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Selena bemerkte die Angst auf Katys Gesicht, als sie sich beide zum Fenster umdrehten. In diesem Moment ertönte ein lautes Krachen.

„Du hast recht!“, schrie Katy. „Da draußen ist jemand!“

Ohne auf ihr Herzklopfen zu achten, raste Selena zum Fenster und starrte hinaus in die tiefe Dunkelheit.

„Siehst du was? Wer war das?“, flüsterte Katy mit kaum hörbarer Stimme.

„Da ist niemand“, berichtete Selena und blickte angestrengt auf den schmalen Rasenstreifen neben dem Haus hinunter. „Ich … ich habe mich wohl nur erschrocken. Wir sind hier schließlich im ersten Stock. Wie sollte da jemand …“

„Aber was war das für ein Krachen?“, fragte Katy, die die Arme schützend vor der Brust verschränkt hatte.

„Es ist ziemlich stürmisch. Vielleicht hat der Wind irgendetwas umgeweht“, überlegte Selena laut. Dann überlief sie ein Frösteln. Der Gedanke, dass ihr jemand durch das Fenster beim Umziehen zugesehen hatte, war wirklich Furcht einflößend.

Aber das konnte gar nicht sein. „Es ist unmöglich, dass irgendjemand hereingeschaut hat“, versicherte sie Katy. „Wir sind viel zu weit oben.“

„Wahrscheinlich hast du recht“, stimmte Katy zögernd zu, den Blick immer noch aufs Fenster gerichtet.

„Lass uns jetzt lieber auf die Party gehen.“ Selena schnappte sich ihre Tasche und sprang leichtfüßig die hölzerne Treppe hinunter. Katy hielt sich dicht hinter ihr.

Selena riss die Eingangstür auf. Der Sturm war stärker geworden und zerrte an ihren blonden Locken, als sie die Tür abschloss.

„Es war tatsächlich der Wind!“, rief Katy. „Sieh doch!“

Selena schaute in die Richtung, in die ihre Freundin zeigte. Eine lange Leiter aus Metall lag auf dem Rasen vor dem Haus.

„Sie muss umgeweht worden sein“, meinte Katy.

„Aber was hat sie überhaupt hier zu suchen?“, stieß Selena hervor.

„Genau unter deinem Fenster“, murmelte Katy.

Ungläubig starrte Selena die Leiter an. Hatte ihr etwa doch jemand beim Anziehen zugesehen? Als sie zu ihrem Fenster aufblickte, lief ihr ein kalter Schauer den Rücken hinunter.

„Das ist irgendwie unheimlich“, flüsterte Katy. „Erst die verwelkten Rosen und die merkwürdige Karte. Und jetzt …“ Sie schluckte. „Meinst du, jemand verfolgt dich? Spioniert dir etwa jemand hinterher?“

„Bleib auf dem Teppich, Katy!“, schimpfte Selena und blickte auf die umgefallene Leiter. Es war sehr windig, und auf der Straße waren keine Leute oder Autos zu sehen. Wenn jemand durch ihr Fenster geschaut hatte, musste er mit der Leiter umgekippt sein. Aber dann hätte er von hier verschwinden müssen – und vermutlich hätten sie einen Wagen wegfahren hören.

„Es gibt noch eine andere Erklärung“, sagte Selena. „Vielleicht hat meine Mutter irgendwas am Haus repariert und dann vergessen, die Leiter wieder wegzustellen.“

„Könnte sein“, meinte Katy. „Aber das bezweifle ich.“

„Bitte hilf mir, sie in die Garage zu bringen“, bat Selena. Sie beugte sich hinunter und griff nach dem einen Ende der Leiter. Katy griff nach dem anderen – und hielt mitten in der Bewegung inne.

„Sieh doch mal!“, rief sie und deutete auf die unterste Sprosse.

Als Selena genauer hinschaute, bemerkte sie einen kleinen, orangefarbenen Kreis.

Es war ein Sonnen-Aufkleber.

Fear Street 43 - Lampenfieber

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