sich auf die gegenseitigen, wutentbrannten Angriffe, so dass sie von ihren Schreien und nicht enden wollenden Drohungen dermaßen angestachelt wurden, dass sie alle Gefühle, die sie dabei erlebten, so laut wie nur irgend möglich heraus schrien.

Damit konnten die Männer die unguten Gefühle, die wegen des Streits in ihnen entstanden, ausdrücken und sich Erleichterung verschaffen. Auch wenn die stärkeren Männer das Streiten liebten, stritten sich diejenigen Männer, die von Natur aus körperlich nicht so stark waren und den stärksten unter ihnen deshalb oftmals unterlagen, weniger gerne. Doch verschaffte es auch ihnen durchaus bessere Gefühle, wenn sie ihren Missmut und ihre Verdrossenheit herausschreien konnten.

Derjenige allerdings, der auch noch den letzten lauten Schrei der Auseinandersetzung sein eigen nannte, nachdem der unterlegene Gegner aufgegeben hatte, wurde anschließend von guten Gefühlen richtiggehend überschwemmt, weil er sich tatsächlich als der Bessere von den beiden behauptet hatte.

Das Streiten gehörte zum Leben der Männer dazu. Weil es ihnen ein inneres Bedürfnis war, sich aneinander zu messen, handelte es sich um eine unabänderliche Tatsache in Urmütterchens Sippe, dass sie dies auch taten. Letztendlich erlernten die Männer mit diesem Streiten, das nach ihren eigenen vorgegebenen Regeln ausgeführt wurde, ihre Streitbarkeit, um ihre Sippe letztendlich so gut als nur möglich beschützen zu können. Wenn sie unterlegen waren, lernten sie hingegen, es auszuhalten, und wenn sie überlegen waren, lernten sie Großmut gegenüber demjenigen, der unterlegen war.

Dazu kam, dass sich auch ihre Geschlechtlichkeit in ihrem Körper regte und sie reizbar gegenüber anderen Männern machte. Der innere Druck wurde dabei durch die männlichen Stoffe ausgelöst, die ihre Körper ausschütteten. Es war den Männern nicht möglich, Gefühle zu unterdrücken oder zu verändern, denn sie fanden einfach statt und mussten, wenn der Druck zu groß wurde, ausgelebt werden, am besten im Liebesspiel.

Doch mussten die jungen Männer auch lernen, damit und mit sich selber zu leben, was viele Jahre dauerte. Bis dahin fühlte sich der eine vom anderen urplötzlich herausgefordert oder bedrängt, und schon ging der Streit los und sie begannen damit, einander anzuschreien. Dieses Streiten durch Rufen und Keifen erleichterte die Männer innerlich, weil sie ihre Gefühle herausschreien konnten und sich der innere Druck so verflüchtigte.

Obwohl auch die Männer sehr feinfühlig waren, verfügten sie nicht einmal über einen Zehntel des Gefühlsreichtums der Frauen, die fast allzeit direkt mit ihren Gefühlen in Verbindung waren. Die Aufgabe des Wachens, welcher die Männer tagsüber nachkamen, erlaubte ihnen nicht, sich allzeit auf ihre Gefühle zu verlassen, wie es die Frauen zumeist taten.

Die Männer verließen sich bei ihrer Aufgabe des Wachens auf die eigenen Sinne wie die Augen und das Gehör. Sie musterten den umgebenden Wald allzeit mit dem scharfen Tiefenblick, der nur ein eingeschränktes Blickfeld zuließ, und spitzten ihre Ohren nicht nur tagsüber sondern sogar während des Schlafs, um Gefahren im unsichtbaren Wald um sie herum früh genug zu erkennen.

Die Frauen hingegen betrachteten zumeist das ganze Bild, das sie um sich herum sahen. Ihre Aufmerksamkeit galt genauso dem vielfältigen gesellschaftlichen Leben innerhalb der Sippe wie der Umgebung des Waldes, auch wenn der Wald ebenso zu ihrem Blickfeld gehörte und sie diesen ebenso mit dem Tiefenblick betrachten konnten. Es gehörte einfach nicht zu ihrer hauptsächlichen Aufgabe, wie die Männer über die Gefahren des Waldes zu wachen.

Weil die Männer wegen ihrer stetigen Aufgabe des Wachens wenig geübt waren, mit ihren Gefühlen zu leben und diese zu ertragen, war das Streiten eine gute Möglichkeit für sie, zu lernen, mit ihren Gefühlen auf ihre Art und Weise umzugehen. Vor allem, weil es den Männern in Urmütterchens Sippe wichtiger war, ihre inneren Kräfte aneinander zu messen als die schiere Körperkraft in einem Kampf auf Leben und Tod unter Beweis zu stellen, wie dies bei vielen anderen Lebewesen im großen weiten Wald geschah.

Die Streiterei mittels gegenseitigem Anschreien war den Männern während der viele Zeitalter währenden Entwicklung ihrer Art derart in Fleisch und Blut übergegangen, dass vor allem die jungen Männer einander öfter einmal absichtlich herausforderten, nur um eine Gelegenheit zu haben, sich aneinander messen zu können und ihre geistigen Fähigkeiten weiter zu schulen. Fähigkeiten, sie sie brauchen würden, um sich gegen die wirklichen Feinde im Walde zur Wehr setzen zu können.

