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Kapitel 8

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Orion und Fritsche hatten sich ausgerüstet. Sie trugen Headlights, Bergsteigergeschirr und hatten Seile mit. Es war gar nicht einfach gewesen, sich das ganze Zeug zu besorgen. Im Turm brauchte man so was ja eigentlich nicht. In einem Freizeitcenter mit Kletterwand waren sie endlich fündig geworden.

„Wohin wollen wir zuerst, Fritsche?“, fragte Schroeder.

„Ich würde die Generatorhalle nehmen, Chef. Das ist der höchste Punkt auf unserer Suche und so weit nach oben geht es dann auch nicht mehr. Ich sehe auf dem Bauplan, dass der Turm dann noch zirka 350 Meter weitergeht.“

„Na, dann lass uns mal los!“

Orion und Fritsche machten sich auf den langen Weg in die Generatorhalle und stiegen dort in die Klimaanlage. Wieder krochen sie durch die Gänge, bis sie zur Markierung kamen, die das Ende der Spur von Melany Mandel bezeichnete.

„So, Fritsche. Jetzt wird sich zeigen, ob wir auf der richtigen Spur sind. Hände in die Höhe und die Decke absuchen.“

Sie setzten sich neben die Markierung, streckten ihre Handflächen nach oben und betasteten die Tunneldecke rings herum. Es dauerte nur wenige Minuten, bis sie das Klicken vernahmen. Ein Teil der Wand verschob sich schmatzend und öffnete ein geheimes Stück Tunnel. Schroeder kroch voran, Hyroniemus folgte ihm auf dem Fuße. Nach einigen Metern endete auch dieser Tunnel an einem senkrechten Schacht. Orion setzte seinen Scanner in Gang und suchte die Wände des Kamins ab.

„Oben ist nichts, Fritsche. Die Spur führt nach unten, da sind Spuren an den Wänden. Wahrscheinlich ist die Mandel da dran gekommen und hat sich etwas abgeschürft oder ein paar Haare sind hängengeblieben. Wir sollten jetzt nach unten in die Wäscherei, um zu schauen, ob wir dort auch was finden und ob die Spur nach unten geht.“

„Das will ich doch hoffen, Chef! Wenn die Spur in der Wäscherei nur nach oben geht, haben wir ein Problem. Wir müssten dann den senkrechten Schacht nach noch verborgenen Abzweigungen absuchen, um die Spur weiter verfolgen zu können. Das könnte ewig dauern. Wenn ich mich recht erinnere, liegen zwischen Trainings- und Generatorhalle knapp anderthalb Kilometer. Das würde echt hart werden.“

„Na, dann wollen wir mal das Beste hoffen!“

So begaben sich Schroeder und Fritsche in die Wäscherei, krabbelten in den Klimaschacht, krochen bis zur Markierung und veranstalteten ihr Spiel mit den Handflächen, bis das erlösende Klicken ertönte. Mit aktivierten Scannern suchten sie das Stück Tunnel und dann den senkrechten Schacht ab.

„Wir haben wohl Glück, Fritsche. Die Spuren gehen nach unten weiter und wir können wohl davon ausgehen, dass unsere vier Vermissten sich nach unten begeben haben. Oder verfrachtet wurden, je nachdem.“

„Dann führt uns unser Weg wohl tief in den Turm. Die Wäscherei liegt unten im Servicebereich und darunter kommen nur noch die Fabriken, die Wasseraufbereitung, das Biorecycling und die gesperrte Etage der Sator’ri.“

„Tja, wo sind dann wohl unsere Vermissten abgeblieben? Wir werden diesen Kamin mal genauer unter die Lupe nehmen. Lass uns im Bauplan nachschauen, welche unmittelbaren Bereiche dieser Schacht berührt. Vielleicht können wir unsere Suche etwas eingrenzen und müssen nicht die ganzen Etagen absuchen, das würde uns Wochen kosten.“

Also begaben sich Schroeder und Fritsche ins Büro, setzten sich vor den Computer und beschäftigten sich intensiv mit dem Plan von Turm 17.

„Wenn wir von der Wäscherei aus tiefer gehen, müssen wir nach horizontalen Schächten suchen, die in der Nähe des senkrechten Kamins liegen. Dort müsste es dann wieder versteckte Zugänge geben.“

Etage für Etage arbeiteten sie sich durch den Bauplan und überprüften die Klimaschächte sehr genau. Eine Berührung fanden sie in der Biorecyclinganlage. Sie markierten sich den Schacht, um dort nach einem versteckten Zugang zu suchen.

Weiter ging es bei ihrer Suche. Sie kamen tiefer und tiefer. Ein Stockwerk folgte dem anderen. Aber sie fanden keine Übereinstimmung mehr. Die Etage der Sator’ri war allerdings nicht im Bauplan verzeichnet, jedenfalls gab es keine Daten über die Klimaanlage, die durch diese Etage führte. Als sie in der letzten Etage angekommen waren, hatten sie immer noch nur diese eine Spur in die Bioanlage, der sie folgen konnten. Aber das war besser als gar nichts.

„Okay, Fritsche. Dann geht’s wohl abwärts in die Biorecyclinganlage. Da wollte ich schon immer mal hin. Ich glaube aber, wir sollten uns gut für diese Suche ausrüsten, wer weiß, was uns da unten erwartet. Lass uns unsere Vorbereitungen treffen und dann legen wir los.“

Schroeders Turm

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