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1. "Freude schöner Götterfunken..."

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Weil man nun aber ohne allzusehr zu übertreiben "Naher/Mittlerer Osten gleich Religion" sagen kann [die türkische AKP und die ägyptische "Moslembruderschaft" und auch die Maghreb-Salafisten sind nach dem sogenannten "arabischen Frühling" fleissiger denn je; ebenso die ölmillionenschweren Wahhabiten], so verdient erst einmal die folgende, aus einer Internet-Diskussion geholte Notiz unsere Aufmerksamkeit: "Seit dem 11. September 2001 sind wir mit einer neuen Qualität dieses aktiven apokalyptischen Terrorismus konfrontiert i. Man wird Attentäter für Geld oder aus Überzeugung, Selbstmordattentäter aber nur aus Überzeugung. Die islamistischen Terroristen fühlen sich offenbar als Märtyrer ihres Glaubens und werden von ihresgleichen hoch verehrt. Für welche Überzeugung morden sie? Seit Jahrzehnten werden die USA von fanatisierten Massen auf den Straßen des Nahen Ostens als 'der große Satan' angeklagt und die westliche Welt als die verdorbene 'Welt der Gottlosen' verdammt: Materialismus, Pornografie, Auflösung der Familie, Frauenbefreiung sind nur einige der Anklagen".

Diese Notiz ist deshalb so interessant, weil sie in komprimiertester Form den Nutzen der im Nachhinein einzuhaltenden démarche beweist, nämlich dass "die Frauen", die, wie ja schon Börne sagte, "die Achse der Welt" sind, eine notwendige erste Stufe der hier vorgelegten Studie darstellen.

Es ist aber erst einmal unerläβlich, die Unsinnigkeit des eben zitierten Amalgams von Pornographie, Frauenbefreiung und anderen Faktoren nicht nur mit historischen und philosophischen, sondern vorzugsweise mit religiösen Argumenten herauszustellen; letztere auch aus dem Koran. Gleiches wird übrigens im übernächsten Kapitel der Fall sein, wo dem "Jihad" das Wasser vollends abzugraben sein wird mit dem Beweis, dass nicht "Christen" oder "Westler" die Gottlosen sind sondern sie selbst, die Islam-Fundamentalisten. Da macht es schon einen ganz besonderen Spaβ, mit dieser Börneschen Wortkonstruktion beginnen zu können die so sehr jener allseits berühmt-berüchtigten "axis of evil" gleicht, welche George W. Bush seinerzeit in das politische Vokabular der Welt eingeführt hatte.

Noch vergnüglicher wird es wenn wir uns vergegenwärtigen, dass nicht nur Islam- sondern auch Christenfundamentalisten im "Weib" etwas Sündenbehaftetes und daher möglichst zu Unterdrückendes ii sehen.

Um allerdings die Vergnüglichkeit dieser Erkenntnis so recht würdigen zu können, muss man erst einmal ziemlich weit ausholen, weiter jedenfalls als nur bis hin zu Bibel und Koran:

Johannes von Müller, der Physiologe, hatte gesagt dass es zwei groβe Mächte gebe, "um die sich alles dreht: die Ideen und die Frauen". Das sei ganz richtig, schlieβt sich Kierkegaard an, denn es hänge damit zusammen, was die Phantasie sei und was ihre Daseinsfunktion ausmache: "Frauen und Ideen sind es, welche die Menschen ins Dasein locken. Das Wesen des Erotisch-Ideellen ist Verführung". Dies wäre nun eigentlich der Moment um Anaïs Nin, "la grande experte" in Sachen Verführung, herbeizuholen. Zunächst jedoch soll auf Clemens von Alexandrien (Stromata) verwiesen werden, bei dem sich die mythische Vermutung findet, die Philosophie sei den Griechen von einem gefallenen Engel, sozusagen als entwendetes Himmelsgut gebracht worden. Aber diese reichlich "gnostisch" anmutende Illegitimität ihres Ursprungs wird einigermaβen wettgemacht durch die Zulassung Gottes, von dem ja nicht angenommen werden darf, er hätte von diesem Vorgang nichts gewuβt: "Damals nämlich gewährte das gestohlene Gut den Menschen einen gewissen Nutzen, obwohl der Dieb dies nicht beabsichtigt hatte, indem die Vorsehung seine Freveltat zu einem nützlichen Ende brachte". Aus dieser Quelle der gefallenen Engel die – und jetzt wird's interessant – "die Geheimnisse, soweit sie zu ihrer Kenntnis gelangt waren, den Weibern ausplauderten", soll nicht nur die Lehre von der Vorsehung, sondern auch die Enthüllung der Himmelserscheinungen an die Griechen gelangt sein.

