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Ein Modell hat ausgedient

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Wie oft sich ausgerechnet Wirtschaftswissenschaftler und Wirtschaftsexperten überhaupt nicht mit Geld auszukennen scheinen, ist schon bemerkenswert. Warum das aber tatsächlich der Fall ist, kann man recht leicht nachvollziehen. Es liegt nämlich daran, dass sie unser Wirtschaftssystem mit Modellen erklären, in denen zumeist gar kein Geld vorkommt.

In der wirtschaftlichen Theorie gehen wir nämlich alle auf den Markt oder an die Börse, bringen unsere sämtlichen Waren, Güter und Dienstleistungen mit und tauschen diese miteinander. Dazu haben wir uns auf ein Tauschmittel geeinigt, und das sind rein zufällig diese bunten Zettelchen von der EZB, hätte aber auch etwas ganz Anderes sein können. In diesen wirtschaftlichen Theorien dient das Geld nur als Wertaufbewahrungsmittel oder als Tauschmittel. An diese Begriffe erinnert sich sicherlich noch jeder, der zu irgendeinem Zeitpunkt einmal Wirtschaftslehre studiert hat. Kern des Wirtschaftens ist ja schließlich auch nicht das Geld als solches, sondern der Profit. Es geht ja darum, Gewinne zu erwirtschaften. Jetzt kann man aber ohne das Geld zu verstehen, den Profit erst recht nicht erklären. Dennoch glaubt aber jeder zu wissen, woher dieser Gewinn, dieser Profit, kommt. Wenn nun, und das werden wir in wenigen Absätzen schon bewiesen haben, selbst die Experten das Geld nicht verstanden haben, wie können wir dann alle glauben, wir wüssten, wo Profit herkommt?

Wir hören seit 2008 fast ununterbrochen den Ausdruck „Finanzkrise“, immer wieder auch gerne „Wirtschaftskrise“. „Krise“ aus dem Griechischen, bedeutet laut Duden eine „schwierige Zeit oder Situation, die einen Höhe- und einen Wendepunkt einer gefährlichen Entwicklung darstellt“. Die Tatsache, dass diese „schwierige Zeit“ nun schon seit 10 Jahren anhält, spricht also eigentlich bereits dagegen, dass es eine Krise ist. Denn um welche Entwicklung soll es sich hier handeln, und vor allem, wo ist denn der Wendepunkt? Wieso ändert sich die Situation nicht? Dass es sich um einen Wendepunkt gehandelt hat, kann man immer erst im Nachhinein beurteilen. Im Umkehrschluss heißt das, wir können noch gar nicht wissen, ob wir uns eigentlich in einer Krise befinden. Na, das ist doch sehr beruhigend, oder? Der Duden sagt dann aber weiter, „nimmt die Entwicklung einen dauerhaft negativen Verlauf, so spricht man nicht mehr von einer Krise, sondern von einer „Katastrophe“ (wörtlich aus dem Griechischen übersetzt bedeutet das Wort „Niedergang“), und das klingt dann schon deutlich weniger beruhigend. Was ist denn nun wirklich los in unserem marktwirtschaftlichen System?

ALTERNATIVLOS - warum wir selbst am Abgrund nicht stehen bleiben dürfen

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