Читать книгу 56 Erotikabenteuer - Sammlung: Sünde Lust Erotik und Sex | Sammelband Erotische Sexgeschichten ab 18 - René Liebich - Страница 4

Männer gibt’s …

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Schon verrückt, wie das Leben einen manchmal so spielt. Ich bin erst 24. Und dennoch habe ich schon viel mitgemacht im Leben: Ich habe das Studium geschmissen. Eine Ausbildung abgebrochen. Mich prostituiert. Vor fünf Jahren eine Tochter zur Welt gebracht. Und heute bin ich alleinerziehende Mutter, ohne Hoffnung auf Alimente. Ich wurde schwanger von einem Typen, der urplötzlich auf Nimmerwiedersehen aus meinem Leben verschwand. Also halte ich mich mit Barjobs, Hartz IV und dem Willen: Mein Kind soll es einmal besser haben als ich, über Wasser.


Ich liebe meine Tochter. Und meine Tochter liebt mich – da bin ich mir sicher. Aber geliebt zu werden, genügt mir manchmal nicht. Manchmal sehne ich mich nach Sex. Ich habe das nötige Selbstbewusstsein, mir holen zu können, wonach ich mich sehne. Deshalb “flüchte“ ich manchmal in eine Bar, um dem Singledasein zu entfliehen. Ich genieße die Blicke, die Berührungen und die Bewunderungen von fremden Männern. Und natürlich den Sex ...


Mit blonden Haaren, feuerroten Lippen und einem Kleid, das mehr zeigt, als es verdeckt, gehe ich auf Männerjagd. Ich kann fast überall attraktive Männer kennenlernen. Es ist so einfach. Am einfachsten ist es in Clubs oder Kneipen. Ich brauche nichts weiter zu tun als einsam auf einem Barhocker zu sitzen, und darauf zu warten, bis sich die gratis Drinks und die eindeutigen Angebote von selbst einstellten.


Ich habe Freundinnen, die leben monogam, gehen brav zur Arbeit und haben nie etwas Interessantes zu erzählen. In ihren Leben passiert einfach nichts Aufregendes. Bei mir ist das anders. Beispielsweise habe ich letzte Woche einen schrägen Typen in einer Bar kennengelernt. Er saß auf dem Barhocker an der Theke, direkt neben mir.


Ich genoss meinen ersten Drink. Als ich damit fertig war, fragte mich der Typ, ob ich noch einen wollte. Ich sagte ja. Er bestellte mir einen.


„Komische Bar", sagte er.


„Stimmt wohl", sagte ich, obwohl ich nicht wusste, was er meinte.


Er bezahlte zwei weitere Runden. Wir sprachen nicht viel. Dann sagte er: „Das war’s. Ich bin blank."


„Wirklich?"


„Leider“, er blickte auf den Boden.


„Dann komm mal mit!"


Ich ging mit ihnen zum nächsten Kiosk. Ich sagte dem Verkäufer, was ich haben wollte: zwei Literflaschen Whiskey, eine Flasche Wein, einen Sechserpack Bier, eine Stange Zigaretten, Chips und Nüsse, eine große Packung Kondome - genoppt - und einen Tragebeutel. Der Verkäufer packte alles in den Beutel und rechnete zusammen. Ich zahlte.


„Wo gehen wir hin mit diesem Zeug?" fragte der Typen.


„Zu mir. Ist nicht weit", antwortete ich knapp.


Als wir an meinem Apartment ankamen, verstaute ich das Kioskzeug. Wir brauchten nicht leise zu sein. Meine Tochter war über Nacht bei meiner Mutter.


Auf meinem Fensterbrett erspähte ich eine angebrochene Flasche Whiskey, griff nach zwei der nebenstehenden, relativ sauberen Pappbecher, goss uns jeweils einen ein - nicht zu knapp - und wir setzten uns aufs Bett – ein Sofa oder so was habe ich ja nicht. Ich nahm einen kräftigen Schluck und dachte kurz an zwei, drei nackte Männer, mit denen ich früher einmal Sex hatte. Er saß da, schwieg und schaute sich in meiner Bude um. Ich stand auf und griff nach den Chips und Nüssen, kam zurück, setzte mich aufs Bett und zündete mir eine Zigarette an. Der Typ saß mir gegenüber, schlug die Beine übereinander, war mucksmäuschenstill und starrte meine Brüste an.


Ich versuchte ihn zu provozieren: „Du hältst dich wohl für eine heiße Nummer, was?"


„Nö! Nö!"


„Doch. Ich seh`s dir an.“ Dann versuchte ich ihm Honig ums Maul zu schmieren. Mit ernster Miene flunkerte ich: „Aber ich finde dich trotzdem sexy. Du bist interessant und ich finde interessante Männer sexy."