Dieses halbmythische "den Weibern Ausgeplauderte" nun verbirgt einen handfesten anthropologischen Hintergrund, der in primitiverer Form auch in der Tierwelt zu beobachten ist: Was schon Darwin "the female choice" genannt hat, und was, bei Licht besehen, das eigentliche Startsignal der Entwicklung vom primitiven Hominiden hin zum Menschen gegeben hatte.

Vor rund 500.000 Jahren verschwand der homo erectus und machte dem Neandertaler Platz, welcher die ersten Formen dessen zeigt was wir "Menschlichkeit" nennen: Gebrechliche versorgen und Tote begraben. Dies scheint nun allerdings überhaupt keine "Anpassung an die Natur" im eigentlichen Sinne zu sein, also muss der Selektionsvorteil allein beim Menschen liegen; bleibt die Frage, wer den dazugehörigen Druck ausübte. Die Antwort ist: es waren die Frauen.

Die Frauen, die also jenen Männern den Vorzug gaben, bei denen sie Verantwortungs- und Mitgefühl wahrnahmen, bei denen man also damit rechnen konnte, dass sie die Belange der Anderen in Rechnung stellen würden bei etwaigen schwerwiegenden Beschlüssen. Das dauerte dann einige Hunderttausende von Jahren, da gibt's richtige "Geröllhalden" von Sagen, Legenden und Mythologie, aber das weiβ man ja alles und das ist hier auch nicht weiter relevant – auβer, natürlich, jener Feststellung dass "die Weiber" (wieder mal) an allem schuld sind. Biblisch: Eva und der Apfel. Der Sündenfall. – "Man muss indessen annehmen", so ein ungefährer Zeitgenosse Clemens', der oft und gern allegorisierende Origenes, "dass all das Gute und Böse, das unserem Herzen eingeflüstert wird, nichts anderes bedeutet als einen Anreiz, der uns zum Guten oder Bösen veranlassen will". Ja, und: man muss bedenken, dass ein Groβteil jener patristischen Betrachtungen, Dispute und dogmatischen Zwistigkeiten ganz einfach daher rührt, dass man damals weder von Hormonen noch vom Unbewuβten, ob individuell oder kollektiv, irgend etwas wuβte (... umso mehr "wuβte" man von Teufeln, von Beelzebub und Satanas incubus/succubus).

In diesem Zusammenhang nun ist es doch beachtenswert, wie unsere "tabulose" Zeit sich immer noch der verstaubtesten Moralbegriffe bedient wenn es um jene Gottesgeschenke geht, die unsere Fortpflanzung zu dem machen, was sie ist: die allererste und stärkste Pflanzstätte zwischenmenschlicher Beziehungen.

Nun könnte man ganz unschuldig die Fundamentalisten aller Couleur fragen "Wer aber hat denn nicht nur Engel und Teufel, sondern auch Hormone und mit ihnen Triebe und fleischliche Lüste geschaffen? Ist nicht auch unsere Haut das Kleid, das Gott selbst uns gegeben hat?"

Anaïs Nin gab dieser elementaren Einsicht ein poetisches Gesicht. Begeben wir uns mit ihr "(...) hinunter in den Untergrund der Nacht, die dem ersten Mann und der ersten Frau zu Beginn der Welt so wohlgesinnt war, wo es keine Worte gab, mit denen man einander besitzen konnte, keine Serenadenmusik, keine Geschenke, mit denen man buhlen, keine Turnierkämpfe, mit denen man beeindrucken und ein Nachgeben erzwingen konnte, keine nebensächlichen Mittel, keinen Schmuck, keine Halsketten, Kronen, mit denen man überwältigen konnte, sondern nur ein einziges Ritual: ein freudiges, freudiges, freudiges, freudiges Aufspießen der Frau am sinnlichen Mast des Mannes" [Die neue Empfindsamkeit, Knaur, München 1994, S. 11]. Dies hat ja nun zwar, nicht nur wegen der darin enthaltenen Geschichtlichkeit ("zu Beginn..."), durchaus auch gesellschaftspolitische Implikationen, denn schlieβlich sind Kriege historisch ja nichts anderes als auf die Spitze getriebene Beutezüge womit das Männchen seinem Weibchen imponieren will, wobei sich dann mit "männlicher Logik" die dazugehörigen Rechtfertigungsarien [gottgegebene Überlegenheit des eigenen Misthaufens bezw. des dort oben krähenden Hahns usw] entwickelten.

