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1.1 Vor Freud: Die klassische Triebtheorie

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Um eine Begriffsverwirrung zu vermeiden, muss man den Begriff Motivation einführen und darunter alle Erscheinungen, die Verhalten mit Energie versorgen oder in eine bestimmte Richtung lenken verstehen. (vgl. Roth 1969, S.69). In der klassischen Triebtheorie wird der Trieb als Motivation zu Koitusverhalten verstanden. Diese Theorie hat sich bis heute erhalten z.B. im Psychologischen Wörterbuch von Dorsch aus dem Jahre 1963: "Unter dem Sexualtrieb versteht man die Gesamtheit der Triebregungen und Gefühle, die auf die Vereinigung mit einem Partner gerichtet sind. Die Befriedigung erfolgt in der Begattung." (S.136). Dieses naturdeterministische Motivationsverständnis lässt sich in der Formel M = T zusammenfassen, wobei M Motivation und T den spezifischen, biogen gegebenen Trieb zu einem bestimmten Verhalten bedeutet. Ein biogener Trieb ist nicht erlernbar sondern angeboren im Gegensatz zum soziogenen Trieb. (vgl. Graumann 1969, S.45ff).


Bild 1: Mundugumor Frau mit Kind, Sepik River 1932; Fotografie des Institute of Intercultural Studies and the Library of Congress (Manuscript Division 152)

Beitrag zu einer neuen Sexualtheorie

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