Mit ihren Rangeleien fanden die Männer gleichzeitig heraus, welche von ihnen die Stärksten waren, was ihre Rangordnung innerhalb der Welt der Männer festlegte. Die Auseinandersetzungen zwischen ihnen dauerten nie gleich lang an. Je nach eigener Stärke und innerem Druck fuhren sie mit ihrem Streit fort, so lange sie einander standhalten konnten. Natürlich versuchte ein jeder von ihnen, solange wie möglich auszuhalten und stärker zu sein als der andere, denn genau darum ging es ihnen ja. Die anderen zu übertrumpfen, allen zu zeigen, dass sie die Stärksten und Besten waren, vor allen ihre Stärke und Kraft zur Schau zu stellen.

Uhlo liebte es genauso wie viele andere Männer, sich zur Schau zu stellen. Beim lautstarken Streiten schulte auch er seine Stimme, damit diese sicher und einschüchternd klingen konnte. Er war schon lange keinem der Männer mehr unterlegen gewesen, die er herausgefordert hatte. Schon seit Jahren verfügte er über eine große innere Kraft, so dass es ihm Spaß machte, seine geistigen Fähigkeiten mit den anderen jungen Männern zu messen. Dabei vervollkommnete auch er seine Ausdauer und seine Standhaftigkeit. Was ihm am meisten daran gefiel, war, dass er den anderen seine wachsende innere Kraft vorführen konnte.

Die Kraft seiner Stimme konnte er gut für die Drohgebärden und Einschüchterungsversuche gegenüber den Fressfeinden einsetzen, denen sie zuweilen begegneten. Doch waren es nicht nur die Feinde, die seine Kraft und Stärke in seiner Stimme hörten, sondern auch die Frauen, welche er, genauso wie die anderen Männer, nur zu gerne beeindrucken wollte.

Der fortwährend andauernde Wettstreit zwischen den Männern trug ihnen innerhalb der Sippe und vor allem innerhalb der Welt der Männer Achtung und Ansehen ein. Auch Uhlo trachtete danach, eines Tages den höchsten Rang unter den Männern einzunehmen, sobald er dazu bereit wäre. Ohne regelmäßigen Streit mit den anderen jungen Männern war er wohl nie wirklich glücklich. Wenn er als Überlegener aus einem Streit hervorging, genoss er die anschließenden Gefühle, wenn er sich so stark fühlte, als könnte er Bäume ausreißen wie ein Waldelefant.

Natürlich wusste er, dass er und die anderen der jungen Männer bisweilen maßlos übertrieben, dennoch sonnte er sich in dem Gefühl, den höchsten Anforderungen für Männer innerhalb von Urmütterchens Sippe Genüge tun zu können.

Uhlo war ein freier Mann, es gab nichts, das ihn davon abgehalten hätte, in seine selbstbewusste Stellung als Sohn einer hochrangigen Mutter hineinzuwachen. Die Herausforderungen und anschließenden Überlegenheitsgefühle gaben ihm Vertrauen in seine eigene Kraft und vermittelten ihm ein Gefühl der Unantastbarkeit, welches er nicht hätte missen wollen, nachdem er einmal davon gekostet hatte.

Mit jedem weiteren Sieg wurde auch er von mehr Selbstbewusstsein durchströmt, was seine geistigen Kräfte zusätzlich stärkte und ihn fast unangreifbar machte, genauso wie die stärksten Männer in der Sippe.

Es waren ebendiese streitbaren Fähigkeiten, die zu seiner Ausbildung als streitbarer Kämpfer und Beschützer der Sippe gehörten. Die meisten Männer übten sich darin mit Hingabe, nur wenige von ihnen hatten keinen Spaß daran. Sie machten einfach mit, weil es dazugehörte, doch lag ihnen nicht so viel daran wie Uhlo, mit den Stärksten zu wetteifern.

Alles in allem war dieses nach genau festgelegten Regeln ablaufende Streiten der Männer die Ausbildung, die sie zu einer wehrhaften Truppe zum Schutze der Sicherheit in Urmütterchens Sippe machte.

Wenn Uhlo seine Haare aufstellte, um sich zusätzlich aufzuplustern, dann erschien er für einige Augenblicke eindrücklicher und größer, als dass er in Wirklichkeit war. Wie er bei Beobachtungen der älteren Männer festgestellt hatte, konnte dies oftmals genügen, zusammen mit Drohgebärden, einen Augenblick der Verblüffung oder Einschüchterung zu erreichen und damit mehr Zeit zur Flucht für die anderen zu gewinnen.

Für die Männer aus Urmütterchens Sippe bedeutete es einen großen inneren Halt, dass sie diesen Beitrag für die Sicherheit der Sippe leisten konnten, denn sie hätten ihre eigene Sippe nie im Stich gelassen. Die von jung auf geübte Zusammenarbeit der Männer führte dazu, dass sie, mit ein wenig Unerschrockenheit und Schlauheit, oftmals eine Gefahr gemeinsam abwehren konnten, bevor diese wirklich gefährlich wurde. Das Wohl der Sippe stand für sie immer an erster Stelle. Keiner von ihnen wäre einfach alleine geflüchtet, nur um die eigene Haut zu retten, denn das wussten sie: Gemeinsam waren sie am stärksten, und sie würden ihre Freiheit und Sicherheit mit all den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln verteidigen.

Auch wenn die Männer mit ihren Streit-Vorführungen die eigene Rangordnung immer wieder von neuem anpassten, so trugen sie doch auch tief in ihrem Innern den Wunsch für ein friedliches Zusammenleben. War erst einmal klar, welcher von den beiden Wettstreitern der Stärkere war, war der eigene Rang wiederum festgelegt und beide Gegner konnten sich anschließend um eine Lösung des Widerstreites bemühen, indem sie sich versöhnten, wie sie es von klein auf gelernt hatten.

Das Volk das auf den Bäumen lebte

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