Читать книгу Erávior - Das Erbe der Kaiser - - Robert Gevers - Страница 6

Kapitel 4

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Als Brodin aus seiner Bewusstlosigkeit erwachte, war es bereits wieder hell geworden. Nur Bruchstücke von dem was vergangene Nacht passiert war, kamen in seiner Erinnerung hoch. Da war dieses Zelt, unter dessen Vordach er es für eine gute Idee hielt sich abzulegen. Warum sich selbst die Arbeit machen, wenn es bereits ein anderer Reisender getan hatte, so dachte er noch nichtsahnend, als er gemütlich seine Sachen ablegte. Ehe er sich jedoch versah, kam dieser Jüngling mit gezogenem Dolch aus dem Zelt gestürmt und hatte ihn angesprungen. Dann war es zum Kampf gekommen und dann ist da eine Lücke in Brodins Gedächtnis. Was war geschehen? Sein Kopf brummte ihm wie nach einem ordentlichen Saufgelage unter seinen Freunden. Er wollte sich aufrichten, doch es gelang dem Zwerg nicht. Seine Beine und Arme, sowie sein gesamter Oberkörper waren fest von einem feinblättrigen Kraut umwickelt und hielten ihn an dem dicken Stamm einer Eiche gefesselt. Brodin brauste auf und versuchte sich mit Leibeskräften zu befreien, doch damit machte er es nur noch schlimmer. Mit jedem kleinsten Zucken zogen sich die Stränge der Pflanze fester um seine Gliedmaßen. Er blickte um sich und sah im Augenwinkel das Zelt. „Hey!“, tobte Brodin lauthals „Ist da jemand!? Macht mich verdammt nochmal von diesem verdammten Kraut los! Hallo!? Ohhh ihr werdet meinen Zorn noch zu spüren bekommen! Niemand fesselt den Sohn des Grim ungestraft an einen Baum!“ Gerade wollte Brodin erneut verbal ausholen, als sich die Zeltplane beiseiteschob und eine große, hagere Gestalt aus dem Zelt heraustrat. Mit gemächlichem, beinah lautlosem Schritt bewegte sich der Mann auf Brodin zu. Brodins lückenhafte Erinnerung konnte zumindest einordnen, dass es sich bei diesem Mann nicht um seinen Gegner der letzten Nacht handelte. „Wer zur Hölle seid ihr denn? Habt ihr mich hier festgebunden?“ Der fremde Mann stand nun direkt vor Brodin. Er hatte langes, weißes Haar, aus dem spitze Ohren hervorstachen. Der Mantel den er trug, war aus feinstem Stoff gefertigt und glitzerte silbrig in der Sonne. Grüne und schwarze Ornamente zierten den Mantel. Um seinen Hals trug der Mann eine Kette aus allerlei Geäst und Blättern. Seine Augen funkelten eisblau und kühl. Langsam hob er seine knöchrige Hand und Brodin sah auf lange, spitze Fingernägel, welche passend zum Mantel, abwechselnd die Farben Grün und Schwarz trugen. Der Mann sprach kein Wort, er schaute Brodin bloß mit tiefem Blick an und hob weiter seine Hand, als würde er etwas Unsichtbares anheben, oder etwas herbei beschwören. Brodin spürte, wie sich das Schlingkraut lockerte, er konnte seine Beine bewegen, auch seine Arme waren freier als eben noch. Flüchtig warf Brodin einen Blick über seine Schulter und stellte dabei zufrieden fest, dass seine Axt noch an Ort und Stelle in seinem Rückenhalter steckte. Jetzt oder nie, ergriff der Zwerg für sich die Situation und wollte gerade aufspringen, seine Axt ziehen und sich dem fremden zum Kampf stellen. Doch so wie ihm der Gedanke kam, so zogen sich auch gleich und dieses Mal noch fester als zuvor, die Schlingen des Krautes um ihn und pressten ihn zurück gegen den Baumstamm. Gerade wollte Brodin erneut wütend los toben, als der Mann in einem beinahe melodisch, singendem und sehr ruhigen und weichen Ton endlich antwortete. „Mein Name ist Vasaris und ja Brodin Eisenbart, ich habe euch festgebunden, oder sagen wir es so, ich habe das Schlingkraut gebeten euch zu fesseln. Aber ich werde es auch sein, der euch davon wieder befreien wird, allerdings liegt dafür noch viel zu viel Groll und Jähzorn in eurem Gemüt. Ihr würdet die Axt ziehen und bevor wir die Chance hätten, uns einander vorzustellen, oder kennenzulernen, damit versuchen mir meinen Kopf von den Schultern zu schlagen.