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ОглавлениеOffenbarung 2 und 3
Wenn Gott kirchliche Gemeinden analysiert
In Offb 1 hat Johannes viel über Gott und das Jenseits gesehen und für uns aufgeschrieben. Ab Offb 4 wird er viel über die Zukunft und das Ende der Zeit und den Neuanfang sehen und aufschreiben. Zwischen diesen Kapiteln 1 und 4 sind die Kapitel 2 und 3. In diesen beiden Kapiteln analysiert Gott sieben Gemeinden (kirchliche Gemeinden), welche das Buch der Offenbarung als erstes erhalten (Offb 1,11).
Gott macht damit nochmals deutlich, für wen und für was sein Herz schlägt: für die kirchliche Gemeinden. An sie schreibt er das Buch der Offenbarung. Sie sind seine erste Adresse. Dass sie gesund sind, ist ihm ein großes Anliegen. Noch konkreter: Sein Herz schlägt für die kirchliche Gemeinde, weil diese aus Menschen besteht, und Gott liebt Menschen über alles: Joh 3,16. Er nennt die Gemeinde sogar «seinen Leib» und sich selbst das «Haupt» der Gemeinde, welche «sein Leib ist» (Eph 1,22.23 / Kol 1,18). Für diese Menschen wurde das Buch der Offenbarung geschrieben. Für dich und mich. Gott will uns damit seelsorgerlich helfen, damit wir die dramatischen Ereignisse vor uns richtig einschätzen und gut versorgt durchstehen.
Zurück zum Bild, welches vermittelt, dass die kirchliche Gemeinde der «Leib Jesu» ist: Wenn die einzelnen Glieder seines Leibes, egal welche, ob Auge, Hand oder Fuß, nicht gesund sind, schränkt das den Leib in seinen Aufgaben ein. Wenn die einzelnen Glieder zudem untereinander eine schlechte Koordination haben, gegeneinander arbeiten, streiten, nicht auf die Impulse und Ziele des Hauptes reagieren, sondern zerstreut irgendetwas tun, dann reden wir von einer schweren Behinderung. Exakt da setzen die beiden Kapitel 2 und 3 der Offenbarung ein: Die kirchliche Gemeinde vor Ort überlebt die Zeit bis zum Ende nur, wenn sie gesund ist. Deshalb analysiert Gott diese Gemeinden, lobt und ermahnt sie in sieben Briefen.
Die Analyse kurz zusammengefasst: Gemeinde überlebt nur, wenn ihre einzelnen Glieder in ihrer Identität, in ihrer Ausrichtung auf Jesus Christus und in ihrem Auftrag gemäß den biblischen Vorgaben gesund sind. Alles andere wird nicht überleben und am Ende nicht dabei sein! Das klingt hart. Aber spätestens hier in der Offenbarung des Johannes sind viele Aussagen nicht mehr bewusst weich und behutsam, sondern schonungslos hart. Die Zeit drängt. Deshalb sind diese sieben Briefe an diese Gemeinden kurz, knapp, äußerst direkt, schonungslos, aber extrem hilfreich.
In diesen Texten skizziert Gott je einen Grundtyp einer kirchlichen Gemeinde. Jede Gemeinde in der gesamten Kirchengeschichte kann einem dieser sieben Grundtypen zugeordnet werden. Du kannst somit deine kirchliche Gemeinde, in der du zuhause bist, mit den sieben Gemeindetypen vergleichen. Du kannst herausfinden, welche der sieben mit deiner am ehesten übereinstimmt, und dann die entsprechenden Analysen und Ermahnungen Gottes lesen. Achtung: Eine kirchliche Gemeinde besteht aus Menschen. Aus Menschen wie du und ich. Wir sind Gemeinde. Du und ich bestimmen mit, ob eine Gemeinde gesund oder krank ist. Ob sie aufblüht oder verwelkt. Ob sie lebendig oder tot ist.
