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Götterhaut oder: Tanzen für die Einzige

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Eine Menschheit ohne Sorgen und Nöte. Es gibt Nahrung genug für alle, Milch und Honig fließen. Keinerlei Anlass zu Streit und Krieg, keine Feindschaft, keine Gewalt. Es gibt kein Alter, keine Gebrechlichkeit, keine Krankheit. Den utopischen Traum von der sorgenfreien Menschheit haben mehrere Autoren der Antike geträumt, der erste, der ihn festhielt, ist der um 700 v. Chr. in Böotien geborene Ackerbauer und Dichter Hesiod. In seinem Lehrgedicht Werke und Tage schildert er das bäuerliche Alltagsleben, Ethik und Moral, die sich daraus ableiten lassen. Es ist eine an seinen liederlichen Bruder Perses gerichtete Ermahnung, der sein Erbteil verprasst hat und nun auch die andere Hälfte, Hesiods Anteil, für sich haben will. Hesiod ruft ihn zur Besinnung, preist redliche Arbeit und ehrliche Anstrengung, warnt vor Falschheit und Anmaßung im »Eisernen Zeitalter« der Gegenwart, das von Rücksichtslosigkeit und Verrohung geprägt sei. Als notwendige Kontrastfolie braucht er jenes heitere »Goldene Menschengeschlecht«, das er begeistert schildert: »Golden war zuerst das Geschlecht der sprechenden Menschen«, so beginnt er die goldene Story. »Sie lebten wie Götter«, »das Herz ohne Kummer«, »sie freuten sich am üppigen Mahl und kannten kein Unheil.« Als Sinnbild für alles Positive, Helle, Angst- und Sorgenfreie bot sich kein besseres Metall an als das Gold.

Hesiods berühmter römischer Nachfahr Ovid (43 v. Chr. bis 17 n. Chr.) schildert das mythische Goldene Zeitalter im ersten Buch seiner Verwandlungsgeschichten, der Metamorphosen, einem außerordentlich einflussreichen Werk der abendländischen Literatur. »Als erstes entstand das Goldene Zeitalter«, verkündet er triumphierend in seinem Bericht vom Anfang der Welt. Es ist alles in bester, paradiesischer Ordnung: »In behaglicher Muße vergingen, ohne Krieger zu brauchen, die Tage sicher den Völkern.« Gold im Zusammenklang mit Zeitbegriffen verweist immer auf ideale Zustände, auf eine kulturelle Blütezeit oder auf einen besonders aufregenden Zeitabschnitt voller Intensität. Goldenes Zeitalter, Goldenes Jahrhundert (Spaniens Siglo de Oro), die Golden Twenties.

Als Hesiod und Ovid von ihrem Goldenen Zeitalter schwärmten, hatten ältere Völker längst ihre Verehrung und Vergöttlichung des edelsten Metalls gepflegt. Zum Beispiel Mesopotamien: Es brachte die ersten städtischen Hochkulturen hervor, schenkte uns die Erfindung der Schrift, weitreichendes astronomisches, mathematisches und medizinisches Wissen, wichtige Anregungen für Zahlensystem und Zeitteilung, erste Rechtssammlungen. Da ist nur ein Problem: Mesopotamien, das außerordentlich fruchtbare Schwemmland zwischen Euphrat und Tigris, jedoch ohne Gebirge, die Erze hätten spenden können, kannte keinen eigenen Goldabbau.

Ein Café in der Altstadt von Heidelberg, wo ich heute lebe. Ich treffe einen der renommiertesten Assyriologen der Welt zum Gespräch, den hier an der Universität lehrenden Professor Stefan Maul, der nicht nur das Gilgamesch-Epos glanzvoll ins Deutsche übersetzt, sondern auch ein Standardwerk über die Wahrsagekunst im Alten Orient verfasst hat. Geduldig und freundlich beantwortet er meine Fragen nach der Bedeutung des Goldes für die mesopotamische Kultur.

