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Negative Fremdsuggestionen

Negativen Fremdsuggestionen sind wir insbesondere in der Familie und im Beruf, aber auch im Freundeskreis ausgesetzt. Ein trauriges Kapitel ist der Umstand, dass selbst Kinder und Schüler in einem sehr starken Maße mit negativen Suggestionen „bearbeitet“ werden.

Negative Suggestionen im Elternhaus

Die familiäre Erziehung ist leider ein weit verbreitetes Feld der Anwendung negativer Suggestionen. Das Drama beginnt im frühesten Lebensalter durch die Eltern, wenn es etwa heißt „Dummerchen“ oder noch konkreter „Du bist dumm“ oder „Du bist böse“. Gedankenlos wird das Kind als böse verurteilt, statt dass seine jeweilige Tat gerügt und gesagt wird: „In diesem Fall hast Du böse gehandelt.“ So wird das Kind als Person schlechthin abgeurteilt, wird als böse abgestempelt. Leider geschieht dies nicht nur aus Gedankenlosigkeit, sondern oft genug auch, um Ärger abzureagieren. Solche „Urteile“ haben die Konsequenzen einer Verurteilung, da sie von Autoritätspersonen, wie Eltern und Lehrern, ausgesprochen werden, zu denen das Kind gläubig aufsieht. Sie werden in vielen Fällen so lange wiederholt, bis das Kind sie selbst glaubt und sich entsprechend, nämlich böse verhält, womit sich der Kreis schließt und die verursachende Person sich bestätigt sieht.

Massive negative Suggestionen, denen insbesondere das Kleinkind hilflos ausgeliefert ist, gehören zu den stehenden Redewendungen vieler Eltern. So hört man immer wieder Formulierungen wie: „Das kannst Du nicht.“ - „Dafür bist Du zu klein.“ - „Du bis auch für nichts zu gebrauchen.“ - „Du taugst auch zu gar nichts.“ - „Du bist wirklich zu dumm.“ - „Nicht einmal das kannst Du.“ usw.

Bleibt anzumerken, dass bedauerlicherweise die älteren Geschwister hierbei oft auch nicht gerade zimperlich sind.

Solche Suggestionen, die vom Kind unbewusst in Autosuggestionen umgewandelt werden, wirken sich oft bis weit in das spätere Leben als Erwachsener in der bewusst oder unbewusst abwehrenden Einstellung aus: „Das kann ich nicht“, „Das schaffe ich nicht“, „Dazu reichen meine Fähigkeit nicht aus“ oder in ähnlichen erfolgsverhindernden Haltungen.

Negative Suggestionen in der Schule

Dann kommt die Zeit der Schule, die in dieser Hinsicht leider manches beizutragen hat. Viele hilflose Lehrer, die nur Wissen anbieten und keine Pädagogen sind, reagieren sich oft mit Bemerkungen ab, die als negative Suggestionen wirken. Da sind dann Aussprüche fällig wie: „An Dir ist Hopfen und Malz verloren“ - „Dich brauche ich ja nicht zu fragen, Du weißt es ja doch nicht“ - „Das begreift doch ein Blinder mit dem Krückstock“. Dabei schwingt dann unausgesprochen mit „nur Du nicht, Du bist selbst dazu zu dumm“. Oder: „Der einzige, der hier begabt ist, ist Franz“. Womit der Klasse vermittelt wird, dass alle anderen unbegabt sind. Diese Aussage wird dann nicht einmal auf das Fach bezogen, sondern bleibt allgemein gehalten, was bedeutet: unbegabt schlechthin.

Da es für ein Kind naturgemäß kaum möglich ist, sich gegen solche negativen Suggestionen zu wehren, wachsen dann Menschen heran, die später viele Jahre der Selbsterziehung brauchen, bis sie sich von den Folgen solch negativer „Erziehung“ wieder befreit haben, sofern ihnen dies überhaupt gelingt. Diesen Menschen kann die Autosuggestion helfen, sich möglichst schnell von solch einer Hypothek zu befreien und eine positive Entfaltung ihrer Persönlichkeit und ihres Lebens in Gang zu setzen.

Negative Suggestionen im Berufsleben

Im Berufsleben ist die negative Suggestion eine beliebte und weit verbreitete Methode von unqualifizierten Vorgesetzten, Mitarbeiter erst „am Boden zu zerstören“, um sie dann in ihrem Sinne wieder „aufzubauen“, nach der Erkenntnis, dass Menschen nach vorausgegangener Verunsicherung manipulierbarer werden. Es wird zunächst Unfähigkeit suggeriert, indem bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit Fehler und Versagen vorgeworfen werden, bis der Mitarbeiter selber glaubt, dass er unfähig ist. Wenn er erst soweit ist und sein Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein angeschlagen sind, dann wird er manipulierbar für einen solchen „Chef“ der schlechtesten Sorte. Die Angst als Nährboden weiterer negativer Suggestionen ist geboren und kann wachsen. Hellhörig geworden, werden von dem Mitarbeiter alle negativen Bemerkungen, die sonst an ihm abprallen würden, wie durch einen Verstärker in überdimensionierter Weise aufgenommen. Sie tragen zur weiteren Verunsicherung und Schwächung des Selbstbehauptungswillens bei. Auch hier gilt es, rechtzeitig mit abwehrenden, positiven Autosuggestionen gegenzusteuern.

