Читать книгу Der Bauer in der Au - Rudolf Stratz - Страница 5
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ОглавлениеDrei Tage rief der Kuckuck — vom Frührot über den Loferer Bergen bis zum Bluthimmel abends drüben über dem Chiemgau, drei blaue Maientage hindurch, bis sie unten, auf dem Friedhof in Pittenham, den Vogl-Bauern begruben.
Den goldenen Strahlenreif über dem Haupt, sah die schmerzhafte Mutter Gottes von dem Ehrenmal mit den vielen Namen der gefallenen Weltkrieger auf das Gewimmel schwarzer Röcke und blosser, wetterbrauner Köpfe zwischen den Leichensteinen. Im Frühlingswind bewegten sich leise die langen, schwarzen Bänder an den goldgestickten Tellerhüten der Frauen. Ein Halbkreis von Vereinsfahnen ragte in schweren, hängenden, bunten Falten über die Menschen und die Kreuze.
Der Flori Vogl stand mit seinen Brüdern und Schwestern vorn am Grab und hörte die Reden. Schön sprach er, als Letzter, der Herr Hauptlehrer Wiedemann im Namen der Gemeinde. Ein vorbildlicher Bauer für unser Volk der Berge, vom alten Schrot und Korn, dem neuen Wesen abhold. Karg hat er sich zeitlebens freilich gegeben, der Lorenz Vogl. Viel Reden war nicht seine Sach! Er hat lieber geschafft, streng mit sich und streng mit den andern. Nun geh heim, Vogl! Du hast’s vollbracht!
Der letzte Segen. Das Kollern der Schollen. Jetzt war’s zu End’! Der Florian Vogl, der neue Bauer in der Au, schüttelte überalhin Hände. Er stand da, sechs Fuss hoch, jung und hager und sehnig, mit seinem dunkeläugigen, schnurrbärtigen, verwegenen Raubvogelkopf — fremdartig jetzt — auch sich selbst — in dem ungewohnten schwarzen Rock und dem hohen schwarzen Hut. Auf dem Platz vor dem Alten Wirt wartete sein Leiterwagen mit eingenagelten Sitzbänken. Er stieg auf und griff nach den Zügeln der beiden starken Gäule, die sonst in den Bergen die Holzfuhren zogen. Neben und hinter ihm sassen die Brüder, Donat, der Hochwürdige in schwarzem Priesterrock, und der blasse Simon, und die Schwestern, die Heissin von Walching und die Ametsrainerin von Egg, und ihre Männer und die Jüngste, die Leni, die Pfarrersköchin, und im Wagenrasseln rief die Zenz, die frische, blühende, junge Bäuerin vom Chiemsee, ihrem Bruder ins Ohr:
„Kommst fei’ in die strengste Zeit jetzt, im Sommer, Flori — wo du eh’ von nix was weisst!“
„Kann i dafür, dass mich der Vater in nix eingeweiht hat?“ Der Bauer scheuchte mit einem Peitschenschmitz eine Rossmucke vom Pferdehals. „Er hat ja wochenlang kein Sterbenswörtl gered’t!“
„Ja — meinst denn, mit mir?“ rief hinter ihm der Simon.
„Dass i da lieber auf d’ Jagd gegangen bin — soll i epper dastehn wie ein Depp, wann der Vater alles selber macht?“
„Und er hat’s nimmer alles selber machen können!“ bestätigte von hinten der Simon. „Gerad’, was sie mögen, haben s’ g’trieben, auf dem Hof — die Leuť!“
„Und dir war’s recht, und du bist halt zur nächsten Fahnenweih’ und zum Platteln gefahren!“ sprach die rotbäckige Heissin von Walching. „Da is er überal bekannt — der schöne Flori — im Land! — Na . . . ein sauberer Bursch bist freili’ . . . Aber jetzt derfst schaug’n, dass du wieder a Ordnung in der Au schaffst!“
„Vogl! A Karten für di!“
Der Postbote, der sein Rad aufwärtsschob, reichte dem Bauern eine Postkarte hinauf. Der hielt sie, die Zügel in der Linken, vor die stählernen Augen.
