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Kapitel 7

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»Dr. Miller, wissen Sie, wo sich Scarlett aufhält? Ich habe sie seit Stunden nicht gesehen«, fragte Philipp.

»Hätten Sie Zeit für sie gehabt?« Der Arzt schaute ihn forschend an.

»Das geht Sie zwar nichts an, aber ich gebe Ihnen Recht. Ich war zu beschäftigt mit den Gästen. Scarlett ist möglichweise nach Hause gefahren.«

»Womit? Sie ist mit mir gekommen«, sagte der Doktor.

»Stimmt.«

Eine junge Frau schlenderte heran. »Ich habe den Namen Scarlett gehört. Suchen Sie nach ihr?«

»Hallo, Ellie, willkommen. Sie kennen Scarlett nicht.« Philipp tat erstaunt.

»Was Sie nicht sagen«, lachte sie. »Scarlett und ich machten einen tollen Ausritt am Strand entlang, nachdem sie vergeblich nach Ihnen gesucht hatte. Wir sind uns zufällig über den Weg gelaufen und haben uns auf Anhieb gut verstanden.«

»Wo ist sie jetzt?«, fragte Philipp.

»Das letzte Mal, als ich sie sah, stand sie vor dem Tor.«

»Sie ist zu Fuß nach Hause«, mischte sich Dr. Miller ein.

»Danke, ich werde sie anrufen.«

»Und wenn sie das nicht will?«, fragte Ellie.

Philipp schnellte herum. »Wie meinen Sie das?«

»Weibliche Intuition.«

»Einen Versuch ist es wert und zwar jetzt gleich. Dr. Miller wird Sie gerne zu einem Drink einladen«, bemerkte er, bevor er grinsend davon eilte.

Scarlett saß am Frühstückstisch und rührte nervös in ihrer Kaffeetasse. »Grandma, ich habe beschlossen am Mittwoch abzureisen. Dir geht es soweit gut, dass du mit Jennys Hilfe zurechtkommst.«

»Das wäre in drei Tagen.« Gloria schaute Scarlett ungläubig an. »Warum der überstürzte Aufbruch? Du hast noch drei Wochen Zeit, bis zu deinem Arbeitstermin.«

»Grandma, es war schön bei dir. Letztendlich ist der Abschied unvermeidbar. Mama und Papa warten auf mich. Ich werde hierher zurückkommen, bald. Nicht erst in fünf Jahren, versprochen.«

»Ich weiß, dass du nicht ewig bleiben kannst. Ich habe mich an dich gewöhnt. Ein bisschen mehr Aktion im Haus tat meiner Seele gut«, brachte Grandma traurig hervor. »Aber was sein muss, muss sein, und ich gebe klein bei.« Gloria lachte, aber es klang traurig.

Scarletts Handy läutete zum zweiten Mal. Sie wehrte den Ruf ab. Genauso, wie die am gestrigen Abend.

»Willst du nicht rangehen, wer ist das?«, fragte Gloria.

»Das ist nicht wichtig. Eine junge Frau, die ich auf dem Fest kennengelernt habe. Ich rufe sie später zurück.«

»Was ist mit Philipp? Wie stehst du zu ihm?«

»Da ist nichts, eine kleine Schwärmerei. Er hat eine Partnerin.«

»Was für eine Partnerin? Davon ist mir nichts bekannt.«

»Ich habe sie beide gesehen, wie sie sich innig umarmten. Schluss, mit diesem Thema, Grandma.«

Scarlett atmete auf, als das Frühstück beendet war und sie auf ihr Zimmer gehen konnte. Sie verständigte ihre Eltern, dass sie am Mittwochabend zurückkäme. Die genauen Daten schicke sie per Handy.


Philipp machte sich Sorgen. Was ist in Scarlett gefahren? Warum weigert sie sich, ein Gespräch mit mir zu führen?, ging es ihm durch den Kopf. Oder ist sie sauer, weil ich keine Zeit für sie hatte? Das wäre spießig, fand er und wählte die Nummer von Lady Gloria. Es dauerte eine Weile, bis sie sich meldete.

»Montgomery!«

»Hallo, Gloria, hier spricht Philipp. Was ist mit Scarlett los? Sie drückt alle Gespräche von mir weg. Ich hab ihr nichts getan.«

»Sie sind es, Philipp. Ich weiß es nicht. Sie ist seit dem Fest wie ausgewechselt. Sie hat Sie mit einer Frau gesehen, die Sie umarmt haben. Sie reist nach Deutschland. Ich glaube am Mittwoch.«

»Danke, Gloria. Heute bin ich den ganzen Tag in Calington. Darf ich morgen vorbeikommen? Ich muss mit Scarlett sprechen.«

»Warum nicht, versuchen Sie ihr Glück.«

»Das war Susann, meine Schwägerin. Als ich sie begrüßte, umarmte ich sie.« Er erzählte ihr, dass sie jedes Jahr käme, um das Grab ihres Mannes zu besuchen. Sie redeten eine Weile, bis Philipp sagte: »Ich komme besser heute Abend.« Sein Gesichtsausdruck wirkte gequält. »Bis später, Gloria.«

»Probleme?«, fragte die Hausdame, Jane Longbottom, die zu ihm getreten war.

»Ach, Mrs. Longbottom, irgendwas habe ich falsch gemacht. Ich hatte Ihnen von Miss Södermann erzählt? Dass ich sie gerne mag. Plötzlich will sie mich nicht mehr sehen, nicht mit mir telefonieren. Ich weiß nicht warum.«

»Kann es was mit Ihrer Schwägerin zu tun haben?«

»Die beiden kennen sich nicht«, sagte Philipp.

»Klären Sie das, bevor es zu spät ist, Lord Sinclair«, riet sie.

Er nickte. »Das werde ich.«


Scarlett und der Lord

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