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Autosuggestionsformeln

Es ist zweckmäßig, dass man das, was man durch die Autosuggestion zu erreichen wünscht, in einen formelhaft

verkürzten Satz zusammenfasst und diesen Satz während der Übung ständig wiederholt. In der Folge sollte dieser Satz dann immer in der gleichen Form verwendet werden, so dass er in „Fleisch und Blut“ übergeht.

Aufbau der Suggestionsformeln

Für die Eingängigkeit eines solchen formelhaften Vorsatzes ist der sprachliche Aufbau von großer Bedeutung. Im nachstehenden werden wir uns daher in Anlehnung an die von Dr. med. et phil. Klaus Thomas in seinem Buch „Praxis der Selbsthypnose des Autogenen Trainings“ gegebenen Hinweise mit dem Aufbau solcher Vorsatzformeln näher befassen. Zum weiteren Eindringen in diesen Sachverhalt ist die Lektüre des vorgenannten Buches sehr zu empfehlen.

Wichtige Kriterien für die Erstellung von Autosuggestionsformeln

Die Vorsatzformeln sollten grundsätzlich möglichst positiv gehalten sein.

So sollte die Vorsatzformel nicht lauten:

„Ich bin nicht feige“, sondern „Ich bin mutig.“

Die Vorsatzformeln sollen einprägsam sein, also kurz, klangvoll und rhythmisch.

Besonders günstig ist es, wenn die Vorsatzformeln reimend sind, sie prägen sich dann besonders leicht und tief ein.

Ähnliches gilt auch für die Wiederholung konsonantischer Anlaute, also etwa:

„Lernen fällt leicht“ oder

„Schuppen schwinden“.

Dies ist ein Gesetz der „Eingängigkeit“, das Sie in der Dichtung und auch in der Werbung angewendet finden.

Formelverstärkung

Die Formeln sollten, wie oben schon angedeutet, emotional aufgeladen werden. Auch dies ist ein psychologisches Gesetz, das in der Werbung nicht von ungefähr Verwendung findet. So sollte es statt „Ich bin ganz sicher und frei“ besser heißen:

„Ich fühl‘ es voll Freude: ich bin ganz sicher und frei.“

Sehr wichtig ist, daß die Formel einen unzweideutigen Sinn hat. Sie darf nicht durch Verwendung im übertragenen Sinn an Eindeutigkeit verlieren, denn das Unterbewusstsein hält sich nicht an den übertragenen Sinn, sondern immer an den unmittelbaren, wörtlichen Sinn. Es nimmt gewissermaßen alles wörtlich. Oft ist es uns kaum mehr bewusst, dass wir etwas im übertragenem Sinn ausdrücken, was im wortwörtlichen Sinn etwas ganz anderes bedeutet. Solch ein doppeldeutiger Sinn liegt z.B in sehr deutlicher Form vor, wenn man sagt: „Ich stehe auf Schokolade“ (körperlich auf etwas stehen und im übertragenen Sinn etwas mögen).

Ehrhard F. Freitag gibt hierfür in seinem Buch „Kraftzentrum Unterbewusstsein“ ein typisches Beispiel. Eine Heilpraktiker-Anwärterin hatte sich mit Hilfe von Autosuggestion schnell ein profundes Wissen zugelegt, versagte dann aber völlig in der Prüfung, weil sie weitschweifig um die Dinge herumredete, statt konkret die Prüfungsfragen zu beantworten, was ihr nach ihrem Prüfungsstand durchaus möglich gewesen wäre. Des Rätsels Lösung fand sich später. Sie hatte sich im Vorfeld der Prüfung die Autosuggestion gegeben: „Ich lerne und behalte gut“. Für die Prüfung hätte sie formulieren müssen: „Ich antworte schnell, richtig und präzise“.

Formelgegenstand

Es versteht sich von selbst, dass die Formel realistisch sein muss und nichts Unmögliches zum Gegenstand haben darf. So kann ein Sechzigjähriger natürlich nicht die Formel: „Ich werde wieder zwanzig sein“ verwenden. Er würde sich am Ende wohl wie ein Zwanzigjähriger empfinden und verhalten, aber eben doch ein Sechzigjähriger bleiben.

Es kann nicht oft genug wiederholt werden, dass der Formelinhalt sehr eindringlich auf seine mögliche Tragweite vor der Anwendung überprüft werden muss. Wenn man sich etwa immer wieder über einen längeren Zeitraum die Autosuggestion ins Unterbewusste einpflanzt: „Ich werde mit 58 Jahren pensioniert“, dann wird das Unterbewusstsein dies vermutlich zustande bringen, aber möglicherweise über eine psychosomatische Krankheit oder einen Unfall, was sicher nicht gewollt ist.