„Ausg’schamter Gloifi!“ sprach er. „Der neue Senn, der morgen einstehn sollť, sagt auf.“ Und er las die letzten Krakelfüsse. „ . . . Und nähme ich lieber disse Stellung in München als Beifahrer beim Lastauto an. Es griesst Ihr lieber Mooslechner Xaver.“
„Der hat g’spannt, dass der Vater tot is und a neuer Herr kimmt!“ rief die Leni. Der Florian Vogl warf die Karte aus dem Wagen.
„Sakra! Sakra! Und nächster Tag’ muss das Vieh auf die Alm!“ Er stieg vor seinem Hof ab. Er hing in seiner Kammer oben den schwarzen Rock in das Kastl. Er trat, wieder Bauer, in Joppe und nackten Knieen und Wadenstutzen, allein in das Arbeitszimmer seines Vaters. Er setzte sich an das Pult. Es war ein Glück, dass sie gleich nach dem Tod des Alten das Versteck seiner Schlüssel, in der Mauernische, unter dem hohlen, porzellanenen Madonnenbild, gefunden hatten.
Er öffnete das eine Schubfach, in dem der Vater immer schweigsam und verbissen gekramt hatte. Er zog einen Haufen Papiere heraus und durchblätterte sie. Finanzamt-Nebenstelle Holzing stand auf den meisten. Auch Gemeindekasse Pittenham: Umsatzsteuer. Hauszinssteuer. Gewerbesteuer aus Sägewerk. Einheitswertbescheid, Landeskirchenumlage, Gemeinde-Kirchenzuschlag, Grundsteuer, Distriktsumlage, Verwaltungskostenabgabe, Bauernkammerbeitrag — ihm wurde wirr vor den Augen. Er griff nach einem andern Packen: Kreiskrankenkasse. Alters- und Invaliditätsmarken. Unfallversicherung der landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft . . .
Der Bauer fuhr sich mit der braunen Hand über die Stirn. Er entfaltete ein drittes Bündel Briefschaften. Alle auch mit Behörden-Vordruck. Das waren jetzt die Ämter.
Das Arbeitsamt. Das Landeskulturamt. Das Messungsamt. Das Grundbuchamt. Das Salinenamt. Das Bezirksamt. Das Forstamt. Das Amtsgericht. Die Wildbachverbauung. Die Brandversicherungskammer . . . Es waren noch viel mehr. Es war dem Flori, als füllte sich das Zimmer in dem einsamen Berghof mit unzähligen fremden Herren aus der Stadt, die ihm über die Schulter guckten, ihm rieten, drohten, befahlen, verboten, ermahnten, erinnerten, warnten — ohne einander — gegeneinander — jeder für sich, wie’s traf.
Der Florian Vogl schaute verstört auf die Masse Papier. Er wusste nichts damit anzufangen. Die vielen Drohungen mit Gefängnis, Beitreibung und Zwangsvollstreckung erbosten ihn. Er sperrte vorsichtig all das Gedruckte und Geschriebene wieder in die Schublade und schloss sie zu. Und ging in den Stall zum Grossknecht.
„Musst die erste Zeit hinauf auf die Alm, Battist! Der Xaver, der Teifi, hat abg’schrieben!“ sagte er. Aber der Johann-Baptist schüttelte seinen freundlichen Dickkopf:
„Na — Bauer! Am Ersten geh’ i!“
„Ja wohin denn?“
„I hab’ a Saisonstellung als Hausmeister in einem Hotel in Reichenhall! Da tu’ i mi leichter als hier bei der Bauernarbeit! Und Trinkgelder gibt’s a!“
„Und wann die Saison zu End’ is?“
„Ah — da kriegst doch den Winter über a Stempelgeld!“
„Schau, dass d’ weiterkommst!“ sprach der Flori zornig, und dann zu seinem Bruder Simon, der die Treppe herabkam: „Können wir net den Mathis wieder derwischen, der wo voriges Jahr bei uns war?“
„Der is schon lang drüben am Inn in der Fabrik. Der will nit von da fort. Er verdient halt mehr!“
Die beiden Brüder traten vor das Haus. Da rauschte der Wildbach über die Steine. Forellen schossen schwänzelnd im bewegten Wasser seiner Gumpen. Aber das Kreischen der grossen Holzsäge drüben war schon seit Wochen verstummt. Zwischen den Stapeln der Eichen- und Fichtenstämme am Boden wehten rote wilde Nelken.
