Читать книгу Heilpflanzen für ein starkes Immunsystem - Prof. Dr. rer. medic. Nadine Berling - Страница 12
Jahrtausendealtes Heilpflanzenwissen – Erfahrungen und Traditionen
ОглавлениеIn allen Kulturen rund um den Globus erfolgte der therapeutische Einsatz von Heilpflanzen über Jahrtausende durch die Beobachtungsgabe und Erfahrung von heilkundigen Personen und Laien. Dieses Wissen wurde von Generation zu Generation oder von Lehrerin zu Schülerin weitergegeben. Aus diesem Grund gibt es viele Heilpflanzen, die in der Volksheilkunde traditionell angewendet werden und für die es keine wissenschaftlichen Untersuchungen zur Wirksamkeit bei dem benannten Anwendungsgebiet gibt. Ein Beispiel hierfür ist das Eisenkraut: Es wird in der Volksmedizin gegen rheumatische Beschwerden angewendet. Wissenschaftlich anerkannt ist diese Wirkung nicht. In Kombination mit anderen Heilpflanzen ist das Eisenkraut aber für die Behandlung von Nasennebenhöhlenentzündungen zugelassen.
Heilpflanzenwissen fürs Volk
Volksmedizin ist ein Sammelbegriff für das überlieferte Wissen über Krankheiten und Behandlungen in der nichtärztlichen Bevölkerung. Dieses Wissen wird mündlich oder schriftlich weitergegeben und schließt die Anwendung von Heilpflanzen mit ein. Viele der volksmedizinischen Überlieferungen haben ihren Ursprung im Mittelalter.
Bei dem Einsatz von Heilpflanzen ist es also wichtig, zwischen überliefertem und wissenschaftlich anerkanntem Wissen zu unterscheiden.
Um beim Beispiel Eisenkraut zu bleiben, werden Ärztinnen und Heilpraktiker die Heilpflanze bei rheumatischen Beschwerden möglicherweise nicht empfehlen, weil der wissenschaftliche Beweis für die Wirksamkeit aussteht.
Das bedeutet aber trotzdem nicht, dass das Eisenkraut in jedem Fall bei rheumatischen Erkrankungen nutzlos ist. Das Fehlen von wissenschaftlichen Beweisen bedeutet lediglich, dass keine oder keine ausreichenden wissenschaftlichen Untersuchungen zur Wirksamkeit vorhanden sind. Mit anderen Worten: Der volksmedizinische Einsatz von Heilpflanzen schließt deren Wirksamkeit nicht aus. Diese ist nur nicht erforscht und kann damit weder belegt noch widerlegt werden.