Читать книгу Die neue Macht - Roland Enders - Страница 6
Ein Tagebuch
ОглавлениеDer Schrei einer Frau riss Traigar aus seinem traumlosen Schlaf. Ringsumher erhoben sich die Männer von ihren Pritschen, blickten sich fragend an. Plötzlich riss jemand die Tür auf. Im Durchgang stand eine ältere Nonne. Sie hatte die Kapuze ihrer grauen Kutte zurückgeschlagen, und Traigar erkannte ihre vor Entsetzen weit aufgerissenen Augen und ihr kreidebleiches Gesicht. Sie zitterte am ganzen Körper, als sie mit sich überschlagender Stimme schrie: „Ein Toter! Kommt schnell.“ Dann verschwand sie.
Spin sprang als Erster durch die Tür. Nach ihm drängten sich die Mönche und die Koridreaner durch die enge Öffnung, und es dauerte ein paar Augenblicke, bis Traigar draußen stand. Die Männer umringten etwas, das auf dem Boden lag, und Spin befahl: „Zurück! Macht Platz!“ Auch wenn die wenigsten seine koridreanischen Worte verstanden, so schien ihr Sinn unmissverständlich.
Traigar zwängte sich durch den zurückweichenden Ring aus Menschenleibern und entdeckte, was den Auflauf verursacht hatte: Spin kniete neben einem am Boden liegenden Mann, aus dessen Brustkorb der Griff eines Dolches ragte. Von dem Körper weg führte eine Blutspur den Gang entlang bis zu der offen stehenden Tür des Treppenhauses, das in den Keller führte. Traigar erschrak, als er den Mann erkannte: Winger! Sein blutleeres Gesicht weiß wie Kalk, die Augen geschlossen. Oh, Wathan!
Spin legte die Hand auf die Halsschlagader des Baumeisters und fühlte den Puls. Er stieß einen Seufzer aus und sagte zu Traigars großer Erleichterung: „Er lebt, aber sein Herzschlag ist schwach.“
Inzwischen waren Duna und Cora eingetroffen. Die Heilerin aus dem Dörfchen Brenton hielt sich nicht lange mit Klagen auf, als sie ihren Reisebegleiter da liegen sah, sondern handelte sofort.
„Ich muss die Blutung stoppen. Legt ihn vorsichtig auf ein Tuch oder eine Bahre und bringt ihn in das Krankenzimmer. Es gibt hier doch einen Behandlungsraum, oder?“
Duna bejahte und erteilte knappe Anweisungen. Ein Mönch rannte zurück in den Schlafsaal und holte eine Wolldecke. Kurz darauf trugen vier Männer den auf der Decke liegenden Verwundeten in einen Raum mit einem hohen, breiten Bett und legten ihn darauf. Auf einem Regal standen Flaschen und Salbentöpfe, lagen Verbandszeug, einige scharfe Messer zum Aufschneiden von Pestbeulen und Furunkeln, zum Ausschaben und Aderlassen, sowie Schröpfgläser und viele Dinge, die Traigar nicht einordnen konnte.
Der Raum hatte sich inzwischen mit neugierigen Männern und Frauen gefüllt, und draußen standen noch mehr, die hereindrängten, aber Cora fauchte:
„Alle raus hier, bis auf Duna und einen Heilkundigen, falls ihr so jemanden habt.“
Duna übersetzte. Eine der Ordensschwestern meldete sich energisch: „Ich heiße Myria und bin die Heilerin des Klosters. Vielleicht solltest du das besser mir überlassen!“
Cora antwortete höflich, aber bestimmt: „Ich bin ebenfalls eine Heilerin und wollte dich keinesfalls übergehen, aber dieser Mann ist ein Freund von mir, und deshalb muss ich die Verantwortung für sein Leben übernehmen.“
Die andere Frau nickte. „Gut, ich helfe dir.“
Duna winkte die Zuschauer ungeduldig aus dem Zimmer und schloss die Tür. Die anderen standen draußen unschlüssig herum. Endlich fiel einem von ihnen ein, Gormen Helath, der im Klosterturm wohnte, Bescheid zu geben. Kurze Zeit darauf tauchte der stellvertretende Abt mit einigen hochrangigen Mitgliedern des Schwarzen Ordens auf.
„Was ist geschehen?“, wollte er wissen. Spin berichtete ihm, was sie wussten. Es war nicht gerade viel. Gormen runzelte die Stirn. „Ihr kennt den Mann? Er ist euer Reisebegleiter? Wann wolltet ihr mir das eigentlich mitteilen?“
Spin entschuldigte sich und seine Freunde:
„Wir dachten, er habe das Weite gesucht. Er hat uns verlassen, bevor Traigar und Gother in das Kloster eindrangen. Ehrlich gesagt, ich habe ihn fast vergessen.“
„Aber was wollte er hier? Wo ist er hergekommen?“
Spin schlug sich mit der Hand vor die Stirn.
