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5. Jenny

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Saletta hörte das Klingeln, reagierte aber nicht. Sie erwartete niemanden, hatte niemandem etwas mitzuteilen. Als dann aber die kleinen Steinchen gegen die Fensterscheibe prasselten, wusste sie, wer draußen stand. Wie hatte sie hergefunden? Wieso gerade jetzt?

„Jenny!“

Saletta fiel ihr in die Arme.

„Sanna, oh mein Gott, ich freu mich!“, jauchzte die, doch hielt sie Freude wohl nicht für angemessen, ging sofort in einen zärtlich-leisen Tonfall über, strich der Freundin wie früher die Strähnen aus dem Gesicht.

„Wie geht es dir denn jetzt?“

Sie wusste es also bereits.

„Bist du deshalb hergekommen?“

Sie nickte, sah die Freundin forschend an.

„Ich will nicht darüber sprechen.“

„Sanna, …“

„Rotwein?“

„Ja, gern.“

Saletta ging in die Küche, um eine Flasche Rotwein zu holen – Chianti, wie in ihren besten Zeiten, nur dass sie ihn nicht mehr im Supermarkt um die Ecke, sondern im Bioladen erstand. Mit zwei Gläsern und dem festen Vorsatz bewaffnet, Maschas Tod nicht zu zerreden, sich nicht trösten lassen zu wollen, ging sie zu Jenny zurück. „Rauchst du noch? Soll ich dir einen Aschenbecher holen?“„Ja, leider konnte ich es noch nicht lassen.“

Kaum hatte sie den Aschenbecher vor die Freundin hingestellt, nestelte Jenny auch schon eine Packung Camel Filter aus der Tasche und zündete sich eine Zigarette an. Sie schwiegen, ein würziger Nebel breitete sich zwischen ihnen aus, als wollte er sie zu einer stummen Sprechblase verbinden. Jenny erblickte das Fotoalbum, das aufgeschlagen auf dem Boden lag.

„Ach du liebe Güte, schau nur, wie wir da ausgesehen haben“, rief sie lachend und verstummte erneut. „Dein Geburtstag“, murmelte sie. „Jetzt bist du ganz allein, Liebes“, sagte sie dann in ihrem zärtlichen Große-Schwester-Tonfall.

Saletta lief ein Schauer über den Rücken. Es klang, als würde der Freundin dieser Gedanke Freude bereiten. Aber sie kam nicht dazu, sich lange mit dem Gedanken aufzuhalten. Jenny jauchzte schon wieder. „Meine Abschlussfeier! Ach herrje, wer hat denn das Foto gemacht?“

„Na ich, weißt du nicht mehr?“

„Stimmt, du warst ja daaa …“

Warum zog sie die Vokale so in die Länge.

„Selbst schon Frau Doktor, während ich gerade mit Ach und Krach den Magister schaffe, tss.“

„Ach Jenny, fang nicht wieder damit an. Ich hatte es einfach leichter.“

„Nein“, sagte Jenny traurig, „du hattest es nicht leichter. Du warst besser. Und bist einfach abgehauen. Mit dir zusammen hätte ich es geschafft.“

Saletta antwortete nicht. Sie hatte ja recht. Nach dem Tod ihrer Eltern war sie aufs Internat gekommen, aber wann immer sie konnte, war sie bei Jenny und ihrer Familie zu Gast. Erst als sie zu studieren begannen, trennten sich ihre Wege; Jenny besuchte eine staatliche Universität, studierte Literaturwissenschaft und brachte sich mit vielen Gelegenheitsjobs über die Runden; Salettas Weg führte auf eben jene Elite-Hochschule, an der ihre Eltern ihr bereits einen Platz gesichert hatten und an der sie für 20.000 Euro im Jahr Geschichte und Mediävistik studierte.

Alles war für sie vorbereitet, nicht einmal selbst bewerben musste sie sich. Die Hochschule trat von sich aus an sie heran. Saletta hatte sich nie darüber gewundert, es erschien ihr selbstverständlich. Ihre Eltern waren immer Meister darin gewesen, sie wegzuorganisieren, wie sie es nannte. Und da sie sowohl reich als auch von besonderem Ruf waren, wurden sie in ihrer Welt stets mit offenen Armen empfangen.

Ihr selbst erging es nicht anders. Wohin sie auch kam, ihr Name provozierte die übliche Frage: „Sind Sie etwa die Tochter von …“ Auch dies änderte sich endlich, nachdem sie Sascha geheiratet und seinen Namen angenommen hatte. Aber bis dahin empfand sie ihre ewige Bevorzugung als so ungerecht, dass sie sich Jenny gegenüber schämte. Andererseits war sie es ihren Eltern schuldig, zumindest ein gutes Studium abzuleisten. Denn trotz aller Härte und Kälte, trotz der großen Wut, die sie ihnen gegenüber verspürte, hatte sie es sich selbst nie vergeben, dass sie im Streit auseinandergegangen waren.

