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Die Kommissarin und Reinhard gingen ins Labor.

Dr. Jelzer vom Falschgelddezernat hielt ihnen einen langen mit chemischen und drucktechnischen Fachausdrücken gespickten Vortrag, der erneut in der Behauptung gipfelte, das Geld sei vermutlich im Ausland hergestellt worden.

„Die wenigen Spezialisten, die in unserem Lande für eine solche Arbeit in Frage kommen, sind uns genau bekannt“, meinte Jelzer. „Einige davon sitzen, andere gehen seit längerer Zeit einem weniger gefährlichen Beruf nach. Keiner der uns bekannten Leute wäre in der Lage, einen Bleichprozess dieser Art zu entwickeln. Ich neige der Ansicht zu, dass sich dahinter ein ausgekochtes Chemiker- und Druckerteam verbirgt. Das hier ist nicht das Produkt eines einzelnen. Daran sind auch mehr als drei oder vier Leute beteiligt.“

Reinhards Augen verengten sich. „Wollen Sie damit unterstellen, dass eine ausländische Macht unsere Währung zu unterhöhlen versucht?“

„Nein“, sagte Dr. Jelzer zögernd. „Ich gebe zu, dass ich zunächst an eine solche Möglichkeit gedacht habe, aber dann habe ich diese Theorie rasch fallen lassen. Man muss nicht einen Staat ruinieren, wenn man schnell reich werden will.“

„Es gibt einige Länder, mit denen wir aus prinzipiellen Erwägungen keinen Handel treiben. Diese wenigen Länder sind uns nicht gerade freundlich gesinnt. Ihnen wäre wohl jedes Mittel recht, uns Schwierigkeiten zu verursachen“, sagte Reinhard.

„Stimmt“, gab Dr. Jelzer zu, „aber die führenden Köpfe dieser Länder sind keine Utopisten. Sie wissen, dass wir einer groß angelegten Falschgeldschwemme notfalls durch die Ausgabe neu gestalteter Scheine begegnen könnten. Ich halte es für wahrscheinlicher, dass eine bislang unbekannte Organisation die falschen Scheine hat drucken lassen, um schnell und ohne viel schweißtreibende Arbeit reich zu werden.“

„He, kommt wieder auf den Teppich zurück!“, rief Bramberger. „Was sollen diese Spekulationen? Muss es unbedingt eine fremde Macht sein, die gleich unsrem Staat an den Kragen will? Was haltet ihr davon, dass es einfach ein paar Kriminelle sind, die sich zusammengetan haben, um ein richtig großes Ding zu starten? Wer so phantastische Blüten herstellen kann, kann das sicherlich mit vielen anderen Währungen auch. Nun testen sie einfach einmal den europäischen Markt.“

Dr. Jelzer nickte. „Richtig. Daher ist anzunehmen, dass man das Falschgeld zunächst einmal umtauschen wollte. Das heißt, es sollte durch verschiedene Kanäle in den normalen Geldumlauf gelangen.“

„Und einer dieser Kanäle sollte Alban Flehmig sein?“, fragt Reinhard. Er schaute Bramberger an. „Ausgerechnet ein prominenter Filmkritiker?“

Verbrechen zieht weite Kreise: Kommissarin Bramberger ermittelt

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