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Kapitel 2: Angeblich begabt

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Sommer.

Vor einem riesigen Gebäude eine Reihe an Autos parkend.

Sämtliche Kinder in Begleitung von Erwachsenen begeben sich zu einem mit Ausschilderungen gekennzeichneten Eingang, wo sie von dienstlich gekleidetem Personal empfangen werden.

Willkommen an unserem „Internat der kleinen Genies“. Bitte seien Sie so freundlich und berücksichtigen Sie die vor dem Tore beschriebenen Anweisungen. Betreten Sie bitte geordnet das Gebäude und behalten Sie Ihre Kinder so gut es geht im Auge. Wenn Sie die von uns zu Verfügung gestellten Parkplätze benutzen, bitten wir Sie, darauf zu achten, dass Sie Ihre Mitbürger keinesfalls behindern und so wenig Fläche wie möglich in Gebrauch nehmen. Weitere Hinweise erhalten Sie von unserem Personal oder am Haupteingang gleich rechts hinter der Glastür. Vielen Dank!

Ertönt es durch auf dem Campus verteilte Lautsprecher.

Ein dunkelhäutiges Mädchen steigt aus einem Kleinwagen. Dessen Eltern bereits am Kofferraum. Entnehmen hieraus eine Schultasche, auf welcher eine Weltraumatmosphäre abgebildet ist.

Also, mein Schatz: Bereit, ein großes, unabhängiges, selbstbewusstes Mädchen zu werden?

Die Mutter ermutigend. Kniet sich mit breitem Lächeln vor ihre Tochter.

Ich verstehe nicht ganz, warum sie ausgerechnet mich wollen. Ich habe zwei linke Hände. Noch dazu glaube ich nicht, wirklich begabt zu sein.

Die Stadt wollte es so. Du kannst denen vollkommen vertrauen. Sie testen die Schüler, ohne dass die es mitkriegen. Du bist etwas Besonderes.

Dad. Du magst jemand Besonderes sein. Du bist ja auch schon mal im Weltall gewesen. Aber mich kennt man bloß, weil ich Deine Tochter bin.

Nein, mein Herz. Man kennt Dich, weil man ahnt, dass man vor Dir Respekt haben sollte.

Legt seine Hand auf ihre Schulter.

Eines Tages wirst Du mit mir gemeinsam den Sternen ganz nahe sein. Das weiß ich. Und kannst Du Dir denken, warum ich das so genau weiß?

Schweigen.

Weil meine Tochter das klügste, hübscheste und liebenswerteste Geschöpf ist, das ich kenne. Nichts in diesem Universum wird sich Dir und Deinen Träumen in den Weg stellen können.

Und Zola…

Lächelt.

Wir werden immer an Deiner Seite sein. Dein Vater und ich, wir sind sehr stolz auf Dich. Auf Deine Leistungen, Deinen Mut und vor allem darauf, dass Du unser Mädchen bist. Schon bald werden dies auch alle anderen erkennen. Ok?

Ok!

Ausdrucksstark.

Super! Dann nichts wie los.


Im Internat in einem kleinen Büro. Hier eine Frau der Familie an einem Schreibtisch gegenübersitzend.

Zola wird also ab heute offizielles Mitglied unserer Förderschule für begabte Kids?

So ist es.

Die Eltern voller Stolz.

Ah ja. Ich habe die Papiere vor mir liegen. Nun… ein paar Kleinigkeiten gilt es noch zu regeln. Da wäre einmal die Zuteilung des Fachgebiets, mit welchem Du Dich ab sofort ausgiebig beschäftigen wirst, liebe Zola. Dein Sternzeichen ist Schütze. Folgen wir Deinem Geburtstag- und Jahr, so wirst Du Dich mit der Astrophysik beschäftigen. Dein Vater sagte Dir das sicherlich schon. Er war ja so begeistert, dass der Zufall Aussichten auf das Berufsleben aufkommen ließ, die dem seinigen sehr ähnlich sind.

Besonders weil unsere Kleine ja auch ein starkes Interesse für die Geschehnisse im All aufbringt.