Noch etwas: jedes Wiederbeleben oder Gesunden einer kirchlichen Gemeinde ist eng gekoppelt ans Gebet für die Gemeinde. Deshalb schreibt Paulus in Kol 4,2: «Lasst euch durch nichts vom Gebet abbringen». Und in 1. Tim 2,1 ermahnt er uns, «vor allen Dingen zu beten.» Das Gebet des Einzelnen und das gemeinsame Gebet in der Gemeinde ist eines der großen Geheimnisse, um lebendige Gemeinde zu bauen. Dieses Beten zu vernachlässigen, beschleunigt den Tod einer kirchlichen Gemeinde.
Ich werde die einzelnen Brieftexte an die sieben Gemeinden eher kurz erklären. Viele theologische Formulierungen und Bilder sind uns aus den Erklärungen zu Offb 1 schon vertraut. Es würde den Rahmen dieses Buches sprengen, wenn ich auf alle die Details eingehen würde. Damit sage ich nicht, dass diese wertlos sind. Ich sage nur, dass dies Gegenstand einer anderen Ausarbeitung sein müsste.
Zum Adressaten der einzelnen Gemeinden: Alle sieben Briefe beginnen mit den Worten «Dem Engel der Gemeinde in … schreibe: …» Das griechische Wort, welches wir mit «Engel» übersetzen, muss vorerst einfach mal neutral mit «Bote» oder «Gesandter» übersetzt werden. Das muss nicht zwingend ein überirdisches Wesen sein, so wie wir das Wort «Engel» üblicherweise verstehen. Mit diesem neutralen Verständnis können wir davon ausgehen, dass ein Engel in diesen sieben Briefen der «Bote» oder «Gesandte» der entsprechenden Gemeinde ist. Man würde heute sagen: der Leiter, der Verantwortliche, der Abgesandte der entsprechenden Gemeinde. Auch in der Bibel werden Menschen manchmal als Engel bezeichnet. Siehe dazu meine Erklärungen zu Offb 1,10.16
1. Offb 2,1–7: Die Gemeinde in Ephesus = die durch Aktivismus wirkungslose Gemeinde
Lob und Ermutigung: In dieser Gemeinde gibt es viele Aktivitäten und Bemühungen. Sie haben ein breites Angebot. Sie bleiben geduldig und unermüdlich dran, prüfen konsequent und greifen wo nötig durch. Sie sind enorm leidensbereit und geben alles für den Betrieb ihrer Gemeinde.
Ermahnung: Aber die Mehrheit dieser Gemeinde hat die «erste Liebe» zu Jesus Christus verloren. Es geht ihnen letztlich nicht mehr um ihre Liebe und damit ihren Dienst für Jesus Christus, sondern um ihre Aktivitäten, ihre Programme, ihre Systeme. Sie sollen nochmals an den Anfang in die Zeit der ersten Liebe zu Jesus Christus gehen, dort umkehren, neu anfangen, Buße tun.
Kommentar: In dieser kirchlichen Arbeit in Ephesus wird vor lauter Aktivismus nicht mehr Jesus Christus gedankt und Jesus Christus angebetet. Die gemeinsamen Gebetszeiten mit dem auferstandenen Jesus sind verblasst. Das konsequente Fragen, was Jesus in dieser oder jener Situation tun würde, ist Nebensache.
2. Offb 2,8–11: Die Gemeinde in Smyrna = die leidende Gemeinde
Auch in dieser Gemeinde ist viel Aktivität, sind viele «Werke». Aber da ist auch auffallend viel Leiden, sind viele Schwierigkeiten und Prüfungen, viel Verachtung, Verfolgung, Gefängnis und Lästerung. Die Leute dieser Gemeinde fühlen sich durch diese Leiden oft arm und vergessen.
Lob und Ermutigung: Ihr kommt euch oft arm vor, aber in Jesus Christus seid ihr reich beschenkt!
Ermahnung: Bleibt treu bis in den Tod! Fürchtet euch nicht! Fixiert eure innere Blickrichtung immer wieder auf das große Endziel, den Himmel, die «Krone des Lebens».
