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Eine moderne Geschichte des so genannten klassischen Griechenland zu schreiben, war für mich ein lang gehegter Wunsch. Dass er in dieser Form verwirklicht wurde, verdanke ich Kai Brodersen, dem Herausgeber der Reihe.

Die historische Bedeutung des 5. und 4. Jahrhunderts v. Chr. ist unbestritten; doch haben viele Phänomene in den letzten Jahrzehnten eine neue Interpretation erfahren. Zentral scheint die Einsicht, dass Sparta und Athen bei allen fundamentalen Unterschieden doch in vielen Bereichen auch strukturell vergleichbare Entwicklungen durchgemacht haben, die im 5. Jahrhundert kulminierten. Wie verhielt sich die Entwicklung von Gesellschaft und Verfassung beider Poleis angesichts der außenpolitischen Veränderungen nach dem Sieg über die Perser, wie wirkte umgekehrt die innere Entwicklung auf die Gestaltung der Außenpolitik zurück, und welche kulturell-geistigen Wandlungen vollzogen sich parallel und als Reaktion auf die politisch-militärischen Veränderungen – dies sind nur einige der wichtigsten Fragen, auf die das Buch Antworten geben will. Besonderen Nachdruck habe ich darauf gelegt, das 5. und 4. Jahrhundert als Einheit zu betrachten; beide Jahrhunderte sind viel zu eng aufeinander bezogen, als dass man scharfe Trennlinien ziehen könnte. Weiterhin schien es mir wichtig, dem Phänomen Krieg wieder den ihm gebührenden Platz bei der Interpretation der politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Zusammenhänge einzuräumen. Er bildet ein entscheidendes Movens der griechischen Geschichte und es wäre zu wünschen, dass man sich ihm in der schulischen und der universitären Lehre wieder so unbefangen widmet, wie es in der französischen und anglo-amerikanischen Forschung ganz üblich ist.

Zu danken habe ich Werner Dahlheim und Klaus Meister, die große Teile des Manuskripts gelesen und mich durch Diskussion und Rat vor manchen Fehlern bewahrt haben.

Weiterhin danke ich dem Herausgeber Kai Brodersen, mit dem ich das Thema durchgesprochen habe, sowie Dr. Martina Erdmann und Nicole Strobel von der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft für ihre sorgfältige lektorische Arbeit.

Berlin, im Frühjahr 2003 Raimund Schulz
Athen und Sparta

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