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Was ist eigentlich die Euro-Krise?

Diese Krise gab es schon, als Sie noch in D-Mark zahlten.

Die Medien berichten über das, was „Euro-Krise“, „Schuldenkrise“ oder „Finanzkrise“ genannt wird. Das ist zu kurz gegriffen. Die Krise begann 2008 mit der Subprime-Krise. „Sub-Prime“ nennt man Wertpapiere, die alles andere als erstklassig sind. In Großbritannien gibt es die gleiche Krise auch. Nur behauptet man dort, es seien nur Auswirkungen der der Euro-Krise.

Die Lehman Bank hatte Eigenheime finanziert für Leute, die sich das nicht leisten konnten. Aus den Hypothekenforderungen machte sie handliche Pakete, die sie an europäische Banken verkaufte. Die interessierten sich nicht für die mangelhafte Bonität der Schuldner, verließen sich auf die Garantie der Lehman Bank und verkauften die Pakete mit Gewinn weiter. Das war unglaublich leichtfertig.

Als viele Hypotheken notleidend wurden, wurde die Lehman Bank zahlungsunfähig. Dadurch gerieten die europäischen Banken in Zahlungsschwierigkeiten. Statt die auch pleite gehen zu lassen und in Härtefällen die Kunden dieser Banken zu entschädigen, wurden die Banken mit dem Geld der Steuerzahler vor dem Zusammenbruch bewahrt. Das erschien den Politikern „alternativlos“, weil die Einführung des Euro bevorstand. Wären die glücklosen Banken in Konkurs gegangen, wäre es offensichtlich geworden, wie schlampig einige von ihnen arbeiten.

In Island gingen drei Banken pleite. Die hatten ausgenutzt, dass langfristige Kredite hohe Zinsen brachten und kurzfristiges Geld wenig kostete. Anscheinend glaubte man, dass sich das nie ändern würde. Als sich das Verhältnis infolge der Subprime-Krise umkehrte, wurden diese Banken zahlungsunfähig. Die isländische Regierung fing sie nicht auf. Für die Wirtschaft Islands war das eine gute Entscheidung.

Seither krankt Europa daran, dass sich Banken und Hedge Fonds darauf verlassen, dass sie die Profite aus gelungenen Spekulationen behalten und die Verluste auf die Staaten abwälzen können, wenn es schiefgeht. Von der Krise ist die Wirtschaft aller Staaten betroffen, nicht allein die Banken und nicht nur in Europa.

Die Euro-Krise ist die Fortsetzung der Sub-Prime-Krise. Die Ursache ist, dass schlechten Schuldnern Geld geliehen wird, weil sie hohe Zinsen versprechen. Anleihen von Staaten, die nur zahlungsfähig bleiben, wenn sie neue Anleihen verkaufen können, sind auch Sub-Primes. Das wollen die Banken und die Regierungen nicht wahrhaben.

Wird ein mittelständisches Unternehmen zahlungsunfähig, verlieren die Verantwortlichen ihr Vermögen. Das macht sie vorsichtig.

Wird ein Konzern zahlungsunfähig, sind Leute die Verlierer, die nichts dafür können. Die Verantwortlichen erhalten hohe Abfindungen. Darum haben sie keinen Grund, vorsichtig zu sein.

Wird ein Staat zahlungsunfähig, passiert nichts. Es genügt, dass die Verantwortlichen behaupten, der Staat sei zahlungsfähig. Schon ist jemand bereit, diesem Staat wider jede Vernunft neues Geld zu leihen. Die Pleite wird aufgeschoben. Zweckoptimisten behaupten dann, es sei alles halb so schlimm.

Das ist eine Fehlentwicklung unseres Wirtschaftssystems. Es lohnt sich, zu untersuchen, warum es bei uns so unvernünftig zugeht und nicht so vernünftig wie in Island. Das ist nämlich die Schwäche des Systems, die Sie kennen müssen, wenn Sie erfolgreich gegen die Banken wetten wollen. Wenn Sie weiterlesen, werden Sie den Eindruck gewinnen, dass sich die Verantwortlichen wie die Insassen eines Irrenhauses verhalten, die man sich selbst überlassen hat. Erstaunlich ist, dass alle entscheidenden Akteure hochintelligente, erstklassig ausgebildete Menschen sind, die nur deshalb in die Führungspositionen kamen, weil sie sich erfolgreich gegen ebenso tüchtige Konkurrenten durchgesetzt haben.

Das Schema ist simpel: Die Banken geben den Staaten Kredite. Die Staaten geben ihnen Rabatte. Sie erwerben also Forderungen, die höher sind als das, was der Staat bekommen hat, Die Forderungen werden mit Gewinn an Spekulanten verkauft, die sie mit Gewinn weiter verkaufen. Auf dem Papier entstehen dadurch Gewinne, die für neue Spekulationen verwendet werden. Man nennt das „Investment Banking“.

Ein Unterschied zwischen Investment Banking und dem Zocken im Casino besteht darin, dass der Staat kräftig mitverdient, wenn am Kartentisch gespielt wird. Beim Investment Banking geht der Staat leer aus. Ein anderer Unterschied: Die Spieler dürfen mit gezinkten Karten spielen und gewinnen darum meistens.

Wetten Sie doch auch gegen die Banken auf den Großen Crash!

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