„Die verschreiben sich jetzt fei’ das Schnittholz aus Jugoslawien!“ sagte der Simon. „Sell is bald frei Salzburg noch billiger! Die Schlawiner da hintri — die zahlen net soviel Steuern und Lasten wie wir! Das Sägewerk darfst still liegen lassen! Da verdienst nix mehr dran!“
„Komm zu den G’schwistern!“ sagte der Flori. Da sassen sie alle in der Stube unten, wo der uralte Kachelofen, noch mit dem venezianischen Markuslöwen an allen Ecken, stand. Und der Donat, der hochwürdige Herr, sprach nach der Schrift, auf hochdeutsch:
„Also du übernimmst als der Älteste von uns die Au, Flori! Wehtun dürfen wir Geschwister dir dabei nicht! Wir lassen ein jeder unser Erbteil bei dir auf dem Hof einschreiben — steht freilich schon ein Trumm von ’ner Hypothek drauf — und du gibst uns halt die Zinsen!“
„Und, wenn d’ alles erbst . . . “ Der Ametsrainer, der kleine, pfiffige, viehkundige Graukopf nickte . . . „und wir nix in d’ Hand kriegen, nachher übernimmst die Erbschaftssteuer a!“ —
„Du zahlst in der ersten Steuerklass’, Vogl-Bauer!“ versetzte gemütlich in Holzing, dem nächsten Marktflecken, am nächsten Vormittag der Rechtsanwalt Bayerle zu den im Halbkreis um ihn sitzenden Trauerleidern aus der Au. „G’rad’ nur dreieinhalb Prozentl vom Wert. Und dazu die Nebenkosten!“
„Ja — wovon soll i denn das aufbringen?“
„Gehst ’nüber in die Kreditgenossenschaft! Dort hat der Vogl selig sein Geld!“
Aber hinter dem Schalter der kleinen ländlichen Bank pfiff der Bogner, der hagere, alte Schneidermeister, der die Kassiererstellung verwaltete, durch die schadhaften gelben Zähne.
„Ja — Vogl — da schaut’s bös her! Vom Einzahlen is dein Vater schon lang kein Freund net gewesen! Geholt hat er sich’s Geld! Schuldig ist er der Genossenschaft zehntausend Markln ’leicht! Die derfen wir jetzt bald mal wiederkriegen — gelt? Haust halt an Wald ’runter!“
Das traf sich gut, dass der Lechner, der Holzhändler, jetzt gerade auf Mittag zurückkam. Der dicke, schwere Mann sass wie in einer Badewanne in seinem winzigen Schnauferl, in dem er oben im Gebirg die steilsten und holperigsten Holzabfuhrwege auf und nieder kletterte. Er nahm sehr ernst die Pfeife aus dem Vollbart.