“ „Genau das würde ich tun! Du scheinst gar nicht so dämlich zu sein, wie du ausschaust Spitzohr!“, schimpfte der Zwerg. „Doch woher kennst du meinen Namen?“ „Ich weiß so einiges Brodin und ich komme viel herum. Dabei sehe ich so einige Dinge, andere werden mir von den Tieren oder dem Wind zugetragen. Wie ihr richtig festgestellt habt, bin ich ein Spitzohr, auch wenn wir uns selbst lieber Schattenläufer nennen. Unsere Völker Brodin Eisenbart, die euren Zwerge und die meinen Schattenläufer haben sich ebenso bekriegt, wie sie auch Frieden geschlossen haben und da ihr mich bis zu dieser Stelle weder unterbrochen habt, noch erneut geflucht habt, nehme ich an, dass ihr nun ausreichend ruhig für ein Friedensangebot meinerseits seid?“ Tatsächlich hatte die ruhige und wohlklingende Stimme des Schattenläufers Vasaris eine beruhigende Wirkung auf den Zwerg. Brodin saß sichtlich entspannter da, er atmete ruhig und die Zornesfalten auf seiner Stirn hatten sich aufgeweicht. Mit ihm entspannten sich auch allmählich die Fesseln des Schlingkrauts. „Mein Friedensangebot lautet, ich befreie euch vom Schlingkraut und schenke euch eure Freiheit und somit das Leben. Im Gegenzug verzichtet ihr darauf, mir mit der Axt den Kopf abzuschlagen und schenkt mir das Leben. Seid ihr einverstanden Brodin Eisenbart?“ Prüfend blickte Vasaris auf den Zwerg. „Einverstanden.“, grummelte Brodin knapp, dann hob Vasaris seine Hand spreizte seine langen und knöchrigen Finger und zeigte in Richtung des Schlingkrauts, welches Brodin immer noch festhielt. Vasaris schloss für einen Moment die Augen, als er sie wieder öffnete zog sich nach und nach Schlinge für Schlinge von Brodins Körper ab. Das Kraut schien tatsächlich auf den Schattenläufer zu hören und verzog sich zurück ins Unterholz, wie eine flüchtende Schlange. Brodin war frei. Langsam richtete er sich auf, sein Kopf machte ihm weiterhin zu schaffen. Er griff an seine Stirn und spürte einen Verband, dann blickte er fragend zu Vasaris. „Nun sprich Spitzohr was willst du? Was genau ist passiert und wo ist der Bursche, der mich aus diesem Zelt heraus angegriffen hat?“ Vasaris verzog seine dünnen Lippen zu einem kurzen lächeln. „Ich verzeihe euch eure Umgangsform Brodin Eisenbart. Für gewöhnlich hätte ich erwartet, ihr sagt so etwas wie Danke Vasaris, dass ihr mich von dem Kraut befreit und meine Kopfwunde versorgt habt. Aber nun gut, da wo ihr herkommt, beginnt eine Konversation erst wenn eure vom Bier benetzten Schnauzbärte den Schaum in alle Richtungen schleudern und sie enden damit, sich dann die leeren Krüge gegenseitig über den Schädel zu schlagen. Ist es nicht so? Dennoch möchte ich euch gerne eure Fragen beantworten. Ihr fragtet wo der Bursche ist, so wenn ich euch meine Antworten gegeben habe wird er aus seinem Zelt heraus stolpern, auf uns zukommen und in einem Anflug von noch andauerndem Schwindel auf die Knie sacken. Ihr werdet euch früh genug richtig kennenlernen. Ihr fragtet ebenso, was ich wolle, nun im Grunde will ich euch beide auch kennenlernen, mir ein leibhaftiges Bild meiner Vision machen und sehen, wer die Begleiter meiner Tochter tatsächlich sind.