Die Extrem-Ausprägung dieser gottgegebenen Überlegenheit des eigenen Misthaufens heiβt bekanntlich "Rassismus" und da ja die Italiener wirklich gute Opernkomponisten haben, sich also mit Arien aller Art bestens auskennen, kommt hier jetzt etwas für Feinschmecker: "Poiché la consegna era quella di negare agli etiopici ogni virtù, anche la più evidente, per accreditare la tesi che essi costituivano il popolo più barbaro ed incapace, si sostenne fin dall'inizio del conflitto che se erano in grado di opporre una certa resistenza, tutto il merito era dei 'mercenari bianchi' che militavano nelle loro file. Questi misteriosi bianchi, che in réaltà non furono mai più di cento fra esperti militari, piloti e medici, diventarono migliaia per la propaganda del regime, che doveva in qualche modo giustificare la lentezza con la quale procedevano le operazioni... – Weil die Losung lautete, den Äthiopiern jegliche, auch die augenfälligste Tugend abzusprechen um die These zu akkreditieren dass sie das barbarischste und unfähigste Volk seien, so wurde seit dem Anfang des Konflikts behauptet dass, wenn sie imstande waren einen gewissen Widerstand zu leisten, der ganze Verdienst den 'weiβen Söldnern' zukam die in ihren Reihen kämpften. Diese geheimnisvollen Weiβen, deren es in Wirklichkeit nie mehr als hundert gab bei den Militärexperten, Fliegern und Krankenpflegern, wurden durch die Propaganda des Regimes zu Tausenden, was irgendwie die Langsamkeit erklären sollte mit welcher der Feldzug voranschritt" (Angelo del Boca, "La guerra d'Abessinia 1935-1941", Feltrinelli Editore, Milano 1965, S. 79)

John Lukács faβt diese Einsicht in Die Geschichte geht weiter (Heyne, München 1996) in einer Fuβnote trefflich zusammen: "Die Empfindungen und Loyalitäten des Nationalismus sind männlich-kategorisch, intellektuell oder zumindest mental. Das intuitive Wesen der Frauen ist nicht so kategorisch, nicht so ausschlieβlich, menschlicher und potentiell universaler", vgl. auch Maupassant : "(...) denn die Frauen kennen weder Kaste noch Rasse, ihre Schönheit, ihre Grazie und ihr Charme sind ihre Herkunft und Familie. Ihre angeborene Feinfühligkeit, ihr Instinkt für Eleganz, ihre geistige Geschmeidigkeit sind ihre einzige Hierarchie, und machen die Volksmädchen den gröβten Damen gleich." [Contes du jour et de la nuit (5- "La parure"), Gallimard Folio, Paris 1984]. Diese tiefe Einsicht soll im folgenden analysiert werden.

Zunächst führt sie uns zu Angelika Aliti, welche, unschwer zu erkennen, eine "Emanze" ist. Indes kann es als Tatsache bezeichnet werden, dass jene oben genannten "Geröllhalden" auch den heute als gesichert anzusehenden und von Aliti brillant behandelten historischen Fakt beinhalten, dass die früheren matriarchalischen Gesellschaften gewaltsam durch patriarchalische abgelöst wurden. Medea, Klytämnestra, Elektra kann man als symbolische Trägerinnen sehen von wichtigen Teilen jener unter besagter "Geröllhalde" subsumierten Ereignisse, die als "mythische" Legenden Eingang in die Weltliteratur gefunden haben. Dass aber sehr viel mehr als nur "Sagenhaftes" dahintersteckt, macht Aliti in ihrem Buch "Die wilde Frau" fest am Beispiel des alten Kreta.

"Als der Archäologe Sir Arthur Evans Ende des 19. Jahrhunderts an der Nordküste der Insel Kreta bei Ausgrabungen auf die Überreste einer bedeutenden Kultur stieβ, hatte er wahrscheinlich beste Absichten, diese Kultur so verstehen zu wollen, wie sie war.

Er war allerdings nicht fähig, andere Wirklichkeiten als die, in der er lebte, als Erfahrungsgrund heranzuziehen, und so wurde er ein Opfer seiner beschränkten Deutungsfähigkeit. Dies wäre nun nicht weiter erwähnenswert, wenn es nicht zur Folge gehabt hätte, dass Evans' Miβdeutungen bis auf den heutigen Tag Einfluβ auf unser Denken haben, der weit über den Bereich Archäologie und Geschichte hinausgeht. (...) Die Welt, in der er lebte, das ausgehende 19. Jahrhundert, betrachtete sich als Höhepunkt der abendländischen Kultur, die in Griechenland ihre Wurzeln hatte (...) Die Frauen seiner Zeit waren nicht geeignet, auch nur den geringsten Zweifel darüber aufkommen zu lassen, dass Männer laut Pythagoras das gute Prinzip, die Ordnung und das Licht repräsentierten. Hätte damals jemand den guten alten Sir Arthur damit konfrontiert, dass es Kulturen gab, die matriarchalisch organisiert waren, in denen es keine HERRschaft gab und männlich und weiblich ganz anders definiert wurden, so hätte er es – obwohl ihm Bachofens Erkenntnisse über das Matriarchat als natürliche Gesellschaftsform des Menschen hätten zugänglich sein können – schlichtweg einfach nicht geglaubt, sowenig wie er grüne Marsmännchen als Erbauer der Akropolis akzeptiert hätte. (...)

