Читать книгу Ich bin Schwerhörig, na und? - Renee Iseli - Smits - Страница 5
Schwerhörig na und
ОглавлениеQuelle: Foto Autorin
Darf ich mich Ihnen kurz vorstellen? Ich bin seit meinem 17. Lebensjahr schwerhörig. Viele Schnupfen und dazu gehörende Mittelohrentzündungen haben mein Gehör langsam eingeschränkt und jetzt bin ich sozusagen "Beidseitig Hochgradig Schwerhörig". Ich trage schon viele Jahre an beide Ohren Hörgeräte, die mir im Alltag helfen so gut wie möglich zu funktionieren. In meinem rechten Ohr habe ich nur noch 12% Restgehör, in dem linken Ohr noch ca. 25%.
Na und, das ist unangenehm für Sie aber wieso soll das mich interessieren, werden Sie vielleicht fragen. Da kann ich Ihnen nur bedingt Recht geben.
Mit meinem Buch möchte ich Ihnen einen Einblick geben in die viele Herausforderungen des Alltages eines Hörbeeinträchtigen. Falls Sie das nicht interessiert, ist das natürlich okay. Dann bitte ich Sie höflich weiter zu blättern.
Ehe Sie das tun, möchte ich Sie aber gern darauf Aufmerksam machen, dass ein sehr grosses Teil der Bevölkerung eine Hörbeeinträchtigung hat. Vielleicht haben Sie ja selber eine Verwandte oder jemand in Ihre Umgebung dessen Gehör nachgelassen hat. Eine Gehörbeeinträchtigung ist meistens nicht sichtbar, dank moderner Technik. Deshalb geht eine Hörbeeinträchtigung oft vergessen, ausser für die Betroffenen, die mit viele Herausforderungen konfrontiert werden.
Meine Absicht mit diesem Buch ist sicher nicht zu jammern, wie schwer „wir“ Hörbeeintrachtigte es wohl nicht haben. Im Gegenteil, ich möchte eher zeigen dass „wir“ kein Opfer sind unserer Beeinträchtigung, sondern jeden Tag eine Hochleistung liefern, genau wie Sportler. Wir brauchen viel Energie, Kreativität für das persönliche wohl und vor allem Humor wenn etwas nicht so klappt wie gewünscht.
Falls Sie sich entscheiden würden meinen Buchs doch noch weiterzulesen, um nachher zum Beispiel mal wieder ihre hörbeeinträchtigte Grossmutter oder Grossvater zu besuchen, vielleicht erinnern Sie sich dann daran, dass Sie mit ihr oder ihm ein bisschen deutlicher reden oder die Geduld nicht verlieren Gesprochenes zu wiederholen.
Damit würden Sie nicht nur mich, sondern auch und vor allem ihr Hörbeeinträchtigte Gesprächspartner sehr Glücklich machen.
Ich hoffe wir hören noch voneinander!