Gold kam nur über den Handel ins Land – oder über die zahlreichen Kriegs- und Beutezüge, für die die Assyrer bei den Völkern berüchtigt waren. Das fehlende eigene Gold machte das glänzende fremde Metall für die Könige Mesopotamiens noch begehrter. Einer uralten Überlieferung zufolge wurde das Gold, das ins Zweistromland gelangte, in einem fernen sagenhaften Gebirge im iranischen Osten gefunden, das den Namen Arallu trug, der auch die Unterwelt bezeichnete. Gold aus dem Jenseits also? Der Bezug des göttlichen Metalls zum Totenreich wird in der Kulturgeschichte des Goldes keine geringe Rolle spielen. Hauptumschlagplatz für Gold war Ägypten. Babylonier und Assyrer hatten kostbare Textilien anzubieten, Pferde, den aus den afghanischen Gebirgen stammenden Lapislazuli, nach dem die Ägypter begierig waren.

Natürlich interessiert mich das berühmte, erst Mitte des 19. Jahrhunderts wiederentdeckte Epos von Gilgamesch, dem sumerischen König von Uruk. Es ist das älteste literarische Zeugnis der Welt: die in die altbabylonische Zeit (1800 bis 1595 v. Chr.) zurückreichende, auf elf Tontafeln in Keilschrift festgehaltene, von vielen Wechselfällen geprägte Geschichte einer Suche nach der Unsterblichkeit, die Gilgamesch, nach dem schmerzlichen Tod seines Gefährten Enkidu, erlangen möchte. Die achte Tafel, die allerdings nicht vollständig überliefert ist in diesem mesopotamischen Puzzle-Spiel der Tonscherben: Der um Enkidu trauernde Gilgamesch ruft laut nach Steinschneider, Kupfer- und Goldschmied, damit sie das »Bild«, die Statue seines Freundes, herstellen können. »Die Gliedmaßen meines Freundes sind aus Silber, die Augenbrauen aus Lapislazuli, deine Brust ist aus Gold, dein Körper ist aus Zedernholz.«

Gilgamesch erbricht das Siegel seines Schatzhauses, entnimmt Schmuck und legt ihn zum aufgebahrten Enkidu. Natürlich und immer wieder: Gold. Schmuckstücke »in dreißig Minen Gold gefasst«, einen Köcher, »ein ganzes Talent Gold der zugehörige Griff«, und viele andere Gaben, die aber nicht nur zur Ausstattung des toten Freundes bestimmt waren, sondern auch ein Mitbringsel für die Götter der Unterwelt darstellten. Es war eine Art glorreiche Bestechung oder Umwerbung jedes einzelnen der dortigen Götter, die das glänzende Metall lieben. Durch die Gaben aus Gold besänftigt, sollten sie das neue Mitglied des Totenreiches freundlich aufnehmen, »an seiner Seite gehen«.

Natürlich schmückten die mesopotamischen Könige auch im Diesseits ihre Tempel, die ein Abbild des Kosmos sein sollten, über und über mit Gold. Davon berichtet der assyrische König Assurbanipal (668 bis 631 v. Chr.): »Das Haus des Gottes Assur, meines Herrn, vollendete ich. Ich verkleidete seine Wände mit Gold und Silber. Den Assur ließ ich in sein Haus ›Großer Berg‹ einziehen und ein ewiges Heiligtum beziehen.« Könige und Götterstatuen trugen eine goldene Tiara. Gold stimmte die Götter freundlich, machte ihre Gesichter leuchten.

Die Babylonier waren berühmt für ihre Wahrsagekunst und deshalb auch bei ausländischen Königen und Fürsten sehr begehrt. Ihr Exportartikel: das Orakel. Der römische Naturforscher Plinius der Ältere (23 bis 79 n. Chr.) weiß zu berichten, dass die Athener dem Berossos, einem babylonischen Marduk-Priester, der im 3. Jahrhundert v. Chr. auf der griechischen Insel Kos eine Sterndeuterschule aufgebaut hatte, auf Staatskosten ein Denkmal errichteten. Zum Zeichen ihrer dankbaren Erinnerung an die Präzision und Zuverlässigkeit seiner Vorhersagen hatten sie das Standbild mit einer vergoldeten Zunge versehen. Nicht nur Morgenstund’ hat Gold im Mund, sondern auch die Propheten und Sterndeuter mit ihrer Wahrsagerzunge.