“ Vasaris unterbrach kurz für ein herzliches Lachen, dazu schüttelte er ungläubig den Kopf, dann setzte er fort. „Was passiert ist Brodin Eisenbart? Der Sohn des Grim, ein starker Zwerg, welcher sich eher zum Kampf und Heldentaten hingezogen fühlt, als zu der Lehre eines Geweihten wollte sich für sein Nachtlager so wenig Mühe machen wie möglich und sich ins gemachte Nest legen. Der Bursche wie ihr ihn nennt hatte Angst um sein Leben, als ihr nachts um sein Zelt geschlichen seid. Er nahm all seinen Mut zusammen und hat euch angegriffen.“ Vasaris stoppte erneut für ein Lachen, „…und dann hat der Bursche den starken Zwerg niedergerungen. Bei eurem Sturz seid ihr dann so heftig mit euren Köpfen zusammengeschlagen, dass der dumpfe Knall noch in hunderten Metern Entfernung schlafende Rehe aufgescheucht hat. Ich habe euch und den Jungen bereits einige Zeit beobachtet und wusste, dass sich eure Wege hier kreuzen würden. Dass ihr allerdings gleich in einen Kampf miteinander geratet hatte ich nicht vermutet. Schließlich habe ich die eure und die Wunde des Jungen versorgt, euch als reine Schutzmaßnahme vor eurem jähzornigen Gemüt an den Baum gebunden und den Jungen in sein Zelt getragen, wo er sicher bald mit ziemlichem Kopfschmerz erwachen wird.“ Ehe Brodin weitere Fragen stellen konnte, verschluckte er sich an seinem ersten Wort und starrte auf das Zelt. Der Junge trat heraus, seinen rechten Arm hatte er verbunden. Zur Stabilisierung war dieser an seiner Schulter in einer Schlaufe befestigt. Die linke Hand des Jungen schob zittrig und schwächlich die Plane der Zeltöffnung beiseite. Er blickte irritiert auf Brodin und dann auf Vasaris. Gerade wollte er etwas sagen, da taumelte er zwei Schritte nach rechts und einen zurück nach links und sank auf seine Knie. Vasaris nickte bestätigend zu Brodin angesichts seiner zutreffenden Prophezeiung und half Alrik auf die Beine. Er stützte ihn und deutete ihm sich zu setzen. Dann griff Vasaris in seinen Mantel und reichte Alrik einen Wasserschlauch. „Hier Alrik Rodensen, trink erst mal und komme wieder zu Kräften. Du bist in Sicherheit, aber wir sollten reden.“ Nun deutete Vasaris auch Brodin das er sich setzen möge, was der Zwerg auch ohne großes Murren und mit immer noch staunend, offenstehendem Mund tat. Als die Raufbolde der letzten Nacht so friedlich beisammen saßen ließ sich auch Vasaris zu ihnen nieder. Er begann damit, in seinem melodischen Tonfall den beiden alles zu erzählen und dies war bitternötig, denn die beiden saßen da wie zwei leicht Verwirrte, mit verbundenem Kopf und Arm, die nicht den blassesten Schimmer hatten, was hier gerade wirklich vor sich ging. „Ich denke ich bin euch einige Antworten und Erklärungen schuldig, also erlaubt mir, etwas Licht ins Dunkel zu bringen. Mein Name ist Vasaris, ich bin ein Schattenläufer. Wir sind eins mit den Tieren, den Pflanzen und dem Wetter. Als Schattenläufer habe ich die Gabe des Gottes Fairon, gewisse Elemente zu lenken, oder zu verändern. Entgegen dem, was ihr Menschen und Zwerge über uns wisst und sprecht, kann ein Schattenläufer sich nicht in ein Tier verwandeln, wohl aber in seinen Geist fahren, wenn es das Tier zulässt. Auch die Pflanzen haben ihr eigenes Leben. Hin und wieder gelingt es uns auch zu ihnen eine Verbindung herzustellen, nicht wahr Brodin Eisenbart?