„Sag mal, du bist doch hoffentlich nicht so eine Perverse, oder? Da gibt’s eine, die macht sich an Männer ran, liest sie in Kneipen auf und schleppt sie in ihre Wohnung ab. Dann zieht sie die Männer aus und schlitzt ihnen mit `nem Kartoffelmesser irgendwelche Hieroglyphen in den Bauch.“


Ich musste lachen. „Nee, die bin ich nicht!"


„Und dann gibt’s welche, die verwöhnen sich auf deinem Schwanz, und anschließend hacken sie dich in kleine Stücke. Hinterher findet man dann ein Stück von deinem Schwengel auf einem Spielplatz, in einem Sandkasten verbuddelt, und deinen linken Fuß oder rechten Arm in einem Müllcontainer hinter einem Gourmetrestaurant.“


Mir gelang ein natürlich wirkendes Lachen, dass nicht bis zu den Augen reichte: „Nee, damit habe ich nichts am Hut. Aber, warum ziehst du dich nicht ein bisschen aus?"


Er zog sich nicht aus. Dafür zog er mich an sich heran. Legte seine Arme um mich und wir küssten einander. Dann stand ich auf, ging kurz ins Bad, schüttete nochmal zwei Drinks ein und stellte das Radio an. Sie spielten gerade etwas von Scooter: Hyper, Hyper. Ich schaltete das Radio wieder aus.


Später am Abend fing er dann an mich zu befummeln. Ich hatte nichts dagegen. Das Licht war aus, und ich bestieg seine Männlichkeit. Ich bewegte mein Becken ein- oder zweimal auf und ab, hielt dann inne und stellte fest: „Ich kenne nicht mal deinen Namen."


„Spielt das vielleicht eine Rolle?"


Gerne treibe ich es mit Typen, die einen ordentlichen Fettbauch vor sich herschieben, mittelstarken Brusthaarwuchs haben, angehend glatzköpfig und leicht unentspannt sind; mit schlechtem Sehvermögen und unerkanntem Frühstadium von Kehlkopfkrebs. Also die Sorte von Männern, wie der Freund meiner Mutter es war, als er sich an mir verging. Das ist jetzt fast sechs Jahre her. Es war das erste Mal, dass ein Mann in mich eindrang. Ich schrie, als er mein intaktes Jungfernhäutchen durchbrach. So etwas, wünscht sich keine junge Frau. Aber, na ja … ich habe gelernt, damit zu leben. Ich denke ich habe es ziemlich gut verarbeitet. In einem Buch, dass ich mal gelesen habe, stand: Gerechtigkeit ist keine Illusion, aber die Welt ist ungerecht. Ich denke, das trifft es ziemlich gut. Wie auch immer … Nächsten Monat werde ich 25. Die beste Zeit meines Lebens liegt noch vor mir – hoffe ich zumindest.


Bei einem guten Mann, wimmere und schreie ich vor Geilheit, verdrehe die Augen und bin weit weg, beinahe schon in Trance. Es dauert dann nicht mehr lange, bis ich zum Höhepunkt komme. Gerne stoße ich in diesen Momenten einen langen und lauten Schrei aus. Es ist atemberaubend zu fühlen, wie mein ganzer Körper von einem heftigen Orgasmus geschüttelt wird. Ein Blitz der Euphorie durchzieht meinen Körper. Alles zuckt und alles vibriert, meine Augen verdrehen sich, fangen leicht an zu tränen und ich spüre, wie mein Herz raßt …


Aber dieser Typ, dessen Name ich bis heute nicht kenne, der war keine große Nummer. Er stieß sein Ding nur wenige Male rein und raus und schon spritze er ab. Nun ja … was soll´s.

Das erste Mal mit einem neuen Mann ist selten so gut, wie es sein könnte. Ich hoffte, beim nächsten Mal wird es besser.


Ich war froh, dass er da war, ich war aber auch froh, als er wieder ging. Wir lagen zusammengekuschelt, als er aus heiterem Himmel handgreiflich wurde. Mit der flachen Hand schlug er auf meine nackten Brüste und schrie: „Du Schlampe! JETZT MACH` ICH DEINE TITTEN FERTIG!“


Zuerst musste ich lachen.


„TITTEN!“ schrie er. „TITTEN!“


Ich drückte seine Arme auf die Matratze, aber er war sehr kräftig.


„JETZT MACH` ICH DEINE TITTEN FERTIG!“ ließ er mich noch einmal wissen. Dabei rollte er sich auf mich. Jetzt lagen in etwa 95 Kilo auf mir und rüttelten mich.