Inmitten klappernder Tassen und summenden Café-Geplauders schreibt Stefan Maul zum Abschluss mit flinker Hand in Keilschrift das Wort für »Gold« auf ein weißes Karteikärtchen, ku-si auf Sumerisch, und auf Akkadisch (Babylonisch / Assyrisch): hurasu. Das kleine Kärtchen habe ich gleichsam als Amulett sorgsam aufbewahrt: Wenn es nicht aus Gold ist, so ist es doch von Bedeutung. Eine Visitenkarte aus Babylonien. Mesopotamisches Keilschriftgold.

Ägypten also war der Hauptbezugsort für das kostbare Metall. Auch die gottgleichen Pharaonen waren schon im Alten Reich des 3. Jahrtausends v. Chr. versessen auf das Metall der Göttlichkeit, das »Fleisch der Götter«, wie sie es nannten. Es sollte im Diesseits wie im Jenseits leuchten, als blitzender unzerstörbarer Beweis höchster Macht, Würde und Gottgleichheit. Der Bezug zur strahlenden Sonne, zum alles nährenden Sonnenlicht, war schon visuell gegeben. Sonnengleicher Glanz war das Attribut der Göttlichkeit. In den Kulttexten sagt der Sonnengott Ra von sich: »Meine Haut ist aus reinem Gold.« Auch die vergoldeten Statuen und Kultgegenstände hatten folglich »Götterhaut«, aus Gold bestand die göttliche Haut-Hülle.

Die Pharaonen hatten erheblichen Goldbedarf, also wollten sie ihr Herrschaftsgebiet auf jene Landstriche ausdehnen, in denen der begehrte Stoff abgebaut werden konnte. Die Hieroglyphe für »Gold« lautete nub, doch die Ägypter hatten eine Vielzahl von Zeichen, die Gold nach Färbung, Reinheitsgrad oder geographischer Herkunft differenzierten. Das wichtigste Vorkommen gab es in Nubien, das die Ägypter das Goldland Kusch nannten. Heute ist das der nördliche Sudan. In diversen Beutezügen und Expeditionen wurde das kostbare Metall herbeigeschafft, in bestimmten Epochen jedoch, ab der 18. Dynastie, konnte Nubien dem ägyptischen Herrschaftsbereich einverleibt, konnten die Goldminen zu eigener Ausbeutung genutzt werden.

Eine legendäre Gold- und Weihrauch-Expedition – zwei unabdingbare Stoffe für den Götterkult – fiel in das neunte Regierungsjahr des weiblichen Pharaos Hatschepsut, die von 1479 bis 1458 v. Chr. für ihren noch minderjährigen Stiefsohn Thutmosis III. regierte. Es ist das glorreichste Ereignis ihrer Karriere: die Expedition in das sagenhafte Land Punt – vermutet wird ein Landstrich am Horn von Afrika, im heutigen Somalia. In ihrem weitläufigen Totentempel in Deir El-Bahari, ihrem »Haus der Millionen von Jahren« auf dem Westufer des Nils nördlich von Theben, ist die famose »Expedition nach Punt« in einer eigenen Halle auf zweiundzwanzig Pfeilern und in Wandreliefs verewigt. Eine bilderreiche Reportage über einen Goldtransport. Vor Jahren stand ich davor, noch nicht ahnend, dass ich einmal in einer bescheidenen Expedition schreibend ein Goldland erkunden würde. Gleich daneben die Hathor-Kapelle, gewidmet der Göttin Hathor, deren auffälligstes Merkmal die Kuhohren sind. Sie ist die Göttin der Liebe, der Schönheit, der Musik, des Tanzes – gleichsam die weiblichste aller Göttinnen, sowohl göttliche »Mutter« als auch Identifikationsfigur der Pharaonin Hatschepsut.

