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Monasterium Diabolica Naturae

Dienstag, 28. September

Der Mönch saß in seinem Laboratorium und brütete darüber, wo genau er als nächstes zuschlagen lassen sollte. Hierfür brauchte er die Daten, wo sich sein Mensch am kommenden Wochenende aufhalten würde. Mallorca, das wusste er schon, aber wo dort? Die Tat in Hamburg verlief nahezu perfekt, es wurde immer besser.

Er schaute sich die Termine seines Menschen an. Aha, da steht es ja! Samstag würde der Mensch nach Mallorca fliegen und bis Montag früh bleiben, in Palma, der Hauptstadt der größten Insel der Balearen. Er hatte allem Anschein nach dort keinen geschäftlichen Termin. Der Mensch wollte offensichtlich lediglich ein kleines Urlaubswochenende einschieben, um ein wenig zu entspannen. Ein Hoch auf die Selbstständigkeit.

Aber das störte den Mönchen nicht bei seinem Vorhaben. Er machte weiter. Jetzt brauchte er noch den Ort und, ganz wichtig und entscheidend, das nächste Opfer. Wobei der Ort sich durch die Stadt von alleine ergab, die größte Kirche von Palma, die Kathedrale la Seu. Sie war der ideale Ort, passte zu den anderen.

Aber wer sollte das Opfer sein? Der Mönch begann zu recherchieren, ob es denn auf der Insel eine passende Größe gab, die sich eignen würde. Alternativ blieb ihm nur übrig zu schauen, ob an diesem Wochenende eine andere sich zufällig ebenfalls auf der Insel aufhalten würde.

Er ging ins Internet und stöberte durch diverse Seiten, kam aber lange zu keinem Ergebnis. Sollte er seine Spezialisten um Hilfe bitten? Nein, entschied der Mönch. Heute würde er es alleine probieren, morgen auch. Sollte er bis morgen Abend noch zu keinem Ergebnis gelangt sein, könnte er sich immer noch an seine Gruppe wenden, die ihm stets aus dem Verborgenem heraus unterstützten.

Der Mönch überlegte. Was hatte er bisher? Einen Drogenbaron, einen Schutzgelderpresser und einen Bordellkönig. Es musste etwas Neues kommen. Ein Serienmörder? Nein. Dafür musste er selber jemand überführen, das machte keinen Sinn. Also kam so etwas in dieser Art grundsätzlich nicht infrage. Es musste jemand sein, der seinen Lebensunterhalt mit Kriminalität verdiente. Jemand, bei dem dies ein Dauerzustand war.

Der Mönch fuhr sich durch seinen Bart und überlegte weiter. Ihm fiel spontan so gar nichts ein. Gab es eventuell etwas typisches für Mallorca? Konnte er da ansetzen? Was war denn mit dem Tourismus? Da gab es doch mit Sicherheit auch eine Mafia, in welcher Hinsicht auch immer.

Dann fiel ihm etwas ein. Taschendiebe! Da gab es bestimmt im Großen operierende Banden, die womöglich von einer einzigen Person gesteuert wurden. Oder die Händler mit den gefälschten Uhren, dem gefälschten Schmuck. Das waren aber Dinge, die er nicht von hier aus recherchieren konnte, dafür musste er vor Ort sein. Der Mönch fasste einen Entschluss.

Er klappte seinen Laptop zu, verstaute ihn in seiner Tasche. Er würde nach Mallorca fliegen, gleich heute noch, sich bei dem Abt der Kathedrale vorstellen und irgendeine Geschichte erzählen, die es plausibel erscheinen lassen würde, warum er sich nach der Kriminalität auf der Insel erkundigte. Aber es musste schnell gehen, sonst rann ihm die Zeit davon. Außerdem brauchte er noch die Liste mit den Mächten, die dort hausten, damit er dann vor Ort diese erwecken konnte. Also holte er den Laptop wieder aus der Tasche, stellte ihn auf den Tisch zurück und klappte ihn auf. Dann griff er in eine der Schubladen seines Tisches und holte einen unscheinbaren Ordner hervor in dessen Einband er die geheime Liste versteckt hielt. Er öffnete eine Datei und schrieb die Namen derer auf, die sich in der Kathedrale la Seu befanden. Dann machte er sich auf den Weg, um nach Mallorca zu gelangen.

KLOSTER DER FINSTERNIS

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