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Erste Liebe

Es war Anfang Oktober geworden. Meine Mutter hatte an diesem Tag Geburtstag. Es war der 02. Oktober 1977. Da einige ihrer Freundinnen zum Kaffeeklatsch kommen würden, beschloß ich, Marianne zu fragen, ob wir auf die Oberschwabenschau gehen sollten. Hin und wieder hatten wir noch sporadischen Kontakt. Jedenfalls wollte sie sich dieses jährliche Spektakel auch nicht entgegen lassen.

Wir schlenderten durch die vielen Hallen. Jede Halle hatte einen anderen Schwerpunkt. In einer dieser Hallen ging es um die Herstellung von Lebensmitteln. Marianne und ich standen gerade vor einem Bäckerstand, als mich ein junger Türke anquatschte. Er meinte, er hätte mich beobachtet und ich wäre so hübsch und deshalb würde er gerne mit mir gehen. Auf der einen Seite schmeichelten mir seine Worte sehr und vor allem, dass er mich und nicht die steckendürre Marianne gefragt hatte. Doch sah ich vor meinem geistigen Auge bereits meinen Vater den ausländischen Jungen rauswerfen. Also verneinte ich seine Anfrage und wir gingen zügig weiter, bis wir alle Hallen durch hatten und anschließend im Bierzelt landeten. Dort setzten wir uns an eine der Bierbänke und bestellten uns Cola. Schräg gegenüber saßen zwei Jungs die ständig zu uns herüberschielten und tuschelten. Wohl ganz offensichtlich über uns.

Endlich stand einer der Jungs auf und fragte ob sie sich zu uns setzen dürften. Marianne kicherte und sagte natürlich Ja. Die Jungs stellten sich als Wolfgang und Erwin vor. Wolfgang setzte sich neben Marianne und Erwin setzte sich neben mich. Wir unterhielten uns und es war sehr nett. Doch dann mussten wir heim zum Abendessen. Wolfgang begleitete Marianne und Erwin begleitete mich nach Hause. Dort angekommen, fragte er mich, ob er mich bald wieder abholen dürfe, und wir verabredeten uns für den nächsten Morgen am Frauentorplatz.

Das Frauentor ist ein kleiner Platz mit einem markanten Turm, dem grünen Turm, am Rande des Marienplatzes in Ravensburg. Dort treffen alle Busverbindungen zusammen und auf dem Weg zu meinem Arbeitsplatz konnte ich diesen kleinen Umweg in Kauf nehmen. In dieser Nacht konnte ich kaum schlafen. Erwin war wirklich süß. Er hatte etwas längere dunkelbraune Haare und braun-grüne Augen mit kleinen goldenen Sprenkeln darin. Ich hatte mich hoffnungslos verknallt. Anscheinend gefiel ich ihm auch, denn ab diesem Tag trafen wir uns zunächst jeden Morgen vor der Arbeit, bevor wir zu unseren jeweiligen Ausbildungsstätten mussten.

Erwin lernte Maler und Lackierer und war zwei Jahre älter als ich. Es war schön, den Tag noch vor der Arbeit mit ein paar Küsschen zu beginnen, denn so ließ sich alles besser durchhalten. Mein Freund wohnte in der Weststadt von Ravensburg, also etwa zwanzig Minuten zu Fuß von meinem Nordstadtviertel entfernt. Doch inzwischen hatte ich mir ein Moped gekauft, eine waschechte Suzuki. So düste ich abends immer zu meinem Schatz, den Weststadtbuckel hinauf. Dort gab es einen Spielplatz, fast gegenüber von Erwins Wohnung. Er war abends wie leergefegt und ideal für unsere Teenagertreffen. Witzigerweise waren das aber nur Jungs und ich damals das einzige Mädchen.

Zu unserer „Mopedgang“ gehörten Gebe – der in Wirklichkeit Gerhard hieß und eine orangefarbene Zündapp fuhr und Chick, dessen richtigen Namen ich nicht mehr weiß und vielleicht auch nie wusste. Sein Vater war jedenfalls irgendwo ein höheres Tier. Nur Erwin hatte kein Moped. Aber er stand eh kurz vor dem Autoführerschein. Ich nahm ihn immer mit auf meiner kleinen Suzuki.

