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Kapitel 4 Der Eid des Hippokrates
ОглавлениеAus gutem Grund ist der Beruf des Arztes der einzige, bei dem vorausgesetzt wird, dass der werdende Arzt einen Eid schwört, in dem er heilig verspricht, seinen Mitmenschen als Patienten gewissenhaft zu behandeln und ihm weder Leid noch Schaden zuzufügen.
Der Eid des Hippokrates gehört zu jenen berühmten Texten der Menschheit, die zwar oft erwähnt werden, die jedoch kaum jemand kennt. Wie bekannt, ist zum Schutz der Bürger die Ausübung der Medizin nur erlaubt, wenn der Ausübende diesen Eid geschworen hat. Es ist nun bei der Behandlung des Themas Schulmedizin sinnvoll diesen Eid näher kennen zu lernen.
Hippokrates ist der berühmteste Arzt der Antike und Begründer der rational-empirischen Medizin. Sein Denken und Tun ist der Medizin über 2400 Jahre lang ein Vorbild gewesen. Bis zum zweiten Weltkrieg schwor jeder Medizinstudent am Ende seiner Ausbildung den Eid des Hippokrates. Erst nachdem der werdende Arzt dieses Gelöbnis feierlich geschworen hatte, war er Arzt und damit berechtigt den Beruf des Arztes ausüben zu dürfen.
Der Eid
A
1. Ich schwöre bei Apollon dem Arzt und Asklepios und Hygieia und Panakeia und allen Göttern und Göttinnen, sie zu Zeugen anrufend, dass ich erfüllen werde nach meinem Können und Urteil diesen Eid und diesen (Lehr)vertrag:
B I
2. Den, der mich diese Kunst gelehrt hat, gleich zu achten meinen Eltern und das Leben mit ihm zu teilen und, wenn er das Notwendige benötigt (= in Not ist), ihm (an meinem) Anteil zu geben und seine Nachkommenschaft meinen Brüdern in männlicher Linie gleichzustellen und sie diese Kunst zu lehren, wenn sie diese erlernen wollen, ohne Entgelt und Vertrag, an Regeln und mündlichem Unterricht und dem ganzen übrigen Lernstoff Anteil zu geben meinen Söhnen und den Söhnen dessen, der mich unterrichtet hat, wie auch Schülern, die den Vertrag unterzeichnet und auch sich eidlich verpflichtet haben nach ärztlichem Brauch, sonst aber niemandem.
B II
3. Diätetische Maßnahmen werde ich treffen zum Nutzen der Kranken nach meinem Können und Urteil,
vor Schädigungen und Unrecht aber sie bewahren.
4. Nie werde ich irgendjemandem, auch nicht, wenn man mich darum bittet,
ein tödliches Mittel verabreichen oder auch nur einen derartigen Rat erteilen, ebenso werde ich keiner Frau ein keimvernichtendes Vaginalzäpfchen verabreichen.
5. Lauter und redlich werde ich bewahren meine Kunst.
6. Nie und nimmer fürwahr werde ich (Blasen)steinkranke operieren, sondern sie abschieben werkenden Männern, die sich in diesem Gewerbe auskennen.
7. In wie viele Häuser ich auch eintrete, einkehren werde ich zum Nutzen der Kranken, mich fernhaltend von jedem vorsätzlichem Unrecht sowie jeder sonstigen Schädigung, insbesondere von sexuellen Beziehungen, sowohl mit weiblichen wie mit männlichen Personen, seien sie frei oder Sklaven.
8. Was immer ich bei der Behandlung (der Patienten) sehe oder höre oder auch außerhalb der Behandlung im Leben der Menschen, was man niemals ausplappern darf, darüber werde ich schweigen, da ich solches als heiliges Geheimnis achte.
C
9. Wenn ich also diesen Eid erfülle und nicht verletze, so möge mir beschieden sein, mich meines Lebens und meiner Kunst zu erfreuen, gerühmt bei allen Menschen bis in ewige Zeiten; wenn ich ihn aber übertrete
und falsch schwöre, das Gegenteil von alledem.
(Übersetzung aus dem Griechischen nach Edelstein und Lichtenthaeler)
Dieser Eid ist nach Kurt Steinmann, Autor des Büchleins, „Hippokrates, der Eid des Arztes“, ein wahres Sprachkunstwerk. Er ist ein typisch promissorischer Eid und beschwört damit ein Versprechen für zukünftiges Denken und Handeln.
Der Jahrtausende alte Text bleibt unveränderlich hoch aktuell, ist aber für Menschen der heutigen Zeit erklärungsbedürftig.
Aus diesem Text sind jedoch sehr wichtige Aussagen heraus zu kristallisieren:
In Teil B II sind genau in dieser Reihenfolge erwähnt:
3. Diät,
4. Medizin
6. Operation
Diese drei Aspekte sind die wesentlichsten Aspekte der Medizin,
und deshalb hat Hippokrates ihnen auch diese Reihenfolge gegeben:
Die erste Priorität hat die Diät,
die zweite die Medizin und
die dritte die Operation.