„Die Blutspur kommt aus dem Keller! Hat denn schon jemand von euch dort nachgesehen?“
Es stellte sich heraus, dass noch niemand auf die Idee gekommen war. Gormen wies zwei der Schwarzen Kämpfer an, ihm zu folgen und eilte davon.
Eine geraume Weile danach versammelten sich einige der Schwarzen Brüder und Schwestern zusammen mit den Koridreanern in Gormens Turmzimmer. Der neue Ordensführer berichtete:
„Gother ist entkommen! Er hat Jela, der ihn bewachte, ermordet und euren Begleiter Winger, der den Gefangenen offenbar befreit hat, niedergestochen. Er muss ein paar Stunden Vorsprung haben, denn bei Jela ist schon die Leichenstarre eingetreten.“
Einige der Schwarzgekleideten schauten die Männer und die Frau aus Koridrea böse an. Boc verteidigte den Baumeister:
„Winger hat doch nicht gewusst, dass sich die Situation grundlegend geändert hat. Er ging wohl davon aus, dass wir alle gefangen genommen worden sind, und wähnte uns in der Hand von Semanius. Der arme Winger. Er will stets helfen und das Richtige tun und begeht einen Irrtum nach dem anderen.“
„Leider erweist sich sein letzter als fatal“, meinte Gormen. „Ich hatte gehofft, Gadennyn in die Irre führen zu können, ihn in dem Glauben zu lassen, Nunoc Baryth lebe noch und ihr wäret gescheitert. Aber wenn Gother entkommt, wird sein Herr erfahren, dass sein Plan aufgegangen ist. Wir müssen ihn fassen. Er hat seine Flucht mit Bedacht geplant. Im Vorratsraum fehlen Lebensmittel und im Stall zwei unserer besten Pferde.“
„Zwei?“, wunderte sich Spin. „Das heißt, er will die Pferde unterwegs wechseln, wenn sein Reittier ermüdet. So kann er viel schneller vorankommen. Aber der Weg ist weit. Über zweitausend Meilen sind es von hier nach Shoal. Er muss vorsichtig sein, sobald er Pheldae erreicht. Wegen der umherstreifenden Banden wird er dort nur nachts reiten können. Wir holen ihn ein. Es ist nur eine Frage der Zeit.“
Dremion meldete sich zu Wort:
„Ich fürchte, die wird eher knapp. Er reitet nämlich nicht nach Süden, sondern nach Westen.“
Alle blickten ihn fragend an, und so fuhr er fort:
„Nachdem wir uns auf unserer Reise durch die Ostlande nach Zaphirs Tod zerstritten hatten, misstraute Gother euch, und er sprach nur offen zu mir. Er hatte Pläne für die Flucht nach dem Attentat auf Nunoc Baryth geschmiedet und erzählte, im Hafen von Khor warte ein Schiff Gadennyns auf uns. Sollten wir es rechtzeitig vor Beginn der Herbstürme erreichen, könnten wir, so sagte er, in höchstens sechs Wochen wieder in Shoal sein.“
„Bis Khor ist es nur ein Zehntel der Strecke von hier bis Koridrea“, meinte einer der Schwarzen Kämpfer, sein Name war Grom. „Wir müssen sofort losreiten, wollen wir ihn noch einholen!“
Gormen stimmte zu: „Nimm dir zwei gute Männer, Grom, und verfolge ihn. Doch ich will ihn lebend.“
Grom und zwei andere verließen den Raum, um den Befehl ihres Oberhauptes auszuführen. Dieser wandte sich an Cora:
„Wie geht es eurem Freund Winger?“
„Er lebt, doch ob er es schaffen wird, weiß Wathan allein. Er hat sehr viel Blut verloren, und seine Lunge ist verletzt. Myria kümmert sich jetzt um ihn. Wir werden uns Tag und Nacht bei der Pflege abwechseln.“
„Ich werde den Schamanen der Pferdeleute kommen lassen. Er kann wahre Wunder wirken und hat uns schon einige Male geholfen.“
„Pferdeleute?“, erkundigte sich Spin.
