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t Parione und S. Eustacio

Glanzvoller Barock rund um die Piazza Navona

Tourenkarte | Übersichtskarten

Piazza NavonaPalazzo AltempsS. Agostino › Via della Scrofa › S. Luigi dei Francesi › Corso del Rinascimento › S. Ivo alla Sapienza › Piazza di S. Eustachio

Start: H Rinascimento (Busse 30, 70, 81)

Ziel: H Rinascimento (Busse 30, 70, 81)

Wann: jederzeit lohnend (Palazzo Altemps Mo geschl., S. Ivo So 9–12 Uhr geöffnet, Juli/Aug. geschl.)

Distanz: 1,3 km

Sehen und gesehen werden, Rom auch mit Muße erleben, dies könnte als Motto über der Piazza Navona, dem berühmtesten Platz von Rom, stehen. Nicht ganz stressfrei ging es wohl zwischen den beiden großen Meistern des Barock, Bernini und Borromini, zu, als sie an der Gestaltung der Piazza mitwirkten. Auch im Palazzo Madama streiten die Senatoren schon mal hitzig um die große Politik.

Klicken und auf Google Maps finden:

1 4 Piazza Navona

2 Palazzo Altemps

3 S. Agostino

4 S. Luigi dei Francesi

5 Palazzo Madama

6 S. Ivo alla Sapienza


© Shutterstock/Belenos

Vier-Ströme-Brunnen, Piazza Navona

Roms schönster Platz umfängt seine Besucher wie mit weit ausgestreckten Armen. Tag und Nacht herrscht ein ständiges Kommen und Gehen auf der Piazza Navona 1 4. Und neben einer unglaublichen Atmosphäre besitzt sie auch noch Geschichte. Die ungewöhnliche Form, extrem langgestreckt und dabei schmal, verdankt sie dem Stadion des Kaisers Domitian (Baubeginn 82 n. Chr.). An der Stelle der Tribünen entstanden Jahrhunderte später Häuser, die somit den Umriss der Arena nachzeichnen, die ca. 6 m unter dem heutigen Platzniveau lag. Eine Ausstellung macht die Grabungsfunde der Archäologen zugänglich und das publikumswirksame Wettkampfgeschehen im Stadio Domiziano mit Hilfe von 3-D-Projektionen nachvollziehbar (tgl. 10–19 Uhr). Es war ein Ort voller Leben und Trubel über die Epochen hinweg: Dem spanischen Papst Alexander VI. (1492–1503) diente sie für Stierkämpfe. Papst Innozenz X., aufgewachsen im angrenzenden Palazzo Pamphilj, sah in der Piazza seine Bühne der Selbstverherrlichung. Borromini betraute er mit dem Bau der Kirche S. Agnese in Agone und Bernini bekam nach langem Hin und Her den Auftrag für den Vier-Ströme-Brunnen. Zu Füßen des ägyptischen Obelisken symbolisieren vier Männer die großen Flussläufe der Welt – Donau, Nil, Ganges und Río de la Plata –, also diejenigen der damals bekannten Kontinente.

MAL PAUSE MACHEN

Tourenkarte | Google Maps

Was gibt es Schöneres, als zwischendurch ein Eis zu schlecken? Probieren Sie Tartufo Cioccolato nach dem Originalrezept von Tre Scalini am Vier-Ströme-Brunnen.

 Piazza Navona 28

Als wunderschönes Beispiel der Renaissancearchitektur gilt der Palazzo Altemps 2 an der Piazza di S. Apollinare. Im 15. Jh. erbaut und im Jahrhundert darauf vom Kardinal Marco Sittico Altemps umgestaltet, beherbergt er in seinen ruhigen und nicht überladenen Sälen die Sammlung antiker Skulpturen des Museo Nazionale Romano. Herausragende Exponate sind der »Ludovisische Thron« mit der Darstellung der Aphrodite aus der Frühzeit der griechischen Klassik (5. Jh. v. Chr.) und der »Galata suicida«, der Gallier, der seine Frau erdolcht und dann sich selbst, um nicht in pergamenische Gefangenschaft zu geraten.

Vorbei an S. Apollinare kommt man zu S. Agostino 3 aus der Frührenaissance. Nur wer im Inneren die Augen in die Höhe wandern lässt, entdeckt am dritten Pfeiler links eines der beiden hochkarätigen Kunstwerke: Raffaels Fresko des »Propheten Jesaia« (1511/12). Caravaggios »Madonna dei Pellegrini« (1605, 1. Kapelle rechts) löste keineswegs uneingeschränkte Begeisterung aus, glich sie doch zu sehr der gewöhnlichen Römerin von der Straße und kamen die Pilger mit allzu dreckigen Füßen daher. Ein weiteres Mal begegnet man der Kunst des Barockmeisters in der Contarelli-Kapelle der Kirche S. Luigi dei Francesi 4. Auf drei Bildern (1599–1602) erzählt Caravaggio mit dramatischen Lichteffekten Begebenheiten aus dem Leben des Evangelisten Matthäus.


© Ralf Freyer

Wache vor dem Palazzo Madama

Dramatisch geht es im Palazzo Madama 5 zu, wenn dort der Senat über Gesetze zu befinden hat oder es der aktuellen Regierung das Vertrauen auszusprechen gilt.

Ein absolutes Kleinod der Kunstgeschichte verbirgt sich mit der Kirche S. Ivo alla Sapienza 6 im arkadengesäumten Innenhof der einstigen Universität: Borromini schuf 1642 durch das Zusammenspiel von runden, ovalen und elliptischen Formen ein barockes Meisterwerk. Er verzichtete dabei komplett auf Farbe, der gesamte Innenraum erstrahlt in Weiß. Mit der gedrehten Kuppel schraubt sich der Zentralbau in den Himmel. Am besten verlässt man die Kirche durch das Portal zur Via del Teatro Valle unweit der Piazza S. Eustachio. Auf einen Cappuccino oder eine granita (zerstoßenes Eis mit Fruchtsirup) geht man in die Bar Sant’Eustachio Il Caffè (s. Restaurants, >>), zugleich eine der besten Kaffeeröstereien Roms.

Tour im Anschluss: h

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