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Besondere Kosenamen, die nicht jeder verwendet – samt Erklärungen

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Wie erwähnt, gibt es bei der Verwendung von Kosewörtern im Grunde keine Einschränkungen durch Geschmack, gesellschaftliche Regeln oder Tabus. Das hat damit zu tun, dass diese Ausdrücke von höchst privater Natur sind und sie niemandem zu Ohren kommen, außer den Liebenden, die sie verwenden. Unter den Kosenamen der Befragung sind daher einige, die es wert sind, hervorgehoben zu werden, weil sie sich von der Mehrheit der Kosewörter abheben. Diese besonderen Ausdrücke lassen sich in zwei allgemeine Gruppen einteilen: Kosewörter, die besonders positiv und liebevoll sind und so die Angesprochenen massiv aufwerten, und Kosewörter, die an sich negative Merkmale des Partners/der Partnerin charakterisieren und dennoch akzeptierter Teil der Kommunikation zwischen diesen sind.

Die folgende Liste stellt eine Auswahl aus dem Fundus der besonderen Kosewörter dar, die bei der Befragung eingesendet wurden. Sie werden genau so abgedruckt, wie sie im Fragebogen vorkommen. Alle nachfolgend genannten Kosewörter und Erklärungen sind keine Erfindung des Autors. Sollte einem das eine oder andere ungewöhnlich vorkommen, dann sei daran erinnert, dass im Bereich der Kosewörter alles möglich ist. Deswegen werden auch die Erklärungen wiedergegeben, die zeigen, dass es die ungewöhnlichsten Geschichten gibt, wie Kosewörter zustande kommen.

Kosewörter, die besonders positiv und liebevoll sind und so die Angesprochenen massiv aufwerten




Kosewörter, die an sich negative Merkmale des Partners/der Partnerin charakterisieren und dennoch akzeptierter Teil der Kommunikation zwischen diesen sind.



Bemerkenswert ist, dass es nicht wenige Kosenamen gibt, die auf offensichtliche Mängel des Partners abzielen und anscheinend trotzdem akzeptiert werden: Dazu gehört der eindeutig zu kleine Penis (Zwergi, Pimpi), die mangelnde Körpergröße (Gnomi < Gnom/Zwerg), die Übergewichtigkeit bei gleichzeitiger starker Kurzsichtigkeit (dicker Uhu), schlechter Mundgeruch in der Früh (Sumpfschnecke), das häufige Furzen (Böhnchen) oder die übertriebene Pedanterie des Partners (Bitz) usw. Während es bei der Kombination Hottie/Pornostar klar ist, was für die Partnerschaft wichtig ist, zeigt erst die mitgelieferte Erklärung, was hinter der scheinbar harmlosen Kosenamen-Kombination Hase bzw. Mr. Hase/Hasi in Wirklichkeit steckt: »Einfach, weil wir’s wie die Karnickel treiben.« Dass sich ein Paar Muschimaus (Freund zu Freundin) und Hodenbär (Freundin zu Freund) nennt, ist sicherlich auch nicht alltäglich. Beziehungen, in denen von vornherein ein erhöhtes Maß an gegenseitiger Angriffslust üblich ist, sind anscheinend durch abwertende Kosewörter markiert. Das in der Befragung eindeutigste Beispiel dafür ist Gacki/Gackili sowie verschiedene Abwandlungen davon.

Vermutlich sind derartige Sprachverhaltensweisen in die Gruppe der »rituellen Beschimpfungen« einzuordnen, die es in zahlreichen Sprachkulturen gibt. Die Verwendung stark abwertender, emotioneller Wörter ist unter Umständen eine Art spiegelverkehrter Liebesbeweis, weil die negativen Aspekte der Beschimpfung nicht ernst genommen werden.

Die Hitparade der kuriosesten Kosewörter

Die folgende Liste ist eine Aufstellung der ungewöhnlichsten Kosenamen (positiv oder negativ), die von den TeilnehmerInnen der Befragung eingeschickt wurden und nur vereinzelt vorkommen: Äffchen, Ankie-Pankie, Ankie-Spankie, Augenstern, Batzi, bbi, Biz, Blödian (liebevoll), Blume, Bobal, Böhnchen, Bongo, Brösi, Bussinator, Chaos, Citymouse, Cookie, Countrymouse, Croco, Crudl, dicker Uhu, Eidechsi, einfach nur Mann, Fufu, Furzi, Gacki, Gackili, Gladiator, Gnomi, Grumpy, Gügsi, Hamst, Held, Herr Bebi, Herr Schlumsi, Herrli, Hetscherlfuchsi, Hirschlein, Hottie, Inimioara, Käfer, Knofi, Knuffi, Knusper, Knutsi, Krümelmonster, Kugelchen, Kummel, Küssiges, Magic, Marili, Marzipanprinzessin, Maunz, Meister, Micutu, Mini, Minkle, Minkleberry, Missy, Momolito, Muckelchen, Mudl, Murml, My dear, Omry, Otterchen, Otterhaxi, Otterwarzi, Otterbär, Piki, Pimpi, Pinky, Pipi, Piupiu, Pli, Poli, Pommel, Pompom, Poppa, Pornostar, Puisor, Punki, Pupil, Pupsi, Purpl, Quirla, Quirlo, Raupi, Schamina, Scheißerl, Schlafmützchen, Schmoarndi, Schmusehomobär, Schmusipuh, Schnanni, Schnauni, Schnaunimau, Schnu, Schnubbel, Schnuppsibuppsi, Schnupsi, Schnüsi, Schnutzi, Schnuyou, schoafe Katz, Schwuliwurm, Shadzz, Smelly, Snooze, Soare, Sprozzi, Stinky, Strichi, Sumpfschnecke, Tussi, Ütt, Viato, Weibi, Werbärchen, Wurmi, Zuckerpuppe, Zuckerschnitte, Zwergi, Zwetschgerlspeck.

Damit steht den geschätzten Leserinnen und Lesern ein reiches Reservoir an Kosewörtern zur Verfügung, mit dem sie ihre Liebsten überraschen können. Es soll ja nicht so sein, dass nur Sie vom Lesen dieses Buches etwas haben!

Die Herzenswörter der Österreicher

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