Hathor wird in Hymnen und Huldigungen als die »Einzige« und die »Goldene« bezeichnet. So wird sie in den Liebesgedichten des Neuen Reiches angerufen, etwa in den Sprüchen der großen Herzensfreude des im British Museum in London aufbewahrten Papyrus Chester Beatty I, einer wichtigen Quelle aus der Ramessidenzeit (um 1300 bis 1100 v. Chr.): »Einzig ist die Geliebte, ohnegleichen, / schöner als jede Frau. / Strahlend ist sie, wie der aufgehende Stern, / der dem guten Jahr voranzieht. […] Sieht man sie hinausgehen, / gleicht sie jener Göttin (Hathor), der Einzigen. / […] Ich bete die ›Goldene‹ an und preise ihre Majestät, / ich rühme die Herrin des Himmels, / […] Die ›Goldene‹ ist voller Freude, / hell wird die Erde durch ihre Schönheit« (deutsch von Erik Hornung).

Ihre Assoziation mit dem göttlichen und gleichsam ewigen Metall gewinnt eine besondere Symbolik. Es ist das Gold der Anmut und der dauerhaften Liebe, das die Göttin Hathor verkörpert und ausstrahlt. Jeder Liebende, jede Liebende tanzt für die goldene »Einzige«, für die graziöse Göttin mit den Kuhohren.

Die Faszination des Goldes prägt die Werke der ältesten bekannten Dichter. Gilgameschs Gold war das erste. Die ägyptischen Hathor-Gesänge und Liebesgedichte der 18. Dynastie um 1300 v. Chr. strahlten vom Gold der »Einzigen«. Homer im 8. Jahrhundert v. Chr. streut schon im ersten Gesang der Ilias ein Gold-Aroma, wenn er das griechische Wort für Gold, chrysos, in den Eigennamen aufblitzen lässt: im Apollon-Priester Chryses (»Goldmann«) mit seinem »goldenen Stab«, in dessen Tochter Chryseis (»Goldmädchen«) und in Chrysa, der »goldenen« Stadt an der Küste, nicht weit von Troja. Doch alles Gold läuft auf die eine Göttin zu: die »goldene Aphrodite« und ihre »Gaben« im 3. Gesang der Ilias (Vers 64), die erotischen Reiz oder geradezu sexuelle Anziehungskraft verkörpernde Liebesgöttin.

Sie versprach bei einem Schönheitswettbewerb Paris, dem Sohn des Trojanerkönigs Priamos, die schönste Frau der Welt, wenn er ihr den goldenen Apfel mit der Aufschrift »Der Schönsten« zugestehen würde. Die schönste Sterbliche aber, Helena, war mit Menelaos, dem König von Sparta, verheiratet, Paris muss sie entführen – und Aphrodite hatte im Vorbeigehen mit ihren Machenschaften den verheerenden Trojanischen Krieg ausgelöst. Nur vordergründig geht es um Krieg, im Untergrund wütet die erotische Leidenschaft. Und die »goldene Aphrodite« zieht die Fäden. Sie begünstigt selbstherrlich den Ehebruch und den kriegerischen Konflikt. In den nur wenig später, im 6. Jahrhundert v. Chr. entstandenen Homerischen Götterhymnen ist Aphrodite, »die das Lächeln liebt«, immerzu von Goldattributen gekennzeichnet, trägt einen goldenen Kranz, Ohrschmuck aus Gold, Armreifen, Halsketten aus selbstverständlich demselben, erotisch aufgeladenen Material.

