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Acht

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Stell dir vor, ich ersetze „Nichts“ durch ein beliebiges anderes Wort, zum Beispiel „Käse“. Wenn ich frage: „Gibt es Käse?“, und du antwortest „Ja“, dann weiß ich, dass es Käse gibt. Ich könnte zum Kühlschrank gehen und mir ein Stückchen nehmen. Wenn ich das oft genug mache, ist die Antwort auf die Frage nach dem Käse irgendwann „Nein“. Dann ist nämlich kein Käse mehr da, weil ich ihn aufgegessen habe. Wenn da, wo der Käse war, nichts mehr ist – ist das das Nichts?

Dafür würde das englische Wort für „Nichts“ sprechen: „nothing“. Oder etwas anders geschrieben „no-thing“, also „kein-Ding“. Da, wo der Käse war, ist jetzt zwar kein-Käse, aber Luft.

Zurück zum Nichts. Wenn ich frage: „Gibt es Nichts“ und du antwortest „Ja“, dann muss das Nichts – wie der Käse – irgendwo vorhanden sein. Es ist dann also irgendwo. Und wenn etwas „ist“, dann ist es da und kann nicht Nichts sein. Und schon ist da ein wunderbarer Knoten in den Gedanken.

Was ist eigentlich Nichts? Ist es die Abwesenheit von allem, was es gibt? Kann so etwas überhaupt möglich sein? Selbst in den Tiefen des Weltalls gibt es immer noch das ein oder andere Teilchen und auch die vier Naturkräfte haben überall Einfluss. Und wenn das so ist, muss auch etwas da sein, auf das sie Einfluss haben. Wenn etwas da ist, kann da kein Nichts sein.

Das Nichts beschäftigt die Menschen schon seit vielen tausend Jahren, von den ältesten hinduistischen Texten darüber, wie alles entstanden ist, bis hin zur neuesten Teilchenphysik. Menschen, die sich mit dem Nichts beschäftigen, hoffen oft, eine Antwort auf alles zu finden. Zum Beispiel auch auf die Frage: Was war vor uns und vor dem Universum? War da nichts? Kann aus Nichts alles entstehen? Was meinst du?

99 seichte Fragen für tiefgründige Unterhaltungen zwischen Eltern und Kindern

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