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LICHTPHÄNOMENE ÜBER ASSIUT
ОглавлениеWundersames geschah im Jahr 2000 in der Stadt Assiut in Mittelägypten. Im Spätsommer sorgte dort eine Lichtgestalt wiederholt für helle Aufregung. Alles begann am Abend des 17. August 2000, als über der koptischen Sankt-Markus-Kirche „mysteriöse Lichter“, „Tauben aus Licht“ und eine „leuchtende, schwebende Gestalt“ auftauchten. Nicht nur Christen, auch Muslime waren Zeugen des „himmlischen Wunders“, fotografierten und filmten. Selbst Schenuda III. (1923–2012), damals Oberhaupt der Koptisch-Orthodoxen Kirche, erkannte nach eingehender Prüfung die Echtheit der Erscheinung an und bezeichnete sie als „Zeichen des Trostes und des Friedens“. Der Segen für Ägypten erwies sich allerdings als trügerisch. Bis zum heutigen Tag kommt es in Assiut und anderswo in Ägypten immer wieder zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen islamistischen Fundamentalisten und dem koptischen Bevölkerungsanteil.
Die Heilige Familie bei ihrer Flucht nach Ägypten
Assiut liegt nur wenige Kilometer nördlich des Dorfes Deir Dronka. Hier befindet sich am westlich gelegenen Berghang das „Kloster der Heiligen Jungfrau Maria“ mit Höhlen ehemaliger Einsiedler. Eine davon soll der Legende nach dem Jesuskind, Maria und Josef bei ihrer Flucht vor Herodes’ Häschern mehrere Jahre ein sicheres Versteck geboten haben. Im Neuen Testament wird das Erscheinen eines Engels erwähnt, der Josef zur Flucht geraten hatte: „Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter, und flieh nach Ägypten; dort bleibe, bis ich dir etwas anderes auftrage, denn Herodes wird das Kind suchen, um es zu töten.“ (Matthäus 2,13–14)
Die unfreiwillige Reise führte nach koptischen Quellen von Palästina aus über den Sinai ins Nildelta und weiter ins heutige Kairo. Erst nach dem Tod von Herodes, wiederum durch einen himmlischen Boten verkündet, kehrte die Heilige Familie zurück nach Galiläa. Als südlichster Fluchtort wird Assiut genannt. Noch heute ehrt die christliche Gemeinde den „Heiligen Unterschlupf“ von Deir Dronka nahe Assiut, an dem sich immer wieder Wunder ereignen sollen.
Einen Wink zum Übernatürlichen gibt bereits die altägyptische Mythologie: Assiut, abgeleitet von Sauti (auf Deutsch „Wächter“), hat schon im Alten Reich der Pharaonen existiert. Es heißt, die Urstätte sei Geburtsort des schakalartigen Kriegs- und Totengottes Upuaut gewesen. Er wurde als Sohn des Osiris verehrt und war „der Leiter der Götter“ auf dem Weg ins Himmelreich. Upuaut wiederum bedeutet „Wegöffner“. Weltberühmtheit erlangte Upuaut 1993 durch das gleichnamige Mini-Roboter-Fahrzeug des deutschen Ingenieurs Rudolf Gantenbrink. Der Hightech-Einsatz führte zu spektakulären Entdeckungen in den sogenannten „Luftschächten“ der Cheopspyramide.
Kloster Deir Dronka bei Assiut
Was stutzig macht: An bestimmten Plätzen dieser Welt scheint das Übersinnliche bevorzugt über Jahrtausende zu wirken. Ist die Region Assiut mit dem Göttermythos von Upuauts überirdischen Sesam-öffne-dich-Kräften so ein zeitloser Offenbarungsort? Sind in diesem Sinne „Marienerscheinungen“ und ihre bizarren Begleitphänomene Türöffner in höhere, uns noch unbekannte Sphären?