Ja, das erzählten Sie mir. Da hatte sie mächtig Glück. Zurück zu Dir, Zola. Du wirst Dir Dein Zimmer selbstverständlich mit Studienkollegen teilen, die sich mit demselben Fachgebiet auseinandersetzen. Zukünftig wird es Dir während der Lernzeit und auch in Deiner Freizeit nur gestattet sein, mit Schülern aus Deiner Lerngruppe oder Angehörigen des Personals zu sprechen. Dies dient dem Lernfortschritt. Kinder aus anderen Themengebieten verführten Dich gerne immer mal wieder dazu, Dich von der Arbeit fernzuhalten und irgendwelchen Blödsinn anzustellen. Dem angeschlossen wirst Du Dich ausschließlich mit Wissen beschäftigen, welches Deinem Forschungsschwerpunkt gleichkommt. Alles andere hat Dich nicht weiter zu interessieren. Du wirst es nicht brauchen… Deine Alltagskleidung während der Studienzeit steht auf dem Regelbogen, den ich Dir gleich aushändigen werde. Anschließend wird es dann Zeit, Dich von Deinen Eltern zu verabschieden.

Eine Frage hätten wir da noch.

Bitte.

Wann werden wir Zola denn sehen können?

Gibt es so etwas wie Besuchszeiten?

Da muss ich Sie leider enttäuschen. Sie soll sich hier wie zu Hause fühlen. Ein Besuch der Eltern führte bloß zu verstärktem Heimweh. Du wirst sie in der Ferienzeit wiedersehen dürfen. Aber es gibt Telefonzeiten an den Wochenenden, zu welchen Du Deine Eltern gerne anrufen kannst, wenn Du dies möchtest… Eine Winzigkeit noch: Den hier wirst Du ab sofort nicht mehr benötigen.

Nimmt ihr den Rucksack ab. Überreicht diesen der Mutter.

Das ist Dein neues Transportmittel. Praktischer und um die Neutralität in diesem Hause zu erhalten.

Nimmt eine graue Aktentasche mit der Aufschrift „Astrophysik“ hervor.


Vor der Tür.

Die Eltern nehmen Zola in den Arm.

Wir werden Dich sehr vermissen.

Ich Euch auch.

Aber mach Dir keine Sorgen. Du wirst sehen: Die Zeit bis zu den Ferien geht rasch rum. Vor allem, weil Du so in den Lernstoff mit Begeisterung vertieft sein wirst, dass Dir gar nicht auffallen wird, wie lange Du schon da bist.

Zola nickt. Ihr Blick eher nach unten gerichtet.

Kopf hoch, Schätzchen.

Ich bin mir sicher, dass Du Dich wohlfühlen wirst.

Die Mutter zuversichtlich.

Mr. Goldsmith. Mrs. Goldsmith. Es hat mich sehr gefreut.

Uns auch.

Reichen sich die Hände.

Auf Wiedersehen, Ms. Porter. Bis bald, Zola!

Verlassen das Gelände.


Auf dem Flur Zola mit dem Regelbogen. Liest sich dessen Inhalt aufmerksam durch.

Deine Regeln:

1 Die nachfolgenden Regeln gilt es jederzeit und fast ohne Einschränkungen während der gesamten Aufenthaltszeit zu beachten. Bei Regelbruch kann es zu schwerwiegenden Konsequenzen kommen.

2 Während der Studienzeit sind die Studierenden dazu verpflichtet, eine blaue Robe zu tragen, sowie eine Brille, wenn auch kein Brillenträger(-in). (Kleidung, sowie Bettbezüge und zusätzlich vorgeschriebene „Accessoires“ werden Dir in den Waschräumen ausgehändigt)

3 Das Gelände darf nicht ohne Erlaubnis einer Professorin, eines Professors verlassen werden. (Verhalten in Ausnahmesituationen wie Brandfall werden Dir extra erklärt)

4 Der Kontakt zu Schülern, die sich nicht im selben Forschungsbereich befinden wie Du, wird Dir strengstens untersagt.

5 Die Essenszeiten gilt es einzuhalten. (Vor der Kantine zu finden)

6 Sachbeschädigung kann in der Regel zu einem langfristigen Verweis führen.

7 Bei den Vorlesungen und allgemeinen Lern- und Praxisphasen hast Du pünktlich zu erscheinen.

8 Wirst Du aufgrund eines Zwischenfalls im Interesse der Wahrheitsfindung als Zeugin oder Zeuge zur Rektorin zitiert, um dort eine Aussage zu machen, so hast Du stets die Wahrheit zu sagen.


Ich stimme voll zu… Unterschrift:…

Zola schüttelt den Kopf.

Das wird ja immer irrsinniger. Ist das hier eine Art Strafanstalt oder wie?

Kommt bei einem der berüchtigten Waschräume an.

Hier bekommt sie Bettwäsche und eine frisch gebügelte und zusammengelegte Robe ausgehändigt. Oben drauf eine Brille, deren Gläser jedoch keine Änderung der Sichtverhältnisse hervorbringen.

Danke sehr.

Sucht ihr Zimmer auf.















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