Von der Dichterin Sappho (um 630 bis 570 v. Chr.), die auf der Insel Lesbos lebte, ist nur ein zarter Scherbenhaufen von Fragmenten erhalten geblieben, selten genug ein Gedicht, dort ein paar Verse, hier ein paar Wörter, auf eine Tonscherbe eingekritzt, auf einem fragilen Papyrusstreifen fixiert. Sappho spiegelt sich gerne in der Liebesgöttin und ihrem unbezwingbaren erotischen Reiz. Aphrodite, die das »goldene Haus des Vaters verlassen« hat, ist »goldbekränzt«, schenkt aus »goldglänzenden Schalen« zum Trinken und Feiern großzügig Nektar aus. Die Göttin der Morgenröte, Eos, trägt »goldene Sandalen«, ist sozusagen golden beschuht. Das Fragment stammt vielleicht aus Sapphos Hochzeitsliedern. Und dann ein anderes, das einen sogenannten »Supra-Superlativ« vorführt: »… Selbst noch den Harfenklang süß überklingend, / goldener noch als Gold …« Gold ist also das erotische Edelmetall, das die Macht in sich hat, noch sich selbst zu übertreffen.

Der Dichter Pindar (520 bis 446 v. Chr.), der in »gottgegebenen Gesängen« Preislieder auf die Sieger in sportlichen Wettkämpfen schuf – Olympische, Pythische, Nemeische, Isthmische Oden, je nach dem Austragungsort der Spiele –, geht besonders freigebig mit dem Beiwort »golden« um, um das ewig glänzende Metall der Göttlichkeit auch in seinen Lobes-Oden aufleuchten zu lassen, um auch ihnen Glanz zu verleihen. Bei Pindar meint »golden« immer auch »auf das Göttliche verweisend«, das Edelmetall schlägt eine Brücke zwischen der Sphäre der Götter und jener der Sterblichen.

Was ist nicht alles »golden« bei ihm, unmöglich, alles aufzuzählen: goldene Olive, goldene Stuten, goldene Wagen, goldgekrönte Musen, goldgelockter Apoll, goldene Siegesgöttin Nike, goldene Spindel, und – besonders verblüffend, in der 7. Isthmischen Ode – »goldener Schnee«: »Als du um Mitternacht in goldenem Schnee empfingst den höchsten der Götter«. Angesprochen werden das »selige Theben« und die Episode, als Zeus die Frau des Amphitryon besuchte, Alkmene, um mit ihr Herakles zu zeugen. Der »goldene Schnee« bedeutet also Zeus’ göttlichen Samen.

In der ersten Olympischen Ode, für Hieron den Syrakuser, den Sieger beim Wettkampf mit dem Rennpferd, liefert Pindar gleich auch noch einen Werbespot für die Olympischen Spiele: »Am köstlichsten ist Wasser, und Gold sticht hervor / wie brennendes Feuer bei Nacht aus dem Reichtum, der Männer beflügelt; / wenn du aber Wettkämpfe besingen willst, mein Herz, / spähe nicht neben der Sonne nach einem anderen Gestirn, das wärmer leuchten / würde bei Tag durch den einsamen Äther – / einen herrlicheren Wettstreit als den von Olympia gibt es nicht zu preisen!«

Und was ist mit der olympischen Goldmedaille? Fehlanzeige, die war eine Erfindung des 19. Jahrhunderts, sie besteht im Übrigen zu 92,5 Prozent aus Silber, hat einzig einen goldenen Überzug, der nur sechs Gramm Gold enthält. Aber die »goldene Aura« hat sie dennoch, auch wenn sie nur wenig von dem Stoff enthält. Pindars Olympiasieger erhielten als Preis einen Kranz aus Olivenzweigen um das Siegerhaupt und Amphoren voll kostbaren Olivenöls aus Athenas heiligen Hainen.

Gold war lange vor seiner »Vermünzung« zumeist tragbares Gold, das ein König oder Pharao auf oder an seinem Körper trug in Kronen, Armreifen, Halsketten, Fingerringen usw. Es hatte eine ursprüngliche Talisman-Funktion, sollte den Körper vor bösen Kräften schützen, und eine schmückende Funktion, die dem Träger Bedeutung und Würde, aber auch Schönheit und Anmut verleihen sollte. Ohne Gold keine gelassene Fahrt durch das Jenseits. Vielleicht sogar: kein Jenseits überhaupt.

Das Gold der Träume

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