Читать книгу Heilen mit Seelencodes - Roswitha Stark - Страница 6
ОглавлениеVorwort
„Was du mit geschlossenen Augen siehst, das zählt.“
Lame Deer
Es war Ende März 2009. Ich saß im Flugzeug auf der Heimreise von Sizilien, wo ich eine Woche Urlaub mit mehr oder weniger schlechtem Wetter und Vorfreude auf zu Hause verbracht hatte. Einigermaßen müde blätterte ich ziemlich abwesend und unbeeindruckt von dem, was im Flugzeug um mich herum geschah, in einer Zeitschrift. Es herrschte eine ruhige Atmosphäre und etliche Mitreisende dösten auf ihren Sitzen. Nichts Besonderes also. Bis darauf, dass sich mein Mann, der neben mir saß, immer wieder zu einem italienisch sprechenden Paar auf den Sitzen hinter uns umdrehte, was ich zunächst gar nicht bemerkte. Bis er mich am Ellbogen anstupste und nahe an mein Ohr gebeugt flüsterte: „Der Frau hinter uns geht es ganz schlecht, die scheint Flugangst zu haben.“ Ehrlich gesagt hatte ich überhaupt keine Lust, aus meiner Versenkung aufzutauchen und mich um das Problem dieser Frau zu kümmern oder sie gar mit meinen rudimentären Italienischkenntnissen anzusprechen. Ich redete mich in Gedanken darauf hinaus, dass das Universum schon wisse, welcher Lerneffekt jetzt bei ihr dran sei, sank noch ein bisschen tiefer in meinen Sitz und las weiter in meiner Zeitschrift – zumindest versuchte ich das.
Leider gab aber mein Mann keine Ruhe. Er drehte sich immer wieder um und stupste mich mit einem „Hast du denn keine Kügelchen dabei, die kriegt ja gar keine Luft mehr!“ an. Nein, ich hatte absichtlich keine homöopathischen Mittel mit auf die Reise genommen, weil ich dachte, wenn etwas sein sollte, dann würden wir das energetisch behandeln. Gleichwohl riskierte ich einen schrägen, bewegungslosen Blick nach hinten und sah, dass sich die Frau angstvoll an ihren Mann gelehnt hatte und wirklich ziemlich fertig war. Meine Lust, mich zu kümmern, wurde dadurch keinen Deut größer und ich hoffte, durch weiteres Ignorieren würde sich das Problem schon irgendwie lösen. Sollte sich doch der Kapitän oder sonst irgendjemand kümmern, der zuständig war. Schließlich hatte ich Urlaub. Sie ahnen es schon, ich bekam keine Ruhe. Nach einem nochmaligen „Kannst du denn wirklich nichts tun, der geht es so schlecht!“ von Seiten meines Mannes gab ich widerstrebend und allmählich meine Verdrängungsstrategie auf und begriff, dass meine Seelenbegleiterchen meinten, ich hätte sehr wohl etwas mit der Angstattacke dieser Italienerin zu tun. Ja, ja, sonst wäre sie ja wohl nicht direkt hinter mir gesessen. Okay, ich verstehe, dachte ich, ich soll wohl doch etwas tun. Meine Lust aufzustehen, mit meinem Ein-Semester-Volkshochschulitalienisch die Frau anzusprechen, ob ich ihr irgendwie helfen könne, ich sei eine Geistheilerin oder so etwas ähnlich Abstruses ... Nee, das mochte ich nicht! So schloss ich einfach seufzend meine Augen, wohl wissend, jetzt am Zuge zu sein und tat – gar nichts!
Aber es geschah etwas und zwar ganz viel! Ich sah oder besser fühlte, wie eine Kugel aus feinen blauen Linien über mein Scheitelchakra in meinen Kopf hineinglitt und tiefer Richtung Hals sank – es sah aus wie das Magnetliniengitternetz, das um die Erde herum verläuft. Als Nächstes floss eine liegende Acht in Magentarot durch meinen Körper hindurch, dann eine weiße Kreisfläche – und viele weitere Formen und Farben füllten von oben nach unten meinen ganzen Körper aus. Alle Farben des Regenbogens fanden sich darin wieder. So ging es weiter, ich beobachtete das faszinierende bunte Formengeschehen äußerlich wie im Halbschlaf und dennoch innerlich sehr bewusst. Ich spürte ein Vibrieren im Körper, die Formen und Farben fühlten sich an wie elektrisierend bewegt. Wenn eine Form-Farbe in Richtung Füße meinen Körper verließ, kam schon wieder die nächste über meinen Kopf herein und bewegte sich sachte nach unten weiter. So überließ ich mich ganz diesem Fließen, bis ich bemerkte, dass keine neue Farbe oder Form mehr hereinkam, nur noch ein flächiges ruhiges Weiß. Intuitiv wusste ich: „Jetzt ist es vorbei“, und ich öffnete meine Augen. Das Erste, was ich sah, war der erstaunte Blick meines Mannes. Ich antwortete auf sein „Hast du das gemacht?“ mit einem fragenden „Was denn?“. Ich hatte ja außer meinen inneren Bildern nichts mitbekommen, drehte mich jetzt aber unauffällig um und warf einen Blick auf die Sitze hinter mir. Die Frau, die seit über einer halben Stunde vor Angst keine Luft mehr bekommen hatte, saß entspannt neben ihrem Mann, sie unterhielten sich angeregt, und die Frau lachte sogar. Wow! Ich hatte wirklich nichts „gemacht“ und es war dennoch etwas sehr Wirksames „geschehen“. Irgendwie hatten die Formen und Farben und wohl auch die Tatsache, dass ich NICHTS GEMACHT hatte, mit der „Heilung“ dieser Frau zu tun! Ich war meinen Geisthelferchen sehr dankbar, dass sie mir dieses gezeigt hatten, und versprach, etwas aus diesem Erlebnis zu lernen und in meine Arbeit zu integrieren. Ich habe seitdem viele Experimente mit dem intuitiven Einsatz von Farben, Formen, Zahlen und auch Worten in der Heilarbeit gemacht, und die Resultate waren wirklich erstaunlich. Gerade indem wir „NICHTS WOLLEN“ bzw. einfach „GESCHEHEN LASSEN“, geben wir den Weg für die Art der Heilung frei, die im individuellen Fall die passendste ist.
In diesem Buch möchte ich Sie Schritt für Schritt anleiten, sich komplett Ihrer Intuition zu überlassen und darauf zu vertrauen, dass die richtigen Bilder kommen, wenn Sie nur einfach einen Schritt zur Seite treten. Auf dem Weg dorthin gibt es aber noch viele Zwischenstationen, bei denen Sie auf etwas „materiellere“ Art üben können, über Formen, Zahlen, Buchstaben oder Farben mit Ihrer Seele zu kommunizieren. So lange, bis Sie einfach nur noch vertrauen und intuitiv das Richtige geschehen lassen!
Viel Freude damit!
Neusäß, im April 2012