Das Höchste der Gefühle war, dass ich sowohl die Zündapp von Gebe, als auch die Hercules von Chick fahren durfte. Dies gab mir ein Gefühl des Akzeptiertseins und der Anerkennung. Ich gehörte dazu. Das fühlte sich richtig gut an. Je älter wir allerdings wurden, desto mehr verlor sich unsere Truppe.

Erwin und ich kamen uns auch immer näher. Wir gingen oft zu ihm nach Hause, um in seinem Zimmer zu schmusen. Natürlich blieb meinen Eltern nicht verborgen, dass ich einen Freund hatte. Erstaunlicherweise akzeptiere mein Vater Erwin. Er durfte mich besuchen, aber die Zimmertür durfte ich nie schließen. Beieinander zu übernachten war sowieso kein Thema. Deshalb war ich eben lieber bei Erwin zu Hause, weil wir uns dort in sein Zimmer zurückziehen konnten, mit geschlossener Tür.

Erwin hatte eine große Familie. Seine Mutter Anneliese war in zweiter Ehe verheiratet und wohnte mit ihrem Mann und insgesamt fünf Kindern in einer großen Wohnung in einem Mehrfamilienhaus. Es war oft laut und lustig und mir gefiel dieser Trubel. Es war aber auch ungewohnt, weil bei mir in meiner Familie eben alles sehr ruhig und emotionslos zuging. Ich fühlte mich bei der Familie von Erwin fast mehr zu Hause, als bei meiner eigenen Familie.

Mein Vater hatte damals immer noch Kontakt zu seiner damaligen Pflegefamilie. Regelmäßig besuchte er seine Zieheltern auf dem Bauernhof in Deutwang in der Nähe von Stockach. Normalerweise musste ich immer mit. Doch an diesem Sonntag durfte ich ausnahmsweise allein zu Hause bleiben.

Auf diesen Moment hatten wir lange gewartet. Erwin und ich konnten endlich miteinander allein sein und uns den körperlichen Dingen zuwenden. Ich wusste zwar nicht, wie ich an die Pille heran kommen sollte, ohne dass meine Mutter etwas merkte, aber es gab ja auch Verhütungszäpfchen. Dank der Zeitschrift BRAVO war mir die Theorie bekannt. Meine Mutter hatte mich ja nie aufgeklärt und mein Vater sowieso nicht.

Allerdings sind Theorie und Praxis zwei Paar Stiefel. Und vor der Praxis hatte ich schon ziemlich Schiss. Nun hatte ich trotzdem alles vorbereitet und mich mit Erwin bei mir zu Hause verabredet, mit dem Hintergedanken, ihm sehr sehr nahe zu kommen. Natürlich war ich furchtbar aufgeregt. Mein Herz klopfte wie wild und ich hoffte, dass er mir das nicht gleich ansah. Wir schrieben den 18. Dezember 1977 als ich meine Unschuld verlor.

Erwin und ich kuschelten miteinander und irgendwie ging alles von ganz allein. Es war schön, seine Haut gänzlich ohne Klamotten zu spüren. Sehr zärtlich und behutsam erforschten wir unsere Körper und obwohl das erste Mal doch ziemlich weh tat und ich mich anschließend sehr wund fühlte, war es doch so ein unendlich tiefes Geborgenheitsgefühl, in seinen Armen zu liegen.

Ich war so naiv zu denken, dass diese tiefe innige Liebe eine lebenslange tiefe, innige Liebe bleiben würde. Dennoch waren es letztendlich fünf wunderschöne Jahre mit viel Leidenschaft und einer starken, seelischen Verbundenheit, fast schon eine Sucht nacheinander. Und ich rebellierte doch tatsächlich gegen meine Eltern und blieb auch manchmal nachts von zu Hause weg, jedenfalls am Wochenende. Dies brachte mir gehörige Schelte ein. Das war mir aber damals egal, denn ich hatte ja meinen Erwin und alles Negative prallte an mir ab, wie an einem Schutzschild. Gestärkt durch unsere Liebe.