Nun betrachten wir wie unsere Medizin diese Aspekte handhabt.
Unsere Schulmedizin hat die Prioritäten ganz und gar verdreht:
1. Pharmaprodukte
2. Operation
3. Ernährung ignorieren
Hippokrates Lehre war: „Die Nahrung soll deine Medizin und die Medizin soll deine Nahrung sein“.
Den oben erwähnten Punkt 3 möchte ich nochmals zitieren:
„Diätetische Maßnahmen werde ich treffen zum Nutzen der Kranken nach meinem Können und Urteil“.
In anderen Übersetzungen wird dieser Text auch wie folgt formuliert:
„ Ich werde meinem Wissen und meiner Urteilsfähigkeit entsprechend die Ernährung als Maßnahme zum Nutzen der Kranken anwenden;
ich will sie vor Schaden und Ungerechtigkeit bewahren.“
Aus weiteren Schriften ist zu entnehmen, dass Hippokrates eine Ernährungsweise empfahl, die hauptsächlich auf Gerste, Weizen und anderen Vollkorngetreiden basierte, die damals im antiken Griechenland sowohl wild wuchsen als auch angebaut wurden.
Mit anderen Worten: Wenn wir uns nach den Naturgesetzen gesund ernähren, erhalten wir mit unserer täglichen Ernährung krankheitsvorbeugende Medizin. Wenn wir dagegen krank geworden sind, müssen wir alserstes- Punkt eins ist die Diät - unsere Ernährung so umstellen, dass sie uns wieder in unser Gleichgewicht bringt, also gesund machen kann.
Damit ist die Nahrung bei Gesundheit vorbeugende Medizin und bei Krankheit heilende Medizin.
Wenn wir uns richtig ernähren, werden wir kaum noch krank werden. Eine ausgewogene, gesunde Ernährung- und Lebensweise ist die Prophylaxe gegen Krankheit.
Kurz gesagt: auch Hippokrates, der berühmteste Arzt der Antike, dessen Eid bis zum heutigen Tage gültig ist, hatte gesunde Ernährung als erste Heilmaßnahme vorgeschrieben. Die Ärzteschaft hat mittels des Eids über Jahrtausende geschworen, entsprechend zu handeln.
Was ist heutzutage von diesem heiligen Versprechen übrig geblieben?
In der heutigen Schulmedizin wurde der hippokratische Eid in vieler Hinsicht und auch in Hinsicht auf Ernährung verzerrt. Der Begriff „Ernährung“ wurde einfach entfernt , wie unten aus dem Genfer Arztgelöbnis zu ersehen ist.
Die seit Menschengedenken - allen hohen Kulturen bekannte - große Bedeutung der Ernährung für unsere Gesundheit wird von der ganzen Ärzteschaft der Moderne als nicht existent ignoriert.
Mit dem keimvernichtenden Vaginalzäpfchen, genannt in Punkt 4, ist Schwangerschaftsabbruch gemeint.
Zum Punkt 6, Operation, sagt Lichtenthaeler; “...dieser Abschnitt zeugt in der altgriechischen Urfassung von einer uneingeschränkten Achtung vor der ärztlichen „Techne“ (vom Griechischen Technè: technisches Können) und vor dem Patienten, dem der Schüler nicht im Geringsten schaden darf. Denken wir nun an die zahllosen chirurgischen Eingriffe, die heute weltweit und alltäglich ohne zwingende Indikationen vorgenommen werden und den Patienten entweder nichts nützen oder ihre Beschwerden gar noch vermehren und verschlimmern.“
Der 6. Abschnitt ist auch gültig hinsichtlich des Grundsatzes:
“Man darf nicht alles tun, was man rein technisch tun könnte“.
E. Tabeling schreibt: “Nicht überholt und nicht überholbar ist der humane Gedanke, dass das Tun des Arztes einer sittlichen Verantwortung untersteht. Der für den Laien unvorstellbare Fortschritt auf dem Gebiet der Medizin hat nichts daran geändert, dass das Berufsethos der Ärzte sich bis auf den heutigen Tag den Grundsätzen des hippokratischen Eides verpflichtet weiß“.
„“Der so genannte hippokratische Eid, die „Goldene Regel der Medizin“, war viele Jahrhunderte lang das Muster ärztlicher Standesethik und hat als solches die berufliche Haltung von Generationen von Ärzten bestimmt.
Bis Hitler in der allgemeinen Geschichte und auch der Medizin-Geschichte sein vernichtendes Werk ausübte.
Im Nazi-Regime wurde dieser Eid mit den Füssen getreten.