“ Verächtlich verzog der Zwerg seine Stirn in Zornesfalten und schnaufte grummelig in seinen dichten Bart. „Wenn ihr mich fragt, das ist Hexerei.“, schimpfte der Zwerg. „Nennt es wie es euch beliebt Brodin.“, fuhr Vasaris fort. „Wir nennen es eine Gabe und ein weiteres Geschenk, was Fairon uns Schattenläufern gab ist der Grund, weshalb wir drei uns hier begegnen.“ „Oho, kommen wir endlich mal zum Punkt ja? Ich würde nämlich gerne bald weiterziehen.“, raunte Brodin und auch Alrik, der bislang still und zurückhaltend zugehört hatte stimmte nun mit ein. „Verzeiht Vasaris, aber auch ich möchte meinen Weg schnellstmöglich fortsetzen. Ich will nicht unhöflich sein, jedoch stehe ich erst am Anfang meiner Reise und habe noch einen weiten Weg vor mir.“ „Macht euch beide keine Sorgen.“, sagte Vasaris. „Ihr werdet euer Ziel noch früh genug erreichen. Die Akademie des ewigen Wissens nicht wahr? Euer beider Weg führt dorthin, das weiß ich und wie ich eben bereits angedeutet habe, hat der große Fairon manchen von uns Schattenläufern auch eine weitere Gabe geschenkt. Die Gabe der Visionen. Manchmal sind es kurze Einblicke in das gegenwärtige Geschehen, das jetzt und hier, manches Mal aber auch Bilder von Geschehnissen, die erst noch vor uns allen liegen. Ich habe euch gesehen Alrik Rodensen und Brodin Eisenbart. Ihr zwei an der Seite meiner Tochter Aria. Ich konnte sehen, wie ihr sie auf einer gefährlichen Mission begleitet. Ihr solltet wissen, es steht nicht in meiner Macht, den Verlauf der Zukunft durch meine Vision zu verändern, oder zu beeinflussen, es wird sich so abspielen, das ist sicher. So habe ich mich schließlich auf den Weg gemacht, um mir ein Bild von euch zwei zu machen. Nur darum ging es mir, ich hatte nicht vor in eure Begegnung einzugreifen. Aus den Schatten heraus habe ich euch beobachtet. Mal aus den Augen einer Katze, die verschreckt davon huschte, als du Brodin Eisenbart betrunken vom Hocker im Wirtshaus „Zum torkelnden Mann“ gefallen bist und einmal in einer Unterhaltung mit einer zweitausend Jahre alten Eiche, flüsterte sie mir zu, wo du Alrik Rodensen dein Nachtlager aufgeschlagen hast. Als ich dann jedoch sah, dass ihr zwei euch beim ersten Aufeinandertreffen gleich die Köpfe einhaut, habe ich mich entschieden, eure Wunden zu versorgen und euch etwas mit auf den Weg zu geben. Wisst ihr, es ist nicht meine Wahl, dass ihr es sein werdet, die meine Tochter Aria begleiten werden, das haben die Götter so vorgesehen und ich habe es zu akzeptieren, auch wenn es mir schwer fällt, nach allem was ich bisher gesehen habe, daran zu glauben, dass ihr eine gute Auswahl seid. Alrik Rodensen so spreche ich zu dir, dein Herz ist rein, doch dein Geist ist noch sehr unreif. Du bist mutig, aber auch naiv. Bei deinem Vorstoß gegen den Zwerg hättest du ebenso in seiner Axt landen können. Wende auf deinem Weg List und Tücke an. Du hast den Kopf dafür, benutze ihn! Und du Brodin Eisenbart, Sohn des Grim, vermutlich werden wir zwei, ähnlich wie alle anderen unserer Völker nicht die besten Freunde, aber versprich mir als der älteste in der Gruppe immer die Verantwortung zu übernehmen, trinke weniger Bier und nutze deine Kraft wenn sie erfordert wird. In euren und in den Händen meiner Tochter Aria liegt ein großes vorbestimmtes Schicksal. Meine Vision ist nicht eindeutig, doch eines sah ich ganz klar. Allen Völkern und Bewohnern Eráviors stehen schreckliche Zeiten bevor und ihr drei seid von den Göttern als Bewahrer des Friedens bestimmt worden. Zeigt, dass ihr würdig seid und passt gut auf Aria auf. Ich werde euren Weg so lange aus den Schatten verfolgen und beobachten, wie es mir das Schicksal und die Vision erlaubt.