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Die letzte Zuflucht

Roman von

Rotraut Mielke

Zur Autorin:

Rotraut Mielkes bevorzugtes Genre sind locker geschriebene Geschichten mit viel Humor. Doch sie kann auch anders.

‚Die letzte Zuflucht‘, ihr sechster Roman, ist ein Thriller, bei dem sich die Spannung von Seite zu Seite steigert und das Ende nicht vorhersehbar ist.

Die gebürtige Frankfurterin lebt in Friedberg/Hessen.

Weitere Bücher von Rotraut Mielke:

Rentner-WG

Rentner-Disco

Herrengolf und andere Irrtümer

Windstärke 4 mit leichter Dünung

Das blutige Buch

(unter Pseudonym Sam R. Milekey)

Mehr Informationen finden Sie unter www.Rotraut-Mielke.de

Impressum:

Texte: Rotraut Mielke

Titelfoto: Peter Brandt

Lektorat: Ute Hamann

Die Handlung dieses Romans sowie alle Personen, die darin vorkommen, sind frei erfunden. Etwaige Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Personen oder Vorkommnissen wären rein zufällig.

St. Pierre & Miquelon ist eine Inselgruppe in der Nähe von Neufundland. Auch hier wären etwaige Ähnlichkeiten mit örtlichen Gegebenheiten rein zufällig.

1.

Das Boot hatte keine Positionslichter gesetzt. Nur das Motorengeräusch verriet, dass es sich der Insel näherte. In einen schweren, dunklen Umhang gehüllt hatte die Frau am Ufer ausgeharrt. Als das Geräusch lauter wurde, stand sie auf. Sie entzündete eine Sturmlampe, hob sie hoch und schwenkte sie hin und her. Sofort wurde der Motor gedrosselt, und das Boot hielt auf sie zu. Dann erstarb das Geräusch. Es war nichts zu hören außer dem leisen Klatschen des Wassers. Die Frau stellte die Lampe auf einem Felsen ab und ließ sich auf den schmalen Streifen Sand hinuntergleiten, der die Klippe vom Meer trennte.

„Hallo?“ Die Männerstimme klang gedämpft.

„Hier!“, antwortete sie ebenso leise.

Knirschend schob sich der Rumpf des Bootes auf den Sand, und ein Mann sprang heraus. Mit schweren Schritten kam er auf sie zu. Erst als er direkt vor ihr stand, knipste er eine Taschenlampe an. „Ein Mann und eine Frau.“

Sie drehte sich weg, damit der Lichtstrahl nicht ihr Gesicht traf. „Ja, richtig.“

„Wie immer?“, fragte er und streckte fordernd die Hand aus.

Sie gab ihm einen gut gefüllten Umschlag. „Beeilt euch!“

Er prüfte den Inhalt und nickte zufrieden. Dann stieß er einen leisen Pfiff aus. Nacheinander kletterten zwei Gestalten aus dem Boot. Jede trug eine Tasche bei sich.

„Ein bisschen schneller! Ich hab noch einen langen Rückweg.“ Ungeduldig schaute der Mann zu, wie die beiden ans Ufer wateten.

Die Frau half ihnen auf den Felsen hinauf. Dann hob sie die Hand. „Bis bald!“

Der Mann drehte sich um und verschwand. Kurz darauf wurde der Motor angelassen. Sofort verschluckte die Dunkelheit die Umrisse des Bootes. Dann war es wieder still.

Reglos standen die beiden Menschen da, ihre Taschen umklammert. Die Frau trat näher an sie heran. „Das muss sein“, murmelte sie, während sie die Ankömmlinge von oben bis unten abtastete.

„In Ordnung.“

„Wo sind wir hier?“, flüsterte der Mann.

„Sie sind auf französischem Hoheitsgebiet“, kam die Antwort.

Die Frau stellte die Sturmlampe in eine vom Meer ausgewaschene Höhlung und drehte an einem Knopf. Das Licht erlosch. Aus ihrer Tasche holte sie eine starke Taschenlampe und richtete den Lichtkegel auf die unebene Grasfläche vor sich. „Wir haben einen langen Fußweg vor uns. Passen Sie auf, dass Sie nicht stolpern.“

Ohne eine Antwort abzuwarten wandte sie sich zum Gehen.

Die letzte Zuflucht

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