Читать книгу POLYGLOTT Reiseführer Rom zu Fuß entdecken - Renate Nöldeke - Страница 13
Оглавлениеy Ponte und Borgo
Altes und Antikes: Parione und Engelsburg
Tourenkarte | Übersichtskarten
S. Maria dell’Anima › S. Maria della Pace › Via dei Coronari › Ponte S. Angelo (Engelsbrücke) › Castel Sant’Angelo (Engelsburg)
Start: H Zanardelli (Busse 30, 70, 81, 492)
Ziel: H Piazza Pia/Castel S. Angelo (Bus 40)
Wann: vormittags schön, wegen des Lichts
Distanz: 1,5 km
Diese Tour verbindet zwei sakrale Kleinode und den Bummel durch die Straße nobler Antiquitätengeschäfte, über die im Mittelalter die Pilger zum Tiber zogen. Am Nordufer des Flusses thront die mächtige Engelsburg: ein hochinteressantes Museum mit grandiosem Panoramablick auf den Vatikan und das römische Dächermeer. In Puccinis Oper »Tosca« stürzt sich die Heldin von der Burg in den Tod.
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3 Engelsbrücke
© Fotolia/fabiomax
S. Maria della Pace
In einem romantischen Winkel nordwestlich der Piazza Navona macht die deutsche Nationalkirche S. Maria dell’Anima 1 mit ihrer Renaissancefassade und dem ungewöhnlichen Turmhelm auf sich aufmerksam. Rechts vom Hauptaltar befindet sich das Grabmal des Papstes Hadrian VI. (gest. 1523) aus Utrecht. Er war, bis 1978 Johannes Paul II. sein Amt antrat, der letzte nicht-italienische Papst. Das in starken Farben gemalte Altarbild im Chor schuf der wohl wichtigste Raffael-Schüler Giulio Romano (1522).
Dem Friedensschluss zwischen Venedig und dem Kirchenstaat (1484) verdankt gleich nebenan S. Maria della Pace 2 ihre Gründung. Der Hochaltar von Carlo Maderno (1655) birgt das Bild der »Madonna des Friedens«, das bedeutendste Kunstwerk aber sind Raffaels »Sibyllen« (1514) über der Chigi-Kapelle (erste rechts). Sie verraten den Einfluss von Michelangelos Sibyllen in der Sixtinischen Kapelle (s. Tour 8). Ruhemomente gewährt der doppelstöckige Kreuzgang von Bramante (1504), u. a. im schönen Café sowie im guten Buchladen (beide im Obergeschoss).
MAL PAUSE MACHEN
Tourenkarte | Google Maps
Schreiben Sie mal wieder eine Postkarte: Rom bietet genug Motive, der Laden im Chiostro del Bramante eine schöne Auswahl und das Café den idealen Platz zur Entschleunigung.
Via Arco della Pace 5
Marmorimitate antiker Kaiserbüsten, historischen Schmuck und auch Mobiliar verschiedenster Epochen führen die zahlreichen, meist hochpreisigen Antiquitätengeschäfte in der schmalen Via dei Coronari. Früher erstanden hier Rompilger-Rosenkränze (coronare) und Votivgaben. Und ihren Spuren durch das alte Viertel Parione folgend, nähert man sich auf der Via di Panico dem Tiber. Ihn überspannt die Engelsbrücke 3 (Ponte S. Angelo). Während die drei mittleren Bögen noch auf die Antike zurückgehen, entwarf Bernini im Alter von 70 Jahren die Balustrade und die ausdrucksstarken Engelsfiguren. Widerstehen Sie den Angeboten der fliegenden Händler auf der Fußgängerbrücke (der Kauf imitierter Markenartikel wird in Italien hart bestraft) und genießen Sie den fabelhaften Blick auf die Engelsburg und über die Via della Conciliazione zur Peterskirche.
© Shutterstock/S. Borisov
Engelsbrücke und -burg
Umgeben von einem Park mit ausladenden Schirmpinien, erhebt sich die Engelsburg 4 (Castel Sant’Angelo). Kaum ein anderes Bauwerk Roms hat im Laufe der Jahrhunderte mehr Funktionen erfüllt als dieses. Kaiser Hadrian (2. Jh.) ließ sich und seinen Nachfolgern außerhalb der damaligen Stadtgrenzen ein Mausoleum errichten. Bereits unter Kaiser Aurelian wurde es als Bollwerk in die nach ihm benannte Aurelianische Mauer (272) eingegliedert. Der Name Engelsburg geht auf Papst Gregor den Großen zurück, der während einer Bußprozession im Pestjahr 590 eine Vision des Erzengels Michael auf der Spitze des Mausoleums hatte. Die Seuche endete und der neue Name war geboren. Mit der Rückkehr des Papsttums aus dem Avignoneser Exil nach Rom (1377) wurde Castel Sant’Angelo in eine zunehmend prächtige Fluchtburg der Päpste umgebaut – der Verbindungsgang zum Vatikan besteht bis heute (tgl. 9–19.30 Uhr).
Faszinierend ist ein Besuch der Engelsburg, weil sich jede Etappe ihrer Geschichte darstellt. Im Inneren des heutigen Museums schraubt sich ein antiker Gang spiralförmig nach oben. Über eine hölzerne Brücke passiert man die antike Grabkammer und kommt in den Cortile dell’Angelo mit der Marmorstatue des Erzengels Michael von Raffaello da Montelupo (16. Jh.), einem Michelangelo-Schüler. Eine kurze Treppe führt zum gedeckten Umgang – großartig bereits hier der Ausblick und erholsam ein gemütliches Café. Von der Loggia di Giulio II. steigt man weitere Stufen zur Sala Paolina (16. Jh.) hinauf. Die großformatigen Fresken von Pierin del Vaga – Episoden aus dem Leben Alexanders des Großen und des Apostels Paulus – stellen den Bezug zum päpstlichen Auftraggeber Paul III. her, der mit bürgerlichen Namen Alessandro Farnese (s. Tour 10) hieß. Über weitere Treppen gelangt man schließlich auf die Plattform unterhalb des Engels – hier liegt einem Rom förmlich zu Füßen.
Tour im Anschluss: j