„So nennen sich die Menschen der Nomadenstämme. Die Yauqui, die Nomaden des Nordens, lagern zurzeit nicht weit von hier.“
Gormen erteilte nun verschiedene Anweisungen an einige der anwesenden Mönche und Nonnen. Sie sollten die Leiche von Jela neben der von Nunoc Baryth aufbahren, nach dem Schamanen schicken und dafür sorgen, dass alle Brüder und Schwestern wieder ihren normalen Pflichten nachgingen. Er bat sie außerdem, die Totenfeier für die beiden Ermordeten vorzubereiten. Nachdem die Angesprochenen den Raum verlassen hatten, um seine Aufträge auszuführen, wandte sich der Ordensführer an die noch Anwesenden. Das waren die Koridreaner, Duna, Teuben, ein untersetzter, älterer Mann, den Gormen zu seinem Stellvertreter ernannt hatte, sowie Methor, Seyn und Legis, drei Schwarze Kämpfer des Ordens. Die Letztgenannten waren große Männer mit eindrucksvollem Körperbau und kahlen, tätowierten Schädeln. Gormen wandte sich an die Gefährten aus Koridrea:
„Wir müssen nun beraten, was wir gegen Athlan Gadennyn unternehmen wollen, doch zuvor sollt ihr alles erfahren, was wir über ihn wissen. Folgt mir in die geheime Bibliothek.“
Gormen ging mit einer Öllampe in der Hand voran. Sie stiegen eine steile, gewundene Treppe hinab, die in einem kleinen Vorraum im Kellergeschoß des Wohnturms endete. Der stellvertretende Abt öffnete eine schwere Tür. Innen zündete er einige Wandlampen an. Die anderen folgten ihm in das Gewölbe, ein riesiger Raum, vollgestopft mit Bücherregalen: An den Wänden befestigt und mitten im Raum fast bis zur Decke reichend, bildeten sie ein Labyrinth von Gängen. Gormen Helath führte sie hindurch, bog mehrfach ab und blieb schließlich vor einem Wandregal stehen. Er zeichnete eine Geste in die Luft, und sie hörten ein Klicken hinter den Büchern. Das Regal bewegte sich wie von Geisterhand geschoben nach hinten und gab eine Öffnung frei.
Eine magische Geheimtür, dachte Traigar. Von außen kam man nicht an den Öffnungsmechanismus heran. Der Ordensführer hatte wohl seine magische Fernkraft eingesetzt, um den Mechanismus auszulösen.
Sie betraten einen mittelgroßen Raum. Auch hier zündete ihr Führer einige Lampen an. In dem einzigen Wandregal gab es nur drei volle Reihen mit Büchern, einige Schriftrollen und eine kleine Truhe. In der Mitte des Zimmers standen ein runder Tisch und darum ein Dutzend Stühle. Gormen wies sie an, Platz zu nehmen.
Er holte die Truhe aus einem Regal, öffnete sie und nahm ein Buch und eine Schriftrolle heraus.
„Nunoc Baryth hat nach Athlan Gadennyns Verbannung aus unserem Orden Nachforschungen über ihn angestellt. Er hat sich in das Kloster begeben, in dem der junge Mann als Novize diente, bevor er zu uns kam, und die Mönche dort über ihn befragt. Alles was er herausgefunden hat, steht in dieser Schriftrolle. Der Abt des anderen Ordens gab, so erzählte er Gormen, Athlan den Auftrag, die alten Bücher und Schriften der dortigen Bibliothek zu katalogisieren, und der junge Novize erledigte die Aufgabe gewissenhaft. Er legte eine Liste von allen im Archiv verschollenen und wiederentdeckten Schätzen an. Nunoc studierte diese Liste, und es überraschte ihn, als er auf einen Eintrag mit dem Titel ‚Semanius’ stieß. Er ließ sich den Band geben. Diesen hier.“
Gormen zeigte auf das unscheinbare Büchlein, das auf dem Tisch lag.
„Es ist ein Tagebuch, vor mehr als 450 Jahren vom Lordmagier selbst geschrieben. Athlan hat es bei seiner Arbeit in der Bibliothek gefunden, und es muss ihn entscheidend beeinflusst haben. Natürlich steht vieles darin, das ohne Belang für uns ist. Aber Nunoc Baryth hat die wichtigen Passagen angestrichen. Ich möchte sie euch vorlesen.
Der Bericht beginnt mit einem Rückblick auf einen Tag, der für Semanius offenbar einen Wendepunkt seines Lebens darstellte. Es geht nicht hervor, wie alt er damals war, aber es muss lange vor seiner Zeit als Lordmagier gewesen sein. Er schreibt:
Ich beginne diese Aufzeichnungen, weil ich spüre, wie ich mich verändere. Und diese Veränderungen haben, so vermute ich, mit einem Ereignis zu tun, das sich vor einigen Wochen zugetragen hat. Ich verstehe nicht, was das alles zu bedeuten hat. Einerseits erschreckt mich meine Verwandlung, andererseits sehe ich der weiteren Entwicklung voller Freude, ja Gier entgegen! Es hat eine Weile gedauert, bis mir der Verdacht kam, meine neuen Fähigkeiten hätten etwas mit dem Fund zu tun. Noch bin ich nicht sicher.