Aber Blödsinn ist zählebig, und so bleibt Knossos ein Palast, auch wenn inzwischen alle, auch die Fachleute, wissen dass es nicht so ist. Wiewohl sie sich scheuen zuzugeben, was es ist: das Heiligtum einer von Priesterinnen regierten matriarchalischen Gesellschaft.

(...) Wann immer der eine oder andere Archäologe sich dem Zusammenhang zwischen Matriarchat und der menschlichen Kultur nicht mehr entziehen kann, macht er sich seltsamerweise sofort auf die Suche, um Beweise für Menschenopfer und Sklavenhaltung zu finden. Das ist höchst eigenartig. Allerdings nur auf den ersten Blick. Betrachten wir diesen sonderbaren Umstand genauer, so finden wir hier die Erklärung, warum die Kontrolle der Vergangenheit die Machtsgarantie für die Zukunft ist. Denn als wäre keine Zeit vergangen, begegnen wir damit auch gleich jenen Männern, die vor 3000 Jahren von der Donau bis nach Griechenland kamen, die das blühende Kreta zerstörten und dann behaupteten, die Minoer hielten sich ein Ungeheuer namens Minotauros, das junge Mädchen und junge Burschen fräße, die alle neun Jahre von den durch die Minoer geknechteten und unterdrückten Völkern nach Kreta als Menschenopfer ausgeliefert zu werden hätten. Davon habe die Welt befreit gehört. Diese Propagandalügen scheinen noch zählebiger als Sir Arthur's Welt der Könige. Die Wirklichkeit stand offenbar ganz und gar im Gegensatz zu den Berichten der Eroberer von der Donau. Das alte Kreta war eine ausgesprochen friedliche Welt. Es gab keine Zäune und keine Wehranlagen. Es wurden aus dieser Zeit nirgendwo Waffen gefunden. Dagegen haben Musik und Tanz eine groβe Rolle im Leben der Minoer gespielt, wie sie auch ein Volk der groβen Kunstfertigkeit waren. Ihre Häuser verfügten über Kanalisation. Es finden sich keinerlei Anhaltspunkte für Sklaverei und Tieropfer, von Menschenopfern ganz zu schweigen. Ihre Kleider waren von anmutiger Eleganz. Waren aus dem minoischen Kreta finden sich in der gesamten damaligen Welt, von Ägypten bis hinauf nach Norwegen, und überall waren die Minoer als liebenswürdige und heitere Menschen bekannt und beliebt. Wenn nun eine solche Welt in ursächlichen Zusammenhang mit einer Gesellschaftsordnung gebracht wird in der die Macht in den Händen der Frauen liegt, so dürfen wir sicher sein, dass dies gröβere Folgen für unsere Welt hat als die Korrektur einiger Museumsbroschüren in Heraklion und Athen sowie eine Anzahl an akademischen Diskussionen in archäologischen Fachblättern in London, Berlin und New York." (Die wilde Frau, Knaur, München 1994, S. 155 ff)

Dieser im eben Zitierten enthaltene Satz "warum die Kontrolle der Vergangenheit die Machtsgarantie für die Zukunft ist" nun führt uns wie selbstverständlich hin zu dem im weiteren zu behandelnden Fundamentalismus. Denn hier wird schon jetzt ein interessanter Sachverhalt deutlich sichtbar, nämlich dass im Falle der Islam-Fundamentalisten besagte Kontrolle der Vergangenheit [Mohammed darf nicht kritisiert werden, der Koran, da "von ewig her unerschaffen", erst recht nicht; und "Apostasie" wird mit dem Tod bestraft] das Fundament für genau dasselbe Ziel und nichts anderes ist, nämlich jene Machtsgarantie für die Zukunft die momentan im Irak, im Sudan, in Syrien, Pakistan, Afghanistan, Algerien, Marokko, Indonesien, Nigeria, Tschetschenien und Palästina herbeigebombt und bei uns herbeigemordet werden soll.

"Islam-Fundamentalisten"

Gilles Kepel, Die Rache Gottes (Piper Verlag GmbH, München, 2. Aufl. Nov. 2001). Daraus: "...normalerweise werden Ereignisse oder Konzepte, mit denen man Ereignisse in fremden Kulturen gedanklich zu erfassen sucht, aus dem Studium westlicher Religionen gewonnen. In Paris oder New York führt man die Ereignisse in der islamischen Welt auf den 'muslimischen Integralismus' bezw. den 'muslim fundamentalism' zurück, ohne sich klarzumachen, dass Integralismus bezw. Fundamentalismus zwei im Katholizismus bezw. Protestantismus entstandene Kategorien sind und dass ihre metaphorische Übertragung auf andere Phänomene noch lange nicht ihre Allgemeingültigkeit beweist. Ja, ich halte diese Kategorien für grobe Vereinfachungen und Verzerrungen, die die Erkenntnis des gesamten Phänomenkomplexes nur behindern. Unsere grundlegende Unfähigkeit, die islamischen Bewegungen unserer Zeit zu verstehen, ist gröβtenteils auf diese alten theoretischen Scheuklappen zurückzuführen, die unseren Blick immer mehr einengen. Wir müssen endlich die Herausforderung annehmen, die die zeitgenössischen religiösen Bewegungen für unsere traditionellen Denkschablonen darstellen, und das ist nur möglich, wenn wir sie als globale Erscheinung begreifen."

