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Prolog

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Die Szene war so pittoresk, dass sie mehrfach aufgezeichnet wurde. Darum ist sie unvergesslich:

Nachdem der Konquistador Vasco Núñez de Balboa auf seinen Streifzügen entlang der östlichen Gestade der Neuen Welt aus Gebärden von Indios entnommen hatte, dass auch im Westen des »Mundus Novus« ein Ozean liege, machte er sich im Spätsommer 1513 mit hundertneunzig Soldaten und sechshundert Trägern zu einem Marsch über den Isthmus von Panama auf. Eine via dolorosa! Die Desperados litten unter der dumpfen Hitze des Regenwaldes, sie wurden von unsichtbaren Feinden mit Giftpfeilen beschossen, ihr Mundvorrat verschimmelte und viele starben an Fieber. Bis nach vier Wochen plötzlich das Dickicht des Dschungels vor den Überlebenden aufriss und sie das verheißene Meer erblickten! Kurz zögerte Balboa noch. Er ließ zunächst ein Holzkreuz errichten, ein paar Steinkegel auftürmen und die Initialen seines Königs, Fernando, in die Bäume ritzen. Ein Trommelwirbel! Und er schritt gravitätisch zum Ufer. In der Linken trug er das Banner Kastiliens, in der Rechten seinen Degen. So watete er am 29. September 1513 bis zur Hüfte in die Dünung hinaus, richtete seine Augen erst gen Himmel, dann zum Horizont, hob zuletzt seine Waffe und tat, derweil die Compañeros ergriffen ihre Knie beugten, feierlichst kund und zu wissen, er nehme hiermit die von ihm entdeckte See, die er »Mar del Sur« nenne, »Südsee«, und alle ihre Eilande namens der spanischen Krone vom Nordpol bis zum Südpol in Besitz.


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