Von Anfang an:
An jenem denkwürdigen Tag saß ich am Ufer des Flusses und übte meine Magie. Ich erzeugte einen Strudel im klaren Wasser und sah zu, wie er über die Oberfläche emporstieg, sich zu einer Wasserhose formte, in deren Trichter glitzernde Kiesel umherwirbelten. Mir ging es um die Formung dieses Elements, das so schwer zu fassen ist. Feste Dinge bewegen kann jeder halbwegs begabte Erdmagier, aber das Wasser zu beherrschen ist eine höhere Kunst. Es erfordert ein allseitiges Gespür seiner Form, denn es droht, jederzeit auszubrechen, zu zerfließen. Man darf es nicht zu hart in seine Schranken verweisen, denn es gibt nach und lässt sich keinen fremden Willen aufzwingen. Man muss behutsam mit ihm umgehen.
Ich beobachtete den flachen, felsigen Grund des Flusses, dort, wo die Wasserhose ihren Anfang hatte und das Material aufnahm, mit dem sie spielte. Die starke Strömung führte ihr immer neue Kieselsteine zu, die vom Wasser flussabwärts getragen wurden und über den Fels rollten. Der Wirbel erfasste sie und nahm sie in seinen Becher auf. Dann bemerkte ich etwas Ungewöhnliches: Ein schwarzer Stein kullerte über den glatten Fels am Boden des Flussbetts und näherte sich dem Wirbel, aber er bewegte sich gegen die Strömung! Vor lauter Überraschung ließ ich meine Wasserhose zusammenbrechen. Als ob er einen eigenen Willen habe, schien der schwarze Stein einen Moment unschlüssig zu verharren, änderte dann seine Richtung und rollte auf mich zu. Einen Schritt vom Ufer entfernt, blieb er schließlich liegen.
Nach der ersten Verwirrung fand ich rasch eine Erklärung: Der Wirbel musste eine Gegenströmung verursacht haben. Nach dem Zusammenbruch der Wasserhose veränderte die Strömung kurzzeitig ihre Richtung, wurde rasch schwächer und kam schließlich zum Erliegen. Dennoch: Dieser schwarze Klumpen erregte meine Neugier. Ich zog meine Schuhe aus und watete in den Fluss. Als ich den Stein in der Hand hielt, überraschte er mich ein zweites Mal. Obwohl ich ihn aus dem eiskalten Wasser gefischt hatte, fühlte er sich warm an, sogar wärmer als meine klammen Finger. Er war glatt und etwa so groß wie ein Hühnerei. Ich rieb ihn mit einem Zipfel meines Ärmels trocken und betrachtete ihn genauer: Es schien mir ein Halbedelstein unbekannter Art zu sein, denn er wirkte, als ob er glasiert wäre. Unter einer dünnen, transparenten und harten Schicht sah das Mineral tiefschwarz aus. Ich hatte vorher noch nie eine dermaßen Licht schluckende Substanz gesehen. Der Stein gefiel mir, und ich steckte ihn ein.
Am nächsten Tag brachte ich ihn zu einem Goldschmied. Er sollte ihn einfassen und mir ein Amulett daraus anfertigen. Der Juwelier, ein erfahrener und kenntnisreicher Mann, konnte den Edelstein nicht einordnen. Er vermutete, das Mineral sei vulkanischen Ursprungs, denn seine tropfenartige Form schien aus zähflüssiger Glut erstarrt. Er zeigte mir ein Medaillon an einer Silberkette, das einen ähnlich großen Opal einfasste und schlug mir vor, das Schmuckstück als Vorlage zu verwenden. Seine Arbeit gefiel mir, und so willigte ich – abgesehen von ein paar Änderungen – ein.
Einige Tage später holte ich mein Amulett ab. Der Goldschmied wirkte konsterniert: Er habe den Stein auf seiner Rückseite ein wenig abflachen wollen, damit er angenehmer zu tragen sei, aber es sei ihm nicht gelungen, auch nur den geringsten Kratzer hineinzuschleifen. Das Material sei härter als alles, was er kenne. Er habe deshalb die Fassung etwas dicker machen müssen.
Mir war es gleich. Ich legte die Kette um den Hals und blickte in einen polierten Metallspiegel, den er mir reichte. Das Amulett mit dem schwarzen Stein sah großartig aus, eines Königs würdig.
Seitdem trage ich das Schmuckstück. Anfangs legte ich es nachts ab, doch dann schlief ich unruhig. Seit einigen Tagen ist es mir zuwider, ja, fast unmöglich, es abzulegen. Ich habe es versucht, aber mein Sehnen danach ist so stark, dass ich es nur wenige Augenblicke ohne das Amulett aushalten kann.