Kommentar: Eine Gemeinde, die sich bewusst ist, dass «Gott im Schwachen mächtig ist» (2. Kor 12,9) und dass Gott durch wenige Fische und Brote viele nähren kann (Matth 14,13–21), ist viel reicher und gesünder als eine überhebliche und stolze Gemeinde. Kommt dann noch Verfolgung dazu, ist das eine zusätzliche Herausforderung und schwer zu verstehen. Aber aus der Kirchengeschichte lernen wir, dass oft erst große Herausforderungen zu geistlichen Erweckungen führten.
3. Offb 2,12–17: Die Gemeinde in Pergamon = die durch Irrlehre bedrohte Gemeinde
Auch diese Gemeinde ist noch aktiv und hat ihre «Werke». Sie ist in einer Stadt beheimatet, die von der Macht des Bösen, von Satan, besonders besetzt ist. Dieses Umfeld wird zunehmend eine Gefahr für diese Gemeinde, denn es schleichen sich vermehrt Irrlehren aus diesem Umfeld in diese Gemeinde ein. Auf der Akropolis von Pergamon befand sich z. B. ein großer Zeus-Altar. Pergamon war auch ein Zentrum des Götzen Asklepios, des Gottes der Medizin.
Lob und Ermutigung: Gott weiß, in welchem verführerischen Umfeld diese Gemeinde zuhause ist. Er sieht, dass diese Leute damit besonders herausgefordert sind. Gott sieht auch, dass sie trotz enormen Versuchungen an ihm als dem lebendigen Gott festhalten und ihn nicht verleugnen. Auch dann nicht, als Antipas, ein Mitarbeiter der Gemeinde, getötet wurde.
Ermahnung: Die Irrlehre Bileams gewinnt zunehmend Einfluss in dieser Gemeinde. Dies ist eine Anspielung auf 4. Mo 22–25. Kurz zusammengefasst verführte Bileam das Volk Israel zu Unzucht und Götzenfesten. Damit lehrte Bileam letztlich, dass auch ein Gottesglaube voller Kompromisse für Gott gut genug ist. Auch die Irrlehre der Nikolaiten beeinflusst zunehmend. Die Nikolaiten lehrten Ähnliches wie Bileam: Sie verdrehten die Gnade Gottes in eine billige Gnade. Sie machten aus der in Jesus Christus geschenkten Freiheit eine «Lizenz zum Sündigen», da Jesus als gnädiger Gott ja immer wieder vergeben wird. Gott fordert diese Gemeinde dringend auf, umzukehren und damit Buße zu tun.
Kommentar: Das Umfeld und die Zeit bestimmen eine Gemeinde mit. Die Frage ist nur, ob Umfeld und Zeit auch ihre Lehre bestimmen oder nur ihren Stil. Eine gesunde und damit wachsende Gemeinde sucht geradezu ihren Stil ihrem Umfeld und ihrer Zeit anzupassen, um «auf alle Weise etliche zu retten» (1. Kor 9,19–23). Aber sie muss ständig darauf achten, dass ihre Lehre und damit ihr Inhalt nicht vom Umfeld und der Zeit bestimmt ist, sondern vom ewiggültigen Wort Gottes. Ansonsten wird sie immer mehr von Irrlehren und damit von Lügen durchsäuert. Aber nur Wahrheit befreit (Joh 8,31.32).
4. Offb 2,18–29: Die Gemeinde in Thyatira = die auftragsorientierte Gemeinde
Das ist eine Gemeinde, die fokussiert vom Kernauftrag der Bibel her denkt und Gemeinde baut: Wir sind beauftragt, Gott und den Nächsten zu lieben, Menschen zu Jesus Christus zu führen und sie zu lehren, wie sie bei Jesus bleiben (Luk 10,26–28 / Matth 28,19.20).
Lob und Ermutigung: Gott sieht in dieser Gemeinde viel Aktivität, viele Dienste, viel Liebe untereinander und viel Gottvertrauen. Auch viel geduldiges Dranbleiben in schwierigen Situationen. Zudem nehmen diese Qualitäten und Früchte zu. Sie wachsen und entwickeln sich weiter. Gott hilft ihnen, einen Blick auf das Ende zu werfen: Wenn sie weiter dranbleiben und nicht aufgeben, werden sie einmal mit Jesus Christus zusammen im Tausendjahr-Reich mitgestalten und mitregieren.
