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Wie wir erfahren, was geschieht

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Die innere Bühne befindet sich in unserem Gehirn. Ein Umstand, der die alten Griechen, die glaubten, Gedanken und Gefühle gingen vom Herzen aus, sicher überrascht hätte. Die Arbeitsbeschreibung des Gehirns lässt sich etwa so formulieren:

 Informationen über die Umwelt und den Körper einholen

 Entscheiden, wie wir uns unter den gegebenen Umständen verhalten sollen; Ausarbeiten eines intelligenten Plans

 Ausführen!

 Resultat prüfen

 Bei Bedarf den Plan revidieren und einen neuen Versuch starten

Unterstützt wird das Gehirn von unserer Sinneswahrnehmung. Manche Sinne richten sich nach außen (hören, sehen, riechen), während andere nach innen gerichtet sind: Empfindsame Sensoren stellen fest, wie viel Zucker, Säure und Kohlendioxid in unserem Blut vorhanden sind. Sie geben die Körpertemperatur bekannt und berichten über Liebkosungen und schmerzhafte Berührungen.

Einige der Sinne lassen sich steuern – wir entscheiden selbst, was wir ansehen, schmecken oder berühren wollen. Andere stehen mit Teilen des Gehirns in Verbindung, die unserem Bewusstsein nicht zugänglich sind – Herzschlag und Atmung funktionieren quasi »von allein«. Ein Schmerz meldet sich gemeinhin, auch wenn wir nicht nach ihm suchen.

Informationen werden ständig weitergegeben, doch nur ein verschwindend kleiner Teil von ihnen erreicht unsere innere Bühne. Interessant daran ist, nach welchen Kriterien sie ausgewählt werden.

Was nehmen wir wahr? Was findet Eingang auf unsere innere Bühne, und wie ist gerade diese Information dorthin gelangt? Wie wir alle wissen, ist unsere Wahrnehmung an höchst subjektive Kriterien gebunden. Wenn sich zwei Personen über die gestrige Party oder den letzten gemeinsamen Sommerurlaub unterhalten, fragen wir uns manchmal, ob sie wirklich am selben Ort waren. Sie haben verschiedene Dinge wahrgenommen und auf unterschiedliche Art und Weise reagiert – darum unterscheidet sich auch ihre Erinnerung voneinander. Das ist Küchenpsychologie. Ein Konzert kann den einen Menschen zu Tränen rühren, während sich ein anderer vor Langeweile kaum wach halten kann. Drei wild umherspringende große Hunde jagen der einen Person einen riesigen Schreck ein, während sich eine andere so über den Anblick freut, dass ihr Tag gerettet ist.

Ein wichtiger Aspekt unserer Wahrnehmung muss in diesem Buch leider unberücksichtigt bleiben, weil er dessen Rahmen sprengen würde: Wir wissen, dass wir sogar von Informationen beeinflusst werden, die wir unbewusst aufnehmen. Wir reagieren zum Beispiel auf Fotos zorniger Gesichter, die uns nur so kurz gezeigt werden, dass wir uns dessen gar nicht bewusst sind. Das Gehirn verarbeitet diese Bilder zudem an einem anderen Ort als das Foto, das sich die Versuchsperson längere Zeit ansehen konnte.

Wer führt Regie in meinem Leben?

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