“ Vasaris senkte seinen Kopf und stand auf. Ehe Alrik oder Brodin etwas sagen konnten war er lautlos und wie durch Magie verschwunden. Nur ein Eichhörnchen starrte von einem Ast auf die beiden herab und flüchtete dann in die Baumkrone, während es im Unterholz raschelte und eine Wühlmaus ihren Kopf neugierig aus dem Laub hoch streckte. Hinter einem der nahe stehenden Bäume tauchte noch einmal Vasaris auf. „Ich sagte doch, ich werde euch aus den Schatten heraus beobachten.“, dann war der Schattenläufer endgültig so lautlos verschwunden, wie er zuvor erschienen war. „Hexerei, sag ich doch!“, brummte Brodin. Alrik hingegen fehlten die Worte. Noch nie zuvor war er leibhaftig einem Schattenläufer begegnet. Er kannte sie allenfalls aus Lehrbüchern und Geschichten seines Magisters Jamek. „Was hat das zu bedeuten?“, brach es nun aus Alrik hervor und er blickte fragend zu Brodin herüber. „Was weiß ich denn? Mir dröhnt schon so der Schädel.“ „Tut es noch sehr weh?“, erkundigte sich Alrik. „Ein Kratzer, bloß ein Kratzer. Du glaubst doch nicht, dass ein Bursche wie du mir ernsthaft weh tun könnte, ha! Wie geht es deiner Hand?“ „Gebrochen ist nichts glaube ich, wird schon wieder.“, entgegnete Alrik tapfer. „Entschuldige Brodin Eisenbart, dass ich dich angegriffen habe. Ich gebe zu, ich hatte Angst um mein Leben, als ihr um mein Zelt geschlichen seid.“ „Hmpf, nicht gerade die freundlichste Art und Weise, aber Entschuldigung angenommen Alrik Rodensen.“ Brodin erhob sich vom Waldboden und schüttelte sich einmal kräftig Geäst und Laub von seinem dicken Lederwams, dann schulterte er seinen Rucksack. „Also dann, lass dich nicht wegschnappen Bursche, gibt nen paar fiese Typen unweit dieser Wälder. Ich werde meine Reise nun fortsetzen. Außerdem ist schon fast Mittag, höchste Zeit eine Taverne zu finden.“ „Halt, wartet!“, unterbrach Alrik den aufbrechenden Zwerg. „Du kannst doch jetzt nicht einfach so gehen. Was ist mit der Vision des Schattenläufers? Willst du Vasaris Worte ungeachtet lassen? Vielleicht sollten du und ich gemeinsam reisen, wenn es wirklich unsere Bestimmung ist?“ Brodin bremste ab und drehte sich nochmal zu Alrik um. „Also meine Bestimmung ist es, die Reise nach Tries fortzusetzen, um dort ein Geweihter des Horis zu werden. Meine Bestimmung, meine Reise, meine Entscheidung. Klar? Ich bestimme wann ich esse, was ich und wie viel ich trinke, wo ich lang gehen möchte und wo mir danach ist, mich schlafen zu legen. Ich brauche kein Kind an meiner Seite und schon gar nicht werde ich die Verantwortung für die Tochter eines Schattenläufers übernehmen. Wenn die Götter wirklich etwas anderes wollen, dann werden wir uns sicher wieder begegnen. Wenn nicht, dann gute Reise Alrik Rodensen und nochmal Tschüss.“ Die Sturheit des Zwerges verärgerte Alrik. Sie war wie im Buche beschrieben und einen leibhaftigen Zwerg hatte er bislang ebenso wenig, wie einen Schattenläufer zu Gesicht bekommen. Voller Gedanken obgleich dieses besonderen Aufeinandertreffens der drei großen Völker Eráviors, gab sich Alrik geschlagen und blickte Brodin hinterher, bis dieser auf dem befestigten Waldweg hinter einer Biegung aus seinem Blickfeld verschwand und allein davon zog.

Erávior - Das Erbe der Kaiser -

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