Ich hätte die Hand ins Feuer dafür gelegt, dass Erwin mich wirklich und aufrichtig liebte. Die rosarote Brille hielt recht lange an. Damals war ich total naiv. Das wirkliche Leben außerhalb meiner Familie oder meines Arbeitsplatzes, hatte ich bis dahin nie wirklich kennen gelernt. Meine Welt war so einsam gewesen und ich hatte mich so oft in meine Bücher und meine Traumwelten geflüchtet. Da man bei uns daheim nie viel geredet hat, konnte ich auch keine soziale Kompetenz erlernen. Ich musste mich nie mit jemandem fetzen, so wie es in einer großen Familie üblich ist. Vielleicht hat mich das deshalb an großen Familien immer so fasziniert. Wie die miteinander streiten konnten und sich dann wieder versöhnten. Wenn mich jemand „angriff“, war das für mich immer gleich ein Weltuntergang. Ich konnte Kritik lange nicht als konstruktiv und durchaus auch bereichernd verstehen.

Dieses Manko begleitete mich ein Leben lang. Es ist für mich auch heute noch anstrengend, mich verbal auszudrücken oder es länger in einer Menschenmenge auszuhalten. Doch durch meine Anpassungsgabe kann ich mich in jede Umgebung einfügen wie ein Chamäleon. Egal ob in einfachen Verhältnissen oder in einer vornehmeren Umgebung.

Ich verstand anfangs überhaupt nicht, wie Menschen miteinander kommunizieren und bezog negative Äußerungen sofort als schwere Kritik. Diese nahm ich mir furchtbar zu Herzen und fühlte mich dadurch noch minderwertiger. Dann zog ich mich sofort in mein Schneckenhäuschen zurück und wurde wieder auf meine innere Insel zurück geworfen. Dies ist auch heute noch mein Rückzugsort, an dem ich mich absolut sicher und wohl fühle.

Das harte und erbittliche Leben lehrte mich dann aber noch ganz viele Dinge durch die Erfahrungen, die ich machen musste.

Meine erlernte Empathie hilft mir zwar sehr gut, mich in andere Menschen einzufühlen. Gleichzeitig spüre ich aber auch seelische Verletzungen viel tiefer. So scheint es mir jedenfalls. Schon in der Schule stellte ich mich immer auf die Seite der vermeindlich Schwächeren. Ich verteidigte sie, indem ich mich vor sie hinstellte, und irgendwann wurde ich auch deren Sprachrohr gegen andere Schüler und Lehrer. Dieser Teil meiner Klasse war auch immer auf meiner Seite. Ich sprang immer direkt ins kalte Wasser, um andere zu retten, ohne jegliche Furcht davor unterzugehen. Wenn ich dann fast ertrunken war durch meinen Einsatz, dann musste ich erst wieder meine Wunden lecken. Dies tat ich stets im Stillen. Ich hätte mir nach aussen hin niemals anmerken lassen, dass mich das oft ziemlich an den Rand meiner Kräfte brachte. Hatte ich mich erholt, ging es aber gleich wieder in die nächste Runde. Dabei strahlte ich immer wie die aufgehende Sonne. Niemals hätte man mir die innerliche Anstrengung angemerkt.

Während ich mit Erwin meine Zeit und mein Liebesleben genoß, bemerkte ich die Veränderungen zu Hause nicht wirklich oder ich maß ihnen keinerlei Bedeutung bei. Es war mir auch schlichtweg egal, denn innerlich war ich dabei, mich abzunabeln und erwachsen zu werden.

Mein Eltern hatten ihre Schwierigkeiten, aber das war nicht meine Baustelle. Mein dominanter Vater wusste genau, wie er meine Mutter zu manipulieren hatte damit sie funktionierte. Deshalb war dieses Verhalten ja für mich nichts neues.

Die gesundheitlichen Probleme meiner Mutter waren nie am Küchentisch diskutiert worden und so wusste ich nur, dass sie oft Bauchschmerzen und Durchfall hatte. Das Wort Psychose hatte ich noch nie gehört, und ich hätte damals auch gar nicht gewusst was das ist.