Vereinfachungen und Verzerrungen, tatsächlich; so z.B. sind in den daily bombings, beheadings, murders, mutilations, honor killings and sundry other savagery committed in the name of Allah (T.R. Clancy) zumindest die "honor killings" nicht unbedingt und immer ausschliesslich "Allah" anzukreiden, sondern eher etwas Kulturspezifisches: "Es geht selten ein Monat vorbei ohne dass Schlagzeilen in der Presse von dem Mord dieses oder jenes Mädchens durch Bruder oder Cousin berichten, weil sie unerlaubte Beziehungen gehabt habe. Oft genug wird der Mann mit ihr zusammen getötet worden sein, oder er wird's im Nachhinein. Es ist uns mehrmals passiert, dass wir der entsetzte Zeuge waren von Szenen wo eine ganze Delegation von Christen uns triumphierend verkündigen kam dass dieser oder jener endlich seine Schwester getötet habe die sich schlecht betrug! und also die Ehre der Familie im Blut gerettet hatte!... " [Pages d'Evangile lues en Galilée, Mgr Georges Hakim, Archevêque de Galilée, 2ème édition juillet 1958, Editions E. Vercruysse-Vanhove, Saint-André/Bruges(Brügge), S. 64].

Dass die Frauen dabei "au centre des débats" stehen, überrascht nach Vorhergehendem vermutlich niemanden mehr. Auch müβte ja eigentlich jeder äffisch-angeberischer Macho den Islam-Fundamentalisten schon fast dankbar sein dass sie "objektiv" die Speerspitze bilden im Kampf des Patriarchats gegen die "Emanzen". Aber für jedes nicht von Fundamentalismus und/oder äffischem Machismo angekränkelte Männerhirn dürfte ein gewisses, wie oben erwähnt "freudiges" Aufspießen fast unübersehbar die Nähe zu "Freude schöner Götterfunken" anzeigen, welcher umso göttlicher ist als ja Gott nicht nur den Menschen, "Mann und Frau nach seinem Ebenbild" geschaffen und durch Paulus die "Einswerdung im Fleische" als "groβes Geheimnis" bezeichnet hat, sondern auch im Koran, Sure 40, 65 sagt: "Allah ist es, der euch geformt, und zwar schön geformt hat" und solcherart die kleine Frage "wozu eigentlich, wenn nicht... – (?)" provoziert, die man eigentlich nur mit "... – eben!" beantworten kann. Was jedoch nicht nur auf eine "gottgewollte primäre Instinkthaftigkeit eines blinden Triebes" verweist (oder wie immer man das zu nennen beliebt), sondern, wie die Worte "groβes Geheimnis" ja eigentlich schon andeuten, auf einen sowohl biologischen als auch "psychologischen" und jedenfalls menschlich-ganzheitlichen Sachverhalt: Wie jedermann weiβ, werden Mädchen, im Gegensatz zu Jungen, geboren mit zwei "vollständig ausgestatteten" Eierstöcken. Das heiβt, dass schon bei der Geburt der Mutter eines Jeden von uns die Hälfte der jeweiligen Person daselbst anwesend war, und weiter: schon bei der Geburt der jeweiligen Groβmutter war die Hälfte jener Hälfte – und so fort. Das kann sich jeder bis hin zum "Urknall" (Augustinus: "ictus condendi") ausdenken, und zwar so farbenprächtig wie er will. "Farbenprächtig" meint hier ausdrücklich sämtliche beim "Arboreszieren" der Spezies "links liegengelassenen" Entwicklungs- bezw. Selektionsstufen, hin zu Teilhard's "noosphère/convergence phylétique", also "von Alpha nach Omega".

