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MUT, DEMUT UND MENSCHENLIEBE – DAS TV-TEAM

Irgendwie verrückt, diese Zeit im Frühjahr 2021. Das TV-Team mit Johannes Meier und Paul Hartmann findet mich – so muss man es formulieren; und das lief so: in der Mediathek findet mich der Film »Über Grenzen«. Ich hab nicht danach gesucht – er war einfach plötzlich da. Der Film handelt von Margot Flügel-Anhalt, die sich mit 64 Jahren das erste Mal auf ein Motorrad setzt und kurz darauf 18.000 Kilometer nach und durch Zentralasien reist. Auf einer 125er Enduro. Sie hat keinen Motorradführerschein, aber die kleine Maschine darf sie mit ihrem »Uralt-Lappen« für Pkw fahren. Ich seh’ den Film und bin hin und weg. Das TV-Kulturmagazin titel, thesen, temperamente auch: »Ein spektakulärer Reisefilm« sagen sie. Dieses spezielle Roadmovie hat Zeit und erzählt in eigener Geschwindigkeit eine wunderbare Geschichte von Mut, Demut und Menschenliebe. Naheliegend, dass ich auf die Story stehe – aber innig liebgewonnen habe ich den Film, weil er auf schnell, spektakulär und wild verzichtet. Der Film lässt Margot machen. Das war’s!

Und das ist es auch für mich: Wenige Wochen vor unserem Abflug nach Afrika nehme ich Kontakt mit Johannes Meier und seiner Firma Streetsfilm auf. Und tatsächlich gelingt ihm trotz Zeitdruck der große Coup: die ARD für mein Thema zu begeistern, die eine 90-minütige Dokumentation mit uns ins Programm nehmen wird! Johannes ist evangelischer Theologe und hat hauptberuflich als Redakteur beim NDR gearbeitet. Menschen und Bilder kann er … das könnte eigentlich das Kernthema der tausend Kilometer durch Namibia werden. Auf Mut, Demut und Menschenliebe stehen Tanja und ich sowieso.

UTE, NEL UND HEIN – TOURMANAGER UND KATASTROPHENHELFER

Nel de Jager und Hein vervollständigen das Team. Wären Tanja und ich Künstler oder eine Band auf Tour, würde ich sagen: Nel ist mein Tourmanager und Hein sein Assistent. Sie kennen die Wege, die zu nehmen sind, um unser Ziel zu erreichen. Sie bauen das Camp für die Nacht. Bauen die Dachzelte auf und schmeißen unseren Generator an. Sie kochen und alle helfen mit. Sie fahren die beiden Jeeps und organisieren das Camp. Nel und Hein werden sich um allen Scheiß kümmern, der noch daneben gehen wird.

Rafaels Tourbuch

Es ist die Nacht vor dem Abflug – während ich hier am Esstisch über die Vorbereitungen dieses Abenteuers schreibe, weiß ich eins genau: Es wird noch viele wilde Themen geben, die da auf uns zukommen. Das mag ich. Ich werde in der Zeit in Namibia meinen sechzigsten Geburtstag feiern und darf dann endlich passend zu meinem Alter meinen Lieblings-Leitspruch raushauen: »Nun bin ich ein alter Mann. Ich habe in meinem Leben viele Katastrophen gesehen. Gottseidank sind die meisten davon nie eingetroffen« … frei nach Mark Twain, der viele schöne Ideen hatte.

Running wild in Afrika

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