Und ich fühle mich besser, stärker, machtvoller. Meine Magie zeigt große Fortschritte. Die anderen meines Zirkels wirken mehr als erstaunt über meine neu gewonnenen Fähigkeiten, einige gar argwöhnisch.“
Normen Helath blätterte ein paar Seiten weiter, bevor er fortfuhr:
„Ja, ich merke, der Stein hat einen großen Einfluss auf mich, er verändert mich. Heute habe ich alle Prüfungen der Geistmagie mit Leichtigkeit bestanden, und das nach nur dreimonatiger Ausbildung! Das hat vorher noch keiner geschafft. Ich spüre die immer größere Reserviertheit der anderen, vor allem der Älteren, derjenigen, die Einfluss besitzen, die als die Mächtigsten des Zirkels gelten. Sie tuscheln über mich, gehen mir aus dem Weg. Ich glaube, sie schmieden Ränke gegen mich. Einige der Jüngeren scheinen mich hingegen zu bewundern, aber gleichzeitig haben sie Angst vor mir.
Viele begegnen mir nun mit offener Ablehnung. Einer hat mich sogar der bösen Magie beschuldigt. Ich habe genug! Ich verlange eine Anhörung vor der Vollversammlung des Zirkels. Doch vorher muss ich das Kräfteverhältnis zu meinen Gunsten ändern. Heute habe ich die niederen Magier des Zirkels einzeln angesprochen, sie gebeten, zu einer bestimmten Zeit zu einer Lichtung im Wald zu kommen. Ich schmeichelte ihnen, kündigte ihnen eine große Überraschung und Belohnung an, und beschwor sie, keinem anderen von unserer Verabredung zu erzählen. Jeder von ihnen dachte wohl, nur er habe meine Gunst erworben. Sie glaubten, ich wolle mich mit ihnen allein im Geheimen treffen, und so zeigten sie sich sehr überrascht, sich mit mehr als dreißig anderen Magiern auf der Lichtung versammelt zu finden. Sie unterhielten sich ungehalten, als ich unvermittelt erschien und ihnen sogleich eine außergewöhnliche Demonstration meiner Macht bot, die sie zutiefst erschreckte. Ich erzählte ihnen, es bestehe kein Zweifel, dass ich der nächste Führer des Zirkels sein würde, und dann stünden sie besser auf meiner Seite. Wer mir heute seine Unterstützung zusagte, würde reich belohnt. Alle anderen jedoch… Ich ließ die Worte im Raum stehen, als ich sie einen nach dem anderen mit scharfem Blick musterte.
Die unverhohlene Drohung und die unterschwellige Beeinflussung ihres Geistes hat Wirkung gezeigt. Heute habe ich vor der Vollversammlung ausgesagt. Ich verlangte zu wissen, warum man mir übel nachredete und gegen welche Statuten des Zirkels ich verstoßen haben solle. Natürlich verneinten die feigen Gesellen des Rates, mir irgendetwas vorgeworfen zu haben, aber ich ließ Zeugen aufmarschieren, die aussagten, wer von ihnen mich der bösen Magie bezichtigt hatte. Andere Zeugen hatten ein Gespräch dreier älterer Magier belauscht, Ratsmitglieder, die in konspirativer Runde einen Weg finden wollten, mich aus dem Zirkel auszustoßen. Ein Zeuge gab zu, ein anderes Mitglied des Rates habe ihm aufgetragen, mich heimlich zu beobachten. Ich machte in meinem Plädoyer unwiderlegbar deutlich, dass einige der Führungsmitglieder des Zirkels gegen mich intrigiert hatten, nur weil ich über größere magische Macht verfügte als sie. Mechthan, der Ratsführer, musste sich zu meiner großen Genugtuung öffentlich bei mir entschuldigen.“
Wieder raschelten die Seiten des Buchs, als Normen die nächste von Nunoc Baryth angestrichene Stelle suchte. Bald darauf las er weiter:
„Seit der Anhörung ist mein Ansehen enorm gestiegen. Ich habe viele neue Anhänger um mich geschart. Mein Ruf ist inzwischen auch bis zu den anderen Zirkeln gedrungen.
Jeden Tag sehe ich den gierigen Blick von Mechthan auf mir ruhen. Er will mein Medaillon für sich! Mechthan ist ein kluger Kopf und hat natürlich erkannt, dass meine so schnell zunehmende magische Macht mit dem Stein zu tun hat. Einige Male fragte er mich beiläufig danach, aber ich wich seinen Fragen stets aus, was ihn in Rage versetzte. Nachts schließe ich mich in meine Kammer ein, denn ich habe Angst, er oder einer seiner Vasallen könnte eindringen, um mir das Amulett zu stehlen.
Ich fühle mich nicht mehr sicher. Sie hecken irgendetwas aus. Ich kann es ihnen ansehen. Wollen sie mich vergiften? Ich esse und trinke nur noch im Gemeinschaftsraum. Wann immer es unauffällig geht, vertausche ich dabei mein Essen mit dem eines anderen. Dazu lasse ich ein Glas am anderen Ende des Tisches zerspringen oder die Hauskatze aufjaulen, was immer dazu führt, dass sich alle Köpfe für einen Augenblick zu dem Geräusch wenden. Genug Zeit, um Teller oder Becher mit dem meines Tischnachbarn Prel zu tauschen. Natürlich hat dieser es meist bemerkt und mich merkwürdig angeblickt, doch er gehört zu meinen Anhängern und schweigt.