Accroissement de la néguentropie und noosphère sind Erklärungsversuche (in: La place de l'homme dans la nature, éditions 10/18, Paris 1956), nicht besser und nicht schlechter als andere wissenschaftliche Hypothesen, warum sich die gesamte Schöpfung so "gebärdet" als sei ihr höchstes so nicht einziges Ziel die Zunahme des Geistes ("la cérébralisation des êtres est le véritable index de leur vitalisation", op. cit. S. 65), sowohl quantitativ als auch qualitativ. "Wo uns das Wirkliche hilflos macht, kreisen wir es mit dem Möglichen ein. Wem das wie ein Spruch der Pythia erscheinen will, möge daran denken, dass alle 'Hypothesen', als die sich wissenschaftliche 'Resultate' letztlich ausgeben müssen, den Modus der Möglichkeit haben. Das lässt nie ausser Betracht, es könnte eine von vielen die bessere von guten, doch nochmals die jederzeit durch eine bessere überbietbare sein. Immer bleibt ein Rest, der Vorsicht und Rücksicht verlangt." (Blumenberg, Lebensthemen, Reclam 9651, S. 75). Weiter: "Es gebe allerdings Unaussprechliches, sagt Wittgenstein im 'Tractatus', aber dieses habe eben seine Art, nicht nicht zu sein, es 'zeigt sich, es ist das Mystische'. Es mag sein, dass man nach dem letzten Satz des 'Tractatus' über das schweigen muss, wovon man nicht sprechen kann; aber genauer heiβt das doch nur, dass man auf eine ANDERE Art von dem sprechen muss, wovon man auf eine BESTIMMTE Art nicht sprechen kann" (in: Die Höhlen der Vernunft, Hervorhebungen im Original). Weiter: "Dass die Subjekt-Objekt-Diastase aus der ursprünglichen Einheit des In-der-Welt-seins herauspräpariert worden sei, gilt zweifellos für alle theoretischen Situationen, in denen ohnehin an 'Präparaten' im weitesten Sinn gearbeitet wird. Doch müsste das schon ein Sachverhalt auf einem dritten Niveau sein; die Wissenschaft ist nicht die Quelle, eher selbst das Derivat der Subjekt-Objekt-Konstellation. Läβt sich die ihr vorgängige Einheit anders als aus mythischen Verschmelzungserlebnissen zur Anschauung bringen, die Basis und Rückgang aller Beschreibung sein muss? Deskriptionen müssen 'eingelöst' werden; sonst sind sie nur aus Antithesen zu Problemlasten bestehende Satzkomplexe" (in: Ein mögliches Selbstverständnis, a.a.O., S. 202). Nun sind aber "mythische Verschmelzungserlebnisse" wohl wirklich das Allerletzte womit Wissenschaft sich beschäftigt [oder besser: beschäftigen darf]. Auch dies hat Blumenberg berücksichtigt und plädiert deshalb für die Philosophie als "Inbegriff von unbeweisbaren und unwiderlegbaren Behauptungen, die unter dem Gesichtspunkt ihrer Leistungsfähigkeit ausgewählt worden sind. Sie sind dann auch nichts anderes als Hypothesen, mit dem Unterschied, dass sie keine Anweisungen für mögliche Experimente oder Observationen enthalten, sondern ausschlieβlich etwas verstehen lassen, was uns sonst als ganz und gar Unbekanntes und Unheimliches gegenüberstehen müsste".

Philosophie ist also keine Wissenschaft, wie methodisch sie auch vorgeht oder vorzugehen vorgibt. Aber obwohl sie seit jeher "mit Fleiβ den Anschein ihrer völligen Nutzlosigkeit pflegt" (Ortega), hat sie schon längst [d.h. schon zu jener Zeit, als Philosophie immer auch Wissenschaft (und umgekehrt) war] auch ihren "praktischen Nutzen" bewiesen: "Alle Methodik will unreflektierte Wiederholbarkeit schaffen, ein wachsendes Fundament von Voraussetzungen, das zwar immer mit im Spiele ist, aber nicht immer aktualisiert werden muss. Aus dieser Antinomie zwischen Philosophie und Wissenschaft ist nicht herauszukommen: das Erkenntnisideal der Philosophie widersetzt sich der Methodisierung, die Wissenschaft als der unendliche Anspruch eines endlichen Wesens erzwingt sie. (...) Leibniz hat das ganze Problem wohl zuerst in seiner Auseinandersetzung mit Descartes aufgerollt [in 'Animadversiones in partem generalem Principorum Cartesianorum': ...nam si voluisset differre theorematum aut problematum inventiones, dum omnia axiomata et postulata demonstrata fuissent, fortasse nullam hodie Geometriam haberemus (Fuβnote)]. Er konfrontiert mit dem vermeintlich der Mathematik entnommenen Erkenntnisideal des Descartes, nach dem ohne volle Stringenz des Beweises kein weiterer Schritt der Deduktion vollzogen werden darf, das tatsächliche Verfahren der Geometrie seit Euklid, die manchen Beweisverzicht hingenommen habe und dadurch zu einer ars progrediendi geworden sei: hätte sie die Bearbeitung ihrer Theoreme und Probleme hinausgeschoben, bis alle Axiome und Postulate bewiesen gewesen wären, dann gäbe es vielleicht heute noch keine Geometrie – der Beweisverzicht, der Aufschub der strengsten Forderungen, als Bedingung der Möglichkeit des Erkenntnisfortschritts" (Blumenberg, Wirklichkeiten in denen wir leben, Reclam 7715, S. 42-43).