Eines Tages war meine Mutter nicht zu Hause, als ich heimkam und mein Vater servierte mir die Geschichte, dass meine Mutter ganz plötzlich zur Kur gemusst hätte. Meine Mutter hatte schon lange dieses Darmleiden. Ich kann mich erinnern, dass ich immer die letzten Töpfe spülen musste, weil sie regelmäßig beim Spülen ihren Durchfall bekam und aufs WC rannte. Deshalb war es für mich nicht überraschend zu erfahren, dass meine Mutter aufgrund ihrer angeschlagenen Gesundheit zur Kur gefahren war. Mein Vater erwartete, dass ich die Pflichten meiner Mutter im Haushalt übernahm, also tat ich das so gut ich konnte. Das Problem war nur, dass meine Mutter mir das nie beigebracht hatte. Ich konnte nicht wirklich kochen. Aber immerhin wusste ich, wie man Spiegeleier oder eine Scheibe Leberkäse anbriet und da es im Arbeitsamt eine gute Kantine gab, verhungerten wir auch nicht.

Für Erwin hatte ich deshalb im Moment nicht so viel Zeit, weil ich zum Arbeiten gehen und zusätzlich den Haushalt erledigen musste.

Eines Abends war ich schon im Nachthemd unterwegs und wollte eigentlich gerade ins Bett gehen. Mein Vater lag schon in seinem Bett, als er mich rief. Er fragte mich, ob ich mich zu ihm legen wolle. Er fühle sich so einsam ohne meine Mutter. Ich schlüpfte ohne jegliche Hintergedanken zu ihm ins Bett, auf die Seite meiner Mutter. Er erklärte mir, wie schlecht Männer seien und dass sie alle nur das Eine wollen würden. Dass bestimmt auch Erwin nur das Eine wollen würde. Was wollte er mir damit sagen? Wusste er davon, dass ich mit Erwin schlief? Ich fühlte mich immer unwohler, da zu liegen und erstarrte regelrecht. Es war als ob ich bewegungsunfähig wäre.

Noch heute versuche ich manchmal, diesen Moment nachzufühlen. Ich kann mich nämlich nicht erinnern, wann ich wieder in mein Bett zurück gegangen bin. Ich weiß nur, dass ich wieder in mein Zimmer zurück ging und mich in mein eigenes Bett legte. Habe ich einen Filmriß weil ich mißbraucht wurde, oder war es lediglich dieses schlechte Gefühl, das ich damals aufgrund seiner seltsamen, sexbetonten Aussagen hatte? Ich kann es wirklich nicht sagen, und im Zweifelsfall plädiert man ja immer für den Angeklagten.

Was ich aber noch ganz sicher weiß ist, dass ich meiner Mutter gegenüber ein extrem schlechtes Gewissen hatte. Warum? Wenn nichts passiert ist damals, dann müsste ich doch kein schlechtes Gewissen haben, oder? Diese Frage werde ich wohl nie wirklich beantworten können. Also muß ich sie so stehen lassen.

Dann kam der Anruf, dass meine Mutter in der Kur zusammengebrochen sei und man sie in das Psychiatrische Landeskrankenhaus nach Ravensburg gebracht hatte. Natürlich wollte ich meine Mutter dort besuchen. Ich hatte unglaubliche Angst, sie zu verlieren, um dann womöglich mit meinem Vater allein zu leben. Sie war schon immer der Puffer zwischen uns gewesen. Mein Vater nahm mich deshalb auch einmal mit dorthin.

Ich erinnere mich noch gut daran, wie viel Angst mir ihr Anblick machte. Es war richtig furchteinflössend. Meine Mutter ging wie ein Roboter, vollgedröhnt mit Medikamenten. Ich besuchte sie dort nicht mehr. Etwa drei Monate später durfte sie wieder nach Hause. Sie hat mir nie erzählt, was genau passiert ist. Ich erfuhr erst nach ihrem Tod, durch gefundene Dokumente in ihrem Nachlass, dass sie damals eine akute Psychose hatte und wohl einen weiteren Selbstmordversuch unternommen hatte. Als sie damals wieder daheim war, hatten wir das erste Mal ein etwas tiefgängigeres Gespräch, in dem ich ihr sagte, dass ich immer zu ihr stehen würde. Und dass sie wegen mir nicht bei meinem Vater bleiben müsse. Sie meinte aber nur, sie könne ihn nicht alleine zurücklassen. Damit war unser Gespräch beendet. Diesen Satz hab ich nie verstanden. Warum musste der schwächere Part beim stärkeren Part bleiben, um ihn zu beschützen?

