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Für den Urlaub

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Bei vielen Autofahrern passt ein E-Auto perfekt zum alltäglichen Fahrprofil – bis auf die Urlaubszeit. Wer sich darüber mit Verteidigern der Benzinfraktion unterhält, bekommt den Eindruck, die Deutschen rauschen alle innerhalb von zehn Stunden vom kühlen Norden bis in die Südspitze Italiens oder nach Andalusien und halten nur alle 1000 Kilometer kurz an, um in zehn Minuten vollzutanken. Wirklich?

Ganz so schlimm ist es nicht, aber nahe dran. Es klingt ungesund, was die Deutschen hinter dem Steuer treiben, wenn sie sich erholen wollen: Bei einer Umfrage des Onlineportals AutoScout24.de und des Marktforschungsinstituts Innofact 2020 gaben die Männer im Schnitt an, auch schon mal fünf Stunden und mehr am Stück zu fahren. Bei den Frauen lag die Ausnahmezeit bei 4,2 Stunden. Allerdings gaben zumindest 24 Prozent der Autofahrerinnen an, dass ihre längste Fahrt ohne Pause nicht länger als zwei Stunden betrug. Bei den Männern waren es nur acht Prozent.

Wahr ist aber auch: Ein Dauer-Galopp über lange Strecken, der nur von zehnminütigen Tankstopps unterbrochen ist – sofern man das unbedingt will und körperlich kann –, ist mit E-Autos derzeit nicht zu leisten. Noch ist die Faustregel, dass Elektrokutschen im Reichweitenrhythmus – also gegebenenfalls alle 200 bis 400 Kilometer – eine 30- bis 60-minütige Ladepause brauchen. Die Gesamtfahrtzeit ist entsprechend länger als mit einem Verbrenner. Und: Je stärker Sie auf die Tube drücken, umso öfter müssen Sie auch zwischenladen. Das ist ein Knackpunkt, den manche Auto-Urlauber für unerträglich halten, auch wenn der Urlaub nur einmal im Jahr stattfindet. Andererseits gibt es genügend Menschen, die mit dieser Art des Reisens überhaupt kein Problem haben, im Gegenteil.

Überlegen Sie mal, ob Sie die Fahrt in den Urlaub nicht in zwei oder drei Tagesetappen aufteilen können. Während Sie sich eine Stadt zwischendurch anschauen, lädt Ihr Auto am Hotel oder auf dem Campingplatz – nicht selten sogar kostenlos.

Für Rundreisen von Übernachtungsort zu Übernachtungsort in Etappen, die so lang sind wie die Reichweite, ist ein E-Auto dagegen prädestiniert – keinerlei Einbußen gegenüber herkömmlichen Wagen.

Sich nur wegen des Urlaubs ein Auto mit riesigem Akku zuzulegen oder einen Plug-in-Hybrid lohnt sich eher nicht, auch nicht finanziell. Wenn eine Umstellung für Sie nicht infrage kommt, sollten Sie stattdessen vielleicht überlegen, sich für die Urlaubszeit einen Leihwagen zu nehmen, ein anderes Transportmittel zu wählen oder gleich einen ganz anderen Urlaub zu planen.

Andererseits: Dass man sehr wohl auch mit einem E-Wagen Urlaubsreisen antreten kann, bewiesen 2015 drei Elektro-Enthusiasten mit einem Tesla Model S. Sie fuhren die rund 6600 Kilometer lange Strecke von Tarifa im Süden Spaniens bis zum Nordkap in Norwegen in 104 Stunden und 30 Minuten – und erhielten dafür einen Eintrag im »Guinness Buch der Rekorde«. Dafür waren 26 Ladestopps nötig mit einer Gesamtladezeit von 20 Stunden und 15 Minuten.

Ein E-Auto kaufen für Dummies

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