Später war Jenny dann in Kreise geraten, die Saletta äußerst suspekt schienen, traf sie sich mit Studenten, die sich als aufsteigende Sterne am Dichterhimmel betrachteten und nach langen Zügen an kreisenden Joints zu der überragenden Erkenntnis gelangten, dass es an der Zeit sei, jegliche Form zu überwinden, um zum Kern der Dichtung vorzustoßen. Ein Kern, der unsagbar sei, also gleichsam der Tod des Dichters.

Was wiederum dazu führte, dass man die Ansicht verkündete, der beste Dichter sei der, der gar nicht schreibe, weil er sich selbst überwinde und damit auch die Form, den Zwang, die Diktatur des leeren Blattes, die zu Fehlinterpretationen führende Rezeption des Lesers. Oder einer, der früh Selbstmord beging. Was ungefähr der Hälfte der Mitglieder der Verbindung dann nach und nach auch gelang, indem sie sich zu Tode soffen oder spritzten.

Jenny hatte sie des Öfteren zu ihren Treffen eingeladen, aber Saletta konnte ihren Abscheu vor dieser Art, sich aus dem Leben zu drücken, nie überwinden. Am meisten widerten sie die Kerle aus den gutbürgerlichen Elternhäusern an, für die das alles nur eine spätpubertäre Episode war, ein Alibi, das Zeugnis, einmal gelebt zu haben, bevor man zurückkehrte und die Ansprüche der Eltern sittsam erfüllte.

Die meisten, die starben, hatten ein solches Zurück allerdings nie gekannt, hatten niemanden, der sie rausboxte, konnten nicht in ihr Zimmer im Elternhaus zurück, sich die Wäsche reinwaschen, sich das zweite oder dritte Studium finanzieren lassen. Sie waren wie Jenny ohne Unterstützung durch den elterlichen Geldbeutel und ohne Beziehungen innerhalb der akademischen Welt auf sich allein gestellt. Saletta hatte Jenny angefleht, auf sich achtzugeben, aber rausgeholt hatte sie die Freundin nicht.

„Sanna?“

Saletta hatte fast vergessen, dass Jenny ihr noch gegenübersaß. So ging es ihr häufig in letzter Zeit, seit sie Abend für Abend am PC hockte, nicht mehr ins Institut ging, keine Verabredungen mehr traf; sie fiel einfach in ihre Gedanken und vergaß, dass sie gerade einen Topf mit Milch auf den Herd gestellt hatte oder warum sie die Gießkanne in der Hand hielt. Jenny stand auf und setzte sich neben sie auf das alte bordeauxfarbene Kanapee.

„Sanna“, sie berührte sanft ihr Haar, „bitte sprich doch mit mir.“

Saletta goss Rotwein nach, fasste sich.

„Schon gut“, sagte sie. „Ich lebe noch. Ich funktioniere. Ich habe nicht vor, vom Dach zu springen.“

„Sondern?“, fragte Jenny mit lauernder Stimme. „Was hast du dann vor?“

Saletta deutete auf den schweren Schreibtisch, den Sascha ihr zum 25. Geburtstag geschenkt hatte. Sie hatten einander gerade kennengelernt und er hatte den Schreibtisch für sie auf einer Auktion ersteigert und ihn persönlich in den fünften Stock getragen, in ihre kleine Singlewohnung, in der sie so glücklich miteinander gewesen waren. Nur ein Jahr später war dann Mascha zur Welt gekommen und sie hatten beschlossen, zu heiraten. Und auch im neuen Heim hatte der Schreibtisch natürlich nicht fehlen dürfen.

Der Laptop war eingeschaltet, drum herum lagen Papiere, Notizen, Kritzeleien, mit Fragezeichen verzierte Aussagen. Neben dem Schreibtisch die Manuskripte, die für das Institut zu bearbeiten waren.

„Arbeit“, sagte sie, „es gibt viel zu tun.“

„Und woran arbeitest du gerade?“

„Boccaccio.“

„Ist nicht wahr.“

„Doch.“

„Aber du wolltest doch nie …“

„Nicht, was du denkst. Mit meinen Eltern hat das nichts zu tun. Reiner Zufall. Das Institut hat mich beauftragt. Nur eine Einleitung zu den neu gefundenen Handschriften vom Dekameron.“

„Ach so.“

Jenny schien unzufrieden.

„Ich dachte schon, du hättest den Auftrag deiner Eltern nun doch noch angenommen“.

Sie grinste.

„Ich liebte deine Eltern, weißt du?“

„Ja, sicher. Vielleicht hätten sie dir den Auftrag erteilen sollen.“

Jenny wurde ernst.

