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Medizinische Versorgung

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Die gute Kenntnis der anatomischen Strukturen und die ganzheitliche Betrachtung des Menschen ermöglichen eine sichere Beurteilung seiner Probleme. Diese Grundforderung an die medizinische Versorgung findet immer weniger Beachtung.

Nach Aussage des Anatomieprofessors einer großen Universität im süddeutschen Raum erschienen zu den Vorlesungen (Praxis an Präparaten) um 8 Uhr 800 Studenten. Nach der Kaffeepause dann 400 und am Nachmittag waren es gerade noch 200. Soweit das Interesse an Anatomie. Aber gerade diese Ausbildung ermöglicht später die gezielte Untersuchung am Patienten.

Ein junger Arzt, der seinen Bruder wegen Kniebeschwerden in meine Praxis begleitete und während der Untersuchung und Behandlung zuschaute, äußerte sich anerkennend über die Techniken. Er erzählte mir, dass es in der großen Klinik in München (in der er arbeitet) nur noch einen älteren Kollegen gäbe, der mit der Hand am Patienten untersuchen könne. Für die entsprechende Ausbildung und spätere Ausführung in der Praxis gäbe es keine Zeit, es sei ein Kostenproblem und man hätte ja die „Bild gebende Diagnostik“.

In Baden-Baden erlebte ich einen Oberarzt, der in den Gelenken herumrührte, ohne auch nur eine Struktur gezielt zu testen. Dieses Dilemma kennzeichnet die angeblich beste Medizin der Welt. Belegen kann ich diese Aussage durch die vielen Wischi-Waschi-Diagnosen auf den Verordnungen.

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Achtzehn Mal war jeder gesetzlich Versicherte beim Arzt. Zahlen für 2008. Unter Anderem wohl deshalb, weil ihm nicht sinnvoll geholfen wurde.

Der durchschnittliche Arzt-Patientenkontakt liegt bei sieben Minuten. Nach Aussagen vieler Patienten eher weniger. Viel Zeit für eine gezielte Untersuchung und effektive Behandlung! Die Kassen sollten kapieren, dass dies der Grund für das kräftig kritisierte Praxis-Hopping ist und viel Geld kostet.

Von den deutlich steigenden Honoraren profitiert der Patient in keiner Weise.

Der übliche Ablauf in vielen Orthopädiepraxen: Röntgen, Einrenken und Spritze. In häufigen Fällen geht es dann zum Radiologen, da für eine Ausschlussdiagnostik keine Zeit ist. In keinem Land der Welt gibt es eine derart hohe Auslastung der Röntgengeräte und der Computer- und Kernspintomographen.

Auch in der Anwendung von arthroskopischer Diagnostik und Operation ist die deutsche Orthopädie Weltmeister.

Hier liegt ein großes Einsparpotential, das natürlich den Kassen und jedem Gesundheitspolitiker bekannt ist.

Diese Ausführungen sind nicht pauschal zu verstehen. Natürlich gibt es auch sehr gute Praxen und ich rate jedem meiner Leser, bei Beschwerden einen guten Arzt aufzusuchen. Er muss aber in der Lage sein, zu erkennen, ob er sich buchstäblich in guten Händen befindet.

Die Fallbeschreibungen bieten hierfür eine gute Hilfe.

Die Fußfehlstellungen mit den Folgen für den Bewegungsapparat

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