Nachdem die Ärzte um die Ärzteschaft ausüben zu dürfen geschworen hatten:
.“...vor Schädigungen und Unrecht aber sie (die Menschen) bewahren ... nie werde ich irgendjemandem, auch nicht, wenn man mich darum bittet, ein tödliches Mittel verabreichen ...“
legten die gleichen Ärzte das folgende genau entgegen gesetzte Gelöbnis ab und sie schworen:
„... Dir Adolf Hitler Treue und Tapferkeit und Gehorsamkeit bis in den Tod... und den Führern, die er mir bestimmt, jederzeit Achtung und Gehorsamkeit entgegenzubringen ..."
Es stellte sich hiermit heraus, dass der hippokratische Eid die NS- Ärzte nicht von ihren Verbrechen an und mit Menschen abhalten konnte.
Das allgemein seit Jahrtausenden verbindliche Wertesystem der Medizin sei nach 1945 allmählich in Trümmer gefallen, sagt Kurt Steinmann. Daraufhin entstand 1948 seitens eines neu gegründeten internationalen Welt-Ärztebundes, der „World Medical Association“, das Bedürfnis den hippokratischen Eid neu zu formulieren. Ist ein Weltkrieg überhaupt ein Grund um ein intelligentes ewiges Gelöbnis zu verändern? Die Beauftragten für diese neue Formulierung hatten leider nicht die Größe eines Hippokrates. Es fehlte der Geist der Weisheit. Unter der Voraussetzung, dieses sog. Genfer Arztgelöbnis anzuerkennen, wurden die deutschen Ärzte erst wieder international als Ärzte anerkannt.
Das Genfer Arztgelöbnis
Im Zeitpunkt meines Eintritts in den ärztlichen Beruf verpflichte ich mich feierlich, mein Leben dem Dienst an der Menschheit zu weihen.
Ich werde meinen Lehrern die schuldige Achtung und Dankbarkeit entgegenbringen.
Ich werde meinen Beruf gewissenhaft und würdig ausüben.
Die Gesundheit meines Patienten wird meine erste Sorge sein.
Ich werde die mir anvertrauten Geheimnisse wahren.
Mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln werde ich die Ehre und die edle Tradition des Ärzteberufes aufrechterhalten.
Meine Kollegen sollen meine Brüder sein.
Ich werde es nicht zulassen, dass religiöse, nationale, rassische, Partei- oder Klassengesichtspunkte zwischen meine Pflicht und meinen Patienten treten.
Ich werde das menschliche Leben von der Empfängnis an bedingungslos achten.
Selbst unter Drohungen werde ich nicht meine ärztlichen Kenntnisse entgegen den Geboten der Menschlichkeit anwenden.
Ich verspreche dies alles feierlich, freiwillig und auf meine Ehre.
Diese Umänderung des ewigen Eides des Hippokrates ist zwar modern formuliert, jedoch keine Verbesserung des alten Eides, im Gegenteil.
Der erste und wichtigste Punkt im Eid des Hippokrates war die Prophylaxe:
Wirkliche Medizin ist vorbeugende Medizin.
Dieser Aspekt ist im Genfer Arztgelöbnis restlos verschwunden.
Hiermit war der Weg frei, um Menschen - nun sogar legal - einfach erst krank werden zu lassen, bevor die Schulmedizin eingreift.
Das Ergebnis ist, dass es immer mehr Kranke gibt.
Obwohl der Menschheit über ihre ganze Geschichte bekannt ist, dass gesunde Ernährung eine wichtige Bedingung für gute Gesundheit ist, hat der Welt-Ärztebund die vorbeugende Medizin der Ernährung aus dem Eid gestrichen.
Was ist hier das Motiv? Dummheit oder Manipulation?
Auch wenn man mit gutem Willen noch verstehen möchte, dass 1948 die Ärzteschaft den wichtigen Ernährungs-Punkt damals „vergessen“ hatte, ist heutzutage jedoch - untermauert von zahlreichen wissenschaftlichen Beweisen - nicht mehr abzuleugnen, dass diese alte Kenntnis ewig richtig ist. Da macht unsere heutige Zeit keine Ausnahme.
Eine Korrektur des Eides vom damaligen Fehler ist somit längst fällig geworden. Die Ernährung ist und bleibt ein sakraler Aspekt in Sachen Gesundheit.
Obwohl das Genfer Gelöbnis in seiner schwammigen Form viel Freiraum gibt für die Ausnutzung des Patienten, wird es von der Ärzteschaft nicht einmal richtig befolgt. Heute, viele Jahrzehnte nach der Umänderung des Eides 1948, stellt sich heraus, dass die Veränderung des Eides nicht zur Lösung des Problems geführt hat. Der hippokratische Eid war Tausende von Jahren richtig und ist unvermindert richtig. Nicht der Eid hätte geändert werden sollen, sondern die Menschen, die diesen Eid schwören, sollten sich ändern.