Das von Aliti besprochene Matriarchat nun ist insofern "natürlicher", als es diese fundamentale Gegebenheit ja, wenn auch nur implizit, "honoriert". Die Paulus-Worte vom "groβen Geheimnis" allerdings hat noch am schönsten Gertud von le Fort in ihrer so sehr eigenen, von Alitis Ausdrucksweise gänzlich verschiedenen und eben deshalb komplementären Sprache wie folgt erklärt: "Die Wesensschau des Weiblichen selbst ist dann natürlich bestimmt von der Höhe sowohl des Schauenden wie des Geschauten – ihre Möglichkeiten erstrecken sich durch alle Sphären menschlichen Seins. Dantes Beatrice und Strindbergs dämonische Frauengestalten, sie stellen über den Abgrund hinweg, der sie trennt, doch dieselbe Totalität des Seins her, nur in Licht oder Finsternis getaucht, auf dem Wege zum Paradiese oder zur Verdammnis des Inferno – "

Hier heiβt es scharf hinzuhören: alle Sphären menschlichen Seins, also die auf Ganzheit hinzielenden und mit Paradies oder Inferno zu "belohnenden" Zusammenhänge werden hier unübersehbar. Gertrud von le Fort fährt fort:

"Dies besagt: das mysterium caritatis zwischen Mann und Frau kann auch zum mysterium iniquitatis entarten; aber selbst in der Entartung bedeutet es in der schöpferischen Linie der Kultur immer noch Fruchtbarkeit; nur hat die Schöpfung, die aus ihm hervorgeht, zerstörenden Charakter. In dieser Tatsache liegt die ungeheure Verantwortung, die sich aus den Beziehungen zwischen Mann und Frau ergibt. Man faβt diese Verantwortung nur halb, wenn man sie lediglich in der Linie der Moral und der Generation sieht: was gegenüber dem im biologischen Sinne neuen lebendigen Wesen gilt, das gilt auch gegenüber dem lebendigen Wesen eines neuen Werkes. Gerade hier ist ein Hauptpunkt, wo die volle Mitverantwortung der Frau für die Kultur gegeben ist: das Bild, das der schöpferische Mann vor ihr hinstellt, es ist – in seiner Erhöhung wie in seiner Erniedrigung – eben das Bild, das sie ihm darreicht." (Die ewige Frau, dtv München 1965, S. 62-63)

Diese weit über den modernen [oder vielleicht besser und genauer: den in unseren Kulturministerien gehandhabten] Kulturbegriff hinauszielenden Termini wie "Mysterium", "volle Mitverantwortung iii der Frau" und vor allem "Paradies/Inferno" hat ihrerseits Gabriele Gräfin Wartensleben mit klaren Worten verdeutlicht:

"Je mehr man über diese Dinge nachsinnt und im Leben Umschau hält, desto überzeugender will es scheinen, als ob jenes geheimnisvolle Gesetz der Polarität, das, so weit wir in Natur und Kunst auch umblicken mögen, überall dem schauenden Auge entgegentritt, (...) auch hier entscheidend in die Wagschale fällt. Wie das rätselhafte Sein der Natur von Kräften beherrscht ist, die gegeneinander wirken und sich bisweilen gegenseitig vernichten, dann auch wieder sich das Gleichgewicht halten." (Wahrhaftigkeit und Wesenserfüllung, Druck und Verlag von Josef Habbel, Regensburg, o.J., S. 35-36)

Bipolar stehen sich aber auch schon beim einzelnen Individuum das "Besinnungs-Ich" und das "Primitiv-Ich" (Gehlen) gegenüber. Ersteres ist abhängig vom Gemüt, das sich als solches jeder "wissenschaftlichen" Annäherung entzieht, weil reine Wissenschaft ja nur mit Merkmalsummen operieren kann und darf, während Zwischenmenschliches – und Göttliches – normalerweise nur anhand von Merkmalhierarchien erfaβbar ist.