Ermahnung: Aber auch dieser Gemeinde drohen Gefahren. Eine Frau mit dem Namen Isebel lehrt, dass man als Nachfolger eines gnädigen Gottes großzügig mit der Sünde umgehen darf. Die Gemeinde soll sich entschieden gegen diese Lehre positionieren. Zudem fordert Gott sie auf, an dem vielen Guten und Wertvollen, welches in ihrer Gemeinde entstanden ist, festzuhalten. Festhalten, bis sie am Ziel sind, und nicht vorher aufgeben.
Kommentar: In dieser Gemeinde in Thyatira wird unermüdlich danach gefragt, was dem Auftrag gemäß der Bibel dient. Nicht Traditionen oder Trends bestimmen, sondern das, was diesen Auftrag wirksam umsetzt. Statt Streit finden wir in dieser Gemeinde viel fleißiges, ziel- und lösungsorientiertes Arbeiten. Zudem wird dieses Arbeiten eng umgeben vom Gebet als hohe Priorität.
5. Offb 3,1–6: Die Gemeinde in Sardes = die tote Gemeinde
Lob und Ermutigung. Davon ist in diesem Brief fast nichts mehr zu finden. Es steht bloß noch, dass zumindest einige wenige Jesus treu geblieben sind.
Ermahnung: Diese Gemeinde meint, dass sie lebt, aber sie ist geistlich tot. Auch sie haben Werke, aber die sind nicht das, was Gott als Kernauftrag einer christlichen Gemeinde sieht. Gott fordert sie auf, aufzuwachen und zudem jene zu stärken, die sonst auch noch in dieses tödliche Fahrwasser geraten. Gott ermahnt sie, nochmals an den Anfang ihrer Umkehr zu Gott zurückzukehren und nochmals neu anzufangen. Sie sollen zu Gott umkehren und damit Buße tun. Gott erinnert sie daran, dass Jesus Christus wiederkommen wird und dass bei ihnen die große Gefahr besteht, zu diesem Zeitpunkt gar nicht bereit zu sein für den Himmel.
Kommentar: Die Analyse «Du hast den Namen, dass du lebst, und bist doch tot» ist erschütternd. Demzufolge gibt es auch in der kirchlichen Landschaft Fehleinschätzungen. Bestehende und ihrem Namen nach anerkannte Kirchen können inhaltlich und geistlich tot sein. Was jedoch tot ist, kann nicht mehr wachsen und wird mit der Zeit inexistent.
6. Offb 3,7–13: Die Gemeinde in Philadelphia = die auftragsorientierte Gemeinde
Lob und Ermutigung: Gott sieht die Werke dieser Gemeinde in Philadelphia und insbesondere ihre enormen Bemühungen und ihr Beten, dass Menschen zu Jesus Christus umkehren. Gott sieht, dass er durch die Arbeit dieser Gemeinde Menschen zu sich rufen kann. Deshalb hat Gott ihr «offene Türen» zu suchenden Menschen gegeben. Eine Tür, die niemand zuschließen kann. Selbst aus einer extremen satanischen Randgruppe finden Menschen durch diese Gemeinde zu Jesus. Diese Gemeinde empfindet ihre Kraft zwar klein, was auch ganz normal ist, denn Gottes Kraft kommt gerade im und durch den Schwachen zum Durchbruch (2. Kor 12,9). Zudem hat diese Gemeinde eine enorme Leidenschaft am Wort Gottes, wie es uns in der Bibel überliefert ist, unbeirrt festzuhalten. Zudem halten sie daran fest, dass Jesus Christus der einzige Weg zum Frieden mit Gott ist. Wie die Gemeinde in Thyatira, arbeitet auch diese Gemeinde fokussiert gemäß dem Kernauftrag der Bibel: Gott und den Nächsten lieben, Menschen zu Jesus Christus führen und sie lehren, wie sie bei Jesus bleiben (Luk 10,26–28 / Matth 28,19.20).
Ermahnung: Sie sollen um jeden Preis dranbleiben und «überwinden», denn da wartet am Ziel im Himmel etwas ganz Gewaltiges.