Einmal ist es Prel nach dem Mahl schlecht geworden. Drei volle Tage fühlte er sich krank und elend, aber er erholte sich wieder. Kein Zweifel, jemand hat Gift in mein Essen getan! Ich wette, Mechthan steckt dahinter.
Meine ganze Macht nützt mir nichts, wenn sie heimlich und heimtückisch Intrigen gegen mich schmieden. Ich kann nicht ständig auf der Hut sein! Ich muss etwas unternehmen.
Es ist geschehen. Mechthan ist tot! Stark angetrunken, schlief er seinen Rausch aus. Ich habe mich in seine Kammer geschlichen und sein Herz zum Stillstand gebracht. Er starb im Schlaf, ohne etwas zu merken. Natürlich hat keiner Verdacht geschöpft. Der rotgesichtige und fette Zirkelführer war schon immer dem Alkohol und anderen Leibesgenüssen zugeneigt gewesen, die einem gesunden Leben abträglich sind.“
Gormen übersprang wieder ein paar Seiten und fuhr dann fort:
„Ich bin der neue Führer des Geistmagie-Zirkels! Nie habe ich damit gerechnet, es könnte so schnell gehen. Sie wählten mich mit großer Mehrheit. Nun kann ich dafür sorgen, dass mir niemand mehr schaden kann.
Meine Kraft wird von Tag zu Tag größer. Insbesondere meine Geistmagiefähigkeiten nehmen zu. Jeder im Zirkel, der einst zu meinen Feinden zählte, hat diese Macht zu spüren bekommen. Sie sind nun willenlos und tun das, was ich von ihnen verlange.“
Gormen unterbrach und erklärte: „Nun wird es besonders interessant. Die nächste Passage hat Nunoc rot angestrichen. Er sagte mir, er habe lange darüber nachgegrübelt, was sie bedeutet. Hört zu:
Jemand spricht nachts zu mir in meinen Träumen, richtet Worte von solcher Macht an mich, dass meine eigene dagegen ein Nichts ist. Aber ich verstehe sie nicht. Wer ist es, der in einer fremden Sprache zu mir spricht? Ein höheres Wesen, ein Dämon, ein Gott?
Die Träume kehren Nacht für Nacht wieder und ich erstarre vor Ehrfurcht, wenn die Stimme erklingt. Wo kommt sie her, von wem stammt sie?“
Der stellvertretende Abt blickte auf und musterte seine Zuhörer, die gebannt an seinen Lippen hingen.
„Das wird für lange Zeit das letzte Mal sein, dass er die Stimme erwähnt. Wir sollten sie aber nicht vergessen.
Ich will nun einige Stellen überspringen. Sie handeln davon, wie er seine Macht festigt, bald in den Großen Rat aller Zirkel berufen wird, dort seinen wachsenden Einfluss ausübt, um immer mehr Anhänger um sich zu scharen. Als der Lordmagier überraschend stirbt, bewirbt er sich um dieses Amt. Da es kaum noch Magier gibt, die seinem Willen Widerstand leisten können, ist es keine Überraschung, dass er gewählt wird. Doch er ist noch nicht zufrieden, strebt nach noch mehr Macht, nach dem Thron des Königreichs. Wir können nachlesen, welche Intrigen er einfädelt, um dem Ansehen des Hofes zu schaden. Er reist unerkannt kreuz und quer durch das vereinte Königreich, säht Misstrauen gegenüber den königlichen Beamten und tut manche schlimmen Dinge, leider mit großem Erfolg. Ihr wisst alle davon, ich brauche nicht in die Einzelheiten zu gehen. Aber was er nicht bedacht hat, ist: Wenn er sich anderenorts aufhält, kann er die Magier nicht mehr mit seiner Geistmagie kontrollieren. Einige von ihnen nutzen seine Abwesenheit, um den Widerstand zu organisieren. Als er versucht, die Königin zu stürzen, erheben sie sich gegen ihn. Schnell folgen ihnen andere. Eine kurzfristig anberaumte Versammlung des großen Rats enthebt ihn in Abwesenheit seines Amtes. Seine Rache ist furchtbar. Ich lese euch nun noch einige Passagen vor, die zeigen, was aus ihm geworden ist:
Ich rase vor Wut! Sie haben mich, ihr Oberhaupt, verraten, sind mir in den Rücken gefallen, als ich kurz vor dem Ziel stand. Der Thron war schon mein, das Volk stand hinter mir, und doch wagten sie es, mich des Amtes zu entheben, als ich mich fern vom Ratssitz befand und mich nicht wehren konnte. Diese Feiglinge sollen meine Rache spüren! Sie beschuldigen mich des Umsturzversuchs, zeihen mich des Hochverrats, behaupten, ich habe das Reich an den Rand des Bürgerkriegs gebracht. Also sollen sie ihren Krieg bekommen! Nur derjenige hat Anspruch auf den Thron, der imstande ist, sich ihn zu nehmen, der die Macht hat, ihn zu verteidigen. Nicht dieses lächerliche Recht der hohen Geburt macht jemanden zum Herrscher, sondern allein sein Wille, seine Kraft. Und deshalb gehört das Königreich von Rechts wegen mir. Sie haben Hochverrat begangen, nicht ich!