Für mich war das jedenfalls wieder ein Hinweis, sie mental in Ruhe zu lassen. Übrigens fand ich nach ihrem Tod auch ein Tagebuch. Sie erzählte darin, dass sie sich einsam fühlte und eingesperrt und dass ihre Tochter – nämlich ich – schon früh Schambehaarung hatte und sie auf mich eifersüchtig war. Dass sie Angst hatte, ich würde ihr die Liebe ihres Mannes wegnehmen. Kein Wunder nahm sie mich nie in den Arm. Sie empfand mich damals als Konkurrenz. Unfassbar, oder? Sie muß eine vollkommen falsche Wahrnehmung gehabt haben, oder gab es doch sexuellen Mißbrauch, an den ich mich nicht mehr erinnere? Dieser Tagebuchfund war für mich sehr schwer zu verstehen und doch erklärte diese Aussage einiges über ihr damaliges Verhalten. Leider werde ich nie mehr mit ihr darüber sprechen können und diese Aussagen werden immer zwischen uns stehen, weil sie niemals geklärt wurden. Ich kann nur einfach versuchen ihr zu verzeihen, denn sie war sichtlich krank.

Dann mussten wir umziehen. Das alte Arbeitsamt – in dem mein Vater arbeitete und wir wohnten - war zu klein geworden für die vielen Arbeitslosen und der Staat hatte beschlossen ein neues Arbeitsamt zu bauen. Die Außenfassade dieses neuen Hauses war knallrot. Wir nannten es immer nur das rote Haus. Es war riesig und stand in einem neu erschlossenen Gewerbegebiet, ebenfalls in der Nordstadt. Das alte Arbeitsamt hatte man zum Veterinäramt umfunktioniert.

Als Hausmeister war mein Vater das Mädchen für alles. Ein ellenlanger Flur im Keller verband unsere Wohnung mit dem Büroteil des Arbeitsamtes. Dort unten hatte mein Vater auch seine Werkstatt, weil es auch vieles zu reparieren gab. Wenn man ihn suchte, fand man ihn meistens dort unten.

In diesem Untergeschoß richtete er ein Billiardzimmer ein mit einem richtig großen Tisch. Manchmal spielten wir dort zusammen und Erwin war auch oft bei uns. Mein Vater hatte mich nie wieder in sein Bett geholt. Doch hin und wieder streifte er meinen Busen, was mir sehr unangenehm war.

Ich war bereits achtzehn Jahre alt und fieberhaft überlegte ich, wie ich denn von zu Hause weg kommen könnte. Die Ausbildung hatte ich fast abgeschlossen, würde also besser verdienen. Mein Chef wollte mich übernehmen, also beruflich war alles geregelt und ich würde ein sicheres Einkommen haben. Schon einmal beste Voraussetzungen.

Dass ich unbedingt von zu Hause weg wollte, war vermutlich auch ein Grund, weshalb ich Erwin einen Heiratsantrag machte. Wir liebten uns schließlich, also konnte ja nichts schiefgehen. Ich war immer noch so naiv zu glauben, dass wir bis ans Lebensende zusammenbleiben würden. Er musste eh bald zur Bundeswehr seinen Wehrdienst ableisten, da bekam man sogar noch einen Hochzeitszuschuß.

Als Erwin mich am Abend besuchen kam, stellte ich die Frage aller Fragen und er sagte JA. Ich war glücklich, denn mein Auszug von zu Hause rückte in greifbare Nähe, und ich freute mich aufs Zusammenleben mit meinem Schatz.

Am Anfang des Regenbogens

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