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1. Was ist Geld? 1.01 An der Kasse im Supermarkt

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Wir bezahlen im Supermarkt mit Geldscheinen und bekommen Münzen zurück. Andere bezahlen mit Kreditkarte und lassen sich von der Kassiererin zusätzlich zweihundert Euro in Form großer Geldscheinen auszahlen. Ein Kind, das diesen Vorgang beobachtet, kann ihn unmöglich verstehen, wie sollen wir ihm das erklären?

Es wird hier mit Geld bezahlt. Geld sind einmal die Scheine, auf denen deutlich eine Zahl draufsteht, welche den Betrag angibt. Aber ein Schein, auf dem 50 steht, ist hundert mal soviel wert wie eine Münze, auf der ebenfalls 50 steht. Gut, das ist einfach, die Währung hat zwei Einheiten: Euro und Cent. Aber wieso zahlt die Kassiererin zweihundert Euro an eine Kundschaft mit Bankkarte, während sie bei anderen Geld kassiert? Wo und was ist da das Geld und wo kommt es her?

Beim Bezahlen mit Karte ist Geld weder Münze noch Schein, sondern eine Zahl auf dem Konto und diese Zahl ist flexibel. Es wird abgebucht. Der Kaufbetrag wird vom Konto abgezogen. Und wenn die Kassiererin im Supermarkt zweihundert Euro mehr abbucht, dann verhält sie sich wie eine Bankkassiererin. (Sie wird aber nicht so bezahlt.) Und es wird kompliziert mit der Frage, was Geld denn nun ist.

Die erste und einfachste Antwort auf diese Frage ist folgende: Geld ist immer eine Zahl. Egal, ob Münze, Schein oder Konto, es kommt auf die Zahl an, die den Betrag angibt.

An dieser Stelle meldet sich die schlaue Frau Frings zu Wort: Mal langsam, Rob, Geld ist doch eine ganz besondere Zahl! Wenn ich Geld habe, kann ich kaufen, was ich will: Kleider, Schmuck, Kosmetik, ich kann fein essen gehen, Urlaub machen, einfach alles. Aber Zahlen allein sind so öde wie Mathematik.

Antwort: Hallo Frau Frings, nett, dass du das jetzt erwähnt hast. Kaufen macht Freude, es gehört zum Geld dazu und macht es so beliebt. Du kannst mit Geld aber nicht nur kaufen, du kannst zur Bank gehen und ein Konto anlegen oder das Geld einem Bettler in den Hut schmeißen. Egal, was du damit machst, es kommt auf die Zahl an.

Frau Frings hat gut aufgepasst und wendet ein: Wenn ich es einem Bettler gebe, kommt es mir gar nicht darauf an, ob ein Euro oder zwei. Die Zahl ist mir schnuppe. Ich werfe eine Münze in den Plastikbecher und der Kerl nickt schläfrig mit dem Kopf oder er krault seinen Hund.

Antwort: Das mit dem Bettler ist doch ein Sonderfall und es gilt nur für dich. Der Bettler nämlich zählt nachher genau, wie viel er bekommen hat. Und du achtest auch auf die Preise beim Einkaufen. Das sind Zahlen. Es gibt Fälle wo für den einen ein Geldbetrag klein ist und für den anderen ist er groß. Stell dir vor du wärst Milliardärin, dann interessieren dich tausend Euro kaum.

Frau Frings nickt begeistert und meint: Aber immer, ich stelle mir das so vor, dass du mir ein Bündel mit tausend Euro zusteckst und ich nicke nur zerstreut mit dem Kopf wie 'ne Bettlerin kurz vor dem Eindösen.

Antwort: Oder du sagst, behalte dein Geld, es ist mir jetzt lästig, es einzustecken.

Zahlen können sehr groß und sehr klein sein; es kommt auf die Relationen an. Und solche Relationen kleiner und großer Geldbeträge teilen die Menschen sehr krass in Arm und Reich.

Leben im Geldüberfluss

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