Heute ist es mir gelungen! Ich habe zum ersten Mal einen Menschen verwandelt. Enno ist ein Speichellecker, der stets den Rücken vor mir beugte, um meine Gunst zu erlangen. Er hoffte, ich würde ihn für eine große Aufgabe auswählen. Seine Hoffnung hat ihn nicht getrogen. Er ist nun eine willenlose Kreatur, mehr Tier als Mensch, ein unbesiegbarer Dämon, ausgestattet mit der Körperkraft eines Höhlenbären und den Reflexen einer Katze, von unstillbarer Mordgier besessen. Ich schicke ihn aus, meinen Stellvertreter zu töten. Er soll ihn zerfleischen und ein Exempel statuieren, das jedem klar macht: Wer sich mit mir anlegt, dem ergeht es ebenso. Sie werden in Scharen wieder zu mir überlaufen.
Die Armee meiner Geschöpfe wird von Tag zu Tag größer. Es sind noch furchtbarere Wesen darunter als jenes, in welches ich Enno verwandelt habe. Der hat seinen Zweck erfüllt. Der neue Lordmagier ist tot. Enno hat ihn auf die Spitze des Turms gespießt, in dem er wohnte. Sie haben die arme Kreatur im Feuer geröstet, doch hundert andere werden ihn ersetzen.
Die Feiglinge zittern jetzt vor Angst, aber diese Furcht ist auch der Grund dafür, dass sie es nicht wagen, unter meine Augen zu treten und mich um Vergebung zu bitten. Sie schließen sich noch enger zusammen. Ich breche morgen zum Ratssitz auf und werde mit ihnen abrechnen.“
Gormen blickte auf. „Ihr wisst, was danach geschieht: Die Magier versuchen sich ihm entgegen zu stellen, aber seiner Macht sind sie nicht gewachsen, und er vernichtet viele von ihnen. Die anderen fliehen. Dann erhebt sich das Volk gegen Semanius. Zusammen mit dem Heer der Königin belagern mehr als zehntausend bewaffnete Bauern und Bürger den Sitz des Rates der Zirkel, den Palast der vier Kreise, welchen der ehemalige Lordmagier zu seiner Heimstatt gemacht hat. Doch nun trägt sich etwas Sonderbares zu: Die Welt außerhalb der Palastmauern scheint Semanius nicht mehr zu interessieren! Er ignoriert die Belagerung. Als der Palast gestürmt wird, flieht er in die Berge. Aus der Zeit, die er zurückgezogen in seinem Wehrturm in der Burg verbracht hat, finden sich kaum Aufzeichnungen in seinem Tagebuch. Erst kurz vor seinem Freitod führt er fort:
Ich verstehe endlich die Worte meines Traums. Die Sprache ist mir nun nicht mehr unbekannt. ES ruft mich. ES will sich mit mir vereinen. Oh, wie ich mich danach sehne. ES verspricht mir viel mehr als eine Herrschaft über dieses armselige Land. SEINE Macht und meine Macht zusammen können die Feste der ganzen Welt erschüttern. Vereint sind wir größer als Wathan!
Aber ich weiß immer noch nicht, woher ES mich ruft, wohin ich kommen soll.
Draußen wüten meine Feuerwände und haben jeden ihrer Versuche abgewehrt, hier einzudringen, um mir das Wertvollste zu stehlen, das ich besitze. Ich habe alle meine Getreuen weggeschickt. Ich kann es nicht mehr ertragen, dieses kriecherische Menschengewürm! Sollen sie überlaufen oder verrotten, mir ist es gleich. Ich warte auf SEINE Eingebung. Ich spüre, wie nahe ES mir schon ist. Ich meditiere und fühle die immer stärker werdende Verbindung zwischen uns, eine Nabelschnur, die mir Energie gibt und meinen Geist nährt. Ich taste mich an dieser Schnur entlang, um die Leben spendende Plazenta zu finden, die in IHM ruht. Ich spüre SEINE Kraft stärker und stärker werden. Wo bist DU, damit ich zu DIR gehen kann?
