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Einmal im Leben – Daniel entdeckt die Liebe Karola Sakotnik

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Daniel war ein kleiner Junge, ungefähr acht Jahre alt. Er hatte viel Zeit seines jungen Lebens im Krankenhaus verbracht. Das war nicht leicht für seine Eltern. Sie konnten nur sehr schwer mit seiner Krankheit, einer zystischen Fibrose, umgehen. Wenn er zu Hause war, war er daher oft allein, saß allein in seinem Zimmer und sah fern. Eines Tages lief ein furchtbarer Horrorfilm mit einem maskierten Clown. Seither hatte Daniel große Angst vor Clowns.

Daniel gefiel es im Krankenhaus. Die Krankenschwestern und Pfleger waren seine Freunde, ihm war nicht langweilig und es war immer jemand da. Aber eines Tages veränderte sich seine Welt. Clowns kamen zu Besuch auf seine Station. Daniel schrie bei unserem Anblick verzweifelt auf, zu Tode erschreckt. Er war davon überzeugt, dass jetzt die gute Zeit, die er im Krankenhaus gehabt hatte, für immer vorbei war.

Wir verstanden seine Reaktion nicht. Was war mit dem armen Jungen los? Die Krankenschwester stürmte direkt auf uns zu. Äußerlich ruhig, aber bestimmt zog sie uns aus seinem Blickfeld: »Es tut mir leid, dass ich es Ihnen nicht gesagt habe – er hat riesige Angst vor Clowns.« Und sie erzählte uns von dem Film. Nun war uns klar, warum er sich so verhalten hatte.

Wir nahmen unsere roten Nasen ab und versuchten, wieder in Daniels Zimmer zu gehen. Die Krankenschwester begleitete uns. Sie nahm Daniel in den Arm und bat uns stillzustehen. Dann kamen sie langsam auf uns zu. Da standen nun zwei Clowns, ohne ihre roten Nasen, und fühlten sich vollkommen nackt. Wir waren ein bisschen eingeschüchtert. Dann begannen wir zu improvisieren und zu singen, um die Situation zu beruhigen.

Daniel wollte nicht näher kommen, aber er hörte auf zu weinen. Jede Woche kamen wir wieder. Nach sechs Wochen sagte Daniel der Schwester, dass wir näher kommen sollten, er wollte uns berühren. Wir waren aufgeregt. Ich, Dr. Plurbs, fing an zu zittern, als er näher kam, immer noch in den Armen seiner Krankenschwester. Er beruhigte mich mit leiser Stimme, lächelte mich an und sagte mir, dass nichts passieren würde, während er meinen Arm berührte.

Das war der Beginn einer engen Freundschaft, die eines Tages in einem Heiratsantrag gipfelte. Da ich dreißig Jahre älter war als er, sagte ich ihm, dass er noch zu jung sei, aber ich musste versprechen, dass ich warten würde, bis er achtzehn sei. Er erreichte dieses Alter nicht, aber ich erinnere mich in Liebe an meinen Fast-Ehemann.

Kleine Wunder

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