Читать книгу Ich bin Schwerhörig, na und? - Renee Iseli - Smits - Страница 13
Ärzte
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Natürlich sind Ärzte da für unser Wohl und unsere Heilung. Und ich muss hier schon erwähnen, dass ich eine ausgezeichnete Hausärztin habe. Nicht nur Kompetent, sondern auch Kommunikativ. Manchmal wünsche ich mir, dass alle Ärzte so seien. Weil Kommunikation mit Ärzten nicht immer so einfach ist.
Es fängt schon an als ich einen Termin vereinbaren will. Wenn der Arzt oder Ärztin nicht in meinem Wohnsitz ist, dann bedeutet das, dass ich für einen Termin telefonieren muss. Und ich telefoniere nicht gerne. Bei Termine übers Telefon besteht die meiste Chance dass es Missverständnisse gibt. Auch meine Bitte um eine schriftliche Bestätigung des Termins, wird oft abgelehnt, „weil wir das nie machen“, nicht mal wenn ich meine Lage erkläre.
Wenn ich dann beim Arzt/Ärztin zur richtigen Zeit lande, melde ich schon an der Theke dass ich Schwerhörig bin. Die Theken sind meistens tief und die Menschen dahinter entsprechend weit von mir entfernt, so dass ich sie oft nur schwer verstehe. Meistens versuche ich mich so sichtbar möglich hinzusetzen, mit Blick auf der Theke. Irgendwann wird dann einen Namen abgerufen, der mein Name ähnlich ist. Geht alles gut, komme ich beim Arzt/Ärztin. Die Räumlichkeiten sind meistens sehr steril und hallen oft noch dazu. Umso mehr muss ich mich anstrengen der Arzt oder die Ärztin zu verstehen. Weil es oft auch noch um medizinische Begriffe handelt, dauert es ein wenig bis ich alles verarbeitet und echt verstanden habe. Ärzte haben aber wenig Zeit und deshalb manchmal wenig Geduld. Wiederholen ist für sie natürlich Zeitverschwendung.
Mein Augenarzt hat sogar einmal auf Englisch angefangen. Es war sicher gut gemeint, da er bemerkte dass ich nicht sofort alles mitbekam und dachte das Englisch vielleicht einfacher für mich war.
An sich kein Problem, ich verstehe ja Englisch, aber es dauerte halt ein bisschen bis mein Gehör und Gehirn auf die „neue“ Sprache eingestellt waren. Da es mir etwas peinlich war ihm darauf anzusprechen, entschied ich mich ihm konsequent auf Deutsch zu antworten. Beim nächsten Besuch passierte anfänglich das gleiche, jedoch langsam hat er doch verstanden dass er genauso gut Deutsch reden konnte, was er dann auch seitdem wieder tut.
Und dann gibt es noch der Zahnarzt und Dentalhygienikerin. Wenn sie Mundschutz tragen, kann ich natürlich nicht ablesen, und genau während die Behandlung/Kontrolle sind sie sehr gesprächig. Und ich liege da, kann kaum nicken und an antworten ist schon gar nicht zu denken. Zum Glück habe ich eine sehr Verständnisvolle Zahnärztin und Dentalhygienikerin, die ihren Mundschutz ab und zu nach unten schiebt.
Sie zeigen damit, dass es glücklicherweise auch Ärzte gibt die wissen wie es für Hörbeeinträchtigte tickt!