„Dass du’s glei’ weisst, Flori! Den schlagreifen Hochbestand in der Au, den mit den sechzig-siebzig Jahrln — den hat mir dein Vater selig schon voriges Jahr um Lichtmess auf dem Stamm verkauft! I lass ihn bloss jetzt noch ins Geld wachsen, bei den elendigen heutigen Holzpreisen!“
„Ja — Kruzitürk — wovon soll i denn da jetzt glei’ nur die Erbschaftssteuer zahlen?“ schrie der Flori. Der Simon riet: „Fragen wir den Mühlthaler in Holzing. Der hat die Vertretung von dera Münchner Bank über sich!“
Der Kaufmann Mühlthaler in Holzing hatte vorn ein grosses Kaufgewölbe mit einem halben Dutzend Ladnerinnen. Hinten in seinem Kontor rang er die Hände:
„Wann’s bloss ihr alle, daherkommt und a Geld haben mögt! Noch a Hypothek — dös trägt ja d’ Au nimmer! Mit den Antrag schmeissen s’ mich in München aussi! Kann dir net helfen, Bauer! Wär’ höchste Zeit, dass es mal Dukaten regnen täť im ganzen Land!“
Auf dem Heimweg hieb der Flori auf die Gäule, dass der Leiterwagen im Galopp der Hufe rasselte. Er hörte in dem Lärm nicht, was die Geschwister hinter ihm miteinander tuschelten — nicht nur die Mannsbilder, sondern auch — mit belebten Gesichtern — die Weibsleut’! Als er in der Au finster vom Wagen stieg, gab ihm die Schwester Zenz, die rüstige junge Bäuerin aus Walching am Chiemsee, einen vielsagenden Rippenstoss:
„’s kommt schon Rat, Flori! Wann d’ schiech wärst — aber so wie du daherschaugst . . . Es gebührt sich heut net, davon zu reden — wo der Vatter noch kaum unter der Erd’ is — aber bald amal . . . verstehst?“
Der Flori hörte es nicht recht. Denn die Katrein, die alte Magd, humpelte erbost aus dem Haus auf ihn zu.
„Vogl! Hau gleich mal dem Annerl a paar Watschen in ihr dalket’s G’fries! Fort möcht’ der Aff’ nach Minka!“
„Hast denn ka Scham net? Was hast denn in München verlor’n?“
„A Stitz’ der Hausfrau mach’ i da . . . “ Das Annerl stand strahlend, die Mistgabel geschultert, in Holzschuhen, mit blossen Waden, auf dem Dunghaufen.
„Warum bleibst denn net hier, du Trampel, du verdächtiger . . . ?“
„ . . . weil’s mir hier zu einsam ist, Bauer! In Minka hast’s Kino und kannst tanzen und siehst Leuť, und mehr Geld kriegst a noch!“
„Herrgott — und dabei müssen d’ Viecher morgen auf die Alm! Und kein Senn! Und niemand!“ Der Vogl-Flori spuckte wütend aus. „Ja — was tu’ i denn da?“
„I treib’ die Herde schon aufi, mit der Katrein und dem Wastl, Bauer, bald du nur den Stier auf di nimmst! Den Bazi kann i unterwegs net regiern!“ Die braune Marei guckte begeistert aus dem Kuhstall. Ihr hübsches, wildes, braunes Gesicht lachte mit weissen Zähnen. „I schaff’s schon den Sommer über da oben. I geh’ nit nach Minka! I bleib’!“
„Wird dir zu streng auf der Alm!“ Der Flori schaute von seinen sechs Fuss Länge nachsichtig auf das verliebte Madl herunter. Das war kein Geheimnis, dass die Marei in ihn vernarrt war. So ein geringes Dirndl — lediges Kind — der Vater weiss der Himmel wer — die Mutter beim Herrgott! Das Leben besitzt die Marei — aber sonst nix in der Welt . . .
„Hast niemand oben, Marei, als den alten Krauter, den Wastl, und die Katrein!“
„Bauer — i arbeit’ für zwei!“
„Is recht! Kriegst auch was zur Kirchweih! Morgen is Auftrieb!“
Der Flori ging langsam, die Hände in der Tasche, mit gesenktem Kopf um das Haus herum. Er fürchtete sich fast vor dem Haus, das ihm gehörte und doch nicht gehörte, sondern den Geschwistern und den vielen Amtsstuben und der Hypothekenbank.