Ich habe ES gefunden! Was war ich doch mit Blindheit geschlagen! Ich fand ES in meiner Jugend am Ufer eines Flusses, oder besser: ES fand mich! ES ist über all die Jahre bei mir gewesen. Nun ist die Zeit reif für unsere Vereinigung, aber dieses Gewürm dort draußen darf uns nicht dabei stören. Ich werde einen anderen Ort aufsuchen. Dort soll es geschehen.“
Gormen blickte wieder auf. In der geheimen Bibliothek lastete eine Stille, in der man eine Daunenfeder hätte fallen hören können. Er hob das aufgeschlagene Buch hoch und zeigte ihnen eine detaillierte Landkarte, mit feinen Federstrichen gezeichnet und mit Landschaftsmerkmalen bebildert.
„Dies ist die letzte Eintragung von Semanius. Die Karte zeigt einen Weg in die Berge, an dessen Ende ein mit einem Kreuz bezeichneter Ort liegt, die Höhle, wo er sich das Leben in einem von ihm selbst entfachten Feuersturm nahm. Die Magier, angeführt von der Königin, verfolgten ihn bis dorthin. Aber sie fanden nur noch seinen verbrannten Leichnam. Sie verschlossen die Höhle und kehrten zurück. Die restlichen Schlussfolgerungen überlasse ich euch.“
Nach einer kurzen Weile schweigenden Nachdenkens fasste Boc das Offensichtliche zusammen:
„In diesem schwarzen Edelstein, den er im Fluss gefunden hat, wohnte ein magisches Wesen, dieses ES, die Macht, mit der er sich vereinigen wollte.“
„Ein Dämon vielleicht?“, wunderte sich Cora.
Gormen Helath nickte. „Ein mächtiger Dämon, ein Wesen aus der Unterwelt, wer weiß? Jedenfalls ist eines offensichtlich: Semanius mag in jungen Jahren ein begabter Magier gewesen sein, aber von außergewöhnlichen Kräften berichtete man erst später. Er hat sich schnell – zu schnell – entwickelt, nachdem er den Stein fand. Und er ist mächtiger geworden als je ein Magier vor ihm. Das Amulett hat ihm diese Macht verliehen, das steht außer Zweifel. Zuerst dachte Nunoc Baryth, als er in dem Buch las, es handele sich bei dem schwarzen Stein um ein magisches Artefakt, das ein mächtiger Magier in grauer Vorzeit angefertigt hatte, aber dann erwähnte Semanius die Stimme, die ihn rief. Selbst der Lordmagier hat lange gebraucht, um zu erkennen, woher sie kam. Ja, ihr habt recht. Entweder ist der Stein selbst ein höheres Wesen, oder dieses wohnt in ihm.“
„Die Höhle: Hat sie jemand von euch aufgesucht?“, erkundigte sich Spin.
Gormen nickte: „Nunoc Baryth und ich haben sie gefunden. Und wir haben ein Skelett darin entdeckt.“
„Und das Amulett?“, wollte Traigar wissen. „Lag es ebenfalls in der Höhle?“
„Nein.“
„Aber Semanius hat es doch sicher getragen, um sich mit IHM im Tode zu vereinigen. Und die Magier haben die Höhle verschlossen. Also müssen sie es mitgenommen haben.“
Das glaube ich nicht“, antwortete Gormen. „Hätte es einer der Magier an sich genommen, so hätte er unglaubliche magische Macht erlangt. Doch davon müssten wir gehört haben. Nein. Sie haben die Höhle verschlossen, und das Amulett blieb an der Kette um den Hals des Toten. Aber als wir dem Weg auf der Karte von Semanius folgten und die Höhle fanden, war der Eingang freigelegt, und die Grabungen schienen noch gar nicht so lange zurückzuliegen. Ein anderer hat das Amulett gefunden.“
Boc riss die Augen auf. „Athlan?“
„Zweifellos. Als Athlan Gadennyn zu uns kam, trug er eine Kette um den Hals. Sie war geschwärzt, aber an einer Stelle glänzte das blanke Silber unter der Tarnfarbe. Das Amulett hatte er in einem Lederbeutel verborgen. Uns sagte er, in dem Beutel sei ein Andenken seines Vaters.“
„Lord Gadennyn trägt ja ebenfalls eine Kette mit einem Medaillon!“ Traigar fiel es wie Schuppen von den Augen. „Es sieht allerdings anders aus, als das, welches in Semanius’ Tagebuch beschrieben ist. Die Fassung stellt einen Tigerkopf dar. Aber der trägt in seinem Maul einen schwarzen Stein!“
„Gadennyn hat seinen Goldschmied wohl beauftragt, den Stein neu zu fassen, denn auf ihn allein kommt es an, nicht auf den Tand drum herum“, meinte Cora.
„Dann ist also die Macht von Semanius und dieses Wesens auf ihn übergegangen. Er muss jetzt mindestens ebenso mächtig sein wie damals der Lordmagier. Wie sollen wir bloß gegen ihn bestehen?“ Traigars Stimme klang mutlos.
„Wir finden einen Weg“, gab sich Gormen zuversichtlich.