Kommentar: Es ist faszinierend, wie das Festhalten am Wort Gottes und am evangelistischen Auftrag wiederum Gott dazu bewegt, dass in dieser Gemeinde Menschen zu Jesus Christus finden. Gott hat ihnen eine «offene Tür» zu verlorenen Menschen gegeben und niemand kann diese schließen, denn sie ist übernatürlich geöffnet. Durch das Festhalten an Gottes Wort hat auch das Gebet in dieser Gemeinde einen hohen Stellenwert. Und so wird auch diese Gemeinde qualitativ und quantitativ weiter wachsen.
7. Offb 3,14–22: Die Gemeinde in Laodicäa = die laue Gemeinde
Lob und Ermutigung: Davon ist im Brief an diese Gemeinde nichts mehr zu finden.
Ermahnung: Gott kennt die Werke dieser Gemeinde. Aber alles, was er bei ihr vorfindet, ist weder «kalt noch heiß». Diese Gemeinde ist ohne inhaltlichen Tiefgang. Insbesondere ohne biblischen Tiefgang. Es gibt noch gewisse christliche Tätigkeiten und Programme, aber keine Fokussierung auf den in der Bibel definierten Auftrag, um diesen leidenschaftlich und opferbereit zu leben. Diese Gemeinde schätzt sich auch völlig falsch ein: Sie sagt von sich, dass sie «reich» ist und keine Reformation nötig hat. Gottes Einschätzung ist ganz anders: Diese Gemeinde ist «elend, bemitleidenswert, arm, blind, nackt».
All das ekelt Gott geradezu an, sodass er damit droht, diese Gemeinde «auszuspeien». Gott ermahnt diese Gemeinde, die Werte Gottes wieder zu ihren Werten zu machen, welche wertvoll wie Gold sind. Sie sollen sich wieder mit jenen Prioritäten «einkleiden», welche Gottes Prioritäten sind. Sie sollen ihre Augen und damit ihren Blick so kurieren, dass sie wieder einen Blick für die eigentlichen Anliegen Gottes bekommen.
Gott wird alles daran setzen, damit diese Gemeinde wieder gesunden kann. Selbst wenn schwierige Erziehungswege notwendig sind. Gott fordert diese Gemeinde auf, umzukehren und damit Buße zu tun. Er gibt ihnen das seelsorgerliche Signal, dass er wie an eine Tür klopfend auch bei ihnen anklopft. Doch die Tür müssen sie selbst öffnen.
Auch dieser Gemeinde versucht Gott den Blick auf das eigentliche Ziel zu schärfen: auf den Himmel. Mit Jesus Christus einmal «auf dem Thron zu sitzen» ist doch eine hoch motivierende Aussicht im Gegensatz zu einem rein formellen, wie abgestandenes Wasser wirkenden Alltag, der bloß auch noch etwas christlich ist.
Kommentar: Auch diese Gemeinde in Laodicäa schätzt sich selbst völlig falsch ein: «Du sagst: ‹Ich bin reich und reich geworden und brauche nichts›, und weißt nicht, dass du elend und bemitleidenswert, arm, blind und bloß bist.» Die Leidenschaft dieser Gemeinde ist nicht auf das Gebet, das Wort Gottes und den auftragsorientierten Gemeindebau gerichtet, sondern bloß noch auf Nebensächlichkeiten. Unwichtiges wurde wichtig und Wichtiges wurde unwichtig. Dass Gott auch diese Gemeinde nicht aufgegeben hat, sondern immer noch anklopft, ist Ausdruck seiner enormen Leidenschaft und wofür sein Herz schlägt: die kirchliche Gemeinde.
8. «Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Gemeinden sagt.» Mit dieser Aussage enden alle sieben Briefe. Einmal mehr will uns Gott damit anschaulich mahnen, dass Zuhören und Lernen anstrengend sind. Allein Ohren zu haben ist noch keine Garantie, dass der Mensch auch wirklich zuhört, auswertet, umsetzt, Gott gehorcht und damit die Wahrheit mehr liebt als die Lüge. All das gilt für jede einzelne Person einer Gemeinde ganz persönlich und insbesondere für die Leiterinnen und Leiter einer Gemeinde.