Читать книгу Heilen mit Seelencodes - Roswitha Stark - Страница 9
ОглавлениеWas sind Codes?
Schon vor Urzeiten versuchte der Mensch, Codes – bestimmte verschlüsselte Zeichen in seiner Umwelt – zu „knacken“, um zu überleben: wenn er Spuren und Signale las und interpretierte, zum Beispiel von wilden Tieren in seiner Nähe, die ihm gefährlich werden konnten, oder von giftigen Pflanzen, die er lieber nicht ernten sollte. Er schloss aufgrund der Anwesenheit bestimmter Bewuchsformen auf überlebenswichtige Wasserquellen und vom Stand der Sonne und der Gestirne auf den richtigen Weg für seine Sippe. Aus Indianerfilmen kennen wir die kundigen Fährtenleser, und als Krimi-Fan beobachte ich jedes Mal wieder mit schauriger Faszination, wie Kommissar X und Pathologe Y die Puzzleteile zur Klärung eines Mordfalles zusammenfügen und vom kleinsten Teilchen auf die größeren Zusammenhänge schließen. In der Evolution haben sich über die Zeiten hinweg auch eine Vielzahl verschiedenster Codes und Kommunikationsformen in der Tier- und Pflanzenwelt und zwischen kleinen und kleinsten Organismen entwickelt; denken wir nur an die wunderbaren Laute der Delfine und Wale. In diese Welt hat der Mensch, obwohl er doch schon so lange auf dieser Erde lebt, noch immer keinen wirklich umfassenden Einblick.
Ein Code ist nichts anderes als ein „Bild“ in einer Welt, die wiederum – scheinbar und aus den begrenzten Möglichkeiten unserer äußeren Sinneswahrnehmung heraus betrachtet – aus nichts anderem als aus einer Vielzahl verschiedener Formen und Bilder besteht. Ein Bild allerdings, dem in der Regel eine bestimmte Bedeutung zugewiesen wird, sonst könnte es nicht „gelesen“ bzw. interpretiert und verstanden werden. Es ist eben ein Unterschied, ob der Urmensch die Spuren im Sand als die eines Jaguars oder als die einer Antilope liest. Je nach Interpretation wird er darauf reagiert haben – mit einer angemessenen und für ihn förderlichen oder mit einer unangemessenen und für ihn nicht eben zuträglichen Reaktion.
Jedes „Lebewesen“ spricht seine eigene Sprache …
Jedem Code liegt eine bestimmte Art von „Vereinbarung“ zugrunde, darüber, wie er verschlüsselt ist bzw. vom wem oder welcher Gruppe er (mehr oder weniger leicht) wieder entschlüsselt werden kann. Wenn ein Kleinkind vor sich hin brabbelt, weiß es möglicherweise, was es gerade seinem Teddybär erklären möchte. Wir Erwachsenen haben jedoch mangels „Entschlüsselungsmöglichkeit“ bzw. „Bedeutungsvereinbarung“ hier keinen Zugang (glücklicherweise – so können das Kind und sein Teddy viele Geheimnisse teilen!). Codes haben den Zweck des Informationsaustausches; in der Regel müssen wir jedoch dabei bestimmte Zeichen benutzen und uns gegenseitig beibringen, was diese bedeuten sollen, um eine gemeinsame Verständnisebene herzustellen. Als „Bedeutungsträger“ benutzen wir eine Vielzahl von Formen, wie zum Beispiel Buchstaben und Buchstabenkombinationen, Wörter, Sätze, Zahlen, Symbole, Icons usw. Sind diese Codes sowohl Sender als auch Empfänger bekannt, das heißt, haben beide Seiten deren „Bedeutung“ zu irgendeinem Zeitpunkt erlernt, dann bestehen gute Chancen, dass daraus ein sinnvolles Verhalten bzw. eine sinnvolle Handlung entsteht. Wenn der Fährtenleser die Spur richtig gelesen hat, hat er das Wild wohl finden können und die Chance auf eine leckere Mahlzeit gehabt; las er die Spur jedoch falsch, konnte er plötzlich vor einem Puma stehen … Mit der Sprache bzw. dem Verständnis für andere Arten von Codierungen, wie z. B. Verkehrsschilder, geht es uns Menschen nicht anders. Wir haben zwar gelernt, was diese bedeuten sollen, wissen aber einerseits nicht alles und missinterpretieren andererseits auch vieles, was der Sender gar nicht so gemeint hat.
Fährte moderner Zeiten: Reifenspur eines Proviantjeeps in der Wüste Wadi Rum, Jordanien.