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Fußnoten:

1 Fr. Engels, Die Bakunisten an der Arbeit. Internationales aus dem »Volksstaat«, S. 20.

2 In den zwei ersten Wochen des Juni 1906 allein wurden folgende Lohnkämpfe geführt: bei den Buchdruckern in Petersburg, Moskau, Odessa, Minsk, Wilna, Saratow, Mogilew, Tambow um den Achtstundentag und die Sonntagsruhe; ein Generalstreik der Seeleute in Odessa, Nikolajew, Kertsch, Krim, Kaukasus, auf der Wolga-Flotte, in Kronstadt, in Warschau und Plock um die Anerkennung der Gewerkschaft und Freilassung der verhafteten Arbeiterdelegierten; bei den Hafenarbeitern in Saratow, Nikolajew, Zarizin, Archangel, Nischni-Nowgorod, Rybinsk. Die Bäcker streikten in Kijew, Archangel, Bialystock, Wilna, Odessa, Charkow, Brest-Litowsk, Radom, Tiflis; die Landarbeiter in den Distrikten Werchne-Dneprowsk, Borisowsk, Simferopol, in den Gouvernements Podolsk, Tula, Kursk, in den Distrikten Koslow, Lipowetz, in Finnland, im Gouvernement Kijew, im Jelissawetgrader Distrikt. In mehreren Städten streikten in dieser Periode gleichzeitig fast sämtliche Gewerbezweige, so in Saratow, Archangel, Kertsch, Krementschug. In Bachmut gab es einen Generalstreik der Kohlenarbeiter des ganzen Reviers. In anderen Städten ergriff die Lohnbewegung binnen der erwähnten zwei Wochen nacheinander alle Gewerbezweige, so in Kijew, Petersburg, Warschau, Moskau, im ganzen Rayon Ivanowo-Wosnesensk. Zweck der Streiks überall: Verkürzung der Arbeitszeit, Sonntagsruhe, Lohnforderungen. Die meisten Streiks verliefen siegreich. Es wird in den lokalen Berichten hervorgehoben, dass sie zum Teil Arbeiterschichten ergriffen, die sich zum ersten Male an einer Lohnbewegung beteiligten.

3 Es beruht deshalb auf einem tatsächlichen Irrtum, wenn die Genossin Roland-Holst in der Vorrede zur russischen Ausgabe Ihres Buches über den Massenstreik meint: »Das Proletariat (in Rußland) war, fast seit dem Aufkommen der Großindustrie, mit dem Massenstreik vertraut geworden, aus dem einfachen Grunde, weil partielle Streiks sich unter dem politischen Drucke des Absolutismus unmöglich erwiesen.« (S. »Neue Zeit« Nr. 33, 1906.) Das Umgekehrte war vielmehr der Fall. So sagte auch der Berichterstatter des Petersburger Gewerkschaftskartells auf der zweiten Konferenz der russischen Gewerkschaften im Februar 1906 eingangs seines Referats: »Bei der Zusammensetzung der Konferenz, die ich hier vor mir sehe, habe ich nicht nötig, erst hervorzuheben, dß unsere Gewerkschaftsbewegung nicht etwa von der »liberalen« Periode des Fürsten Swiatopolk-Mirski (im Jahre 1904. R. L.) oder vom 22. Januar herrührt, wie manche zu behaupten versuchen. Die gewerkschaftliche Bewegung hat viel tiefere Wurzeln, sie ist unzertrennlich verknüpft mit der ganzen Vergangenheit unserer Arbeiterbewegung. Unsere Gewerkschaften sind bloß neue Organisationsformen zur Leitung jenes ökonomischen Kampfes, den das russische Proletariat bereits Jahrzehnte lang führt. Ohne uns weit in die Geschichte zu vertiefen, darf man wohl sagen, dß der ökonomische Kampf der Petersburger Arbeiter mehr oder weniger organisierte Formen annimmt seit den denkwürdigen Streiks der Jahre 1896 und 1897. Die Leitung dieses Kampfes wird, glücklich kombiniert mit der Leitung des politischen Kampfes, Sache jener sozialdemokratischen Organisation, die der »Petersburger Verein des Kampfes um die Befreiung der Arbeiterklasse« hieß, und die sich nach der Konferenz im März 1898 in das »Petersburger Komitee der russischen sozialdemokratischen Arbeiterpartei« verwandelte. Es wird ein kompliziertes System der Fabrik-, Bezirks- und Vorstadt-Organisationen geschaffen, welches die Zentrale durch unzählige Fäden mit den Arbeitermassen verknüpft und es ihr ermöglicht, auf alle Bedürfnisse der Arbeiterschaft durch Flugschriften zu reagieren. Es wird die Möglichkeit geschaffen, die Streiks zu unterstützen und zu leiten.«

Gesammelte Werke (Über 150 Titel in einem Band)

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