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Warum uns der Tod berühmter Persönlichkeiten nahegeht
ОглавлениеMit einem Mal wird für diese Menschen der Verlust einer öffentlichen Persönlichkeit, der man nie zuvor persönlich begegnet und die – genaugenommen – einem persönlich sogar fremd ist, fühl- und erlebbar. Die Gefühle werden so intensiv, als hätte man einen Freund oder sogar ein Familienmitglied verloren. Das ist eigentlich paradox. Normalerweise nimmt der Grad des Mitgefühls mit dem Quadrat der Entfernung ab. Stirbt unser Nachbar, so berührt uns das deutlich mehr, als wenn tausend Menschen Opfer eines Erdbebens in Asien werden.
Mit bekannten Persönlichkeiten, die uns faszinieren, scheint es anders zu sein. Daher sind solche Ereignisse und ihre möglichen Auswirkungen auf ein globales Bewusstsein ein wichtiges wissenschaftliches Modell.
Für JFKS Ermordung 1963 waren wir zu spät dran. Damals gab es keine technologischen Messmöglichkeiten. Aber seit den frühen 1990er-Jahren hatte ich Erfolg damit, einen Zufallsgenerator im PEAR in Princeton dauerhaft 24 Stunden, 365 Tage im Jahr, ohne Unterbrechung laufen zu lassen.
Schon bei der Ermordung des israelischen Präsidenten Jitzchak Rabin durch einen jungen radikalen Israeli 1995 in Tel Aviv konnten wir umfassendes Datenmaterial sammeln. Obwohl das Attentat von Princeton aus gesehen am anderen Ende der Welt stattfand und ich gerade in Deutschland war, ist die psychologische Distanz gering gewesen. Es war ein Ereignis mit weltweiten Auswirkungen. Die Datensequenz, die wir in Princeton zum Zeitpunkt des Mordes generierten, zeigte eine signifikante, um nicht zu sagen massive Abweichung vom Normwert. Es trat eine Ordnung in den Zahlen ein, die nicht erklärbar war.
Das Besondere dabei war, dass die Abweichung exakt mit der Minute seiner Ermordung korrelierte, als noch keine Nachrichtenagentur der Welt darüber berichten konnte, weil es eben erst geschah. Die massive Abweichung hielt eine halbe Stunde lang an. Doch ohne wissenschaftliches Protokoll, das wir damals noch nicht hatten, und einer formalen Hypothese für den Test war die eindeutige Korrelation der Daten mit einem Ereignis von globaler Dimension nicht mehr als eine Ermunterung, ein relevantes Set von wissenschaftlichen Werkzeugen zu entwickeln, um einen wissenschaftlich haltbaren Nachweis zu erbringen.
Bei Prinzessin Dianas Begräbnis war alles anders: Wir waren vorbereitet.