Vor dem einen, dem hellblau bemalten, Flugloch des weissen Bienenhauses brauste es dumpf in tausendfachem schwarzem Gewimmel. Ein Mann in einem Helm mit Drahtvisier stand davor, Tabakpfeife und Wasserkrug zur Betäubung und Bespritzung des Maischwarms bereit, sobald der junge Weisel sich mit seinem Volk als kindskopfgrosser schwarzer Klumpen an einem der nächsten Bäume angehängt haben würde. Der Flori erkannte an der Stimme seinen Bruder, den besinnlichen Simon.
„Bien’ und Bauer sind heutzutag’ eins, Flori! Bien’ und Bauer arbeiten und tragen ein. Und dann kommen s’ und nehmen einem die Tracht wieder weg!“
„I schick’ dir a Tuch und a Schwingkorb!“ sagte der Flori und ging weiter. Seine Schwester, die Zenz, hatte sich wie von ungefähr zu ihm gesellt. Die junge Bäuerin scheuchte händeklatschend ein goldgelbes Gewatscher junger Enten aus dem Weg und meinte beiläufig:
„Is doch gut, Flori, dass d’ erst über die Dreissig bist! Wärst ein paar Jahr’ älter, wärst leicht noch im Krieg ausblieben, wie so viele . . . “
„Wär’ noch net ’s Schlechteste!“ brummte der Flori.
„So ist’s beispielmässig getad’ beim Distl, unserm Nachbar am Chiemsee! Da sind die drei Buben net wiederkommen. Und der Distl selber is seither auch g’storben. Is nur die Mutter übrig, mit der Tochter, der Vroni! Der g’hört der Hof!“
„Meinethalb!“
„Und was für ein Hof — sag’ i dir! Hundertachtzig Tagwerk gute Gründ’. Sechzig Stück Vieh. Wald a. Streuwiesen. A Torfstich . . . “
„Lass mi aus!“
„Die Vroni solltest mal schauen . . . Wie g’malen — sag’ i dir!“
„Hab’ schon g’nug von ihr gehört!“
„Die und du, Flori — das gäb’ jetzt schon a bildsauberes Paar! Du — und da is a bares Geld! . . . A Geld . . . sag’ i dir!“
„Meinst?“
„I mein’ net! I weiss! Weil s’ doch Baugründ’ am See haben! Die verkaufen s’ Stuck um Stuck an a Siedelung. Die Vroni — die lasst sich von keinem ausschmier’n! Wer mit dem Madl handeln muss, der büsst sei’ Sünden schon auf dera Welt ab!“
„Wie alt ist sie denn?“
„Dreiundzwanzig! Flori — das is was für di! Da bist aller Sorgen ledig! Jetzt hörst: So den Sonntag über acht Tag’ — da suchst du uns mal heim in Walching — den Blasi und mi! Nachher richt’ i’s schon, dass ihr euch trefft!“
Der Florian Vogl schwieg. Das durft’ die Schwester neben ihm, nach Bauernart, als Ja deuten. Die junge Heissin von Walching sprach nichts mehr zu. Zu viel durft’ man in Mannsbilder und Zugochsen nicht hineinreden! Sonst wurden s’ störrisch! Sie und der Flori schauten nachdenklich vor sich auf die blumenbunte, maigrüne Wiese.
In dem hohen Gras stapfte da mit blossen, braunen Beinen die Marei und sammelte mit ihren braunen Armen einen Stoss Feldblumen. Die Zenz gab ihrem Bruder einen Schubs und wies mit dem Kopf nach den Bienenstöcken. Dort hatte der Simon seinen Kopfschutz abgenommen und guckte unverwandt auf die braune Marei mit ihrem weissen Kopftuch unter dem blauen Himmel.
„Wo die Lieb’ hinfallt, da fallt s’ hin!“ sagte die rotbackige Heissin von Walching und lachte ein wenig, zum erstenmal seit dem Tod des Vaters.
„ . . . und wann s’ auf den Mist fallt! So a notige Dirn!“ Hochmut alten Bauernadels klang aus den Worten des Vogl in der Au. „Gut, dass sie dem Simon jetzt auf der Alm aus den Augen kimmt!“