„Nein, du bist die Auserwählte“, sie sah die Freundin an und lächelte. „Das habe ich früh akzeptiert.“

„Ja“, sagte die bitter, „ich bin die glückliche Auserwählte.“

Wieder schwiegen sie. Jenny zündete sich eine weitere Zigarette an.

„Was ist aus deinem Dichter-Freund geworden?“, fragte Saletta.

„David hieß er, oder? Seid ihr noch zusammen?“

„Er ist tot“, antwortete Jenny und ergriff mit der rechten die linke Hand, als wolle sie sich selbst trösten.

„Verzeih ...“

„Ist doch nicht deine Schuld. Er liebte das Meer. Er wollte es beschreiben und konnte es nicht. Wollte Erfahrungen sammeln.“

„Und ist nicht zurückgekehrt?“

„Ja.“

Während Jenny erzählte, sah Saletta alles vor sich. Ein schwüler Sommerabend, dessen Dramatik im Voraus erkennbar gewesen wäre. Der Himmel hatte sich schon am frühen Nachmittag verdunkelt, Jenny, die Ängstliche, hatte ihren Notfallkoffer bereits gepackt, hatte, wie immer, wenn sich ein schweres Gewitter ankündigte, wichtige Dokumente, Geld, Schlüssel und Handy bereitgelegt, um bei einem Blitzeinschlag gewappnet zu sein und sofort flüchten zu können.

„Du weißt, ich habe diese schreckliche Angst von meiner Großmutter geerbt, die als junges Mädchen so oft in den Bombenkeller flüchten musste. Aber jetzt kam noch das Warten dazu, weißt du, dieses unheimlich lange Warten auf den Anruf und …

Und du weißt eigentlich schon im Voraus, was geschehen wird, aber du willst es nicht wissen. Als würdest du einen Krimi lesen und schon auf der ersten Seite wird verraten, wer der Mörder ist, aber du ignorierst es … Es gibt sowieso nur einen Mörder … aber du ignorierst es.“

Jenny zündete sich die nächste Zigarette an und Saletta fühlte, wie der Qualm sich zu einer Wolke verdichtete, die das Unwetter imitierte.

„Ich weiß nicht mehr, worauf zu warten anstrengender war, auf den nächsten Blitz oder auf das Klingeln des Telefons. Das Gewitter zog sich hin, näherte sich grummelnd, entlud sich kurz über dem Haus, zog weiter, konnte den Fluss nicht überqueren und kehrte daher wütend zurück, um sich erneut und noch heftiger über unserem Haus zu entladen. Ich saß da wie gelähmt, zählte die Sekunden zwischen Donner und Blitz, hoffte, es würde endlich zu regnen beginnen. Aber Blitz und Donner schlugen weiter in die knisternde Hitze, kein Prasseln, das mich erlöste. Nur diese aufgeladene Atmosphäre, weißt du noch, als Kinder konnten wir das spüren und niemand glaubte uns. Du und ich, wir waren uns so ähnlich, so nah …“

„Ja“, sagte Saletta und versuchte ihr Unwohlsein zu verbergen.

„Was dann?“

„Alles gleichzeitig. Erst dieser entsetzliche Moment der Stille. Du weißt, es ist nicht vorbei. Dann folgten Blitz und Donner im gleichen Moment aufeinander, es schlug ein. Ein ohrenbetäubender Lärm, bei dem ich das Klingeln des Telefons fast überhört hätte. Einen Moment lang traute ich mich nicht, mich zu bewegen, dann ging langsam, wie in Zeitlupe, das Licht aus. Ich schrie auf und rannte zum Telefon.“

Jenny schwieg einen Moment, sah die andere fast zornig an.

„Du bist nicht die einzige, die Leid erfahren hat.“ Sie trank einen Schluck Rotwein.

„Entschuldige. Ich hätte den Hörer nicht abzunehmen brauchen. Ich wusste, sie hatten ihn gefunden. Draußen begann es endlich zu regnen. Ich brauchte nicht zu weinen. Er starb auf See und ich konnte mich nicht verabschieden. Nur der Regen, das Wasser verband uns noch.“

Jenny sah sie durchdringend an.

„Einen Menschen zu verlieren, den man liebt, schmerzt unermesslich. Einen Menschen zu verlieren, ohne sich verabschieden zu können, vereint den Schmerz mit dem Unbegreiflichen. Mein Verstand und mein Herz weigerten sich zu glauben. Ich war sicher, sie hatten sich getäuscht, er würde eines Tages wieder vor der Tür stehen. Jahrelang lief ich durch die Straßen und erwartete an jeder Biegung, er würde dahinter auf mich warten, erschrak vor Hoffnung, wenn ich aus der Ferne einen Menschen sah, der ihm ähnelte.“

Salettas Unruhe steigerte sich, wurde unerträglich. Rasch stand sie auf und öffnete das Fenster. Sie wollte nicht, dass der giftige Nebel eine Verbindung zwischen ihnen schuf. Jenny ließ sich davon nicht beeinflussen, erzählte ruhig weiter.