Ich jappste: „Das ist unfair! Das ist unfair!“


Nach einer Weile rollte er sich von mir runter und ging ins Bad. Er ließ die Tür auf. Ich sah, wie er ins Waschbecken pinkelte...


Ich nahm eine Frauenzeitschrift zur Hand.


Er kam aus dem Bad, zog sich an und sprach vor sich her: „Ich dachte, du bist anders. Aber, das bist du nicht!“


Ich schüttelte irritiert den Kopf: „Sei ruhig, ich will lesen.“


„Du musst mich verstehen ...“, begann er sich zu erklären.


„PSSST!!“ sagte ich. „Ich will lesen!“


Er ging, ohne ein weiteres Wort zu sagen.


Was für eine Nacht.


Ich war nicht traurig, dass ich mir wieder einmal einen falschen Typen mit nach Hause genommen hatte. Ich schlief auch gerne allein. Ich machte mich Bettfertig und wenig später viel ich in einen traumlosen Schlaf.


*


Irgendwann wachte ich auf. Draußen war es hell und ich hörte, wie Regen gegen meine Fensterscheibe prasselte. Ich beschloss liegen zu bleiben, mich einzukuscheln und noch einmal die Augen zu schließen.


Ich war erregt. Ich musste an Sex denken! Langsam führte ich meine Fingerspitzen hinunter zu meinen empfindlichen Lippen und streichelte sie zärtlich. Schnell wurde ich feucht. Langsam nahm ich etwas von meiner Feuchtigkeit auf und verteilte diese zwischen meinen Schamlippen. Ich steuerte direkt auf meine Lustperle zu und streichelte sie sanft aber indirekt, indem ich etwas Haut der inneren Schamlippe nahm und diese auf meiner empfindlichen Knospe umherrieb. Das fühlte sich fantastisch an. Ein Blitz der Erregung durchzog meinen Körper. Ich spürte, es würde nicht mehr lange dauern, bis ich einen Höhepunkt genießen würde.


Doch dann klopfte es plötzlich an der Tür. Ich öffnete die Augen und dachte: Was zum TeufelDas kann doch wohl nicht wahr sein … Ich stand auf, zog mir eine kurze Hose an und ging zur Tür, öffnete sie und schaute nach links und rechts. Niemand war zu sehen. Außer meine Nachbarin, die nur wenige Meter entfernt wohnt. Sie ist eine junge, reizende Rothaarige und trägt den in meinen Augen unmöglichen Vornamen: Sida. Sie stand vor ihrer Wohnungstür auf den Treppenstufen und missachtete mich souverän. Sie trug ein kurzes, eng sitzendes, blaues Kleid. Sicherlich wartete sie auf ihren Stecher und wollte von ihm gevögelt werden. Dann kam mir ein absurder Gedanke: Vielleicht war ihr Liebhaber ein verheirateter Mann, der ihr eine kleine Ananas in den Hinter bohren will... Ich schüttelte den Kopf, in der Hoffnung diesen abwegigen Gedanken loszuwerden, ging zurück ins Haus, rauchte eine Zigarette, zog mich aus, duschte mich, zog mich wieder an, legte mich auf meine Bett und betrachtete Wörter-Drudel-Rätsel in einer Frauenzeitschrift. Dabei fiel mein Blick auf eine von diesen kostenlosen Werbebeilagen, die das Volumen einer Zeitschrift aufblähen. Es war eine Karte. Visitenkartengroß. Mit Perforation, zum leichten abtrennen. Ich drückte die Karte vorsichtig aus der gestanzten Umrandung. Nett, dachte ich, als ich den Text auf der Karte überflog. Ich legte die Zeitschrift beiseite und schaute auf mein Handy. Ich wollte wissen, wie spät es ist. Es war früh am Morgen. Ich stand auf und setzte mich in Bewegung. Mein Ziel war ein Copy-Shop.

*


Im Copy-Shop machte ich 10 Kopien von der Karte. 80 Cents für 10 Din-A4Bögen. Eine vielversprechende Investition, wie ich mir vorstellte. Zuhause schnitt ich die Karten fein säuberlich aus. Ich steckte die Karten in meine Hosentasche und machte mich auf den Weg zu meiner Mutter, um meine Tochter abzuholen.


Meine Mutter wohnte nicht weit entfernt. Ich stand schnell vor ihrem Haus, klingelte und sah, wie die Tür aufging. Meine Mutter begrüßte mich herzlich: „Deine Kleine ist so süß, danke, dass ich auf sie aufpassen durfte.“


Schon hörte ich die Stimme meiner vierjährigen Tochter - Sarah: „Mami, Mami. Da bist du ja endlich.“


Sie lief auf mich zu. Ich ging in die Hocke und empfing sie mit ausgestreckten Armen. Sie lief direkt in meine Arme. Ich drückte sie an mich, hob sie hoch und gab ihr zwei, drei dicke Schmatzer auf die Wange. „Warst du auch schön brav, Liebes?“


„Ja“


„Schön, Sarah.“ Ich gab ihr noch einen Kuss auf die Wange.


