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Schwarzbär (Baribal, Ursus americanus)

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Schwarzbären (bis 1,80 m lang und bis max. 300 kg schwer) sind keineswegs immer schwarz und daher nicht an der Fellfarbe zu erkennen. Manche haben ein zimtfarbenes bis braunes Fell, in trockenen Regionen dominieren Brauntöne und in einer Küstengegend von British Columbia gibt es sogar weiße Schwarzbären. Im Vergleich zu Braunbären haben sie einen eher länglichen Schädel und eine kaum von der Stirn abgesetzte Schnauze, d. h., sie verläuft ungefähr in einer Linie mit der Stirn. Außerdem ist die Schnauze der Schwarzbären vorn oft heller gefärbt als der übrige Kopf und auch an der Brust haben sie häufiger einen helleren Fleck. Sie besitzen keinen Schulterhöcker wie die Braunbären, doch wenn sie den Kopf gesenkt halten, kann durch die Stellung der Schulterblätter eine Art Buckel entstehen. Aber während der Muskelhöcker beim Braunbären meist auch vom Hals deutlich abgesetzt ist (so dass dieser eine leicht konkave Form erhält), ist der „Scheinhöcker“ des Schwarzbären nur gegen den Rücken abgesetzt und geht in gerader Linie in den Hals über. Die Krallen sind dunkel bis schwarz, stark gekrümmt und deutlich kürzer als bei Braunbären – sie eignen sich daher weniger zum Graben, aber besser zum Klettern.


Links: Schwarzbär mit deutlich erkennbarer hellerer Schnauze

Rechts: Braunbärin mit Jungen. Man beachte die unterschiedliche Fellfarbe!

008ba Abb.: rh

009ba Abb.: rh


Verbreitungsgebiet der Bären in Nordamerika

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Die Spuren des Schwarzbären sind an mehreren Merkmalen deutlich von denen eines Braunbären zu unterschieden: Die Krallenabdrücke liegen näher bei den Zehen (kürzere Krallen), die Zehen sind mehr bogenförmig angeordnet und haben einen klaren Abstand voneinander.

Schwarzbären leben in fast allen bewaldeten Gebieten Nordamerikas und haben sich weit besser als Grizzlys an die Besiedelung des Kontinents angepasst. Ihre Gesamtzahl wird auf etwa 600.000 geschätzt und soll heute nicht viel unter der ursprünglichen Population bei Ankunft der Weißen liegen. Sie haben in der Regel deutlich mehr Respekt vor dem Menschen und sind im Allgemeinen kleiner als Braunbären – aber auf beides kann man sich nicht mit Sicherheit verlassen. Da die Größe bei beiden Arten stark vom Nahrungsangebot der Region abhängig ist, können Schwarzbären in milderen Gegenden mit reichen Nahrungsquellen größer und schwerer werden als ein Grizzlybär im Yukon Territory mit seinen langen, harten Wintern und spärlichen Energie-Ressourcen.


Erkennungsmerkmale Schwarzbär

802ba Abb.: al


Erkennungsmerkmale Braunbär

803ba Abb.: al

Bärinnen dieser Spezies zeigen eine weit geringere Tendenz, ihre Jungen zu verteidigen, als Grizzlymütter. Bei plötzlichen Konfrontationen neigen die Schwarzbären deutlich seltener zum Angriff als ein Grizzly und bei tatsächlichen Attacken durch Schwarzbären kommen die Opfer weitaus häufiger mit relativ leichten Wunden davon (in über 90 % der von Stephen Herrero untersuchten Fälle).

Provianträuber unter den Schwarzbären sind deutlich weniger aggressiv als Grizzlys und lassen sich durch beherztes Auftreten meist verscheuchen. Durch Schwarzbären sind erfahrungsgemäß vorwiegend Kinder und kleinere Personen gefährdet, obwohl ein Schwarzbär mühelos einen starken, erwachsenen Mann töten kann, was auch gelegentlich schon vorgekommen ist. Andererseits handelte es sich in den seltenen Fällen, in denen ein Bär den Menschen als Beute betrachtet hat, fast immer um Schwarzbären.

Stephen Herrero

Der Biologe und Bärenexperte hat jahrelang viele hundert Berichte über Bärenunfälle gesammelt und analysiert (s. Buchtipp im Anhang).

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