„Vielleicht wurde dieser Wunsch, dieser Zwang, ihn überall erblicken zu wollen, auch daraus genährt, dass ich seinen Tod vorab geträumt hatte. Kennst du diese Träume, die so real scheinen, die kennst du doch noch?“

Saletta nickte stumm.

„Ich lief über ein großes Feld, das mit Leichen übersät war, und da lag er. Mit einer Schubkarre fuhr ich ihn an eine einsame Stelle – er lebte noch, aber ich konnte ihn nicht retten.“

Bitte höre auf, flehte Saletta innerlich.

„Ich war über diesen Traum so erschrocken, dass ich niemandem davon erzählte, auch David selbst nicht. Vermutlich hätte er gedacht, es sei ein verdeckter Wunsch darin – der Tod unserer Beziehung oder so etwas. Er musste ja immer alles aus einer Psycho-Perspektive deuten. Daher fragte ich mich anschließend, ob ich ihn hätte retten können, wenn ich über meinen Traum gesprochen hätte. Wäre er von Bord gegangen, wenn ich ihm davon erzählt hätte? Und selbst wenn, hätte das etwas an seinem Schicksal geändert? Wäre er nicht vielleicht trotzdem gestorben, weil die Vorsehung es so bestimmt hatte? Was denkst du, Sanna? Ist uns ein fester Zeitpunkt bestimmt, an dem wir sterben müssen? Oder werden wir eines Tages vielleicht sogar den Tod überwinden?“

Das ist ja entsetzlich. Antworte ihr nicht, lass dich nicht darauf ein.

„Es tut mir leid, Jenny“, sagte Saletta, endlich einmal bereit, der Stimme zu gehorchen, „es tut mir wahnsinnig leid, aber du musst jetzt gehen.“

Jenny stand sofort auf, als hätte sie mit dieser Reaktion gerechnet. „Ich verstehe schon“, sagte sie. „Das passt nicht in dein Weltbild. Du versuchst immer noch, die Fassade aufrecht zu erhalten, nicht wahr?“

Sie zündete sich im Stehen noch eine Zigarette an. „Eines noch“, sagte sie. „Weißt du eigentlich, dass du mir schon damals, als wir noch Kinder waren, mein einziges Instrument genommen hast, mit dem ich die Angst vor Gewitter im Zaum halten konnte?“

„Ich?“

„Ja, du. Meine Mutter hatte mir gesagt, ich müsse herausfinden, wie lang der Abstand zwischen Blitz und Donner ist. Allerdings hatte sie es mir falsch beigebracht oder ich hatte es falsch verstanden. Ich dachte, der Abstand pro Sekunde belaufe sich auf etwa 3 Kilometer. Wenn ich also bis 5 zählen konnte, bevor es donnerte, wäre das Gewitter noch 15 Kilometer entfernt. Das hat mich oft beruhigt, obwohl, wie du mir dann schlaumeierisch erklärtest, die Entfernung ganz anders berechnet wurde. Es sind ja nur 333 Meter, die der Schall in einer Sekunde zurücklegt.“

„Also hätte ich dich lieber nicht über deine falsche Berechnung aufklären sollen?“

„Genauso ist es, Schatz. Manchmal zerstört die Wahrheit mehr, als dass sie uns nützt. Aber wie auch immer“, sagte sie, „ich habe ohnehin keine Angst mehr.“

Sie drückte entschlossen ihre Zigarette aus, nahm ihre Jacke und ihre Handtasche, die sie aufs Kanapee gelegt hatte.

„Ich werde wiederkommen“, sagte sie und es klang wie eine Drohung.

„Ich weiß“, erwiderte Saletta zu ihrem eigenen Erstaunen und schob sie in Richtung Tür.

Eine kurze Umarmung, dann endlich war sie fort. Saletta versuchte, die Stille zu atmen, aber der Damm war gebrochen. Erinnerungen trügen, aber sie lassen sich nicht auslöschen. Sie sah den schwarzen Audi, der ihren Eltern die Vorfahrt genommen hatte. Das gleiche Automodell, das Mascha …

Zufall, es ist nur ein Zufall, ein Zusammenhang ist nicht nachweisbar! Schnell setzte sie die Rotweinflasche an, nahm einen kräftigen Schluck und musste husten. Der Rotwein aus ihrem Mund ergoss sich über das Sofa. Sie versuchte ihn wegzuschrubben, bis die Tränen ihr endlich die Sicht nahmen und sie den Kampf ermüdet aufgab.

Als der Fluss zu Staub zerfiel

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