Читать книгу Die Fußfehlstellungen mit den Folgen für den Bewegungsapparat - Rüdiger Szanto - Страница 10
ОглавлениеMentales Training – Autosuggestion
Mentales Training
Der Effekt der später beschriebenen Übungen kann durch mentales Training sehr gut unterstützt werden. Es ist eine Übungsform, die bei technikbetonten Sportarten zur Anwendung kommt. Dabei werden komplexe Bewegungsmuster zunächst in Einzelteile zerlegt und gedanklich geübt. Als Beispiele der Aufschwung beim Golf, die Ausholbewegung beim Tennis oder eben das Hochziehen des Fuß Innenrandes. Die Fußübungen werden zunächst im Stand, sinnvoller Weise unter Spiegelkontrolle, mit hoher Wiederholungszahl (20 Mal) durchgeführt. Dabei wird man schon die belasteten Muskeln spüren. Die mentale Ausführung geschieht dann in einer Ruheposition mit geschlossenen Augen.
Legt euch hin und führt eine Bewegung auf rein gedanklicher Ebene durch. Ohne eine spürbare Gelenkaktion werden zumindest sensible Probanden eine feine Spannung in der zuständigen Muskulatur fühlen. Diese Konzentrationsübungen bewirken einen großen Lernerfolg und daraus entstehende Motivation. Die Nervenbahnung wird verbessert und damit sind die aktiven Bewegungen deutlich bewusster und erleichtert.
Auch der Stand und der Gang soll durch diese Vorstellungskraft immer wieder geschult werden.
Autosuggestion
Allein die Vorstellung eines Ereignisses oder die gedankliche Vorbereitung einer Tätigkeit bewirken eine Produktion von Botenstoffen im Gehirn, erhöhte Hormonausschüttung der beteiligten Drüsenorgane und eine angepasste Reaktion des vegetativen Nervensystems. Die Planung eines bevorstehenden erotischen Abends, die Vorbereitung einer italienischen Spezialität aber auch der Glaube an die Wirksamkeit eines Medikamentes oder eine Behandlung machen uns die geschilderten Effekte bewusst. Entsprechend dramatisch ist die Auswirkung einer negativen Einstellung.
Das hormonelle und vegetative System reagiert unbewusst. Die Folgen aber sind deutlich spürbar.
Es ist durch Autogenes Training oder eben Autosuggestion zu beeinflussen. Wir können die Herzfrequenz, den Blutdruck und besonders die Atmung durch Konzentration und Aufsagen von Formeln reduzieren. Warum soll diese Form der Beeinflussung auf die Organe und Systeme, deren Funktion uns nicht bewusst ist, nicht auch wirken?
Emil Coue´ hat in seinem Buch „Selbstbemeisterung durch bewusste Autosuggestion“ gut nachvollziehbare Fallbeispiele beschrieben.
In meiner Praxis zeigen sich seine Anleitungen als wertvolle Ergänzung zur Therapie.
Das Vertrauen in die Hilfe der Behandlung und der Glaube an die biologische Intelligenz aller Systeme mit der richtigen Einstellung zur Selbstbeeinflussung garantieren fast immer den Erfolg.
Dem Patienten soll klar sein, dass die Übungen einfach zu erlernen sind und dass er es in kurzer Zeit schnell sinnvoll anwenden kann. Dieses Bewusstsein muss er in sein Unterbewusstsein übertragen. Dazu dient die einfache Formel nach Emil Coue´: Ich kann es, es wird jeden Tag in jeder Hinsicht besser und besser!
So wie ich mich auf eine zu erwartende Situation, ein wichtiges Gespräch mental oder eben autosuggestiv vorbereiten kann, so ist es auch möglich, die Körpersysteme positiv zu beeinflussen.