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Оглавлениеr Pigna
Riesenkuppel im Gassengewirr: das Pantheon
Tourenkarte | Übersichtskarten
Pantheon › S. Maria sopra Minerva › Via di S. Caterina da Siena › Piè di Marmo › Piazza del Collegio Romano › Galleria Palazzo Doria Pamphilj
Start: H Argentina (Busse 40, 62, 64, 70, 87)
Ziel: H Corso/SS. Apostoli (Busse 62, 80, 85, 160)
Wann: sonntagvormittags ist Messe im Pantheon, Sa/So sind Geschäfte und Restaurants teils geschl.
Distanz: 1,1 km
Allein um das Pantheon zu sehen, würde sich ein Rombesuch lohnen, denn selbst in Rom vermögen nur wenige Bauten in ihrer Monumentalität so zu beeindrucken. Ringsum begeistert das römische Lebensgefühl in den Gassen des alten Pigna-Viertels. Den noblen Schlusspunkt dieser Tour setzt die Galleria Doria Pamphilj.
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1 3 Pantheon
© Ralf Freyer
Blick ins Pantheon
Vom lebhaften Largo Argentina führt die fast schon ruhige Via Monterone zur kleinen Piazza dei Caprettari. Dort präsentiert sich der nostalgische Laden Antica Cartotecnica (Nr. 61, s. Shopping, >>) als Traum aller Fans edler Papiere und Schreibutensilien. Wenige Schritte weiter lädt in der Salita de’ Crescenzi 31 das traditionsreiche Ristorante Armando al Pantheon mit seiner typisch römischen Küche zum Gaumenschmaus (s. Restaurants, >>). Das Pantheon 1 3, das wohl imposanteste antike Monument nach dem Kolosseum, erhebt sich mitten im kompakten Häusermeer. Einen »Tempel aller Götter« hatte M. Agrippa 27 v. Chr. in Auftrag gegeben. Sein heutiges Aussehen verdankt der größte Kuppelbau der Antike Kaiser Hadrian (118–125). Die Eingangshalle, auf der Nordseite des mächtigen runden Ziegelbaus, besitzt die Form eines Tempels. Ihre 13 m hohen Granitsäulen stützten einst eine Kassettendecke in Bronze. Papst Urban VIII. ließ diese im 17. Jh. herausreißen, um daraus den Papstbaldachin in St. Peter herstellen zu können. Eine phänomenale Überraschung erwartet einen im Inneren des Pantheons: die perfekte architektonische Harmonie durch Höhe und Durchmesser im Gleichmaß von jeweils 43,30 m. Durch eine 9 m weite Öffnung am höchsten Punkt der Kuppel strömen Licht, Luft – und auch Regen. Anno 608 wurde aus dem Pantheon eine Kirche, die Reliquien dafür holte man aus den Katakomben an der Via Appia Antica (s. Tour 30). Das Pantheon war außerdem Grablege der italienischen Könige Vittorio Emanuele II und Umberto I. Unter einer Marmormadonna ruht der große Renaissancekünstler Raffael (1483–1520), der mit nur 36 Jahren verstarb (Mo–Sa 9–19.30, So 9–18, Fei 9–13 Uhr; Messe: Sa 17, So/Fei 10.30 Uhr).
© Ralf Freyer
Berninis Elefant mit dem kleinen Obelisken
Auf der Piazza della Rotonda vor dem Pantheon steht das Leben nie still. In den Bars und Cafés rund um den Brunnen hört man alle Sprachen der Welt. Kaffeeliebhaber zieht es etwas weiter östlich zu Tazza d’Oro, einer der besten Röstereien Roms (s. Restaurants, >>). Die Mischung Regina del Caffé eignet sich gut als Souvenir. Die Via della Minerva führt zum Elefanten-Obelisk 2. Berninis Frankreichaufenthalt, bei dem er nach eigener Aussage wie ein exotischer Dickhäuter bestaunt wurde, soll ihm den Anstoß gegeben haben, dieses Tier als Basis für das ägyptische Monument zu wählen. Der Obelisk als Symbol der Kirche und Bernini in Gestalt des Elefanten stehen vor S. Maria sopra Minerva 3. Diese einzige gotische Kirche in der Stadt birgt einige interessante Kunstwerke des 15. und 16. Jhs., z. B. die ausdrucksvolle Christusskulptur von Michelangelo beim Chor sowie in der Carafa-Kapelle Renaissancefresken von Filippino Lippi.
MAL PAUSE MACHEN
Tourenkarte | Google Maps
Hinter dem Pantheon auf der Piazza Minerva lässt der Trubel nach, geradezu himmlisch ruhig ist es auf einer Kirchenbank im Mittelschiff von S. Maria sopra Minerva mit Blick ins Kreuzrippengewölbe.
Kirchlich, nur in ganz anderer Hinsicht, geht es auch bei Gammarelli in der Via S. Chiara 34 zu. Seit Generationen ist die Firma offizieller Papstausstatter. Trotzdem kann jedermann fernab des Zölibats seinen Füßen mit original Kardinalssocken besondere Farbigkeit verleihen.
Vorbei am Piè di Marmo, dem Marmorfuß einer verschwundenen, weiblichen Monumentalstatue aus der Antike – Schuhgröße 106? –, erreicht man auf der Via di S. Caterina da Siena die Piazza am Collegio Romano (16. Jh.). Heute nutzt eine öffentliche Schule die Räume des ehemaligen Jesuitenkollegs.
Selbst nach Jahrhunderten noch in Familienbesitz ist der Palazzo Doria Pamphilj 4. In der gleichnamigen Galleria hängen Werke von Tizian, Raffael, Caravaggio, Tintoretto u. a. wieder in ihrer überlieferten Anordnung. Die vielen Bilder bedecken die Wände fast wie Tapeten. Hochinteressant ist hier der Vergleich zwischen Velázquez’ Porträt von Papst Innozenz X. (1650) und Berninis Marmorbüste (tgl. 9–19 Uhr).
Tour im Anschluss: D