Formelfindung

Zur Erstellung einer Vorsatzformel ist es zweckmäßig, zunächst einmal ausführlich schriftlich festzuhalten, wie das gewünschte Ziel aussehen soll, das vom Unterbewusstsein zu realisieren ist. Dies sollte sehr sorgsam über mehrere Tage oder gar Wochen erfolgen, damit man sich wirklich eindeutig über das Ziel, das anzusteuern ist, klar wird. Dann wird - ebenfalls schriftlich - in mehreren Etappen eine immer stärkere Verdichtung, also Verkürzung des Textes vorgenommen, bis er zum Schluss in einem möglichst kurzen prägnanten Satz zusammengeschmolzen ist, der dann wiederum in eine kurze Formel von drei oder vier Worten komprimiert wird. Diese Formel sollte dann nach den Kriterien, die im vorstehenden beschrieben wurden, überprüft und erforderlichenfalls verfeinert werden. All das ist in der Regel erst nach vielen Tagen und häufigem „Darüberschlafen“, sprich Beteiligung des Unterbewusstseins, optimal möglich.

Letzteres kann dadurch gefördert werden, dass man sich vor dem Einschlafen sehr bewusst die Beschreibung des Zieles einige Male laut durchliest und sich die Suggestion gibt, dass dieser Text tief ins Unterbewusstsein sinkt und das Unterbewusstsein eine entsprechende, ihm genehme Formel herauskristallisieren wird, und dass einem diese Formel irgendwann in den nächsten Tagen „einfallen“ wird.

Diese Suggestion muss vertrauensvoll erfolgen und voller Zuversicht in ihre Ausführung. Dann sollte man sich dem Schlaf zuwenden und keinen Gedanken mehr an die Angelegenheit verwenden. Da die entsprechende Eingebung vermutlich kurz nach dem Aufwachen oder während eines nächtlichen Erwachens erfolgen wird, sollte man sich am Nachttisch und im Bad jeweils Papier und Bleistift zurechtlegen, um diese Eingebung sofort notieren zu können.

Formelverkürzung zum Schlüsselwort

Eine besonders vorteilhafte Technik, die der Blitzsuggestion für Fälle, in denen man auf eine sehr schnelle Reaktion angewiesen ist, schließt sich an das vorgenannte Verfahren an.

Ausgehend von dem ursprünglichen Text, der ausführlich beschreibt, wird über drei oder vier Stufen schriftlich jeweils eine immer stärkere Verdichtung des Textes vorgenommen. Dabei wird von Anfang an der Text auf allen Verdichtungsstufen auswendig gelernt und eine Zeit lang autosuggestiv angewendet, also auch der ursprüngliche ungekürzte Text. Das Auswendigkönnen aller Texte, auch des ungekürzten Ausgangstextes muss dabei späterhin von Fall zu Fall immer wieder überprüft und ggf. aufgefrischt werden. Zum Schluss wird der letzte noch übriggebliebene Kernsatz zu einem Wort, einem Schlüsselwort, verdichtet. Dieses Wort, das als Sinnträger aus der Kernformel herauszuschälen ist, steht als Auslösewort für die Assoziationskette des ganzen ursprünglichen, ausführlichen Textes.

Sie haben dann die Möglichkeit, durch Denken oder Sprechen des Schlüsselwortes blitzschnell eine Autosuggestion durchzuführen, die annähernd die gleiche Wirkung hat, als hätten Sie für die Autosuggestion den ganzen ausführlichen Ausgangstext verwendet. Da der volle Text in Ihrem Unterbewusstsein verankert und fest mit dem Schlüsselwort verbunden ist, wird dieser Autosuggestionstext durch das auslösende Schlüsselwort automatisch in Ihrem Unterbewusstsein abgerufen und gewissermaßen blitzschnell reproduziert. Sie können so, von Anwesenden unbemerkt, mit nur einem Wort in kürzester Zeit eine sehr umfangreiche, detaillierte Autosuggestion durchführen.

Leitformeln

Die Leit- oder Kernformel muss fest in den Alltag eingebaut werden. Hierbei können die vorstehend beschriebenen Möglichkeiten wahrgenommen werden. Die Leitformel muss zu einem festen Teil des Tagesablaufes werden. Da eine so tief eingegrabene Formel nicht so leicht wieder auszulöschen ist, muss man sich natürlich der großen Verantwortung bei ihrer Erstellung und Verwendung bewusst sein. Der Text muss daher überaus sorgfältig ausgewählt und auf mögliche negative Wirkungen abgeklopft werden. Es dürfen nur solche Autosuggestions-Formeln Verwendung finden, die in ihrem Sinn eindeutig sind und niemandem schaden können.

Den zentralen Autosuggestions-Text sollte man sich auf dem Weg zur Arbeitsstätte, bei Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln, abends beim Spaziergang und beim Treppensteigen quasi „einhämmern“. Auch beim Warten auf ein Verkehrsmittel, im Wartezimmer des Arztes, beim Warten in Behörden usw. sollte man sie repetieren, um sie zu verinnerlichen. Man kann den ganzen Tagesablauf mit der zentralen Autosuggestions-Formel durchweben, indem man sie an möglichst viele Handlungsabläufe des Alltags anhängt, so dass sie sich selber automatisch immer wieder in Erinnerung ruft und bei den entsprechenden Handlungen im Unterbewusstsein mitschwingt.

Erfolg mit Autosuggestion

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