In diesem Zusammenhang sei auch ein Beispiel aus einem nicht geringen Arsenal semantischer Techniken angeführt: Wenn ein sachlich berechtigter Hinweise auf Arbeitsüberlastung durch die Frage „Fühlen Sie sich überfordert?“ in einen psychologischen Angriff umgemünzt wird, dann dient auch das gezielt der Verunsicherung und der Schwächung des Selbstbehauptungswillens.

Negative Suggestionen im Freundeskreis

Es soll in diesem Zusammenhang nicht verschwiegen werden, dass selbst „gute Freunde“ von Fall zu Fall immer wieder versuchen, uns mit negativen Suggestionen zu beeinflussen, um ihre Interessen durchzusetzen. Uns allen sind Formulierungen geläufig wie: „Hab Dich nicht so.“ -“Das macht doch nichts.“ - „Einmal ist keinmal.“ - „Das machen doch alle.“ Insbesondere jungen Mädchen und Frauen wird in dieser Richtung einiges zugemutet, wenn sie gegen ihren Willen zu etwas gedrängt werden sollen.

In fruchtbaren Phasen, in denen in uns Neues zu reifen beginnt, in denen wir bereit werden, zu neuen Ufern aufzubrechen, kreativ etwas Neues zu entwickeln, unserer Sache aber noch nicht ganz sicher sind, sollten wir das Vorhaben zunächst unbedingt für uns behalten, bis die Pläne einen gewissen Reifegrad und damit eine gesunde Widerstandskraft erreicht haben, sonst werden sie mit ziemlicher Sicherheit in einer Flut von negativen Fremdsuggestionen im Keime erstickt. Von allen Seiten bekommt man dann zu hören: „Das geht doch nicht.“ - „Das schafftst Du nie.“ - „Das ist unmöglich.“ - „Das ist doch Spinnerei, mach lieber etwas Vernünftiges.“ - „Das geht mit Sicherheit schief.“ Auch hier heißt es, wachsam zu sein und negative Suggestionen zu erkennen, um sie abwehren oder neutralisieren zu können.

Negative Suggestionen in der Ehe

Ein weiteres Kapitel, auf das hier nicht tiefer eingegangen werden soll, das ich aber Ihrer Aufmerksamkeit empfehle, ist die Manipulation des Ehegatten durch negative Suggestionen, die gar nicht so selten vorkommt, wie man glauben sollte.

Negative Suggestionen im Krankheitsfall

Fatal im eigentlichen Sinn können Fremdsuggestionen bei Operationen sein, wenn Ärzte und Schwestern glauben, der Patient höre in der Narkose nichts, obwohl sie doch wissen müssten, dass das Unterbewusste auch im Schlaf, in der Hypnose, bei Bewusstlosigkeit, in der Narkose und selbst im Koma hellwach ist und jedes Wort aufnimmt. Bemerkungen wie: „Der kommt nicht durch.“ - „Der hat keine Chance mehr.“ - „Ein hoffnungsloser Fall.“(vielleicht auf etwas ganz anderes bezogen) können in einem kritischen Fall für einen sensiblen Patienten das Todesurteil sein, wenn sein Unterbewusstsein dieser Aussage Glauben schenkt. Es gehört schon ein ganz gehöriger Lebenswille, erhebliche Eigenständigkeit und starker Glaube an sich selbst dazu, um sich gegen eine solche Verurteilung zu behaupten.

Man sollte daher rechtzeitig vor einer Operation Autosuggestionen anwenden, die etwa wie folgt lauten können:

„Vor, während und nach der Operation werde ich mit meinem ganzen Sein, mit meinem Unterbewusstsein, meinem Bewusstsein, meinen Gemütskräften und meinem Körper aus voller Kraft alles tun, was für einen guten Ablauf der Operation und der anschließenden Genesung erforderlich ist, so dass alles wieder gut wird und ich keinen bleibenden Schaden davontrage, sondern ganz und gar gesunde.

Ich glaube ganz fest, ja ich weiß, dass ich die Operation gut überstehen und schnell wiederhergestellt sein werde. Ich bin optimistisch und zuversichtlich. Alle negativen Suggestionen, die im Krankenhaus und insbesondere während der Operation auf mich eindringen, prallen an mir ab wie Wasser von einer Ölhaut, lassen mich unbeeindruckt, bleiben ohne jede Wirkung.

Ich weiß, ich werde sehr viel schneller gesund, als von allen erwartet wird, und verlasse das Krankenhaus früher, als zu erwarten war. Meine Genesung wird so schnelle Fortschritte machen, dass alle staunen werden, sogar ich selbst.“

Negative Suggestionen in der Politik

Es würde den Rahmen dieses Buches sprengen, hier von dem weiten Feld gezielter, negativer Fremdsuggestionen in der Politik zur Erreichung eigener Ziele zu sprechen. Diese Art der Manipulation der Massen wird oft in geradezu faszinierender Virtuosität betrieben.

Erfolg mit Autosuggestion

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