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Vorwort

Die Bloody Marys – ja, wer sind sie eigentlich? Nette Frauen, die permanent Gutes tun? Bösartige Intrigantinnen, die sich Mord und Totschlag als Alltagsbeschäftigung erkoren haben? Seit ich sie kenne, und inzwischen sogar zu ihnen gehöre, weiß ich: Sie sind keins von beiden, sondern einfach nur Krimi-Autorinnen, die für ihr Leben gern literarische Cocktails zu wohltätigen Zwecken servieren. Und das machen sie mordsmäßig spannend. Wie spannend, davon vermittelt eine Auswahl ihrer Geschichten in diesem Buch einen umfassenden Eindruck.

Als ich die Bloody Marys kennenlernte, lasen sie gerade im ehrwürdigen Schwurgerichtssaal des Dortmunder Landgerichts. Und es war genau diese Location, die diese Benefizveranstaltung für mich so fesselnd machte. Hier hatte ich schließlich mehr als zwei Jahrzehnte als Gerichtsreporterin die Realität von Kriminalität erfahren. Nun präsentierte sich mir hier die andere Seite: Die Fiktion. Und die war – zumindest überwiegend – weitaus vergnüglicher. In Zeiten, in denen Krimischriftsteller häufig wahnsinnige Serienmörder ihre blutigen Spuren durch dunkle Wälder oder finstere Straßenschluchten ziehen lassen, konnte ich mich nun über eine Abwechslung freuen: Die Bloody Marys trieben trefflich mit Entsetzen Scherz. Allerdings nicht streng im Schillerschen Sinne, denn die „wohltätigen Weiber“ werden dabei niemals zu Hyänen. Sie führen eine feine Feder. Und das können sie einfach. Ich bin die Einzige unter ihnen, die die Hälfte ihres Lebens beruflich in Konfrontation mit dem realen Verbrechen verbracht hat. Das schüttelt man nicht so einfach ab. Das macht süchtig. Allerdings nur dann, wenn die Kriminalität sich lediglich zwischen zwei Buchdeckeln austobt. Dort schadet sie schließlich niemandem. Und sie lässt sich nach Belieben steuern.

So wird unseren Lesern gewiss auffallen, dass in unseren Kurzgeschichten überwiegend Männer die Opfer sind. Opfer von Frauen. Hier stellt die Fiktion die Realität auf den Kopf, denn laut Statistik ist es genau umgekehrt. So betrug 2006 nach einer Studie der Juristischen Fakultät der Universität Freiburg der Anteil von Frauen an der Gesamtkriminalität nur 24,1 Prozent. Der Anteil der weiblichen Strafgefangenen nahm sich im Gegensatz zu dem der Männer mit 5,1 Prozent noch spärlicher aus. Das macht deutlich, dass Frauen sich überwiegend auf sogenannte Bagatell-Delikte beschränken.

Wir, die Bloody Marys, trauen uns jedoch einfach etwas mehr zu und drehen den Spieß um. Schließlich wollen wir auch hier Quote machen. Zwar nicht mit roher Gewalt, aber dafür mit Stil. Nach Frauen-Art eben. Zum Vergnügen unserer Leser und zum Wohle der Dortmunder Frauenprojekte, die unserer Hilfe bedürfen, haben wir hoffentlich erfolgreich versucht, dabei mordsmäßig gut zu sein.

Christina Füssmann

Bloody Marys - das Leben birgt ein tödliches Risiko

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