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Wie man die Autosuggestion durch Einschaltung möglichst vieler Sinne in ihrer Wirkung verstärkt

Die Autosuggestion lässt sich verstärken, wenn mehrere Sinne zusätzliche Impulse in die entsprechende Richtung geben oder ganz allgemein die Suggestibilität erhöht wird.

Suggestive Verstärkung über das Ohr

Über das Ohr lassen sich die Autosuggestionen besonders gut verstärken. So sollte man, wenn möglich, den Suggestionstext laut oder halblaut sprechen, und zwar monoton, einschläfernd suggestiv.

Als klanglicher Hintergrund für Autosuggestionen eignet sich entspannende oder meditative Musik, und zwar möglichst solche von getragener und monotoner Tonführung, ohne besondere Höhen und Tiefen, insbesondere aber Largos aus der Barockmusik, wie sie auch für das Superlearning Verwendung finden. Im E.M.A. Verlag sind Disketten mit Alphawellen-Entspannungsmusik von Gomer Edwin Evens erschienen die ganz gezielt nach diesen Kriterien komponiert worden sind.

Suggestive Verstärkung über das Auge

Auch mit optischen Eindrücken lassen sich Autosuggestionen wirksam unterstützen. So sollte man die Zielvorstellung in knapper Formulierung - möglichst nur in ein, zwei Worten - auf dem Schreibtisch gut sichtbar aufstellen, so dass man bewusst oder unbewusst den Suggestionsimpuls immer wieder aufnimmt. Es ist zweckmäßig, eine solche Vorsatzformel oder ein solches Schlüsselwort auch an anderen Plätzen sichtbar anzubringen, so auf dem Nachttisch, am Rasierspiegel, auf der Innenseite der Kleiderschranktür und des Hängeschranks im Bad, auf Lesezeichen in Büchern oder in der Küche an entsprechenden Plätzen.

Jack London hat sehr ausführlich beschrieben, wie er sich mit solchen Zetteln, die er u.a. mit Wäscheklammern auf einer Leine aufhing und auch unter die Ränder von Spiegeln steckte, suggestive Selbstbefehle gegeben hat.

Suggestive Verstärkung über den Geruchssinn

Auch durch die Einschaltung des Geruchssinns lässt sich die Suggestibilität erhöhen, vor allem dann, wenn dies bei Autosuggestionen über einen längeren Zeitraum mit einem bestimmten, normalerweise kaum anzutreffenden Geruch geschieht. Dieser spezielle Geruch wird uns dann nach mehrmaliger Verwendung bei Autosuggestionen in der Art eines bedingten Reflexes unmittelbar in eine suggestive Stimmung versetzen. Geeignet sind auch Räucherkerzen, wie sie in ostasiatischen Tempeln Verwendung finden und auch bei uns zu kaufen sind. Aber selbstverständlich können hierfür auch andere Gerüche dienen. So ist überliefert, dass Schiller den Geruch von faulenden Äpfeln benutzte, um sich in eine produktive Schaffensstimmung zu versetzen, in der das Unterbewusstsein besonders zugänglich ist. Wichtig ist, dass man eine ganz bestimmte Art von Geruch immer wieder bei der Autosuggestion, und zwar nur bei der Autosuggestion, verwendet. Es sollten daher besondere, aus dem Rahmen fallende Gerüche sein, denn es ist uns natürlich nicht dienlich, wenn wir - ohne dass wir dies wollen - bei Wahrnehmung des Geruchs außerhalb unserer Wohnung in eine suggestive Stimmung verfallen.

Suggestive Verstärkung über den Tastsinn

Eine taktile Autosuggestion lässt sich erreichen, indem man kleine Kärtchen, auf denen die suggestive Zielvorstellung, das Schlüsselwort, vermerkt ist, in Anzügen, Kostümen, Jacken, Mänteln usw. in die Taschen legt, so dass beim Berühren der Kärtchen jeweils das entsprechende Bewusstseinsbild aufleuchtet und der gewünschte suggestive Impuls gegeben ist.

Außerdem sollten Sie diese Kärtchen dann im Tagesverlauf immer wieder einmal in die Hand nehmen und den Text bewusst lesen und verinnerlichen, um das Zielbild in Ihrer Vorstellung aufleben zu lassen.

Suggestive Verstärkung durch das räumliche Umfeld

Als wesentlicher Verstärker kann auch das räumliche Umfeld wirken, wenn die Autosuggestion immer wieder an demselben Platz durchgeführt wird und dieser Platz möglichst nicht für andere Zwecke benutzt wird, so dass er im Bewusstsein nicht mit anderen Inhalten besetzt ist, wie dies im religiösen Sinne etwa die Andachtsecke im Hause der Japaner war oder noch ist. Man kommt dann beim Betreten dieses Platzes, der mit den Erinnerungen an die Autosuggestionen behaftet ist, automatisch in eine entsprechende Stimmungslage und damit in eine hochgradige Autosuggestions-Bereitschaft. Man ist dann unbewusst ohne Anlaufverluste sofort auf die vorzunehmende Autosuggestion eingestellt.

Aus dem vorhergehenden ergibt sich, dass es zweckdienlich ist wenn man sich in seiner Wohnung oder in seinem Hause nach Möglichkeit eine kleine Andachts- oder Meditationsecke für die Autosuggestion einrichtet, in der man sich grundsätzlich nur zu diesen Zwecken aufhalten sollte. Dann wird sich der beschriebene Effekt schnell und nachhaltig einstellen.

Suggestive Verstärkung durch Bindung an bestimmte Uhrzeiten

Ein gleicher Effekt tritt ein, wenn die Autosuggestion zu immer derselben Zeit vorgenommen wird. Durch unsere innere Uhr, über die wir alle verfügen, erfolgt dann zu diesem Zeitpunkt eine automatische innere Einstellung auf die Autosuggestion, eine verstärkte Bereitschaft für ihre Durchführung.

Suggestive Wirkung von Kerze und Spiegel

Die Autosuggestion kann darüber hinaus zur weiteren Verstärkung unter quasi rituellen Umständen durchgeführt werden. Neben den schon beschriebenen Möglichkeiten der Suggestions-Verstärkung, d.h. Durchführung zu bestimmten Zeiten in einer Meditations- oder Andachtsecke bei feierlich getragener Hintergrundmusik unter Abbrennen von Räucherkerzen, sollte man sich vor allem die starken selbsthypnotischen Kräfte zunutze machen, die zum Tragen kommen, wenn man sich beim Sprechen der Autosuggestions-Texte in einem Spiegel, vor dem eine Kerze brennt, in die Augen sieht.

Zu diesem Zweck dunkle man den Raum möglichst weitgehend ab, stelle eine brennende Kerze zwischen sich und den Spiegel und blicke während der Autosuggestion über die Kerze so in den Spiegel, dass man in ihm die Kerzenflamme vor seinem Gesicht sieht. Sie werden sich wundern, wie sehr die sich daraus ergebende hypnotische Wirkung Ihre Autosuggestion verstärkt.