„Mami...“


„Hm – was denn?“


„Dauert es noch lange, bis mein Papi kommt?“


Ich riss die Augen auf. Ausgerechnet jetzt musste sie danach fragen! Ich warf meiner Mutter einen verstörten Blick zu.


„Das weiß ich nicht, Sarah.“ Ich schluckte. „Eigentlich brauchen wir doch gar keinen Papi.“


„Schade“, seufzte Sarah.


Ich rang nach Worten: „Es geht uns doch auch so gut, Sarah.“


„Hab´ ich überhaupt einen? Er war noch nie hier.“


„Sarah, du kannst Fragen stellen.“ Ich unterdrückte einen weiteren Seufzer.


„Ich hab` also einen Papi?“ wiederholte Sarah hartnäckig ihre Frage.


„Natürlich hast du einen Papi. Jedes Kind hat einen Papi.“


Sarah schob die Unterlippe nach vorn. „Und warum habe ich meinen noch nie gesehen?“


„Das erkläre ich dir später, Sarah – wenn du etwas älter bist.“


Ich wollte ihr die Sache mit ihrem Vater nicht erklären – noch nicht. Zwar bin ich entschlossen ihr die Wahrheit zu sagen, sobald sie in die Schule kommt, doch glücklicherweise bleibt mir bis dahin noch etwas Zeit.


Noch immer hielt ich Sarah auf dem Arm. „Ich muss noch eine kurze Besorgung machen. Sei schön brav. Ich bin bald wieder da“, sagte ich zu meinem Engel.


„Na gut.“


Ich gab Sarah meiner Mutter in die Arme und verabschiedete mich.


Noch nie hatte ich Verlangen nach: überflüssigen Einrichtungsgegenständen, alle drei Jahre ein neues Auto, oder eine Penthouse Wohnung. Ich habe noch nie eine Zeitung abonniert. Nie hatte es mich gelüstet nach einem Plasma-Fernseher, seidener Unterwäsche, freiwilligen Versicherungen, feine Schuhe, Tablet PCs, Schmuck, Smartphones, nach Regenstiefeln oder Gartenzauntratsch mit der Nachbarin.


Und nie hatte ich einen Mann gewollt, der ein einfacher Malocher war. Wozu auch? Mein Papa, der hat sich sein ganzes Leben lang hart den Arsch aufgerissen, und hinterlassen hat er uns ganze 210 Euro. Das war das materielle Ergebnis seines tristen Lebens voller Entbehrungen.


Es ist eine unbestreitbare Tatsache: Ständige Plackerei ist schädlich für die Gesundheit und den Geist! Deshalb versuche ich jede Minute meines Lebens zu genießen. Ich sitze gerne herum, trinke, schreibe Kurzgeschichten, gehe in die Kneipe, mache Rätsel oder sitze im Park und füttere die Enten, irgend so `was halt.


Also ging ich umher und genoss den Wind in meinen Haaren. Irgendwann kam ich an einer Bar vorbei. Sie öffnete um Mitternacht und der Betrieb ging immer bis in die Mittagsstunden.


Ich ging rein, setzte mich an die Theke, bestellte Wein – mittlere Preisklasse - und kam mit einem Mann ins Gespräch. Es sah aus wie ein Affe, wie ein hässlicher kleiner Affe. Ich machte mir einen Spaß mit ihm und gab ihm eine von den Karten, die ich aufwendig kopiert und ausgeschnitten hatte. Er las den Text und war hocherfreut. Seine Augen begannen zu glänzen. Es schien, als malte er sich Chancen aus, mich abschleppen zu können.


Also sagte ich zu ihm: „Aber nicht, dass du dir jetzt einen runterholst. Spar dir das lieber auf... dann kannst du dich wenigstens noch auf etwas freuen...“


Mein Wein kam. Ich probierte. Wirklich gut, der Wein. Ich machte mein Glas in einem Zug leer.


Der Affenähnlich schaute mich irritiert an und rang sich ein gestottertes Lachen ab: „He ... He ... He.“


Ich entschuldigte mich für einen Moment und suchte die Toiletten auf. Als ich wiederkam, war er verschwunden.


Ich setzte mich vor mein leeres Glas und machte dem Barkeeper ein Zeichen: Nochmal dasselbe.


Ende



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