Gefühle haben eine kognitive Funktion, auch wenn diese – Max Schelers – Position von all denjenigen angegriffen oder besser gesagt miβachtet bezw. ignoriert wird, die "technischen" Denkformen anhängen. Letztere, so Wilhelm Blechmann in Der Mensch im Futteral (Seewald Verlag Stuttgart 1980), machen aber ihre Träger unfähig, zwei der überhaupt wichtigsten Unterscheidungen zu treffen: Im zwischenmenschlichen und auch im künstlerischen sowie göttlichen Bereich sind Begriffe niemals als Merkmalsummen zu verstehen, sondern als Merkmalhierarchien, die den Eigengesetzen des zu Betrachtenden (ein Kunstwerk, ein Mitmensch, Gott) zu entsprechen haben. Es ist aber schon längst altmodisch und unschick geworden, gerade unsern Gefühlen jene Eigenschaften zuzuweisen, die unsere tieferen Einsichten erst ermöglichen. Der "Tod der Musen" (Weidlé) ist also abhängig vom Tod des Humanen. Dass dies stimmt, geht schon daraus hervor dass Kunst, jedenfalls in ihren höchsten Offenbarungen, nicht und niemals in Formeln untergebracht werden kann. Das Ursprüngliche sind nämlich die Ideen; erst sie machen, dass unsere Sinne überhaupt zur Wahrnehmung imstande sind. Und: nicht erst Kant sondern (…) schon Longinus wuβte, dass Urteilsvermögen die Frucht langer Erfahrung ist. "Im allgemeinen", schreibt er, "wird groβe Kunst die Menschen mitreiβen und sie zu groβen Gedanken inspirieren". Denn "nur die ganz groβe Kunst in ihren ganz groβen Gnadenstunden vermag in der vergänglichen Gestalt das Unvergängliche zu verkünden." (G. von Le Fort, op. cit., S. 12)

Wozu Blumenberg (in: Filosofia 14, S. 855-884) bemerkt: "In der Technisierung beschränkt sich der Mensch auf die Möglichkeiten des Verstandes und entzieht sich dem Anspruch der Vernunft. Diese kantische Begriffsdifferenz hat Husserl auf die Intentionalität des Bewußtseins bezogen: Vernunft ist erfüllte Intention, vollendeter Besitz des Gegenstandes in der Fülle seiner Aspekte oder doch zumindest das Sich-Offenhalten für diese Fülle".

Dass neuerdings auch schon Politologen wie Markus Reiter vor einer "Gefahr der Analphabetisierung unserer Gefühlswelt" warnen zu müssen glauben, macht die Sache auch nicht besser. Denn wie schon bei Bronislaw Malinowski nachzulesen, geht es hier letztlich um die eigentlichen Grundlagen menschlicher Kultur: "die Kultur hängt hauptsächlich ab von dem Grad bis zu welchem die menschlichen Gefühle erzogen, angepasst und in komplexen und plastischen Systemen organisiert werden können" (in "La sexualité et sa répression dans les sociétés primitives", Payot, Paris, Neuauflage 1971, S. 195).

Der "elementare Durst" nach der soeben genannten Ganzheit ist denn auch, laut Christine Graf, "ein allgemeiner und notwendiger Teil der menschlichen Erfahrungen. (...) In meinen Ausbildungen und späteren Arbeit habe ich immer wieder die Erfahrung gemacht, dass praktisches erfahrbares Tun 'auf einer anschaulichen Ebene' verstanden wird und sich im seelischen Erleben heilende Wirkung einstellt. Lernen, sich erfahren, mit möglichst allen Sinnen, mit Kopf, Herz und Verstand, bieten optimale Bedingungen ganzheitlich zu werden. Körper, Geist und Seele in Einklang zu bringen ist ein wichtiges Ziel für mich".

Nun ist aber dies vielgeschmähte und verlachte Gemüt, als höchstes Persönlichkeitsintegral, bestimmend für Aufnahme, Retention und Anverwandlung des Aufgenommenen im Assimilationsprozess, welcher zwar gleichsam automatisch abläuft, jedoch ohne strenge geistige Schulung ("groβe Kunst") ins Leere laufen muss. Hier wird deutlich, dass auch dort wo es scheinbar "nur" um Intimes z.B. zwischen Liebenden geht, Kultur unerläβlich ist. Da überrascht es nicht, dass die gemüthafte Bindung an eine Wertewelt für den Einzelnen von höchster Prägekraft ist. Besonders die ontogenetische Schichtung von Treuebindungen wird nach der Pubertät bedeutsam. Bemerkenswert nun ist in diesem Zusammenhang, dass auch die klinische Medizin auf dem Gebiet der Stressforschung sich solche Ansichten angeeignet hat.

Allerdings konnte vor kurzem noch ein Roger Schütz von Taizé schreiben, dass sich zur Zeit in der nördlichen Hemisphäre ein Zusammenbruch des moralischen Gedächtnisses vollziehe und dass Werte wie Treue und Ausdauer ganz einfach in Vergessenheit gerieten. Aber auch José Ortega y Gasset, auf den noch zurückzukommen sein wird, hat schon im Interbellum vergleichbare Tendenzen aufgezeigt.

Warum diesem Zusammenbruch, so es ihn denn gibt, eine ganz besondere Wichtigkeit zukäme, geht aus dem hervor was jetzt wohl ausführlicher besprochen werden muss. Dem Geist iv.

UDDUPURTU

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