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Die Entschlüsselung des menschlichen Erbguts

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Parallel zu den Entdeckungen im Bereich des Vitamin-D-Stoffwechsels, der anfangs nur eine Handvoll Spezialisten interessierte, verlief eine ganz andere, weitaus spektakulärere Forschung: die Entschlüsselung des menschlichen Genoms (Erbgut). Jahrelang arbeiteten Forscher weltweit fieberhaft an diesem Projekt, weil sie sich entscheidende Erkenntnisse über die Steuerung des Zellstoffwechsels und die Entstehung von Krankheiten versprachen.

Doch kaum war 2001 das Ziel erreicht, schlug der laute Jubel in betretenes Schweigen um. Denn anders als erwartet, unterscheidet sich der Mensch trotz seines hohen Entwicklungsstandes im Hinblick auf die Vielfalt seiner Gene kaum von anderen Lebewesen. Selbst im Vergleich zu sehr einfachen Organismen wie zum Beispiel Plattwürmern, von denen die meisten Arten als Parasiten leben, fanden sich zahlenmäßig nur geringe Unterschiede. Die Wissenschaft hatte sich – wieder einmal – gründlich in der Größe und Einzigartigkeit der menschlichen Spezies geirrt.

Die Entschlüsselung des Erbguts machte zugleich deutlich, dass nicht unsere Gene die einzelnen Zellen des Körpers steuern. Im Gegenteil: Die Zellen benutzen Gene, um ihren Zellstoffwechsel selbstständig zu organisieren. Sie können zu diesem Zweck einzelne Gene oder Teile davon an- und abschalten – gerade so wie sie es für nötig halten. Stellen Sie sich einfach vor, die Gene wären beschriftete Karteikärtchen mit verschiedenfarbigen Reitern. Von den Farben der Reiter hängt es nun ab, welche Karteikarten bei der Suche nach einer bestimmten Information ausgewählt werden. Genau für solche Auswahlvorgänge im genetischen Material benötigen sie Vitamin D. Kein Wunder also, dass so viele Zellen mit Vitamin-D-Rezeptoren ausgestattet sind – und man immer neue solcher Schaltstellen entdeckt.

BAUPLAN DES LEBENS

• Der gesamte Bauplan eines Lebewesens ist auf seiner DNA gespeichert. Alle Informationen finden sich auf einer Doppelwendel aus zwei Einzelsträngen, die durch die Paarung der Bausteine (Basen) Adenin und Thymin (kurz: A-T) sowie Guanin und Cytosin (G-C) zusammengehalten werden. Dabei bestimmt die spezifische Buchstaben-Abfolge (Sequenz) den Informationsgehalt der DNA.

• Als Gene werden diejenigen DNA-Abschnitte bezeichnet, die Information zur Bildung von Proteinen (Eiweißstoffen) tragen. Diese Eiweiße bringen zum Beispiel chemische Reaktionen innerhalb und außerhalb der Zelle in Gang, dienen als Transporteinheit und bauen neue Strukturen auf.

• Der Mensch hat ca. 25 000 Gene.

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